Arveel sah das fremde Mädchen fragend an, doch seine Augen schimmerten wahrscheinlich eher desinteressiert. "Sag bloß, ne Insel..." das wusste er auch von selbst. "Lass mal, such dir jemand anderes." er winkte mit der Hand ab und stapfte langsam los. Er hatte Hunger, doch die Neugier wo er hier war, überwiegte mehr.

Fionna zog die Hand zurück und sah sich noch einmal um. Sie wollte nach Hause. Sie wollte nicht hier sein. Ihr Blick fixierte als letztes die Tasche ein paar Schritte von ihr entfernt. Ohne ein Wort ging sie auf sie zu und öffnete sie. Sie zog den Zettel raus und laß die wenigen Worte. Und genau diese kleinen Worte, ließen sie mehr als jemals zuvor verzweifeln.

Serena starrte das Mädchen immer noch entgeistert an. "Hi..." doch das war alles andere als freundlich. "Und du bist?" ôo

Fionna kniete auf dem kühlen Boden und drehte den Oberkörper zu den Mann hinter sich. "Hast du den auch bekommen?" zwischen zwei Finger hielt sie den Zettel. Ihre Augen waten frei von den Tränen und wirkten trüb. "Was wollen Sie mit dieser fragen erreichen?"

"Serena" eigentlich hatte sie nicht vor, ihren Namen zu nennen, doch sie brauchte Informationen. "Weißt du wo wir hier sind?" fragte sie sachlich. Sie musste ja irgendwie vorwärts kommen.

Fionna warf dem zettel auf dem Boden einen kurzen Blick zu. Dann zog sie ein Brötchen, welches zu dem Proviant gehörte, der in der Tasche war, raus und biss herzhaft hinein. Wenn sie schon nicht weiter wussten, dann könnte sie wenigstens was essen.

Serena verzog eine noch größere Grimasse. "Weiß das überhaupt jemand auf dieser verdammten Insel?" rief sie laut. "Wir sind hier doch nicht dir einzigen. Was soll der scheiß?!" fluchte sie los und suchte den Horizont nach einem Anhaltspunkt ab.

"Jetzt enttäuschst du mich." Sie seufzte leise und folgte ihm. "Wenn wir die einzigen auf dieser Insel sind, dann wird es sowieso irgendwann daraus hinauslaufen. Aber vielleicht muss ich bis dahin schon mal ohne dich anfangen"

Arveel drehte den Kopf zu dem Mädchen um und musste schmunzeln. "Jaja, du wirst hier bestimmt ne Menge treffen. " er wuschelte ihr halbherzig durch das Haar und sah sich bereits wieder um. "Sag mal hast du auch sowas bekommen?" fragte er jetzt wieder das Maschen, welches sich als Ruby vorgestellt hatte und hielt seine länglichen Revolver in die Luft.

Fionna hatte das Brötchen auf gegessen und beäugte den Rest in der Tasche genauer. Wie lange würde das wohl reichen? Einen Tag?

Sie sah ihn mit großen Augen an. "Du hast ne knarre?! Das ist ja voll unfair." Bestürzt hielt sie ihm die aufgerollte Peitsche zum Vergleich hin. "Ich hab das."

Arveel musterte die Peitsche. "Also hast du auch eine Waffe bekommen. Vorhin hab ich ein Kind schreien gehört und auch wo anders hab ich Rufe gehört, also sind hier noch mehr." schlussfolgerte er. Hatten dann auch so Waffen?

"Wenn die auch bewaffnet sind, dann bleib ich lieber hier." Weil es so heiß war, zog sie die Jacke aus und dann auch noch die Bluse, weil diese komplett durch war. Nun stand sie in ihrer engen Hose und dem schwarzen BH da. "Und du willst sicher nicht mit mir schlafen?", vergewisserte sie sich. "Ich hab auch noch eine andere Peitsche."

Arveel richtete seinen Blick wieder nach vorne und gähnte kurz. "Hab gerade besseres zu tun. " murrte er. "Ich habe nicht vor hier für immer zu bleiben, also suche ich einen weg zurück." erklärte er. "Du kannst gerne hier bleiben."

"Wie willst du zurück? Das ist eine Insel im nirgendwo." Während sie sprach starrte sie nur auf ihre Brüste, stubste sie ein wenig an und richtete ihren BH immer wieder neu. Sind die kleiner geworden? Nein, das musste sie sich einbilden. "Du solltest lieber mit offenen Augen schlafen, denn wenn wir bis zur Nacht niemanden gefunden haben, dann werde ich wohl über dich herfallen.", murmelte sie gedankenverloren. "Aber keine sorge. Ich kann auch sehr sanft sein."

Arveel nickte, obwohl er nicht zugehört hatte. Er hatte während sie gerade hatte, in seiner Tasche gekramt um zu gucken, was er alles mit sich trug. Es war viel zu viel. Er hatte keinen Bock das mit sich zu tragen. Er seufzte. "Lass uns erst mal was suchen, was darauf hindeutet was wir hier überhaupt machen."