Wren zog den hässlichen Zylinder aus der Hecke, durch die er gerade entkommen ist und klopft sein Sacko sauber. Verwirrt sah ich mich um. Er war in einer offenbar schon seit langem nicht mehr bewohnter verwitterten alten Gasse, die auf beiden Seiten als Feldweg in die Wälder und Felder führte. Der Ort hatte seinen Charme, fand Wren und ging über die brüchigen Pflaster der Straße. Er zog seine weißen Stoffhandschuhe aus der Seitentasche, zog sie über und drückte an die alte Holztür eines der drei Häuser. Mit einem Knarzen öffnete sie sich einen Spalt und zog ein paar Spinnweben mit sich. Mit einem hämischen Grinsen stieß er die Tür ganz auf und stand in einem leeren Raum aus Beton ohne Glas in den Fwnstern und Efeu, das die Wände gleich den Spinnweben bewuchs. Wren trat herrisch in die Mitte des Raumes. "Perfekt."
Nachdem er seine Tasche in die Mitte des Raumes gestellt hatte und den blöden Zylinder endlich zum Fenster hinauswarf, merkte er, dass er außer Heavens Vertrauen zu erlangen, keinerlei weitere Aufträge hatte. Mit abenteuerlicher Stimmung bahnte er sich seinen Weg zurück zu dem Anwesen der Hamilton und sah eine offenstehende Hintertür. Die Korridore und Zimmer erschienen unendlich und wirr. Er verließ sich auf seinwn Instinkt und ging die Treppen hinauf und stand plötzlich vor der Schwester. 'Sie ist die nächste in der Reihe.', dachte Wren, 'verhau das nicht.' Wren nahm Haltung an und verneigte sich und redete auf sie ein: "Was für eine Ehre Sie kennenzulernen mylady. Mein Name ist Frank Hamilton. Ein entfernter Cousin aus Schweden-extra angereist. Tante Agnes hat sicher schon häufig von mir berichtet, nicht wahr? Ich war auf der Suche nach Ihnen. Eine Teeparty halte ich für einen äußerst unangemessenen Ort für einen jungen Mann, wie mich."

Wren gab sich Mühe den leichten Blick in das überqillende Decolte von Helena zu vermeiden. "Immer noch die alte Helena, dominant, provokativ und doch charmant", grinste er, und legte den Kopf schief. "Du kennst mich wirklich nicht mehr oder? Die Art, wie du 'Cousin' sagst, gefällt mir nicht."

Wren grinste über die Bemerkung mit dem Messer. "Du bist scharfsinnig. Das gefällt mir." Er stand auf, gab ihr das Messer mit den Worten "...wenn es Euch beunruhigt" und verschwand mit einem schwungvollen Abgang die Treppen hinab in das Labyrinth aus Blumen und Bäumen.

((jenni schlafi))

Heaven seufzte, als die Tür hinter Helena ins Schloss fiel. Sie zog die Rose hinter ihrem Rücken hervor. Sie war tatsächlich wunderschön. Wer war dieser Mann nur? ...hat er überhaupt existiert? Sie durchschritt ihren Raum zu einem der großen Wandschränke und zog eine dünne blaue Vase aus einer Schublade. Sie stellte sie mit der Rose darin auf das Fensterbrett in ihrem Leseerker. Sie setzte sich auf das Polster und legte das Kinn auf das Fensterbrett und betrachtete die Blätter der weißen Rose im kleinsten Detail. Würde sie den mann aus dem Garten je wieder sehen?

Heaven wurde von Helenas Stimme wie aus einem Traum gerissen. Sie löste den Blick von der Rose und wirbelte herum. "Helen!" Der unruhige Blick von Helen machte Heaven nervös. "Gibt es Probleme?", fragte sie vorsichtig und bat ihr einen Platz in dem gepolsterten Erker an.

Heaven lächelte sanft zu Boden und sah dann zu der Rose. "Ja. Ich habe sie eben im Garten bekommen." Hastisch fügte sie hinzu "Also gepflückt meine ich. Sie hat mir so gefallen." Sie blickte zur Seite und grinste. "Was liest du da?"

Heaven grinste "Faast zu gut. Ich denke sie wird mir morgen eine Standpauke abhalten, warum ich eine ihrer Rosen gestohlen habe", scherzte sie und folgte Helens Blick aus dem Fenster. "Ich liebe unsere Gärten. Ich weiß gar nicht, wie man allein so viele Pflanzen in Blüte halten kann." Schwärmend fügte sie unüberlegt offen hinzu: "Wenn ich erwachsen bin, möchte ich Floristin werden und jeden Tag unterm freien Himmel Rosen pflanzen, Bäumchen gießen und Sträuße binden..."

Wie aus einem Traum gerissen blickte Heaven in das missgestimmte Gesicht ihrer Schwester "Helen ich... Es tut mir Leid! Ich werde es nie mehr erwähnen..."