Sie hätte am liebsten wütend gegen die Tür geschlagen, weil sie zum einen nicht mal die leiseste Ahnung hatte, was er dort vor sich hin fasselte und weil sie zweitens absolut der Meinung war, dass er keinen Grund hatte, Frauen so schlecht zu betiteln:"Ich habe keine Ahnung, wovon sie reden, aber ich habe den Drang ihnen eine reinzuschlagen. Nicht sehr elegant oder damenhaft von mir, ich weiß, aber keinesfalls bin ich dazu in der Lage. Wenn Sie schon so toll sind, dann FINDEN SIE VERDAMMT NOCH MAL HERAUS, WIE MAN DIESE TÜR ÖFFNET!", murrte sie und wandte ihm halb den Rücken zu.
Vielleicht gab es ja auf ihrer Seite doch einen Ausgang?

"Also soll ich etwa auf ewig mit Euch hier herumsitzen und ein Kaffeekränzchen abhalten oder herumstreiten?", schrie sie ihm wütend entgegen und fuhr wieder herum.
"Ich weiß nicht...Ich weiß es einfach nicht", murmelte sie und sank zu Boden, wobei sie sich mit dem Rücken n die Wand lehnte und somit direkt mit ihrem Gesicht seitlich an der Scheibe lehnen könnte.

"Was soll ich denn sonst tun? Ich spüre einen stechenden Schmerz in meiner Brust und kann mich kaum noch gerade auf den Beinen halten, oh du fremder Vollidiot. Ich MUSS mich hinsetzen! Glaubst du etwa, dass ich vor einem wie dir herumweinen würde? So, wie du aussiehst, bist du nichts besseres, als arroganter Abschaum der gehobenen Gesellschaft!", zischte sie und es klackte.
Die gehobene Gesellschaft...Langsam rutschten einige Bilder zu ihr durch, diese Frau in den Kleidern, die verschiedenen Haar-und Augenfarben. Francesca war ihr Name.
"Fran....cesca", murmelte sie.

"ICH HABE GAR NICHTS GESAGT, WAS FÜR DEINE OHREN BESTIMMT IST!", schrie sie und schlug mit voller Wucht gegen die Scheibe, denn die Bilder in ihrem Kopf quälten sie. Ehe sie sich versah, fiel sie auch schon gerade aus durch und nach vorne und blieb auf den Scherben verwundert liegen, wobei sie sich davon herzlich abhielt, zu zittern.
Was..zum...

"Oh, das bin ich", murmelte sie und zerrte sich hoch, wobei sie sofort nach der Wand greifen musste, denn ihre Sicht war neblig. Die Bilder hatten aufgehört, schon dann, als sie die Tür, wie auch immer sie das gemacht hatte, zerschlagen hatte.
Ein paar Scherben steckten in ihrer Seite und entlang ihrer linken Gesichtshälfte rann das Blut schon hinunter, doch sie scherte sich nicht Drumherum.
Francesca schob sich an dem viel größeren Mann irgendwie vorbei und versuchte die leichte Bekleidung, die sie trug, einfach zu ignorieren.

"Und was hast du dann vor? Willst du hier weiter herumstehen?", fragte sie ihn und blieb etwas in der Nähe vor ihm stehen, nicht zu nahe, denn es drohte Gefahr, dass sie umfiel.
"Wir sollten etwas zum Trinken..Und zum Essen finden und vielleicht einen Medizinkasten...Danach können wir nach einem Ausgang suchen, aber dem Stand der Sonne nach, wird diese wahrscheinlich bald untergehen und eine Waffe und Patronen zu unserem Schutz findet man nirgendswo hier", klugscheißerte sie durch die Gegend und hielt sich die Seite, nachdem immer mehr Blut aus Seite tröpfelte.
"Ich kenne Ihr Gesicht, aber keine Ahnung, woher...", murmelte sie.

Ehe sie sich nach vorne bewegen wollte, brachen die Erinnerungen wieder über sie herein:"VERDAMMT NOCH MAL JA, SIE GOTTVERDAMMTER WIERLING!", rief sie ihm entgegen und stieß sich von der Wand ab, etwas unkoordiniert, denn sie prallte nahezu gegen ihn.
"Ich bin übrigens keine Polizistin, damit wir das klarstellen", seufzte sie und konnte endlich einen Scherben aus ihrer Seite herausziehen, als sie sich zu schnell bewegt hatte.
Sie kniff kurz fast die Augen zusammen, gab jedoch keinen Ton von sich, sondern versuchte bei der Kälte nicht vor dem großen Mann zu zittern und blieb direkt vor ihm stehen:"Ich will es jetzt noch mehr als zuvor."

"Ich kenne diesen Blick. Ich protze nur nicht mit meiner Schwäche, das ist alles. Nichts zeugt hier von schauspielerische Getue oder Lügen", kommentierte sie und schob sich an ihm vorbei:"Ich werde das Angebot annehmen, aber ich schlage vor, dass wir hier erst einmal überleben und versuchen uns gegenseitig zu helfen", schlug sie vor und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren.