Sie zuckte zusammen und sah aus dem Augenwinkel, direkt zu dem Mann, der sich über sie beugte:"Ich wüsste nicht, was es dich angeht:"

"Ich bin immer noch eine authoritätsperson. Ein 'sie' wäre angebracht." Entgegnete er. "Was hältst du davon?" Er nahm einen Bleistift und kritzelte zwei Hörner und einen spitzen schwanz an den Engel. "Ist irgendwie... Böser. Findest du nicht?" Schon ließ er sich wieder zurück auf den Stuhl fallen.

Sie zuckte bei seiner Stimme im Nacken zusammen und sah sich um. Keiner schien sich auch nur eine Sekunde für den Fremden zu interessierren und es war schon fast so, als würden sie ihn nicht sehen, doch sie taten es. Man fühlte es..
Camille lehnte sich nach hinten und sah über die Schulter:"Nun, denn. Wenn ich Sie schon so ansprechen sollten, dann verraten "Sie" mir, warum ich von Ihnen verfolgt werde?", fragte sie kalt, versuchte jedoch ruhig zu bleiben

Er lachte leise auf. "Das bildest du dir ein. Es dreht sich nicht alles um dich. Ich bin nur ein Hospitant." Scheinheilig lächelte Nathanael sie an.

Dieses Mal drehte sie sich um:"Sicherlich. Und ich bin die Heilige Jungfrau Maria", erwiderte sie und verlierte die Augen, als sie merkte, dass der Lehrer sie ansprach:"Camille. Bitte. Du kannst deinee Freundesliste nach dem Unterricht erweitern!", murrte er und alle lachten auf.
Anneliese, die Klassenhure so wie sie es schon immer gewesen war, lachte am lautesten:"Als ob die da Freunde brauch.."

"Jungfrau glaub ich dir gerne." Auch er musste leise lachen. "Menschen können soooo grausam sein, nicht wahr?", säuselte er leise. "Würdest du es ihnen nicht gern einmal heimzahlen? Stellst du es dir manchmal vor? Ich wette du tust es."

Sie zuckte bei seinen Worten zusammen und drehte sich wieder nach hinten:"Sie wissen rein gar nichts über mich oder die Grausamkeit der Menschen. Sie sind ja nur ein gewöhnlicher Hospitant und was ich will, das ist erst recht nicht, an Ihnen zu entscheiden", zischte sie und wandte sich wieder nach vorne, als der Lehrer sie erneut zusammenmaulte: "Ach leck mich doch", murrte sie und das hatte er auch gehört. Shit.

Er lachte leise. "Wie du meinst." Schon wandte er sich seinem neuen Umfeld zu. Vielleicht sollte er mal den anderen auf den Zahn fühlen.

Der Lehrer kam direkt auf sie zu und blieb dort stehen."Miss. Würden Sie mir bitte erklären, was der Anlass zu dieser Verhaltensweise ist?"-"Ja...schon! Schrei's mal raus, Cami Schatziii...oder hat dein Papa dir die Zunge rausgeschnitten?", schrie Jas aus der ersten Reihe, wobei der Lehrer nur kurz über die Schulter sah:"Das wird Konsequenzen geben.."
Ja genau. Und für die nicht.

Er lachte leise. "Ich liiiieebbbe diese Klasse."

Camille stand auf und sah kurz mit wütenden Blick auf den "Hospitant" und dann zu dem Lehrer:"Schön. Ich werde sie nächstes mal gerne hören", eriwderte sie und stöckelte mitsamt Unterlagen und alles mitten im Unterricht aus der Klasse. Einfach so. Mit gestrafftem Rücken und erhobenem Haupt, doch sobald sie draußen war, rannte sie den Flur entlang und dann raus, auf den Hinterhof, dort, wo niemand sie finden würde.

Nathanael sah den Lehrer an. "Ich werde den Störenfried zurück holen, damit man sie zur Verantwortung zieht, wenn es gestattet ist." Dann verließ er das Zimmer. Er wusste genau wo sie hin war. Er kannte jeden ihrer Schritte. Laut plauzend stieß er die Tür zum Hinterhof auf. "Na süße? Willst du vielleicht drüber reden?", fragte er lieblich, mit höhnischem Unterton.

Sie zuckte zusammen und hielt die Tränen zuruck, die hochgekommen waren. Camille fuhr herum und starrte den Mann auf der anderen Seite des Hofes an. Er stand ihr gegenüber und sah auf sie hinab. Sie spürte es ohne auch wieter seinen Worten richtig zu lauschen:"Was willst DU", fragte sie kalt und fixierte ihn

"Was wollen SIE", korrigierte Nathanael sie. "Natürlich dich zur Rechenschaft ziehen."

Cami verleierte die Augen:"Warum verfolgen Sie mich und was geht sie mein Leben an?", fragte sie eisig und verschränkte die Arme