~Willkommen~ |
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"Ich würde lieber hier verrotten, statt in die Schuld deines dreckigen und abscheulichen Grinsens zu stehen, da hast du Recht, Kadaj", war das letzte, was sie sagte, eher sie nun wieder den Rücken straffte und ein kleines Schmunzeln sich über ihre Lippen ausbreitete. Ihr Blick glitt zur Wand und blieb an der beschissenen Uhr hängen, während Coróna ungemein die Sekunden zäjlte. 5,4,3,2,1-Ihr Lachen ging im Ruf des beschissenen Kuckus unter, als Annunziata schon die Tür aufriss und Kadaj zur Seite schob.
"Verzeiht, mein Herr", murmelte sie geknirscht, während die alte den Mann vor sich kreidebleich ansah:"Aber ich muss der Dame leider ihre Medizin verabreichen", gab sie als Erklärung, während sie ihm die Tür wieder vor das Gesicht zuwarf und sich umdrehte, wobei sie zu zittern anfing. Diese fette Kuh verstand sich wohl darin, Beißer zu erkennen, aber dennoch..spielte sie ihre Rolle ziemlich gut.
"Wenn Sie ein Gespräch zu beenden haben, so sollten sie dies erst da-", doch weiter kam sie nicht, ehe Coróna schon Anunziatta ansprang und ihr die Eisenkrautspritze, sowie den Dolch aus der Hand riss. Hysterie breitete sich in ihr Inneres auf, doch das war ihre Chance.
A)Ihre Chance zu fliehen und B)Kadaj hier verroten zu lassen. Sie sprang Kadaj an und steckte ihm ungemein die Spritze in den Hals, ehe sie zurückwich und die kleinen Blutflecken von ihren Fingern ableckte. Sie spürte, wie Kraft durch ihre Adern floss, wie sich ihre Haut lebendiger anfühlte und ihre Augen Glanz bekamen, ehe sie Kadaj ein Messer in die Schulter rammte.
Schade um das Jackett. Es war teuer und schön, aber Kollateralschaden gehörten immer dazu.


Kadaj musste zugeben, dass die Frau ihn kurz abgelenkt hatte, doch der Rest war weniger überraschend. Anders kannte er Corona ja nicht. Kaum spürte er die Nadel in seinem Hals, befreite er sich auch schon von ihr und warf sie weg weg gegen die Wand. "Unsere Beziehung zueinander hat sich wirklich kein bisschen verändert." Zwar hatte er schnell reagiert, doch er musste trotzdem feststellen das er ein Teil des Inhalts der Spritze bereits in sich hatte. "Eigentlich traurig." dieses mal war der Dolch dran, von dem er sich befreite. Während er das Blut von dem Dolch an seinem Ärmel abwischte wirkte er, als wäre es nichts neues für ihn, halb erstochen zu werden. "Das schöne Jackett!" jammerte er nun. "Mal ehrlich, musste das sein? Wohl nicht zu ändern..." Kadaj konnte die offene Wunde spüren und eigentlich würde sie innerhalb Sekunden verschwunden sein, doch dieses Zeug aus der Spritze verlangsamte diesen ganzen Prozess. "Um mich umzuhauen braucht es schon noch um einiges mehr." brummte er. seine gute Laune schien verschwunden, für den Moment. "Damit ist unsere Unterhaltung wohl beendet, was?" durch das rumpeln im Inneren, waren auch die Leute vor der Tür aufmerksam geworden und machten sich daran die Tür zu öffnen. Doch Kadaj kümmerte sich nicht darum. er musste daran denken wie lange es wohl dauern würde, bis er das Zeug aus ihm raus hatte, Corona stand ja noch um einiges länger und stärker unter dieser Wirkung.


"Es gibt keine Beziehung zwischen dir und mir, sondern eher ein mir aufgezwungener Vertrag", zischte Coróna und griff nach der Türklinke, ehe sie merkte, wie jemand an ihrem Fuß zerrte. Die fette Kuh Annunziatta machte sich daran zu schaffen sie zurückzuzerren, ehe sie den Knopf an ihrem Armband drückte.
"Jetzt stecken wir beide in der Scheiße, aber wenn sie kommen, wirst du als einziger hier sein", erklärte sie Kadaj und drückte die Tür auf, als sie erneut etwas an ihrem Bein spürte. Diese verdammte Kuh, hatte ihr eine Überdosis verabreicht und alles geschah schneller, als erwartet. Sie sah, dass Kadajs Wunde nicht heilte und eilte zur Tür hinaus, als sie zusammen getreten und zurückgedrängt wurde.
"Meine Damen und Herren, beruhigen Sie sich", erklärte der blonde Typ, der in der Tür erschienen war.
"Es wird Zeit für ein Nickerchen und wenn nötig, kaufe ich auch Särge", grinste er, bevor er den Eisenkrautpfeil durch Kadajs Brust jagte. Coróna ging zu Boden und das letzte, was sie sah, war, wie sie sich in Kadajs Jackett zu halten versuchte.


Kadaj war schneller wach, als erwartetet, wenn man den Treffer bedachte, den er gelandet hatte. Doch statt in einem Raum außerhalb aufzuwachen, hatte er feststellen, dass er in einer der Zellen war. Eine Tatsache, die ihn alles andere als fröhlich stimmte. Er trug dieselbe Kleidung, welche er zuvor bei Corona gesehen hatte, nur hatte er zu seinem Glück eine Hose an. Also trug er eine lange schneeweiße Hose und ebenso ein luftiges Oberteil, ebenfalls mit längeren Ärmeln. Dazu barfuß.
Er hatte sich erspart zu der Tür zu gehen und ihren Zustand zu überprüfen, so was konnte man doch von dem Bett aus sehen. So saß er jetzt, seit dem einige Zeit seit seinem Aufwachen vergangen war, auf dem Bett, was noch recht ansehnlich aussah. Den Rücken gegen die Wand, die entgegen der dicken Tür ziemlich dünn wirkte und obendrein ein kleines Fenster, natürlich mit Gitterstäben, kurz unter der Decke eingelassen hatte.
Ihm gegenüber befand sich anstatt einer weiteren Wand, nur eine Zeile von dicken Gitterstäbe, hinter welchen eine weitere Zelle lag. Er lehnte den Kopf gegen die Wand und starrte die Decke gelangweilt an. Was sie wohl mit seinem Anzug gemacht haben? Hoffentlich gleich in die Reinigung geschickt. Bei dem Gedanken an das Blut auf seinem Anzug glitt sein Blick an seinem eigenen Körper hinab zu seiner Brust. War doch so gut wie verheilt, auch wenn es im Vergleich mit der Zeit davor ziemlich lange brauchte. Immer noch sickerte etwas Blut hindurch, doch man hatte ihm einen obligatorischen Verband drum gemacht, der das nötigste aufhielt.
Es folgte ein genervtes Stöhnen. Das würde wieder ewig dauern ehe er aus dem Teil hier raus kam. Eigentlich wollte er ja einen Besuch abstatten, aber vielleicht war es sogar besser das gleich intern zu regeln. Hier konnte es ja jeder getan haben.


Mit einem Ruck wachte Coróna auf und sah sich um. Natürlich! Was hatten diese Schweine auch schon drauf, außer auf sie zu schießen und sie in einer Zelle zu sperren, sodass sie sich mächtig und besser fühlten.
Gerade, als sie aufstehen wollte merkte sie jedoch, dass zu vorher ein kleiner Unterschied bestand. Natürlich. Sie könnte ihre Haare darauf verwetten, dass die fette Kuh die Fesseln, die ihr umgelegt wurde und sie daran hinderten, weiter als drei Meter zu gehen. Grob geschätzt, doch für sie fühlte es sich an, wie eine verdammte Ewigkeit, was nun auch so war.
Himmel und Hölle würden aufeinander treffen, wenn sie heraus kam, das stand schon einmal fest. Ohne weiteres machte sie sich daran, an die Gitter zu rütteln, unter denen sie gebunden war, doch ehe sie auch nur Krach verursachen konnte, hatte sie den schlafenden Kadaj in der Zelle nebenan gesehen.
Verdammt, war das ein schöner Anblick ihn so zu sehen, aber noch lieber wäre ihr, wenn sie nicht deswegen gefesselt wäre.
Seufzend lehnte sie sich zurück und blieb regunglos, ehe sie die Geräusche im Raum nebenan wahrnahm, die deutlich zeigten, dass er wach war.
Sie sah hoch und fragte sich, welchen Weg der Reaktion sie wählen sollte. Dort bleiben, bis es ihm selbst auffiel oder...die Katze aus dem Sack hauen, dass sie nun Nachbarn waren.


Nach dem Kadaj wirklich geduldig gewartet hatte, gab er nach uns sprach zu erst. Er würde Corona doch unter tausenden, selbst mit verbundenen Augen erkennen, da halfen diese paar Stäbe nun auch nicht. "Mit netten Leuten lebst du hier so zusammen. Man versteht dich wirklich, warum du nicht von hier verschwinden willst." der junge Mann verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte jenen dann dagegen. "So Herz erwärmend ihre Liebe." seine grellen Augen fixierte Corona nun direkt durch die Stäbe. Eine Tatsache die er gerne vermieden hätte. "Wie vertreibt man sich hier am besten die Zeit? Du kennst doch da bestimmt einen guten Trick." zog er sie weiter auf.


"Es ist Zeitvertreib genug, dich in einer so armseligen Lage zu sehen, Kadaj. Scheint, als wäre ich nicht vollkommen gescheitert", erklärte sie ihm und legte gleich ein etwas zynisches Lächeln auf.
"Aber wenn du mich schon so nett fragst, wobei du womöglich noch dahinter steckst, dass mich diese Dreckskerle gefangen und hier rein gesteckt hatten...Wieso nicht.
Du wirst von nun an, wenn dein Heißhunger beginnt, wenn sich deine trockene, raue Kehle zusammen zieht und du langsam deine Fähigkeiten verlierst, für den Augenblick zumindest...Nun..Du wirst von nun an, nur deine Sekunden zählen können, danach die Minuten, die Tage und aus diesen Tagen, werden es irgendwann Monate des Elends in diesem Loch...Und deinetwegen habe ich sogar meine Flucht verpasst, na wundervoll..", murrte sie und starrte zurück, wobei ihr dieses intensive Neongrün seiner Augen nun wirklich unangenehm war.
"Wieso haben die Psychos wohl dich hier reingesteckt?"


"Tja, wer will denn nicht so einen gut aussehenden einsperren? Nur damit er nicht wieder geht?" zufrieden grinsend wandte Kadaj den Blick von Corona und blickte stattdessen zu der Tür seiner Zelle. "Ich würde mich auch selbst gerne mal in Fesseln sehen." alberte er weiter, da ihm ja keinerlei andere Möglichkeit geboten wurde, sich zu beschäftigen. "Wenn du von diesem brennenden Hunger sprichst, dann sprichst du doch von dir, oder?" der Mann hob eine Braue und warf seiner Leidensgenossin einen weiteren Blick zu. "Noch nie an eine Diät gedacht? Zuviel Blut ist dann auch nicht gesund!"


"Genau gesehen, bin ich stets auf Diät, denn nur das Blut von einem einzigen, kann mich wirklich sättigen", bermerkte sie am Rande und zeigte dann auf ihn:"Irgendwann holt er auch dich ein..Glaub mir", murmele sie und leierte die Augen, als sie seinen Kommentar zu dem gutaussehend mitbekam.
"Du bist hier mit mir eingesperrt. Ich frage mich, ob sie eine Vorführung von 'Die Schöne und das Biest" vorführen wollen, speziell eingestellt für Irre...", überlegte sie laut und sah bei dem Wort Biest, Kadaj an, wandte jedoch den Blick ab, da es ihr zu schaffen machte, wie sein Blut noch in den Adern pulsierte.


"Jaja, weiger dich bloß weiter es ein zusehen. Du weißt es doch längst, warum nur mein Blut deinen Durst wirklich stillt." als er bei seinen ersten Augen mit den Händen eine abfällige Bewegung gemacht hatte, hielt er nun inne. "Halt! Wenn das so ist, dann kann dir ja dieser 'Hunger', von dem du die ganze Zeit redest, ja gar nichts anhaben. Du bist es ja gar nicht anders gewöhnt." fügte Kadaj nun lachend hinzu. "Gott, dein Leben ist ja wirklich erbärmlich, jetzt versteh ich auch deine ständige miese Laune und deine Kommentare."


"VERDAMMT wann gehst du endlich in Flammen auf?", murrte sie und schlug gegen die Gitterstäbe, wobei sie ihn böse anfunkelte."Dein Leben ist auch nicht besser, weil du an mich gebunden bist und meine intensivsten Gefühle auch deine beeinflussen. Vergiss das nicht", murrte sie und seufzte dann schließlich.
"Lass uns zusehen, wie wir hier rauskommen. Am besten nur ich alleine, aber wenn es mit deiner Hilfe eher klappt, dann bitte", schlug sie vor und zeigte nach vorne, soweit ihre Hand auch nur reichte.
"Ich bin angekettet, mit Eisenkraut. Und was jetzt?"


"Siehst du? Genau diese Kraftausdrücke und unschönen Kommentare meine ich. So wirst du nie eine hübsche Frau. Du wirst ewig.... was auch immer das ist, bleiben." als Corona dann ihre Hand hob, blickte Kadaj verwundert zu seiner eigenen. "Komisch, meine Hand ist frei." zur Bestätigung hob er sie in die Höhe, damit auch sie sie sehen konnte. "das heißt dann wohl, dass wirklich nur ich hier raus komme." unschuldig hob der junge Mann die Schultern. "So ein Pech aber auch. Aber mal am Rande: gibt es hier überhaupt so was wie Ausgang oder muss man ständig hier bleiben? Was ist, wenn ich mal für kleine Jungs muss?!"


Corona deutete mit dem Kopf auf einen verrosteten Topf:"Alle 5 Stunden kommt jemand vorbei, um nachzusehen und wenn etwas da ist, dann leeren sie es", gab sie ihm als Antwort und verfluchte ihn innerlich für seine kleine, persönliche Freiheit:"Dennoch ist es nahezu traurig, dass sie mich als gefährlicher einstufen...Und schön? Eine schöne Frau? Ich will keine schöne Frau sein, das brachte mir den Tod und selbst wenn. Was würde es mir bringen, in deinen Augen schön zu sein, hm? Würde mir das ein besseres Leben geben, würde es mir wieder meine Freiheit oder..Vergiss es, Kadaj", erwiderte sie nur ruhig und sah ihn an.


"Meine Rede." mehr steuerte Kadaj nicht mehr zu diesem Thema bei. Auch wenn sie seine Fragen nicht wirklich klar beantwortet hatte, konnte er sich trotzdem aus ihren Fetzen zusammen reimen, dass er aus diesem Raum nicht mehr so schnell raus kam. Gelangweilt seufzend ließ sich der junge Mann nun für langst auf seine Matratze fallen, verschränkte aber seine Arme abermals hinter seinem Kopf. "Wie Langweilig und da hab ich noch nicht mal eine gut aussehende Zellengenossin." brummte er.


"Damit du sie anstarren kannst und vor dich hin schmollen kannst, dass du nicht die Kraft hast, sie zu erreichen? Wenn ich doch so unattraktiv bin, vorlaut und idiotisch, wieso gabst du mir dann Unsterblichkeit?", fragte sie und lehnte sich an die Wand:"Ich habe das Gefühl, dass sie uns nicht wieder hier hinauslassen. Das ist praktisch unser gemeinsmer Tod, denn ich habe das Gefühl, dass sie mit dir das gleiche machen wollen, wie mit mir. Da könntest du mir ruhig schon die eine Antwort geben."
Auch wenn ich sie nicht hören will, dachte sie sich und seufzte innerlich. Was mehr, hatte ihn dazu antreiben können, als womöglich Trunkenheit oder Langeweile? Nichts und niemand hätte diesen Mann andernfalls dazu bewegt, einer algerischen Edelprostituierte die Unsterblichkeit zu geben und sie dadurch an sich zu binden.


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