Nicolas:
Sie warf mir -ganz wie die anderen Frauen- einen abwertenden Blick von der Seite zu. Das war ich zwar nicht gewohnt, aber vielleicht hatte ich es ja auch nicht besser verdient. Sicherlich hatte sie sich einen Mann mit Anstand und ohne Tadel vorgestellt. Nur leider war ich nicht einer von denen. Ich warf ihr einen musternden Blick zu. Ihr Kleid betonte, daher, dass es so eine enge Korsage hatte, besonders die Taille, hatte aber auch einen tiefen Ausschnitt. Der Stoff hatte die gleiche ungewöhnliche Farbe wie ihre Augen. Ihre Augen schauten mich fahl an, leuchteten aber auch ein bisschen, denn sie trug eine funkelnde Kette mit Diamanten, die das Licht brachen. Was sollte ich nur tun? Ich entdeckte hinter ihr meinen Flügel, der auch aus pechschwarzem Ebenholz gemacht war. Schöne Schnitzereien waren in die Seitenteile eingebracht. Ich ging an ihr vorbbei und setzte mich auf den rot gepolsterten Stuhl. Ich bewegte meine Finger so, dass die Knöchel knacksten, was ein wenig gruselig aussah, wie es sich auch anhörte und begann die Klavierfassung von Mozarts Requiem zu spielen.

Nicolas:
Ich spielte leidenschaftlich weiter, als sie dann doch näher kam. Kannte sie das Stück? Eigentlich war das egal, denn eines wusste ich: Mit meinen Künsten am Klavier konnte ich jede Frau beeindrucken. Ich schielte zu ihr hinüber. Tatsächlich schaute sie mir gebannt zu. Ich sah die Bewunderung in ihren Augen und auch wie nachdenklich sie war. Was dachte sie wohl jetzt? Ich hätte es gerne gewusst, aber allerdings war ich kein guter Menschenkenner und das würde sich wohl auch nicht so schnell ändern. Schweigend starrte ich wieder auf die Noten.

Nicolas:
Während ich spielte, beobachtete ich meine Verlobte. Sie schien sehr angetan zu sein von meinem Geklimper. Als ihre Mutter hineinkam, schreckte sie aus ihren Gedanken hoch und schaute ziemlich erschrocken drein. Als hätte man sie ertappt. Ich ließ das Stück ausklingen, obwohl es noch gar nicht zu Einde war. Ich spielte die letzten Takte und stand dann auf. "Vielen Dank", meinte ich mit einem winzigen Lächeln zu ihrer Mutter. Sollte ich ihren NAmen kennen? atten sich die beiden schon vvorgestellt? Ich wandte mich an meine Verlobte: "... Was habt ihr nach dem Abendessen heute noch vor, meine liebe...", ich unterbrach mich, denn eigentlich müsste ich an dieser Stelle wohl ihren NAmen nennen, den ich entweder nicht wusste oder ihn vergessen hatte. No Risk, no fun...

Nicolas:
"Das werde ich...", sagte ich nüchtern und gelangweilt zu ihrer Mutter. Insgeheim freute ich mich nun ihren Namen zu wissen, was ich mir allerdings nicht anmerken ließ. Ravenna hieß sie also, meine Verlobte... Ravenna... wie auch immer... of Grey. Sie musste wohl einen zweiten Vornamenbesitzen, schließlich gehörte sie zum englischen Adel, genau wie ich. Ich ging zum Esstisch und setzte mich, ohne mich um die beiden Frauen zu kümmern. Ein vornehmer Herr hätte die beiden Damen zu Tisch begleitet und dann ihre Stühle zurechtgerückt. So war ich aber nicht. Ich ließ diese Abeit James übernehmen, der sowieso immer zur Stelle war, wann auch immer man ihn brauchte und freute mich auf das Essen. Die Mahlzeiten waren immer die Höhepunkte dses tristen Alltags, denn unser Koch erledigte seine Arbeit wirklich voorzüglich. Noch nie hatte er ein Gericht doppelt gekocht. Er servierte uns immer die besten Gerichte aus allen möglichen Kulturen und Ländern... JA, ich freute mich darauf, und der Duft, der in der Luft lag, verstärkte meine Vorfreude und ich bekam Hunger.

Nicolas:
Ravenna schien sehr verärgert zu sein... Sollte ise sich doch über mich aufregen... ! Schließlich musste ich sie jetzt mein ganzes Leben ertragen, und sie mich! Das war wohl der Hunger... Wütend ballte ich meine Fäuste unter dem Tisch zusammen, do, dass die Knöchel weiß hervorstanden. Ich war so ungehalten, wenn ich hungrig war. Ravenna schien sich in nächster Zeit übergeben zu müssen... Ob sie Hunger hatte?
Plötzlich öffnete sie die Flügeltür. Der Koch trat ein, gefolgt von einem Hausmädchen. Ich konnte mir einfach keine Namen merken. Wie hieß sie noch einmal? Nun ja... Das meiste Aufsehen erregte nun das Essen... Der Koch balancierte geschickt zwei silberne Tablette auf seinen Händen. Als er am Tisch ankam, stellte er mir und Ravenna eines hin. Ihre Mutter wurde vom Hausmädchen bedient. Der Koch öffnete die glänzende Glocke über dem TAblett und zum Vorschein kam dampfendes Geschnetzeltes mit Reis. Tomaten waren in kleinen Würfeln der Soße beigegeben worden, um den Geschmack zu verfeinern. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, also begann ich sofort mi dem Essen. Ich nahm die silberne Gabel in die Hand und schaufelte mir eine ordentliche Portion in den Mund. Als ich den köstlichen Geschmack spürte, bemerkte ich, dass ich schon wieder etwas vergessen hatte: Das Beten... Normalerweise dankte man Gott vor dem Essen für die schöne Mahlzeit. Ich tat das nie. Schlielich hatte der Koch das Essen vorbereitet, nicht Gott...

Nicholas:
Natürlich hatten die beiden Ladys gebetet, wie sollte es auch anders sein... Ich bemerkte, dass es Ravenna nicht gut ging oder sonst irgendetwas mit ihr los war. "Schmeckt es dir nicht...?", fragte ich sie in einem provokativen Tonfall, denn sie hatte nur drei Gabeln gegessen, während ich beinahe den halben Teller leer gefuttert hatte. Sie schien beinahe zu hyperventilieren... Selbst wenn, ihre Mutter saß neben ihr, und es gab genug andere Leute hier im Saal. Ich wandte mich wieder meinem Essen zu und aß genüsslich weiter. Zwischendurch nahm ich einen Schluck von dem Wein, der zum Essen eingeschenkt worden war. Er passte gut dazu und regtte an weiter zu Essen.
Was es wohl als Nachtisch geben würde? Hoffentlich würde es noch eine Weile dauern, bis wir mit dem Essen fertig waren. Außerdem müssten meine älteren Leute auch bald eintreffen...

Nicolas:
Ich mischte mich nicht länger in die Gespräche der beiden ein, sondern saß einfach nur schweigend da.
Meine Eltern mussten nach Hause gekommen sein, denn ich hörte wie die große, schwere Haustür ins Schloss fiel. Sie eilten schnell in das Esszimmer. Das konnte ich daran hören, wie schnell meine Mutter mit ihren nicht zu überhörenden Schuhen durch den Korridor rannte. Meine Eltern kamen in den Saal. Meine Mutter mit einem hellblauen Kleid, so wie es eben gerade in Mode war: Enge Korsage, weiter Rock. In ihren blonden Haaren leuchtete ein Saphir auf, der an einem silbernem Kamm verarbeitet war. Dieser steckte in ihrer kunstvoll hochgesteckten Frisur., von der allerdings schon ein paar gelockte Strähnen herabfielen. Wo hatte sie nur ihren Lieblingshut gelassen? Mein Vater sah mir eher ähnlich...Von ihm hatte ich sie scharzen Haare und auch die meisten meiner Gesichtsmerkmale. Er trug einen braunen Anzug und einen zu den Streifen in seiner Jacke passenden Zylinder. Meine Mutter kombinierte immer seine Klamotten und legte sie ihm zurecht, denn sie behauptete er könne das nicht. Den Sinn für Mode hatte ich also von ihr. "Entschuldigen sie die Verspätung", begrüßte mein Vater unsere Gäste, "Wir heißen sie herzlich willkommen." Meine Mutter lächelte ihnen zu. Dann setzten die beiden sich hin. Im Gegensatz zu mir schob mein Vater allerdings den Stuhl für meine Mutter zurückk und begleitete sie dabor zu Tisch. Ganz der Gentleman... So wie es auch alle von mir erwarteten. Ich sah meinen Eltern nicht in die Augen, sondern aß weiter. "Bedauerlicherweise wurden wir zum Essen eingeladen. Würden sie es uns verzeihen, wenn wir auch ohne etwas zu uns zu nehmen, ihnen Gesellschaft leisten?", meldete dich meine Mutter zu Wort.

Nicolas:
Ich saß gelangweilt da und schaute dem ganzen Spektakel zu. Das Teller war leer, also was blieb mir anderes übrig? Ravenna schien ebenso begeitesrt wie ich zu sein... Unere Eltern begannen sich pröchtig zu amüsieren und sich zu unterhalten. Nein, was sagte ich da: Unsere Mutter unterhielten sich! MEin Vater saß nur da und nickte ab und zu müde... "Dankeschön", meinte meine Mutter zu meiner zukünftigen Schwiegermutter. Ja sie würden beste Freundinnen werden. "Deine liebe Tochter ist ja noch viel hübscher geworden, muss ich sagen! Siewar damals mit 4 Jahren schon so niedlich gewesen! Da hatten doch schon alle gewusst, wie hübsch sie ienmal werden würde, nicht wahr, Gregory?, beendete sie mit einer Frage an mienen VAter ihren Redeschwall. Er nickte allerdings wieder nur und so ging es dann weiter...