"Was zum Henker soll ich denn sagen? Ich habe eine so unendliche Angst, wenn du nicht da bist. Ich kann mich nicht einmal richtig kontrollieren. Ich WERDE verrückt, wenn du nicht da bist."

Arved schluckte lautlos. "ich will dich nicht verlieren,April!"

April kullerten lautlos Tränen die Wange entlang. "Ich dich auch nicht... Aber du wirst mich an meine Angst verlieren. Kein Mann kann ein psychisch labieles kleines Mädchen lieben, dass von ihrer Angst beherrscht wird..."

Arved bemerkte, das selbst über seine Wange eine stumme Träne rollte. "Nein, du hast recht. Das kann ich nicht." er drehte sich zu ihr um. "aber ich kann dich lieben." sein Arm schoss vor und er zog sie eng an sich. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Schulter. "ich werde dich nicht mehr los lassen, April!"

April vergrub ihr Gesicht fest in seinem Körper und begann zu schluchzen. Ihre Finger gruben sich fest in seine Haut. Sie hatte Angst, er könne ihren Fingern einfach entgleiten und zergehen wie ein Traum. Aber er würde da bleiben. Er würde für sie kämpfen, beschützen und ihre Angst bezwingen. Sie würden das schaffen. Gemeinsam. Er würde sie retten können - nur er.

Arved legte seine Kopf an ihren und streichelte ihr durch das dichte Haar. Seine Augen sahen in das Nichts. Er spürte nur ihre Wärme, denn sehen konnte er sich schon gar nciht mehr. In diesem Moment verstand er wirklich, was Hodge gemeint hatte. Auf einmal stand er in einem völligen weißen Raum. Ohne Wand und ohne Menschen, nur ein gläserner Vogelkäfig stand in der Mitte. Er trat davor und berührte vorsichtig das kalte Glas. Im selben Moment bekam das Glas Risse, doch es brach nicht. In dem Käfig saß ein Junge, der mit kleinen Bausteinen spielte. Das war er. Als kleines Kind. Arved versuchte das Gesicht des Jungens zu sehen, doch der Junge sah stets auf sein Spielzeug. Bis ein Schatten hinter dem Jungen auf tauchte. Er reichte dem Kind die Hand und sagte etwas, doch Arved konnte von alle dem nur ein Wort verstehen. "komm." der Junge sah auf. Nun konnte Arved sein Gesicht sehen. tatsächlich, das war er wirklich. Sein Pony war länger und reichte dem Kind fast über die Nase. Es strahlte den Schatten an und stand auf. Es ließ alles liegen und nahm die ausgestreckte Hand. Zusammen ging die zwei. "Warte!" rief Arved und umklammerte die glas Stäbe. Der Junge drehte sich noch einmal mit dem Kopf zu ihm um, doch statt das kindliche Lächeln, lag nun erwachsener schmerz in dem Blick. Arved erstarrte. Der Junge sah ihn mit kalten Augen an und mit einem kleinen kaum hörbaren zischen, veränderten sich die Augen des Jungen, von einem Dämmerungsfarbenen lila, färbten sie sich eisblau. So sahen seine Augen jetzt aus. Hatte er damals andere Augen? Er machte einen Schritt zurück und riss die ersten 4 Knöpfe seines dunklen Hemdes auf. Die Inizialien zierten immer noch seine Brust. SS.
Mit einem zucken kehrte er in die Wirklichkeit zurück. Er holte tief Luft und unterdrückte das Bedürfnis nach dem Tattoo zu schauen. Viel größer war das Bedürfnis nach April!

April sah zu ihm auf. Ihre Schminke war verwischt und verlaufen, aber das sah sie ja immerhin nicht. "Ist alles in Ordnung?", krächzte sie.

Arved nickte nur und lächelte, als er ihre verlaufende Schminke sah. Er legte sanft den Finger unter ihr Auge und wischte sie ebenso sanft zur Seite. Er sah ihr tief in die Augen. "Für mich gibt es keinen Moment, wo du bei mir bist, der nicht in Ordnung ist." erklärte er

Sie lächelte ihn an. "Du bist ein Idiot...", murmelte April leise und küsste ihn kurz. Immerhin war 'Idiot' auch so ziemlich ihr erstes Liebesgeständnis.

Arved lächelte während des Kusses. "sag mir doch einfach das du mich liebst." er zog sich an sich. "denn auch wenn das gegenteil der Fall ist, ich lass dich nicht mehr gehen!"

Sie legte den Kopf in den Nacken. "Was nützt es dann noch zu lügen. Ich liiiiiieebbbee dich.", schnurrte April. "Und wenn du mich gehen lässt, dann nehm ich dich mit. so."

Arved grinste breit. "Das gefällt mir doch gleich viel besser!"

"Was fangen wir nun noch mit diesem schrecklichen Tag an?" Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren und in seinen Armen ließ es sie sogar kurz Gideon vergessen.

Arved überlegte und erinnerte sich an die Worte von Aprils Mom. Er konnte es nicht verhindern, das seine Wangen leicht rot wurden. Könnte er das wirklich?

April sah ihn an und schmunzelte leicht. "Woran denkst du gerade?"