"Tu, was du willst. Das machst du doch eh immer.", schlug sie ihm vor und musste tatsächlich lächeln.

Arved erwiderte ihr Lächeln und holte sich ein Glas Wasser. Als er wieder zu April ins Zimmer kam, sah er sich kurz um. "Schickes Haus."

April hatte die Augen geschlossen, doch sie war noch wach. "Es ist nicht perfekt, aber es reicht - es muss reichen. Immerhin lebt hier sonst nur noch meine Mutter, doch sie ist nur Abends da..."

Arved nickte. Er stellte ihr ein Glas Wasser ans Bett. "Falls du Durst hast." Er setzte sich wieder auf die Bettkannte, nahm den Lappen und legte seine Hand darauf.

April lächelte kurz und öffnete nochmal die Augen. "Arved... Danke."

Arved lächelte sie sanft an. "Gern geschehen. Aber auch wenn du es nicht hören willst, für mich ist das selbstverständlich. Und ich würde dich nie anlügen." Er sah zum Fenster. Er wusste, dass er ihr das alles gar nicht sagen brauchte, doch er wollte es. Er wollte dass sie freiwillig >ja< zu ihm sagte.

April schnaubte leicht amüsiert und wandte den Blick ab. "Du sagst immer so komische Dinge, Idiot..." Dann schloss sie die Augen wieder und atmete tief durch. "So komische, komische Dinge..."

"Schlimm, oder? Ich sage die verrücktesten Dinge einfach so und beharre auch noch darauf. Tut mir echt Leid, dass du ausgerechnet mich abbekommen hast."

"Du bist verrückt", murmelte sie, dann wurde sie langsam ruhiger und schlief ein.

Arved konnte nur lächeln. Er beugte sich leicht über sie. Schlief sie jetzt wirklich?

April schlief sogar tief und fest. Noch immer perlte Schweiß über ihre Stirn und sie schien unruhig, doch sie war tief in Träumen versunken.

Arved wischte die restlichen Schweißtropfen mit dem lappen weg und erhob sich dann. Er sollte jetzt vielleicht gehen. Er zog seinen schal vom Hals und legte ihn ihr um. "Damit du schneller wieder gesund wirst." Dann nahm er seine Tasche und verließ leise das Zimmer und das Haus.

Als April aufwachte war Arved verschwunden. Stattdessen saß da ihre Mutter. "Morgen!"
April blinzelte müde, sie spürte etwas warmes an ihrem Hals. Arveds Schal. Dieser verdammte, dämliche, fürsorgliche Idiot.
"Wie spät ist es?"
"Um 9 Uhr abends..."
"Oh. Ich habe den ganzen Tag geschlafen?"
"Offensichtlich... Wie bist du hierher gekommen?"
"Arved...", murmelte sie.
"Arved... Hast du mir deinen Freund verschwiegen."
Sofort war sie hellwach. "WAS?! Mein Freund?! Der?! Niemals!"
"Und wessen Schal ist das?"
April spürte wie sie rot wurde. "Arveds...", murmelte sie kleinlaut.

Arved schlenderte durch die Gassen, jetzt tat sein Hals weg, vielleicht hätte er seinen Schal behalten sollen? Nein, hier geht es um Aprils Wohlergehen, das stand an erster Stelle.

Der Tag verstrich und ein nächster begann. April schlief die längste Zeit - ihre Mutter hatte sich frei genommen und umsorgte sie übertrieben. Aus dem Bett ließ sie April überhaupt nicht.

Arved stand vor April's Haustür und drückte den klingerknopf. Er hatte die Schulunterlagen mit. Aber vielleicht wollte er auch einfach nach ihr sehen, immerhin muss er sie beschützen.

Aprils Mom rannte zur Tür - "Ich geh schon!", trällerte sie und öffnete die Tür.
Draußen stand ein junger Mann. "Kann ich ihnen helfen?"

"Ja, ich bin Arved und ich wollte nach April sehen. Geht es ihr wieder besser?" fragte er charmant und höflich.

Sie (also die Mom) grinste und nickte fröhlich. "Wenn du da bist wird es ihr sicherlich gleich noch besser gehen. Hach! Ich freue mich ja so dich endlich kennenzulernen!" Sie schüttelte überschwänglich seine Hand und zog ihn dann mit sich. "Aaaaaapppprrrrrrriiiiiiiiilllllllll! Besuch für dich!"

Arved war etwas überfordert. Kennenzulernen? Was hatte April erzählt? Er seufzte nur und folgte der Frau.

April sah auf. Ihr Gesicht glühte noch immer fiebrig, aber trotzdem ging es ihr schon besser.
"Was machst du denn hier?", fragte sie verwirrt als sie Arved sah.
Ihre Mutter schien vor Freude gleich zu hyperventilieren.

Arved warf April's Mutter einen verwirrten Blick zu und trat dann neben April's Bett. "ich hab die Schulmaterialien mit." erklärte er knapp.