Arved starrte sie an. Was hatte er denn bitte erwartet? Er hatte es doch selbst gewusst. Er hatte es ihr doch angesehen. Er sah der Träne zu, wie sie ihrer geröteten Wange herunter lief. Er fuhr sich durch das schwarze nasse Haar. "April..." versuchte er leise. "Seit ich deinen Blick bemerkt habe und ich mit ansehen musste wie du vor mir zusammen gebrochen bist, wollte ich für dich der Arved sein den du liebst. Doch desto mehr ich es versucht habe, desto...desto stärker wurden die Erinnerungen. Also habe ich weiter gemacht." er lächelte traurig. "Ich hatte nur eine kurze Zeit gehabt mich zu entscheiden und ich habe mich dafür entschieden, die ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen." er hockte sich dicht vor sie. "Ich würde alles tun, damit ich dich einmal unbeschwert lachen sehe. So wie es meine Erinnerungen es mir gezeigt haben."

"Aber ich brauche dich zum lachen. Es war meine Schuld. Wegen mir ist dir das passiert... Und immer wenn ich dich ansehe, dann weiß ich wieder, dass ich mir dieses leid selbst zu gefügt habe. Aber es tut so weh. Ich Brauch dich nur anzusehen und drohe innerlich zu sterben.... Jedes mal ein wenig mehr.." Sie sah ihn an. "Arved, es tut nur so weh..."

"Aber es ist nicht deine Schuld!" versicherte er ihr. "Das musst du gar nicht weiter glauben." doch das mit dem ansehen hatte gesessen. Er senkte den Blick und holte tief Luft, sodass sich seine Schulter hob."Willst du vielleicht einen anderen SeSe-Bodyguard? Damit du von diesen schmerzen erlöst bist."

"Ich will doch einfach nur ein ganz normales leben... Aber... Gideon hat es mir gesagt. Eine Service ohne passstück ist verloren. Ich will dich nicht verlieren. Das wäre es nicht Wert. Ich will, dass du... Dass du glücklich wirst. Mit mir oder ohne mich."

Gidieon. Den Namen kannte er doch. "Wann hat er mit dir geredet?!" fragte er aufgebracht. "War er hier? Hat er dir etwas angetan?" allein die Vorstellung er hatte mit ihr geredet war, machte ihn wütend. Natürlich hatte et recht. Arved lebte nur für April, er konnte keine andere wirklich beschützen, obwohl er April ja auch nicht wirklich beschützte. "Und ich will das du glücklich wirst. Da haben wir etwas gemeinsam. Ich kann ohne dich nicht glücklich sein." sagte er leise und seine.Worte entsprachen der vollen Wahrheit.

"Er war da... Als du dein Gedächtnis verloren hast. Er hat mich gezwungen, das mit dir zu beenden. Den Kontakt abzubrechen und dich zu Boden zu ringen. Er hatte mir alles vorgesagt, während er es von wo anders mit einem Scharfschützen beobachtet hatte. Und dann... Oh Gott, das ist alles meine Schuld."

Arved sah sie lange an. Das war also der ganze Grund für all das? Er konnte beinahe erleichtert auf lachen. Es war nicht sein Fehler, nicht sein versagen. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und sah ihr tief in die Augen. "April! Ist es nicht. Es ist doch alles wieder in Ordnung. Ich werde mich erinnern, versprochen!"

"Ich wollte doch nur nicht, dass dir etwas passiert... Ich hatte solche Angst..", winselte sie schniefend und sah ihn an.

Das glaubte er gerne. "Jetzt hör doch endlich auf mit weinen..." warm lächelnd strich er ihr mit dem Handrücken über die warme Wange. "Jetzt hat es sich ja wieder geklärt." er sah ihr unentwegt in die Augen. "Verzeihst du mir für meinen Fehler?"

"Schon vergessen...", murmelte sie und zwang sich zu einem Lächeln. "Verzeihst du auch mir?

"Sofort." er strich ihr abermals über die Wange. Er senkte kurz den Blick. Lange würde dieser Moment nicht halten...
"Miss April....darf ich Sie küssen..."

April stockte und sah ihn aus großen Augen an, dann lief sie rot an. "Ja...", hörte sie sich sagen, aber ihre Gedanken liefen Amok. Tat er das aus Mitleid? Erinnerte er sich? Was war es, das ihn zu diesem Satz bewegte?

Arved konnte nicht mehr lächeln. Ohne ein weiteres Wort beugte er sich vor und wollte sie küssen.
Tja, doch genau das wurde beiden nicht gegönnt. Die Tür auf der anderen Seite des großen Raumes konnte man etwas scheppern hören und einen Ruf, dann wurde die Tür aufgerissen. Arved zog den Kopf zurück, sah jedoch ohne Verlegenheit zu dem Störenfried. Es war Johann, der mit einem dunkelrotem Handtuch um den Hals und einer dunkelblauen Boxershorts bekleidet das Bad betrat. Als er die beiden sah blieb er abrupt stehen. "Oh scheiße!" Entfuhr es ihm."Sorry, echt. Ich hab euch gar nicht gehört." entschuldigte er such ehrlich.

April wandte den Blick jedoch beschämt ab, weil sie komplett rot angelaufen war und sah zerknirscht zu Boden. War ja klar gewesen. Dieses Glück war ihr einfach nicht gegönnt.

Arved lächelte Johann freundlich an. "Das wundert mich aber. Du hättest mindestens April hören müssen."
Johann zuckte bloß mit den Schultern. "Hab halt nicht drauf geachtet." er drehte sich zu der Tür um. "Soshi? Kommst du?!"