~Willkommen~ |
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"Meinetwegen! Du brauchst mich trotzdem nicht so blöd anzumachen!", rief sie wütend nach hinten und hielt sich den Kopf,denn ihre Kopfschmerzen hatten bereits wieder eingesetzt.
Mieser Bastard! Und sie hatte doch geglaubt, dass sie wenigstens neutral miteinander umgehen könnten...Wütend knallte sie die Tür hinter sich zu und riss eine andere auf.


Er öffnete die Tür wieder und trat in den Flur. Noch kurz schaute er zu Francesca, ehe er in die entgegen gesetzte Richtung lief. Genau aus diesem Grund beließ er es bei Frauen immer bei einer Bettgenossin. Sonst waren sie immer launig, besserwisserich und nervtötend!
Wütend ballte er Hände zu Fäusten und lief in ein beliebiges Zimmer hinein. Er durchsuchte dieses, um sich abzulenken und fand dann auch schließlich ein paar Decken. Wenigstens etwas für den Anfang.

Nach ewigem Hin und Her gab sie endlich auf. Alles, was sie gefunden hatte, war eine madige Dose Suppe und ein paar Kissen. Es begann bereits kalt zu werden und deshalb zog sie sich auf einem Fleck im Flur zusammen, wo noch die letzten Sonnenstrahlen waren und schließlich kuschelte sich in die Kissen. Ihre Schmerzen hatten wieder eingesetzt und ihre Sicht war vernebelt, doch schlimmer war ihre Enttäuschung, denn sie hatte für einen Moment tatsächlich geglaubt, dass sich hinter der Fassade dieses Mannes etwas gutes verbarg, doch nein, sie alle waren gleich.


Cyn bog um eine Ecke und schnaubte kurz genervt. In der Ferne konnte er Francesca erkennen, wie sie dort auf dem Flur lag. Schlief sie etwa? Kurz beobachtete er sie, ehe er resigniert aufseufzte und auf sie zu ging. Die Decken, die er fand, hingen dabei über seiner Schulter.
Umso näher er kam, umso leiser wurden seine Schritte. Darauf bedacht sie nicht möglichst nicht zu wecken, wenn sie schlief. Er hockte sich dicht vor sie und legte eine der Decken über ihren leicht zitternden Körper. Er konnte zwar ein Egoist sein, doch jetzt ließ er sich von sich selber breit schlagen.
So wie es schien hatten sie beide hier nur sich, also versuchte er mal anstandshalber nett zu sein.
Cyn setzte sich auf die gegenüberliegende Seite und legte sich seine Decke über den halb nackten Körper.

"Danke", murmelte sie im Halbschlaf und ignorierte die Tatsache, dass ein Mann ihr so nahe gekommen war. Sie öffnete die Augen, soweit sie konnte und holte eines der Kissen unter ihrem Kopf hervor:"Hier, das kannst du haben", schlug sie vor und wartete nicht auf seine Antwort, sondern warf das Kissen einfach rüber.
Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, wusste sie insgeheim, dass sie diesem Mann eigentlich nicht vertrauen sollte, denn schließlich behauptete er, dass sie ihn hatte anschießen wollen...Doch sie hatte hier nur ihn. Und sich.
Also war sie gezwungen, ihm wenigstens ein bisschen zu vertrauen.


Das Kissen, was sie ihm zu warf, landete achtlos vor seinen Füßen.
Ebenso ungeachtet ließ er es dort liegen und wandte den Kopf ab. "Du brauchst dich nicht zu bedanken, schließlich brauche ich keine zwei Decken." Brummte er, nicht ihr gegenüber zuzugeben wollend, er hätte sie ihr aus reiner Höflichkeit gegeben.

"Und ich brauche keine zwei Kissen, also heb' das Teil schon auf", murrte sie zurück, ebenso schlecht gelaunt spielend wie er. Sie hoffte zumindest darauf, dass er auch daran gedacht hatte, vielleicht ein wenig netter zu ihr zu sein und ihr diese Decke zu geben auch wenn das, wenn sie tiefer darüber nachdachte, doch unglaublich unwirklich und unlogisch erschien.
Auch hoffte Francesca, dass es nur ein böser Traum war und morgen früh wieder alles so sein würde, wie es einmal gewesen war,wobei da auch nicht das Leben ist, was ma wunschlos und glücklich leben kann, ist.


"Ich brauche es nicht -und fertig. Du bist ja nicht meine Mutter." Schnautze er zurück und man konnte leicht seinen Straßen-slang heraus hören, den er über die Jahre versucht hatte sich abzugewöhnen. Grimmig zog er die raue Decke um seinen geschundenen Körper und wandte seinen Blick wieder von ihr ab.

"Verdammt sollst du mäusehirniger Narr sein", fluchte sie und versuchte erst recht nicht, sich auf die Beine zu zerren, sondern krabbelte mehr oder weniger zu ich hin und warf ihm das Kissen ins Gesicht.
"Glaube mir...Ich benehme mich noch lange nicht wie deine Mutter", bemerkte sie und schob das Kissen unter seinem Kopf, wenn auch nicht sanft und sah ihn kurz musternd und kühl an, ehe sie sich zufrieden zurücklehnte und das Gesicht abwandte, um es nicht vor ihm zu verzerren.
Schmerzen über Schmerzen.


Doch ehe es wirklich unter seinem Kopf lag, sog er wieder vor und warf es durch den langen Flur. Rutschend kam das Kissen in der Ferne zum liegen. "Wenn ich es nicht will, dann. Will. Ich. Es. Nicht." Die letzten Worte betonte er nun laut und deutlich. Er setzte sich auf und funkelte sie wütend an, wobei er selber nicht wusste, ob er auf sie oder auf die Situation wütend war. "Geht das in deinen Kopf hinein?" Fragte er nun herablassend. "Oder muss man es dir buchstabieren?"

"Wenn eine Person wie du überhaupt fähig ist, das zu buchstabieren", konterte sie zurück und sah ihn wieder an, aus unerfreuten und wütenden sumpfgrünen Augen.
"Ich verstehe nicht, was dein Problem ist und weshalb du nun solch ein Terror machen musst, wenn wir doch beide bereits Kopfschmerzen haben..UND DA! Dann brauche ich deine verdammte Decke auch nicht', bockte sie und warf ihm die Decke entgegen, was sie später noch bereuen würde.


Er und nicht buchstabieren können?! Auch wenn er nicht aus der Etepetete-Schicht kam, musste er sich so etwas nun wirklich nicht anmaßen lassen. Erst recht nicht von so einer Göre.
Als sie ihm dann die Decke entgegen warf, fing er sie auf und man konnte ein kleines zucken in seinen Mundwinkel erkennen. "Gut, wenn du sie nicht brauchst habe ich wenigstens ein Kissen." Gehässig grinste er ihr nun entgegen, während er die Decke zusammen knüllte und sie sich unter den Kopf legte, als er sich auf dem zusammenrollte. Wenn sie so ein Spiel spielen wollte, machte er nur zu gerne mit.

"Du legst es darauf an", bemerkte sie und hob eine Braue. Pff! Für wen hielt der Sack sie eigentlich? Aus welcher Schicht kam er und woher hatte sie das Gefühl ihn zu kennen und verdammt, dieser Cyn sollte doch einfach verschwinden. Dann hätte sie hier einfach ihre Ruhe.
"Meinetwegen. Ich hoffe,dass du mit Nackenschmerzen aufwachst", murrte sie und zog die Beine an sich, denn ihr wurde bereits kalt und sie würde niemals nachgeben.
Sollte sie doch erfrieren, auch egal.


"Wenigstens habe ich eine Decke." Hob er erneut hervor. Dann drehte er sich von ihr weg und schloss die Augen. Sie bildete sich ganz schön was auf sich ein.
Nur weil er ihr eine der Decken überlassen wollte, hieß das nicht, er bräuchte im Gegenzug auch etwas von ihr. Er hatte noch nie die Unterstützung von anderen gewollt oder gebraucht.

"Jaja, meinetwegen", murmelte sie leise und legte sich auf den kalten Marmorboden, ehe sie sich zu einem Knäuel zusammen rollte und die Arme um sich schlang.
"Du hörst mir eh nicht zu oder lachst mich womöglich aus, aber vielleicht ist das alles auch einfach nur ein Traum und du und ich wachen morgen ganz woanders auf..Vielleicht ist das alles dann vorbei", seufzte sie leise und versuchte sich mit diesen Worten zu trösten, auch wenn sie wusste, dass sie kaum der Wahrheit entsprechen würden.


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