~Willkommen~ |
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Joa also ich war auf Facebook und da waren alle iwie voll Emo und dann dacht ich mir "Hach schreib ich einfach mal wieder bisschen Schrott zusammen". Ja, und so is die Kurzgeschichte hier entstanden. Wenn ihr wollt, dass ich da weiterschreib, oder so, schreibts einfach in die Kommentare. :) Aaaalso:^^
Keuchend rannte ich durch den strömenden Regen auf der Suche nach einer offenen Tür. Die Läden hatten um diese Uhrzeit schon geschlossen. Ich stützte mich an einer nassen Mauer ab und atmete tief durch. Mein Arzt hatte mir verboten zu rennen, und doch tat ich es. Ich sah zu der dreckigen Mauer, an die ich mich lehnte. Neben meiner Hand war eine Tür. Öffentliche Mädchentoilette' stand in abgenutzten Lettern darüber. Ich sah zu den düsteren Regenwolken hinauf und seufzte. Ein Junge muss tun, was ein Junge tun muss. Ich rümpfte die Nase, als die Tür hinter mir zufiel. Ein metallischer Gestank erfüllte den Raum. Nach einiger Zeit hatten sich meine Augen an das dimm flackernde Licht gewöhnt. Der Boden war schlammig und nass von den zahlreichen Schuhen, die hier täglich ein und aus gingen. Bedrückt durch die Traurigkeit, die dieser Raum ausstrahlte, lief zu dem Spiegel über den dreckigen Waschbecken. Er war schmutzig und in der Mitte gebrochen, aber immerhin konnte ich mich darin noch erkennen. Oder doch nicht? Meine Haare waren zerstubbelt und klebten in nassen Strähnen in meinem Gesicht. Mein Gesicht war kreidebleich von der Rennerei. Tiefe rote Ringe drückten sich in mein Gesicht und warfen dunkle Schatten. Wie lang blieb mir noch? Ich stützte mich über das Waschbecken und seufzte. Es erschien, als bestünde mein Leben in letzter Zeit nur noch aus Seufzern.
Plötzlich ertönte hinter mir ein spitzes Schluchzen. Ich wirbelte herum und blickte auf eine geschlossene Kabinentür. „Hallo?“, fragte ich vorsichtig. Ein Mädchen, offensichtlicherweise, schrie durch weinerliche Stimme: „Verpiss dich!“-„Aber ich-“ -“Lass mich in Ruhe!“ Ich spielte mit dem Gedanken wirklich wieder nach draußen in den Regen zu gehen, aber das würde ich wohl kaum länger aushalten. Zu meinen Füßen vermischte sich etwas dunkles mit dem dreckigen Regenwasser am Boden. Ich kniete mich hin, wischte mit dem Finger durch und hielt ihn ins Licht. Blut. Als ich mich wieder erhob, sagte ich mit ruhiger Stimme: „Ich kann nicht nach draußen. Es regnet wie in Strömen.“ - „Na und?“. Sie begann wieder zu weinen. Ich konnte mir nicht helfen, aber es erinnerte mich irgendwie an ein verwundetes Tier. Sterbend. Vergessen. Am Straßenrand. „Warum weinst du?“, fragte ich besorgt. „Was geht dich das an?“, antwortete sie barsch. Offenbar wollte sie nicht reden, aber ich saß hier fest, also redete ich einfach allein: „Ich weine auch oft, weißt du. Warum weine ich oft?“ Ich atmete tief durch. „Ich bin krank. Sehr... krank.“ Sie versuchte offenbar ihr Schluchzen zu unterdrücken, um mir zuzuhören. Also redete ich weiter: „Ich habe Leukemie im... IV. Stadium.“ Das Stehen wurde langsam auch anstrengend, also ging ich in die Kabine neben dem Mädchen und setzte mich auf den Klodeckel. Auch hier floss Blut von links aus ihrer Kabine. „Es gibt so viele... Dinge im Leben, die ich noch sehen möchte. Soviel, was ich noch tun möchte. In den Süden fahren. Fliegen lernen.“ Ich stockte. „Mich... verlieben...“ Sie schluckte ihre Tränen hinunter und hörte mir zu. „Das Leben sprüht nur so vor Möglichkeiten. Die Erde entdecken. All die Freuden des Menschsein erleben... Nunja, nur das ich all das wahrscheinlich nicht mehr erleben kann. Die Ärzte geben mir vielleicht noch... 4-5 Monate.... Und in meiner Verfassung kann ich alles andere als herumreisen und das Leben genießen. Die meiste Zeit verbringe ich im Krankenhaus, wo sie irgendwelche Tests an mir durchführen. Aber machen wir uns nichts vor. Viel mehr als den Tod hinauszuzögern können die Ärzte nicht tun.“ Neben mir ertönte ein leises Klirren, wie etwas metallisches, das auf den Boden fiel. Ein Messer? Hatte sie sich selbst diese Verletzungen angetan? Eine Mischung aus Wut und tiefer Traurigkeit buhlt aus meiner Brust und auch ich beginne, ein wenig zu weinen. „Mein Leben war viel zu kurz!“ Ich schluchzte und hörte, dass ich sie damit wohl angesteckt hatte.
Wir saßen eine Weile so da. Außer unserem Schluchzen und dem Prasseln des Regens draußen, war es ganz still um uns. Auf einmal fragte sie mich mit leiser, heiserer Stimme: „Darf ich dich was fragen?“ Ich sah in ihre Richtung, als könnte ich sie durch die Kunststoffwand hindurch sehen. „Natürlich.“ - „Was macht ein Junge um Mitternacht auf der MÄDCHENTOILETTE?“ Lachend antwortete ich: „Was macht ein Mädchen um MITTERNACHT auf der Mädchentoilette?“ Sie lachte kurz auf, hielt dann aber inne. Dann sagte sie: „Meine Mutter ist vor einem Jahr gestorben. Ich... ich...“ Sie begann wieder zu weinen und ich fragte mich, ob es eine bestimmte Anzahl von Tränen gab, die man irgendwann aufgebraucht haben kann. „Ich hatte versucht mir das Leben zu nehmen.“ Ich atmete tief durch. Wut stieg in mir auf. Wie kann man sich das Leben nehmen wollen? Ich bettle mich von Tag zu Tag, in der Hoffnung, mein Leben so lang wie möglich leben zu können. „Danke“, sagte sie plötzlich. „Wofür?“, fragte ich verwundert. „Danke, dass du das gesagt hast. Über das Leben meine ich.“ Ich hielt inne. Es war plötzlich ganz still. Ich fragte: „Kann ich zu dir rüber kommen?“ Sie antwortete nicht. Ich stand auf und legte meine Hand um die Klinke. Das Schloss war offen. Langsam öffnete ich die Tür. Ich erschrak fürchterlich, als ich sie sah. Sie lag in einer Blutlache, zusammen gequetscht zwischen Tür und Toilette und rührte sich nicht. Neben ihrer Hand lag ein blutiges Messer. Ihre Augen waren nur noch zu einem kleinen Spalt geöffnet. Sie flüsterte noch einmal „Danke...“ und schloss ihre Augen.



Der ursprüngliche Oneshot geht weiter, weil sich manche von euch das gewünscht haben!^^ (Achtung! Ein Perspektivenwechsel! ;)
Mein Körper liegt reglos in der Brandung und vertrocknet in der glühenden Hitze der Sonne. Die Wellen brechen in die Brandung, auf und ab, gerade zu tief, um mich einfach wegzuschwemmen, davonzutreiben. Irgendetwas hält mich hier fest und zerrt mich fort von den rettenden Wellen. Ein dumpfes Surren reißt mich zurück in die Realität. Die Umrisse sind unscharf und verschwommen zu Beginn. Dann erkenne ich etwas türkises, des um mich schwirrt. Läuft. Eine Krankenschwester. Die Geräte, die über Schläuche und Elektroden mit meinem Körper verbunden sind bilden ein regelmäßiges Surren und Piepsen und Klicken. 'Wo bin ich?', wollte ich gerade fragen, doch aus meinem Mund dringt nur ein unverständliches Krächzen. Die Frau grinst mich halbherzig an und stellt sich neben mein Bett. "Guten Morgen, Latika! Schön, dass du wieder wach bist. Mach dir keine Sorhen wegen deiner angeschlagenen Stimme. Die haben dich unter ganz schön starke Drogen gesetzt." Latika? Das war nicht mein Name! 'Ich heiße Sky!', wollte ich protestieren. Ich gab mir Mühe, nicht wie unter Drogenkonsum zu klingen, aber wieder dringt nur ein hohles Kratzen durch meine Kehle. "Ich lass dich und deinen Freund jetzt besser allein. Der arme Tropf sitzt hier schon seit 30 Stunden und wartet auf dich." Wie bitte was? Mein Freund? Ich folge ihrem Blick nach rechts und sehe einen schmächtigen, blonden Jungen, der mit dem Kopf auf einem kleinen Tisch gelegt, schläft. Die Hand auf dessen Schulter gesetzt, sagt die Schwester. "Sie ist jetzt wach, junger Mann." 'Ich kenn den Jungen gar nicht!', wollte ich schreien-nur ein Kratzen. Der Junge hebt erschrocken den Kopf und schaut mich mit seinen großen blauen Augen an. Lächelnd verlässt die Schwester das Zimmer und ich bin allein in irgendeinem Krankenhaus, gesfesselt an irgendwelche Maschinen, in irgendeinem Raum mit irgendeinem Jungen, den ich noch nie in meinem Leben gesehen habe...


Die Tür fliegt ins Schloss und sie schaut verwirrt und beängstigt um sich, atmet schwer. Dann sieht sie direkt zu mir. Der wilde Blick in ihren Augen verrät mir, dass sie kurz vor einem Tränenausbruch steht. Impulsiv stehe ich auf und versuche sie zu beruhigen. "Hey! Alles okay! Entspann dich. Ich hab den Krankenwagen gerufen und die haben dich wieder zusammengeflickt." Sie sieht immer noch komplett durch den Wind aus, als sie an sich herabsieht und überrascht die Mullbinde um ihren Arm begutachtet. Die Schwester hat mir gesagt, dass sie wohl etwas verwirrt sein wird, aber solche Verletzungen nicht zu spüren? Ich will nicht wissen, was für Zeug sie ihr da durch den Körper pumpen, aber es scheint stark zu sein. Dann schaut sie wieder mit der Situation überfordert zu mir hoch, ein unverständliches Kratzen kommt aus ihrem Hals. Kann si nicht reden? Was wollte sie mich fragen? Natürlich! Sie weiß ja nicht, wie ich aussehe! "Achja, ich bin übrigens der Typ, der mit dir auf der Toilette gesprochen hat, als du..." Ihre verwirrte Miene verzieht sich und sie wendet den Blick getroffen von mir ab, wobei ihr schwarze Strähnen ins Gesicht fallen. "Naja, die komischen Sanitäter da wollten mich nicht mit dir mitfahren lassen. Sie haben erst locker gelassen, als ich ihnen erzählt hab, dass ich dein Freund wäre. Und als sie mich gefragt haben, wie du heißt, hab ich gesagt, du heißt Latika Greace." Die Augen weit geöffnet, schaut sie wieder zu mir hoch. "Naja, ich fand der Name passt irgendwie zu dir", lachte ich und zauberte auch ein Lächeln in ihr Gesicht. Die Art, wie sie lächelt, wie sie mit großen Augen zu mir hoch schaut, wie sie sich hinter ihren wuschligen Haaren versteckt. Sie scheint mir ziemlich schüchtern zu sein. Ich hoffe einfach, dass ich sie nicht belästige. "Hast du was dagegen, wenn ich ein bisschen hier bleibe? Meine Mum denkt sowieso ich hätte bis 11 Uhr Chemo, also..." Sie schüttelt nur den Kopf, ihr Lächeln nun ein bisschen breiter, ungezwungener. "Achja und mein Name ist..." Sie hebt Kopfschüttelnd die Hand, was ihr offenbar Schmerzen bereitete, aber ich verstand schon. "Sachte, sachte 'Latika'. Möchtest du mir vielleicht auch einen Namen geben, der zu mir passt?" Sie nickt und deutet auf die alte Zeitung und den Bleistift neben ihrem Bett, die wohl ihr Vorgänger hier vergessen hat. Ich reichte ihr den Stift und die Zeitung, auf deren obersten Seite ein halb ausgefülltes Kreuzworträtsel gedruckt war. Sie versucht mit der linken Hand etwas an den Rand der Zeitung zu schreiben. Wie wird sie mich wohl nennen? Peter? Theo? John? Als sie mir die Zeitung reicht, lese ich in krakeligen Buchstaben:
"ein Grund zu leben"

RE: ~Kurzgeschichte ohne Namen~ :D
in Fanfictions 15.12.2013 22:51von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge

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