Kaito nickte unbeteiligt und sah sich im Raum um. Sie schien in einer reichen Familie zu sein und dazu ein extrem großes Haus zu haben. Sie wollte sich also rächen und sie hat die Bilder des Totes im Kopf. Also war sie auch der AntiLegion beigetreten, um sich zu rächen. Doch wenn ein einziges Gewitter ihr im Weg war, um sich zu rächen, dann hätte das überhaupt kein Sinn habt. Er endete mit dem Blick bei ihr und musterte sie noch kurz. Dann hob er prompt die Hand und hielt sie ihr so vor den Augen, dass sie nichts mehr sehen konnte."Siehst du den Blitz immer noch?" fragte er.

Mikasa war immer noch genauso wach wie davor. Warum konnte sie einfach nicht einschlafen? Es machte sie wahnsinnig es nicht zu wissen und gleichzeitig versuchte sie krampfhaft ein zu schlafen, damit sie morgen fit war. Vielleicht sollte sie einfach etwas trinken gehen. Und schon stand sie auf und tapste barfuß zu ihrer Zimmertür. Als sie diese öffnete kam ihr unendliche Dunkelheit entgegen, die ab und zu durch einen Lichtblitz erhellt wurde. Die Blitze von draußen reichten, um den Weg in die Küche zu finden, außerdem wollte sie Lion nicht aufwecken. Also begann sie durch das Wohnzimmer zu laufen, jedoch kamen die Blitze unregelmäßig und so stieß sie oft an. erst an der Couch, dann schlug sie mit dem Fuß irgendwo dagegen oder lief gegen einer der niedrigen Tische. Jedenfalls hatte sie die Küche nach einer schmerzhaften Reise endlich erreicht. Leise fluchend holte sie ein Glas aus einem der Regale und goss sich Wasser ein. "So ein verdammter Mist aber auch." fluchte sie, als sie sich ihren schmerzenden Fuß rieb.

Mikasa zuckte zusammen, als sie eine Stimme hinter sich hörte. "IIIICKK!" entfuhr es ihr und ihr rutschte das Glas aus der Hand. Es zerschellte in tausend kleine Glassplitter, als es auf den kalten harten Boden auftraf. Das Wasser spritzte zur Seite und Mikasa machte reflexartig einen Schritt nach hinten. Doch statt sich sofort um die Scherben zu kümmer funkelte sie Lion an. "Hör auf mich so zu erschrecken!" fuhr sie ihn an. "Das ist bloß deine Schuld." sie schnaubte und hockte sich trotzdem vor die Scherben. Das Glas war in kleinere Teile zersprungen, als gedacht und so begann sie erstmal die größeren Scherben auf zu heben. Sie sammelte alle in ihre Hand, wo sie sich jedoch in ihre Haut schnitten. Doch sie sagte nichts, sondern sammelte stur weiter die Scherben auf.

Kaito musterte sie eindringlich. Er zog seine Hand weg und erkannte ihren Gesichtsausdruck. Obwohl sie den Blitz nicht gesehen hatte, hatte sie die Bilder wieder gesehen. Jedenfalls sah sie so aus, als hätte sie sie wieder gesehen. Also lag es wohl doch nicht an dem Blitz. Er zuckte innerlich mit den Schultern und erhob sich. "Ich sollte vielleicht wieder gehen. Ich will nicht noch mehr zur Last fallen."

"Wer ist hier der Dummkopf?!" wetterte Mikasa bei seinen Worten und stand auf. "Ich hab doch bloß versucht zu helfen. Du Idiot." trotzdem ließ sie sich wiederwillig die Schnitte an den Händen verarzten. Sie drehte den Kopf leicht zur Seite und murmelte ein. "Danke." doch dann fielen ihr die Schnitten an seiner Hand auf. "Du hast dich selber geschnitten. Idiot." brummte sie und hielt ihm eines der Pflaster hin. "Wenn ich das durch machen musste, dann musst du auch die Wunden verarzten!" erklärte mit fester Stimme. "Ich hätte das auch selber geschafft." sie mochte es nicht, wenn er ihr immer half, als wäre alles selbstverständlich. Dann lächelte er sie auch immer noch so an. Bei einer solchen Situation ärgerte sie sich jedesmal, dass sie sich einfach nicht erinnern konnte.

Kaito musterte den Regenschirm in seiner Hand und sah dann zu ihr. Er nickte kurz. "Danke." dann verschwand er in der Dunkelheit der Nacht. Doch auf dem ganzen Weg zu seiner Wohnung, öffnete er den Regenschirm nicht ein einziges mal. In Gedanken fragte er sich die ganze Zeit, warum sie so freundlich zu ihm war. Als er in seiner Wohnung ankam, schaltete er das licht an und zog die nassen Klamotten aus. Er zog eine trockene Hose und ein trockenes Hemd an und warf noch einen letzte Blick zu dem Regenschirm, der auf dem tisch lag. Dann schaltete er wieder das licht aus und ließ sich aufs bett fallen.

Mikasa wollte bereits zu einer wütenden Predigt ansetzten, da er sie Kleine genannt hatte, doch da hielt er ihr schon das Glas vor das Gesicht. "Idiot." murmelte sie, als sie zum trinken ansetzte. Sie war kein Kleinkind mehr, also sollte er aufhören sie ständig so anzuschauen. Sie sah in das Glas, mit dem Wasser und starrte die Oberfläche der Flüssigkeit an. Vielleicht verhielt sie sich wirklich wie ein Kleinkind. Kein Wunder, dass er ihr nie etwas sagte. Abrupt stand sie auf und sah zu ihm. Die hob die Hand und schlug ihm gegen die Schulter. "Das war für das 'Kleine'!" erklärte sie und drehte ihm den Rücken zu. "Ich geh wieder schlafen."

Mikasa sah Lion mufflig nach, als er endlich ihr Zimmer verließ. Es war ja unheimlich nett das er das ganze machte, doch er nervte sie mit welch einer Selbstverständlichkeit er das ganze abzog. Sie strampelte die Decke zum Fuße ihres Bettes und stand auf. Ihre Haare standen kreuz und quer und irgendwie hämmerte etwas gegen ihre Schläfe. Aber heut war endlich der erwartete Tag. Heute war der Kampf draußen. Schnell schlüpfte sie aus ihrem Pulli in die Uniform der AntiLegion. Die bestand aus einer weißen Bluse und einer braunen Hose. Dazu trug sie schwarze Hohe Stiefel und über der Bluse eine kurze, welche ihr nur bis zum Bauch reichende, schwarze Jacke. Die Waffen würden sie erst in dem Hauptgebäude erhalten. Diese würden sie dann an den Gürtel ähnlichen Bändern um ihrer Hüfte befestigen. Auf der Brust war das Logo der Legion genäht, sodass jeder sofort erkannte wer ihnen gegenüber standen. Sie ließ zum Frühstück jedoch die Jacke und die Bänder weg und während sie zu Lion in die Küche ging band sie sich ihre Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen.

Kaito war wie immer schon früh wach, machte sich jedoch nie gleich auf den Weg zum Hauptgebäude. Er trug wie immer seine schwarze Sachen. Um genau zu sein trug er eine schwarze Hose und darüber schwarze Schnürstiefel die ihm bis zum Knie reichten. Als Oberteil trug er eigentlich bloß eine schwarze Weste, die keine Ärmel besitzt. Damit er nicht leicht an den Armen oder Schulter verletzt werden konnte, trug er darüber einen schwarzen Ledermantel. Auf seinem Rücken hatte er seine Schwerttasche geschnallt und verließ so seine Wohnung. Es war völlig normal, das die Menschen draußen auf den Straßen einen Umweg um ihn machte, doch das machte ihn auch nicht wirklich etwas aus. Er zog den schwarzen Handschuh an seiner linken Hand straff und beeilte sich zum Treffpunkt zu kommen.