Cyrill saß gelangweilt in der großen Halle. Seine Beine hingen über der Armlehne des großen tronartigen Sessels.
In der einen Hand hielt er ein Glas mit teurem Whiskys und mit der anderen Hand fuhr er sich durch seine weißen Haare.
Neben ihm lag ein zusammengerollter Höllenhund, der immer wieder vor sich her knurrte.
Eine leicht bekleidete, dunkelhaarige Dämonin kam durch die Tür auf ihn zugeschlendert und beugte sich leicht nach vorne.
Cyrill ließ seinen Blick über ihren Körper wandern und grinste vielsagend.
"Wollt ihr mit mir kommen und eure Zeit ein wenig mit mir vertreiben, Herr?" Säuselte sie verheißungsvoll und lächelte charmant. Doch Cyrill winkte nur mit seiner Hand.
Die Frau zog einen Schmollmund, drehte sich auf dem Ansatz um und stampfte davon.
Cyrill legte seinen Kopf schräg und schaute der Schönheit hinterher. Von hinten bot sie einen genauso so guten Ausblick wie von vorn, dachte er reuevoll. Diese gefiederten Nervensägen verdarben ihm aber auch immer seinen Spaß.
Kurz seufzte Cyrill auf und winkte dann schon seinen Stellvertreter heran.
"Weißt du wann die Nervensägen wegen dem Vertrag kommen, Arias?"
Der große, blonde Dämon schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der breiten Brust. "Nein. Sie meinten nur, sie würden welche zu uns schicken. Wann es heute genau sein soll, sagten sie nicht."
Cyrill stöhnte genervt auf. "Wenn die sich nicht beeilen, werde ich wirklich bald sehr sehr ungehalten." Stieß er frustriert aus und schüttelte den Kopf.
Arias grinste nur bedächtig. "Keine sorge, die kleine, die gerade bei dir war, wird schon nicht so schnell verschwinden." Stichelt er Cyrill leicht an. Doch Arias konnte nur zu froh sein, dass sie beide Freunde waren, sonst säße sein Kopf sicherlich nicht mehr auf seinen Schultern.
"Darum geht es mir nicht. Jedenfalls nicht hauptsächlich. Ich will einfach nicht ständig auf diese Hühner warten müssen. Ich habe wirklich besseres zu erledigen." Cyrill stand auf und ging zu einem Tisch, um sich wieder etwas in sein Glas zu schenken. "Arias, du kannst aber gerne gehen. Ich werde dich sicherlich nicht für so eine Lappalie brauchen."
Arias lachte nur über die Worte seines Freundes und drehte sich um. Er ging auf die große Tür zu, hielt aber nochmal an, um sich Cyrill nochmal zu zuwenden. "Ich wünsch dir viel Spaß, mein alter Freund." Lachte Arias gehässig und verschwand dann durch die Tür.
Cyrill warf das Glas, was er in einem Zug gelehrt hatte, wütend gegen die große Tür. "Du bist so witzig." Zischte er noch und setzte sich dann wieder in den Sessel, sodass seine Beine wieder über der Armlehne hingen. Er ließ seinen Kopf in den Nacken fallen und starrte dann gelangweilt zur Decke.

"Und wie ihr erwartet werdet." Erklang eine spöttische Stimme, als das große Eingangstor aufgestoßen wurden. Sein Diener hat ihm zwar vorgeschlagen, das Engelchen herein zu bringen. Doch als Cyrill hörte es sei eine junge Frau, hat er mit einem Grinsen auf den Lippen beschlossen, sie persönlich zu empfangen.
Nun kam er durch die Tür geschlendert und verneigte sich ebenso spöttisch vor dem jung wirkenden Engel. "Eher habt ihr mich warten lassen, junges Fräulein." Stichelt er sarkastisch nach und trat ein Stück auf sie zu. "Ich bin Cyrill, für den Fall, ihr kennt meinen Namen nicht bereits." Wieder machte er ein Stück auf sie zu. "Und wie ist euer Name? Denn ich hätte nicht vermutet, dass sie so ein zartes Wesen, wie ihr es seid, auf so eine halsbrecherische Reise geschickt haben." Nun stand er grinsend dicht vor ihr und zwirbelte eine dunkle Haarsträhne zwischen seinen dünnen Fingern.

"Ein sehr schöner Name." Murmelte er, als sie vor ihm zurück wich. Seine roten Augen funkelten kurz auf, als er ihren Blick erwiderte. "Ihr wollt Frieden, meine gefiederten Freunde. Ich bin nur gnädig genug euch den Wunsch zu erfüllen." Er lachte kurz auf und ließ seinen Blick nochmal über ihren Körper gleiten.
Im nächsten Moment vergrub er eine Hand in seine Hosentasche, trat ein wenig zur Seite und bat sie mit einer Handbewegung durch das große Tor zu treten. "Nun denn, kommt herein kleine Antlanta." Wieder folgten seinen Worten ein kleines Lachen. "Und ich bitte euch nennt mich nur Cyrill. Alles andere ist für euch überflüssig."

"Ach sei doch nicht so verbissen, Antlanta." Schmollte der große Mann gespielt, als er sich neben sie gesellte.
Er legte seine flache Hand auf ihren unteren Rücken und drückte leicht dagegen. Damit ssignalisierte er dem zarten Wesen neben sich, sich in Bewegung zu setzten.
Er führte Antlanta den langen Gang entlang, der zum hauptsaal Hauptsaal führte.
Doch dieser, wäre für so eine Besprechung unnütz. Deshalb bog er nach rechts, in den abgehenden Gang, ein, der ebenfalls so lang war, wie der erste.
Cyrill steuerte, mit dem Engel in seinem Arm, den abgelegensten Raum an und öffnete dann dessen Tür. Alles in dem Raum war in dunklen Farben gehalten und vor den großen Bogenfenstern hingen schwere Vorhängen, die den Blick nach draußen fast versperrten. Der hohe Raum wurde durch riesige Kronleuchter erhellt.
An den Wänden hingen die verschiedensten Waffen und in der Mitte stand ein massiver Holztisch, der von ebenso dunklen Stühlen gesäumt wurde. "Nur herein mit euch." Bat er sie in den Raum herein.

"Habt ihr, als ihr hier her kamt, überhaupt natürliches Licht irgendwo gesehen?" Gab er die Frage spöttisch zurück, hob dann aber abwehrend die Hand. "...Ich kann es euch ja nicht verübeln. Ihr seid ja erste Mal hier und scheint auch nicht sonderlich zufrieden über diese Situation zu sein." Cyrill ging an ihr vorbei, setzte sich auf einen der Stühle und legte seine Füße auf dem Tisch ab. "Sagt mir eines, warum schickten sie ausgerechnet euch. Ich dachte wirklich euer Herrscher schickt einen ausgebildeten Krieger. Und Ihr seht nun wirklich nicht wie eine ausgebildete Kriegerin aus. Eigentlich dachte ich ebenfalls es würden mehr als ein Engel her kommen. Ihr habt euch ja noch nie gern allein in mein Reich getraut." Lachte er nun wieder.
Im nächsten Moment legte Cyrill sein Kopf wieder auf die Seite, als er Antlanta kurz betrachtete. "Setzt euch doch." Mit einer Hand bot er ihr nun einen Stuhl gegenüber von sich an.

Cyrill hob seine Zeigefinger und wackelte tadelnd mit diesem. "Ah, ah, ah. Das ist aber gar nicht schön, was eurem Mund entflieht kleines Engelchen." Ermahnte er Antlante spöttisch. "Schließlich seid ihr nicht in der Position, so mit mir zu sprechen, wenn ihr euch so den Frieden ersehnt, meine Liebe." Kurz machte er eine kleine Pause, zog dabei seine Beine vom Tisch und beugte sich vor, um sich mit einem Ellenbogen auf der Tischplatte aufzustützen. "Ich rufe euch nur all zu gern ins Gedächtnis, dass meine treuen Untertanen nur zu gerne in Kriegen und Schlachten ihre Zeit vertreiben... Und damit bin ich nicht ausgeschlossen." Fuhr er fort und zog sich dabei das Dokument über den Tisch, um es kurz zu überfliegen und sie dann herausfordernd anzugrinsen.

"Ich weiß nicht, ob ihr zu jung für den Konflikt seid, oder ob euch eine Lüge erzählt wurde, aber wir waren nicht an dem Schlamassel schuld." Wieder hob er abwehrend eine Hand. "Ja mein Volk ist kampflustig. Ich weiß. Und ich habe mich auch mit einer Prinzessin von euch vergnügt. Aber ich habe euch dieses Misstück nicht geraubt. Sie kam von ganz allein und als das alles ans Licht kam, hat sie allen erzählt, ich hätte sie gegen ihren Willen mitgenommen." Erklärte er die unwissenden auf. "Durch ihre Lüge, dachte jeder aus euren Reihen, ich hätte sie geschändet. Doch es gibt nicht nur gute Wesen unter euch." Nun wurde sein Tonfall etwas abfällig, doch er fasste sich schnell wieder und setzt sein breites Grinsen auf. "Trotzdem wurde ihr geglaubt und mir den Krieg erklärt." Lachte er nun trocken auf. "Doch das ironische an der Geschichte ist, dass mir es und meinem Volk jetzt untersagt sein soll, in euer Reich zu reisen, außer wir haben eine schriftliche Genehmigung eines eurer Hühner im höchsten Rang." Er unterstrich mit seinem Finger die Zeile, in der die Regel aufgeführt wurde. "Das ist doch wahnsinnig witzig. Hab ich nicht Recht, Engelchen." Cyrill lehnte sich zurück und Lächelte sie provokant, charmant an.