Nicolas:
Ich fühlte mich ziemlich überlegen so viele Komplimente, wie ich bekam. Meine Mutter war darüber allerdings nicht sonderlich begeistert. "Nun ja... Das mag alles sein, doch er macht nur das, das ihm selbst wichtig ist....", meinte sie und schaute betroffen zu Boden. Ich dagegen blieb aufrecht sitzen. So war ich eben. Wieso sollte ich irgendwelche bescheuerten Aufgaben übernehmen? Das mit der Hochzeit war ja schon eine Unverschämtheit... Ich starrte hinüber zu Ravenna. Sämtliche Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen... Warum? Weil ihre Mutter über Enkelkinder gesprochen hatte? Also da musste sie schon herhalten... Ein paar Kinder gehörten sich schon. Mindestens 3... Ich schaute sie böse an. Was sollte das werden?!

Endlich bin ich vollzeitig online! :D

Nicolas:
Sie erwiederte meinen Blick, obwohl sie nicht einmal verstand, warum ich ihr diesen zuwarf. Oh, wie sie doch bei allem so grundlos mitspielte. Ich beschloss ihr meinen bösen Blick nicht weiter anzutun und lächelte ihr zu, als ich hörte, was ihre Mutter erzählte. Generell schien mir ihre Mutter eine Tratschtante zu sein. Sie redete so viel und war immerzu freundlich. Ihre Tochter, Ravenna, war wohl eher das Gegenteil... Auch wenn das vermutlch an meinem Verhalten lag. War sie denn wirklich so eine Virtuosin? Ich konnte es nicht wirklich glauben. Schon allein deswegen, weil die wenigsten Damen dieses Zeitalters musizierten... Anscheinend sei die Musik zu leidenschaftlich für Frauen... "Beweis es mir", raunte ich Ravenna flüsternd zu, denn ich konnte es immer noch nicht glauben, so viel ihre Mutter auch schwärmen mochte... Zur Verdeutlichung zog ich bedrohlich eine Augenbraue hoch.

Nicolas:
"Was soll das dämliche Gerede?!", rief ich aus und schreckte damit unsere beiden Mütter auf. Ja, die sollten ruhig mitbekommen, wie gut Ravenna und ich auf uns zu sprechen waren! Nämlich gar nicht! Diese Frau ging mir sowas von auf die Nerven! Und das sollte ich also mein ganzes Leben ertragen?! Niemals! Lieber würde ich ster... naja, wohl eher doch nicht... "Ganz ehrlich: Schau dir mal mich an! Du solltest dir mal eine Scheibe von mir abschneiden, mein Fräulein! Ich hab vorher dir allein", ich zeigte wütend auf sie, "... Dir allein etwas vorgespielt! Da wäre eine Gegenleistung nur angemessen!" Ja, ich war wütend. Sollte sie doch wenigstens einmal mit mir zusammen spielen. Was sollte das? Wie egoistisch musste man sein, um so etwas von sich zu geben? " 'Ich spiele nur für mich allein...' ", äffte ich sie gelangweilt nach, "Pff!" Ich verdrehte die Augen. Diese Frau ist wahrlich dämlich...


(Denk dir nichts... Mein Chara meint deinen Chara, nicht dich... :/ )

Nicolas:
ICh schlufg wütend mit der Hand suf den Tisch, sodass das Besteck klirrte und der Teller wackelte. "Und die", ich zeigte Ravenna hinterher, wie sie ihren Abgang machte, "... soll ICH heiraten, Mutter?!", protestierte ich und schaute intensiv meine Mutter an."Vater?", ließ ich nun fragend meinen Blick zu ihm wandern. Ich hatte den Eindruck, dass er wusste, wie es mir gerade ging. "Nicolas...", murrte er leise. Vermutlich war ich ihm peinlich vor all den Leuten... Nein halt! Es war ja nur eine einzige Frau! Das alles hier kam mir so lächerlich vor. "Nicolas... Ravenna ist wirklich ein sehr bezauberndes Mädchen..", versuchte meine Mutter mich umzustimmen, "... Du darfst sie nur nicht so ärgern!" Natürlich! Nun lag die Schuld wieder bei mir! Was konnte man denen eigentlich recht machen?! Mir reichte es jetzt wirklich. Ich sprang vom Tisch auf, der Stuhl viel knarrend zu Boden. "Nick, mein Schatz1 Ich habe dir doch nun schon oft genug gesagt, dass du das nicht tun sollst!" "Und wie ich das tue!", schrie ich meiner Mutter hinterher und ging schon zur Tür. Ich drehte mich noch einmal kurz um und sah nach Ravennas Mutter. Sie schaute nur betroffen und etwas verängstigt, sagte aber nichts. "Schönen Tag noch!", schrie ich ihr zu. "Und achja, James!", rief ich den Butler her. "Bring mir den Nachtisch auf's Zimmer!" Das war das letzte, was ich sagte. Ich schlug polternd die Tür zu und rannte in mein Zimmer.

Nicolas:
Kaum war ich im Zimmer angekommen und saß auf dem Bett, klopfte es auch schon wieder an der Tür. "Jawohl?", schrie ich wütend, aber dennoch fragend. James kam elegant herein und stellte den Nachtisch auf meinen Schreibtisch. "Lasst es euch schmecken, mein junger Herr.", sagte er unterlegen, verbeugte sich kurz und ging dann wieder. Ich hatte ihn dabei nur schweigend und etwas zynisch angesehen. Er konnte zwar nichts für der Auseinandersetzung im Speisesaal, aber deswegen konnte ich meine Gefühle trotzdem nicht abschalten. Mir war so heiß vor lauter Wut, dass ich das Fenster öffnete. Ich hatte immer noch ein wenig Hunger, also holte ich das Zitronenparfait und stellte mich an das Fenster und lauschte dem Regen. Angenehm frische Luft kam in den Raum und mit sich brachte sie die traurige und melancholische Melodie einer Geige. Ich schloss die Augen und genoss die Musik und den Wind. In England war es eigentlich dauerhaft Herbst. Meine LIeblingsjahreszeit: trist, nass und wunderschön. Der Regen harmonierte perfekt mit der Musik. Ich fragte mich woher sie kam, und ob es Ravenna war, die den Bogen über die Saiten der Geige strich. Ich schaute aus dem Fenster. Gegenüber von mir befand sich der andere Flügel des Gebäudes, in dem wir... die meisten Gästezimmer untergebracht hatten! Ich schaute genauer hin und sah sie. Sie lief Geige spielend durch das Zimmer. Ihre Mine war konzentriert und etwas traurig... Oder täuschte ich mich da?

Nicolas:
Ich schreckte auf, als die Musik langsam aufhörte und mein Parfait allmählich zur Neige ging... Ravenna hatte aufgehört zu spielen und wollte nun das Fenster schließen. Ich applaudierte und hoffte, dass sie es hörte. "Wunderbar, wunderbar...", rief ich zu ihr hinüber und grinste schelmisch. War wohl nichts mit ihrem einsamen Geigen geworden... Ich bedachte meine Pläne für heute Abend... In die Stadt gehen und Frauen aufreißen war wohl für's erste getrichen und auch bei diesem schecklichen Regen nicht möglich... Im Keller herumsitzen und gewisse Experimente zum einhunderdreißigsten Mal dürchführen und nicht das Wesentliche erkennen... LAAANGWEILIG... und außerdem hatte ich das die letzte Woche über getan. Sollte ich vielleicht einfach mal schlafen? -Nein, denn ich hatte bereits am späten Nachmittag nach der Ankunft meiner neuen Familiemitglieder ein Nickerchen gehalten... Was sollte ich nur tun?

Nicolas:
Wie nicht anders zu erwarten war, bekam ich kein 'Danke' auf das Kompliment, sondern sie zog abrupt ihre Vorhänge zu, nachdem sie das Fenster geschlossen hatte. Wer war hier jetzt bitte unfreundlich?! Mir fiel ein, dass die beiden Ladys sich eine Führung durch das Anwesen gewünscht hatten... Zwar wohl eher ihre Mutter, aber es war so gewesen. Ich war froh, dass mir das nun erspart war und bschloss nun doch schlafen zu gehen... Ich zog mir die Klamotten aus. Zuerst das Hemd, dann die Hose. In der Unterhose ging ich hinüber zur Kommode und holte mein Nachthemd hervor. Um zu Baden war ich heute zu faul und ich hatte auch keine Lust James herzurufen. Er konnte sich auch mal eine Pause gönnen. Daher zog ich das graue Nachthemd an und legte mich ins Bett. Ich zog mir die Decke bis zur Hüfte, denn die frische Luft, die zum Fenster hinein kam, war etwas zu kalt.... Ich hatte die ganze Zeit über das Licht angehabt und das Fenster stand offen... Nun gut, Ravenna hatte schließlich sowieso nichts von mir wissen wollen und wenn sonst irgendjemand zu meinem Fenster hineinschaute, machte mir das nichts aus. Sollten sie mich nur ausspionieren... Ärgerlich war nur, dass sicher Stechmücken zum Fenster hineingekommen waren, denen es draußen allmählich viel zu kalt wurde...