Nicolas:
Ich drehte mich mehmmals um, doch ich bekam es dennoch nicht hin einzuschlafen. Ich starrte aus dem Fenster und bemerkte, dass Ravenna ihres wieder geöffnet hatte. Frisch gebadet und mit nassen gelockten offenen Haaren saß sie in ihrem Bett und laß. Eine gute Idee, aber irgendwie waren meine Augen anscheinend zu müde um zu lesen... Ich aber nicht. Der Regen und der frische Wind waren so einladend, dass ich einfach aufstehen musste, um einen Spaziergang zu machen... Ich zog mir meinen Ledermantel über das Nachthemd an und nahm einen schwarzen Zylinder aus dem Schrank. Dann machte mich auf den Weg nach draußen. Auf dem Korridor hörte ich, dass meine Eltern den Speisesaal verließen und sich in ihr Schlafzimmer begaben. Schön, dass die Erwachsenen auch einmal schlafen gingen und aufhörten zu reden... Ich bog ab, weil ich den beiden nicht begegnen wollte und ging in den Innenhof. Ich spazierte gelangweilt herum und sah hoch zu Ravennas Zimmer. Es brannte immer noch Licht.

Nicolas:
Ich versuchte den Streit von vorhin zu vergessen... Versuchte zu vergessen, dass Ravenna wohl keine Kinder mochte... Und sie auch nicht zur Welt bringen wollte...
Ich schaute zu ihrem Fenster hinauf. Das Licht war immer noch an. Wahrscheinlich war sie völlig in ihr Buch vertieft... An der frischen Luft, konnte ich richtig gut nachdenken... Vielleicht sollte ich meine Experimente mal nach draußen verlegen... Egal, wie viel Gedanken ich an meine Experimente verschwenden wollte... Immer wieder musste ich über den heutigen Tag nachdenken... Mir fiel auf, dass der Streit von vorhin etwas kindisch und unvernünftig war... Sollte ich hinaufgehen und mich bei Ravenna entschuldigen?

Nicolas:
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich Ravenna fluchen hörte. Sie stand auf, soweit ich es an ihrer Silhouette erkennen konnte und begann wieder Geige zu spielen. Zuerst war es undefinierbares Zeug, doch nach einigen Minuten erkannte ich, dass sie versuchte das Requiem nachzuspielen... Wieso tat sie das? Ich hatte eher den Eindruck gehabt, dass sie mich nicht mochte. Nein, sie konnte mich sogar nicht ausstehen... Ich war hin und her gerissen. Sollte ich zu ihr hinaufgehen und ihr die Tonfolge diktieren, oder sollte ich eher unbemerkt im Schatten zuhören?

Nicolas:
Ravenna trat kurz an ihr Fenster. Ob sie mich bemerkte? Sie schien über irgendetwas nachzudenken... Ob sie wohl an mich dachte? Es sah so aus, denn ihr Gesichtsausdruck war etwas angeekelt und wütend verzerrt... Ich trat aus dem Schatten. Ob sie mich jetzt sehen würde? Mein Kopf begann auch wieder zu arbeiten. Ich begriff was nun vor mir lag. Ich würde heiraten. Und zwar bald und Ravenna war die Braut. Mir war es wirklich nicht wohl dabei, aber ich musste mir vornehmen sie nicht zu sehr zu verärgern...

Sorry...:( ich schlafe beinahe beim Schreiben ein.... :/
Bis Morgen *-* (bzw heute ;D)

Ohja, danke... -.-

Nicolas:
"Ich konnte nicht schlafen...", schrie ich zu ihr hinauf, versuchte aber dennoch den Schrei etwas abzudämpfen, damit ich nicht das ganze Anwesen aus dem Schlaf hochschreckte. Wieso spielte sie eigentlich zu so später Stunde noch Geige? Das hätte ich auch fragen können, tat es aber nicht.

Nicolas:
"....Deswegen zog ich den Mantel und den Hut an!", rief ich zu ihr und zeigte auf meinen Zylinder. Eigentlich hatte ich noch eine Weile herumlaufen wollen, doch weil sie mich einlud ging ich zur nächsten Tür, die in das Gebäude führte und btrat den Flügel, den wir so selten nutzten. Ich stieg die marmornen Steinstufen der Wendeltreppe hinauf und stand schon bald vor Ravennas Zimmertür. Der Korridor war dunkel. Nur eine einzige Kerze erleuchtete die Nacht mit trüben Schein, sodass man Umrisse erkennen konnte. Ich klopfte an ihre Tür. Der Klang der dadurch entstand war für mich so laut, dass ich befürchtete jemanden aufzuwecken.

Nicolas:
"Ach, so ein Unsinn!", flüsterte ich, damit uns keiner bemerkte. Normalerweise dürften wir niemals allein sein vor der Hochzeit, weil sich das nicht gehörte, aber was sollte schon geschehen? Die Hochzeitsnacht mit dieser Frau würde ich ganz sicher nicht auf einen früheren Zeitpukt verschieben, als sie sowieso schon sein würde. Egal, wie durchnässt ich auch sein mochte. Sie sah ziemlich besorgt um mich aus. Ich fraghte mich warum. Bis jetzt hatte ihr doch auch nichts an mir gelegen, oder?