Damian
"Ihr habt was?!" schrie ich Roque aufgebracht an und griff nach der Armbrust von einer unserer Soldaten. Mit dieser zielte ich auf Roque, welchen ich nur nicht erwischte, weil sich ein Soldat dazwischen warf. Der Soldat sank leblos zu Boden und ich wollte noch einmal abdrücken, aber da beendeten unsere Väter die Auseinandersetzung schon. "Damit habt ihr das Schicksal eurer Tochter, Schwester besiegelt," sprach Roques Vater und ritt mit den Soldaten zurück. Ich wollte hinterher, allerdings zerrten mich unsere Soldaten ebenfalls nach Hause. "Wieso habt ihr nichts getan, Vater?" "Weil ich deine nutzlose Schwester gar nicht mehr wiederhaben will! Sie hat große Schande über unsere Familie gebracht!" Fassungslos sah ich unseren Vater an

Alicen Carolyne
"Schon überlegt, wie du mich rüber bekommen möchtest?" murmelte ich erschöpft. Solche Gespräche waren in meinem Zustand einfach so ermüdend und ich wusste nicht wie lange ich noch wach sein würde. Ich konnte mich kaum bewegen und erst recht nicht ohne Schmerzen und Ayla wollte mich einfach mal mehrere Kilometer durch die Gegend transportieren

Alicen Carolyne
Ich traute dem ganzen immer noch nicht so ganz, aber was blieb mir schon anderes übrig? Nichts, richtig. Also nickte ich einfach nur, denn ausruhen und schlafen hörte sich wirklich gut an. So schlossen sich wieder meine Augen, als Ayla das Zimmer verließ und es dauerte gar nicht lange, da schlief ich schon wieder ein. Hoffentlich würde ich heute Abend aufstehen können

Damian
Ich konnte es einfach nicht fassen, dass Vater meine kleine Schwester diesen Mördern und Verbrechern einfach so überließ. Wieso kleine Alicen...Wieso hast du das getan? Ich konnte ohne meine Schwester nicht. Sie war vielleicht immer kalt und abweisend, doch nach Mutters Tod war sie die einzige die ich noch hatte. Das würde ich den Kyschas heimzahlen, so viel war Sicher. Das schwor ich mir hier und jetzt. Meine Hände verkrampften sich zu Fäusten und ich konnte nur schwer die Tränen zurückhalten. Meine Arme kleine Alicen. Sollte Roque ihr nur ein Haar krümmen, dann sorgte ich persönlich dafür, dass er die Hölle auf Erden durchmachte

Alicen Carolyne
Ich wurde geweckt und man gab mir richtige Sachen zum anziehen. Allerdings konnte ich mich selbst kaum bewegen, weshalb mir geholfen werden musste. Meine Schulter schmerzte fürchterlich und wir mussten beim anziehen immer wieder pausen einlegen ehe ich endlich angezogen war. Dann stützte mich die Dienerin so gut es ging und wir machten uns langsam auf den Weg zur Kutsche. Meine Beine zitterten vor Schmerzen und Erschöpfung. Trotzdem kämpfte ich weiter, denn jeder Schritt in die richtige Richtung war ein Schritt nach Hause zu meiner Familie, wobei ich ja noch nicht wusste, dass sie mich gar nicht wiederhaben wollten

Alicen Carolyne
Ich sah kurz auf meine Schulter und meinte dann nur: "Schon Okay, andere hätten mir den Pfeil wohl direkt durchs Herz geschossen." Wir kamen der Grenze immer näher und langsam wurde ich doch etwas Nervös. Unruhig knabberte ich an meiner Unterlippe und hoffte, dass wir es schafften, doch all meine Wünsche wurden je zerstört, als die Kutsche rumpelte und ich Männergeschrei hörte. Plötzlich kippte die Kutsche um und ich schrie vor Schmerz auf, als ich auf meiner Schulter landete. Der Schmerz schnürte mir die Luft ab und ich spürte, wie die Wunde wieder komplett aufriss. Gott, schmerzte das. Alles um mich herum verschleierte und ich spürte nur noch diesen wahnsinnigen Schmerz. Was passierte hier nur? Irgendwer zog mich aus der Kutsche und warf mich auf ein Pferd. Danach war alles wieder weg...
Keine Ahnung, wie lange ich Ohnmächtig gewesen war, aber als ich die Augen aufschlug und mich in dem Raum umsah entfuhr mir ein genervtes Stöhnen, denn ich lag tatsächlich wieder in Roques Zimmer

Damian
Ich war in meinem Arbeitszimmer und lief Nervös hin und her. Es musste doch einen Weg geben, um meine Schwester aus den Händen von diesem widerlichen Roque zu reißen. Allein der Gedanke daran, was dieses sadistische Arschloch ihr antun würde, ließ mich erschauern. Plötzlich klopfte es an und ich knurrte: "Herein." Einer der Wachen trat ein und unterrichtete mich: "Wir sind an der Grenze auf eine Kutsche gestoßen, allerdings waren auch die Soldaten der Kyscha da. Als wir die Kutsche öffneten waren da die Tochter der Kyscha und ihre Schwester. Doch im Kampf konnten wir nur die Tochter der Kyschas entführen. Wir haben sie in die Zelle gebracht." Ich war sauer und knurrte: "Meine Schwester war da und ihr habt sie nicht dabei?" Der Ritter versuchte sich rauszureden, aber ich war sehr sauer, versuchte mich aber zu beruhigen, weil ich nun ja dennoch ein kleines Geschenk in der Zelle hatte

Alicen Carolyne
Als ob der Tag nicht schon scheiße genug mit der Tatsache begann, dass ich hier in Roques Zimmer lag, musste dieser auch noch direkt neben mir Sitzen und mich begrüßen. "Steck dir dein Zuckerpüppchen sonst wohin," zischte ich wütend, aber so dann scharf die Luft ein, weil meine Schulter fürchterlich schmerzte. Beinahe noch schlimmer, als am ersten Tag nachdem Abschuss, aber das war ja wohl kaum verwunderlich bei unserem Kutschenunfall. Mein Fuß war an einem der Bettpfosten fest gemacht, aber ansonsten war ich nicht gefesselt. Wahrscheinlich glaubte Roque, dass ich mit der Verletzung eh nichts machen konnte und verdammt er hatte recht damit, denn so konnte ich mich wirklich keinen Zentimeter mehr bewegen

Damian
Mein Blick fuhr zur Uhr und es war noch Morgen, seid gestern hockte Ayla in unseren Zellen, aber ich hatte erst jetzt vor ihr mal einen kleinen Besuch abzustatten, wenn Roque meine Schwester berührte, dann konnte ich das genauso gut mit seiner machen und verdammt ich würde meinen Spaß dabei haben, allein nur um die Kyschas zu beschmutzen. Das alles hob doch meine Laune in Anbetracht dessen, dass Alicen bei diesem Schwein war, aber ich bekam meine Schwester schon noch irgendwann wieder. Das hoffte ich zumindest, aber momentan machte mein Vater dicht und ich musste mir erst überlegen, wie ich es am besten anstellte, dass er sich doch gewillt sah meine Schwester zu retten. Naja, kam Zeit, kam Rat. Mit diesem Gedanken ging ich runter und öffnete die Zelle. "Ich hoffe du hast gut geschlafen," begrüßte ich Ayla

Alicen Carolyne
Der Kerl glaubte wohl auch noch an wundern. ich wurde erst vor drei Tagen oder so abgeschossen und gestern bei dem Sturz der Kutsche ist meine Wunde wieder aufgerissen, also wie konnte er nur davon ausgehen, dass ich überhaupt fähig war mit der Wimper zu zucken. Außerdem schmerzte der Rest meines Körpers, wahrscheinlich hatte ich überall blaue Flecken und Prellungen, doch im Gegensatz zu meiner Schulter spürte ich den Rest kaum. Meine Atmung ging etwas schneller und abgehackter, erstens weil ich schmerzen hatte und zweitens weil das hier alles gerade wahnsinnig anstrengend war. "Kannst es ja versuchen," zischte ich trotzdem herausfordernd, obwohl ich mich aus eigenen Stücken kaum bewegen konnte, aber er musste mich auch provozieren

Damian
Ayla saß auf dem Boden, weil mehr ihre Fesseln gar nicht zuließen. Ich genoss diesen Anblick sehr, denn es war wie Balsam für meine Seele. Ich würde den Kyschas alles heimzahlen, jetzt wo ich ihre heißgeliebte Tochter hatte. "Ja, Sicher wolltest du das," sagte ich sarkastisch und ging zu ihr. Dann hockte ich mich vor sie und musterte sie eindringlich. Die nächsten Worte kamen eher zischend und bedrohlich: "Doch leider ist dir das nicht gelungen. Meine Schwester ist nicht hier...aber im Gegenzug habe ich jetzt ja dich und glaube mir. Du wirst es bereuen, dass du meine Schwester verletzt hast und es nicht geschafft hast sie zu mir zurück zu bringen." Ein leises Knurren drang aus meiner Kehle, als ich an meine Schwester dachte