~Willkommen~ |
|
|
Nun hielt Marú ihr nächstes Glas Wein in der Hand, als sie weiter vor sich her sinnierte. Langsam schwiff ihr Blick ab und hielt dann bei einer Brünetten an, die gezielt auf die zu kam.
"Guten Abend." Wünschte Katherine ihr und ließ sich neben Marú auf die Bank sinken. "Warum bist du das letzte mal so schnell verschwunden?" Ihre Stimme kling freundlich, doch ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie sich Sorgen machte.
"Ich..." Kurz verstummte die Blonde und dachte über ihre Wortwahl nach. "Ich hatte eine kleine Auseinandersetztung mit Stephan. Deshalb wollte ich dann nicht mehr dort bleiben." Erklärte sie schwammig. "Mir war danach einfach nicht mehr nach feiern zu mute, also bin ich gegangen. Aber ich weiß, ich hätte mich noch von dir verabschieden können. Verzeih mir nochmal." Marú wandte sich zu ihrer Freundin und lächelte sie heiter an.
Katherine seufzte kurz und erwiderte dann Marús Lächeln. "Ist doch alles halb so wild." Winkte sie ab. "Aber über was habt ihr euch denn gestritten? Es muss ja etwas wirklich gravierendes gewesen sein."
"Ach weißt du, lass uns lieber nicht darüber reden, sonst bin ich gleich wieder schlecht gelaunt." Wisch Marú ihr bitter lachend aus und fuhr sich eine störenden Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie wollte nicht mehr an diesen Zwischenfall erinnert werden.

Lange herrschte stille zwischen den beiden Männern, ehe Vince wieder einmal als erster jene beendete. "Ich verstehe das nicht. Man weiß, dass du eigentlich auf jemanden aufpassen musst und dennoch beordert man dich auf solch ein Treffen." genau wie bei Caleb selbst, setzten sich auch bei Vince die Augen im starken Kontrast zu seinen Haaren ab. Während seine Haare braun waren, besaßen seine Augen ein stechenden grau, welches am Rand dunkler wurde. Genau diese grauen Augen sahen Caleb nun skeptisch an und zeigten offen, dass er diese Tatsache immer noch nicht angenommen hatte.
"Diese Fragst meinst du doch nicht ernst, stimmst?" nun sahen sich beide fragend an, wobei beide die Antwort sehr genau wussten. "Ich mein ja bloß." gab Vince schließlich nach und warf kurz die Hände in die Luft. "Ich finde es trotzdem ungerecht." kam er auf seinen wahren Beweggrund und verschränkte die Arme. Caleb dagegen seufzte bloß dezent lächelnd und schüttelte den Kopf. Seine Augen warfen dem Mädchen einen flüchtigen Blick zu. Sie unterhielt sich nun mit der Frau, von einer der Letzten Feiern, wahrscheinlich eine Freundin oder dergleichen. Etwas musste er seinem Kameraden bei dem Anblick zugestehen. Dieses ständige anwesend sein und beobachten, ließ einen schnell die Fassung verlieren. Am Ende der Woche werden sich beide wohl nicht mehr so gefasst unterhalten können.


Es kam ein stattlicher junger Mann auf die beiden Frauen zu. Er bat die brünette um einen Tanz und hielt ihr dabei eine Hand hin.
Katherine schaute unschlüssig zwischen dem Mann und Marú hin und her.
"Tanz ruhig mit ihm." Marú bekräftigte ihre Worte, indem sie ihre Hand auf das Schulterblatt ihrer Freundin legte und sie sanft zum aufstehen bewegte. Katherine ergriff die Hand des Mannes und verschwand auf die Tanzfläche.
Marú beobachtete ihre Freundin reuvoll lächelnd, während diese mit dem Mann tanzte. Doch nach einiger Zeit schwiff ihr Blick wieder zu den beiden unbekannten Männern ab. Auf eine eigenartige Weise waren sie für Marú unheimlich interessant.
Sie schüttelte über sich selbst kurz unbewusst dem Kopf und wanderte weiter mit ihrem Blick durch den Saal.
Mit einem Mal erstarrte sie und die Flamme einer Kerze neben ihr schlug kurz aus.
Sie erkannte die Silhouette eines breitgebauten, blonden Mannes, der sich mit einer Gruppe unterhielt. Es war Stephan den sie in der Ferne sah.
Inständig hoffte sie, er würde sie heute nicht in dem Saal ausfindig machen können.

Gelangweilt ließ Caleb die Geschichte, der jungen Dame ihm gegenüber, über sich ergehen. Wie schafften es Frauen nur, in einem einzigen Atemzug so viel reden zu können. Konnte sie überhaupt wieder aufhören? Als sie gerade zu ihren Händen schaute, warf er Vince einen leidenden Blick zu, doch dieser genoss seine Lage dadurch nur noch mehr. Das hatte er sich selbst zuzuschreiben, noch vor ein paar Minuten hatte er sich über Vince lustig gemacht.
"Und? Glauben Sie, dass dies möglich wäre?" riss seine Gegenüber ihn aus den Gedanken. Verdammt, er hatte längst nicht mehr zugehört. Doch zu seinem eignen Glück, wollte sie gar keine richtige Antwort darauf, sondern fuhr sogleich mit ihren Monolog fort.
"Ich finde es nämlich sehr verwunderlich. Man ist in letzer Zeit wirklich nicht mehr sicher." nun hörte Caleb aber zu und sah sie zur Abwechslung mal fragend an. "Inwiefern sollte man heutzutage nicht mehr sicher sein?"
"Das habe ich doch gerade erzählt." traf sie ins Schwarze, jedoch ohne vorwurfsvoll zu klingen. "Haben sie etwa nicht die Nachrichten in der Zeitung gelesen? In letzer Zeit sind bereits zwei Menschen ausgeraubt wurden und einer davon wurde sogar ermordet. Und das allein gestern." nervös zupfte sie an ihrem Kleid herum. "Ob die auch in Häuser einbrechen?" ihre dunklen Augen sahen zu Caleb auf und erwarteten nun wirklich eine Antwort. Doch woher sollte er die Gedanken solcher Leute kennen? Jedenfalls die Gedanken solcher Menschen verstand er nicht. Menschen konnte er im allgemeinen nicht verstehen. "Machen Sie sich keine Sorgen." antwortete er stattdessen mit ruhiger Stimme und einem beruhigendem lächeln. "Ihnen wird schon nichts geschehen, glauben sie mir." Begeistert nickte die junge Frau. "Haben Sie vielen Dank, es hilft ungemein, wenn jemand wie Sie einem die Angst nimmt." leise kicherte sie, anscheinend war für sie damit das Thema vorbei.


Kaum merklich erhob sich Marú leicht zitternd von der Bank. Sie schlängelte sich am Rand des Geschehens entlang, immer weiter weg von ihrem Vorherigen Standpunkt.
Zwar sah sie immer noch zu Stephan hinüber und erkannte, dass er nicht in ihre Richtung schaute, doch wollte nicht unverhofft von ihm gefunden werden. Noch ein Aufeinandertreffen mit ihm würde sie bestimmt nicht verkraften. Dieser Mann war nicht geheuer.
Schon das letzte Mal war er ihr zu aufdringlich. Irgendwie verhielt er sich auch ungemein launisch, trotz dass sie eigentlich nichts falsch gemacht hatte. Zumindest aus ihrer Sicht. Genauso wenig war sie auch an seinen Verletzungen schuld. Und trotzdem ging er sie an wie eine Furie.
Wenn sie sich jetzt begegnen würde, könnte sie nicht einmal einschätzen, wie er sich ihr gegenüber verhalten würde.
Marú ergriff den teuren Stoff ihres Rockes und ging weiter durch die Menge. Dadurch, dass sie nicht gerade mit ihrer Größe protzen konnte, war es für ein leichtes, sich zwischen den Leuten zu verstecken. Hinter einer Gruppe aus mehreren Männern und Frauen blieb sie stehen. Von diesem Standpunkt konnte sie immer noch Stephan im Blick behalten, ohne dass er sie sehen konnte.
Nervös zwirbelte sie eine blonde Haarsträhne von sich zwischen den Fingern und atmete merklich unregelmäßig.
Warum waren all diese Veranstaltungen immer nur so ein einziger Reinfall für sie? Hätte sie nicht so ein Glück wie Katherine haben können?

Während Caleb in Gedanken immer noch bei dem Thema der Unterhaltung nahmen seine Augen eine Bewegung war. Nicht, dass dieser Saal still stand, doch er wusste wann sich was bewegte, wenn es ihm interessierte. So zuckten seine klaren Augen blitzschnell zur Seite, als er wahrnahm, dass sich das Mädchen von ihrer Bank erhob. Man war heutzutage nicht mehr sicher, da hatte die junge Frau ihm gegenüber durch aus recht. Egal von welcher Abstammung man in diesen grauen Tagen war, sicher durfte man sich nie fühlen. Auch einer der Gründe, warum er dieses Mädchen im Auge behalten musste. Noch während er aufmerksam ihre Bewegungen verfolgte, bemerkte er deutlich, dass auch Vince es mit bekommen hatte und sie beobachtete. Seine komplette Haltung zeugte von der Anspannung in ihm. Immerhin war ihr Auftreten nicht gerade feierlichem Ursprung. Sie verließ ihren Sitzplatz, nur um dann hinter eine Gruppe....Schutz zu suchen? Vince trat nun dicht neben Caleb. "Ich sehe es." erwiderte Caleb, ohne dass Vince etwas gesagt hatte.
"Sie ist Nervös und aufgebracht, dass kann jeder Straßen Köter blind erkennen." fügte Vince hinzu, wobei beide Männer die fragend schauende Frau vor ihnen ignorierte. "Von wem sprecht Ihr?" fragte sie nun laut. "Ach nur von einer alten Freundin." antwortet Caleb mit einem freundlichem Lächeln, der Frau zugewandt, wobei Personen, die ihn gut kannten, dennoch auch die Anspannung in ihm bemerken würden.
"Was tun wir jetzt? Das kommt nicht gerade häufig vor..."
"Wir belassen es weiterhin auf das beobachten." versuchte Caleb seinen Kameraden und vielleicht auch sich zu beruhigen.
"Das letzte was wir brauchen ist, dass wir beide hier noch verrückt werden."


Nun merkte auch die Gruppe, hinter der sie stand, ihre Anwesenheit und eine ältere Frau schaute sie besorgt an. "Geht es ihnen gut?" Fragte diese merklich verwirrt.
Marú schaute zu ihr hoch und machte einen Schritt zurück. "Ja es geht mir gut." Beteuerte sie mit einem nicken. Die Fremde Frau schenkte ihr noch ein kurzes Lächeln, ehe sie sich wieder von Marú abwandte.
Sie entfernte sich immer weiter von der heiteren Masse, in einen verlasseneren Teil des Anwesens.
Sie ergriff wieder den Stoff ihres Rockes, da es etwas beruhigendes vermittelte.
Zwar wollte Marú nicht gleich wieder von einer Freier verschwinden, doch ein wenig Abstand von dem Trubel in dem Saal, würde sie sicherlich wieder zur Ruhe kommen lassen.

"Soll ich ihr folgen?" fragte Vince, nun wahrscheinlich schon das zehnte Mal, da Caleb ihm immer noch keine Antwort darauf gegeben hatte. Dieser verfolgte das Mädchen lediglich weiter mit den Augen, bis sie aus seinem Sichtfeld verschwand. Wo wollte sie denn jetzt hin? Mit einem Schlag schien sich die ganze Stimmung in diesem Saal verändert zu haben. Das Gelächter und die Musik, waren auf einmal viel lauter und wirkten mehr bedrohlich als heiter. Auch wurde das Licht mit einem mal unangenehmer. Und dieser ganze Stress nur, weil dieses Mädchen aus irgendeinem Grund kalte Füße bekommen hat. "Schaffst du das unauffällig? Ich bezweifle, dass sie wo hin geht, wo genauso viel Leute sind. Nicht ihrer Haltung zu urteilen." überlegte Caleb laut. Ein undefinierbares Geräusch neben ihm, ließ ihn herum fahren, als er sich bewusst wurde, dass die junge Dame immer noch neben ihm stand. Doch statt beleidigt zu sein, dass er sie immer wieder außer Acht ließ, hatte sie ihre Hand unter das Kinn gelegt und schien zu überlegen. "Was überlegen Sie?" fragte der Mann hörbar ungläubig.
"Ihre Dame hat sich laut Ihnen so angehört, als sei sie sehr unruhig und da habe ich überlegt, wo ich in solch einem Falle hingehen würde. Das Anwesen hier ist ziemlich groß und verwinkelt, müssen sie wissen." ihre dunklen Augen lächelten die beiden Männer an. "Ich spreche in diesem Punkt nämlich aus Erfahrung. Als ich das erste Mal hier war, habe ich mich sehr verirrt, doch zu meinem Glück bin ich auf andere gestoßen, welche mir den Weg zurück gezeigt haben." zwar war sie eine große Hilfe, doch sie redete immer noch zu viel.
"Also sollte sie dort eigentlich sicher sein." schlussfolgerte Vince, doch Caleb wirkte nicht sonderlich überzeugt. Stattdessen wanderten seine Augen ein weiteres Mal umher, auf der Suche nach dem Grund ihrer Nervosität.


Marú schlenderte einen gefühlt ewig langen Gang entlang und betrachtete die Gemälde an der Wand. Sie zeigten Familienmitglieder des Gastgebers aus verschiedenen Generationen.
Die Flammen in den Kronleuchtern an der Decke bewegten sich bedingt bei kleineren Luftzügen.
Tief versunken in ihren Gedanken, erschrak sie über die lauten Schritte, die durch den langen Gang hallten.
Marú schaute über ihre Schnulter und erkannte am Ende des Flures eine verschwommene Gestalt. Diese kam immer näher auf sie zu und sie erkannte Stephan.
Kurz stockte ihr der Atem, doch sie versuchte möglichst ruhig bleiben.
"Guten Abend." Wünschte sie machte ein paar Schritte von ihm weg.
"Wie geht es ihrer Hand?"
"Jaja es geht schon." Winkte er halbherzig ab. "Es sind nur oberflächliche Verletzungen." Der große Mann lief weiter auf sie zu und machte dicht vor ihr halt.
"Das freut mich. Mich ärgert es nur, dass der vergangene Abend in einem solchen Fiasko endete. Vielleicht können wir den ja einfach vergessen." Marú lächelte trotz ihrer inneren Panik zu Stephan hoch, doch dieser verzog keine Miene.
"Ich will den Abend aber nicht vergessen." Er umklammerte mit einem Mal ihre schmalen Schultern und drückte sie grob gegen die Wand.
Die junge Frau keuchte erschrocken auf, während sich ihre Augen vor Angst weiteten. Sie merkte ihr Herz bis zum Hals hoch schlagen und sie zitterte am ganzen Leib.
"Du hast dich so lange versteckt..." Murmelte Stephan, während Marú versuchte ihn von sich zu schieben. Doch er war um einiges stärker als sie.
"Was reden sie für einen Quatsch? Warum sollte ich mich denn versteckt haben!?" Marú verstand einfach nicht, was der Mann vor ihr von sich gab. War er denn vollkommen von Sinnen?!
"Alle sagen ihr seid etwas besonderes. Doch das seid ihr nicht! Ihr seid Launen der Natur, die nicht existieren dürfte." Seine Augen funkelten bedrohlich auf. Dabei zog er einen reich verzierten Dolch aus dem Bund seiner Hose und drückte ihn der Blonden an den Hals. Die Flammen der Kerzen schlugen mit einem Mal aus, als sie kurz schluchzte. Sie versuchte immer wieder ihre Stimme zu erheben, die immer wieder versagte, und Tränen rannen ihr unaufhörlich über die geröteten Wangen. "Was wollen sie von mir?"

Vince sah sich um, wie Caleb es ihm geraten hatte, doch als er sich wieder genervt zu jenem umdrehen wollte, stand dieser nicht mehr an Ort und Stelle wie zuvor. Verwirrt musste er dem Rücken seines Begleiters hinterher schauen. "W- Wo gehst du denn hin?!" rief er aufgebracht und folgte ihm sogleich. Doch er erhielt keine Antwort, sodass ihm nichts übrig blieb, als ihm unwissend zu folgen. Er wusste ja, dass Caleb oft impulsartig handelte, doch eigentlich war diese Eigenschaft in letzter Zeit kaum mehr aufgetreten. "Jetzt warte doch mal!"
Sie verließen den Saal voller Leute und steuerten auf das Labyrinth voller Gänge zu, doch Caleb vor ihm schien genaustens zu wissen, wo er hin wollte, doch an diese Überraschungen hatte sich Vince bereits gewöhnt. Vor einer Ecke des Flures, blieb Caleb stehen, jedoch auch nicht zu lange, ehe er um jene Ecke verschwand. Seine Haltung war wieder die alte, bevor das Mädchen Unruhe gestiftet hatte: Selbstsicher und dominant. "Hey!" ertönte seine Stimme, in der Stille. "Ich wusste gar nicht, dass es seitens des Vertrags erlaubt war, eigenhändig etwas zu unternehmen." sprach er die zwei Gestalten an, welche im Laufe des Flures zu erkennen war, wobei seine Worte eigentlich dem männlichem Part galt.
Vince trat neben dem Größeren von ihnen beiden, auch wenn sie leicht versetzt standen, und richtete auch seine grauen Augen auf die Personen. Also war Caleb deswegen auf einmal los geeilt.


Als die feste Stimme des unbekannten Mannes in dem stillen Flur ertönte, zog dieser Stephans Aufmerksamkeit auf sich.
Er drehte seinen Kopf zu dessen Mann und seinem Begleiter und musterte beide. Genauso, wie Marú es tat.
Doch diese kurze Ablenkung, seitens Stephans, wollte sie nutzen und sich aus seinem Griff winden.
Da drückte er sie jedoch wieder fester gegen die Wand und das Messer fester gegen ihren Hals. "Beweg' dich ja keinen weiteren Zentimeter!" Keifte er sie an, wobei sie wieder leise schluchzte. Die Flammen schlugen immer größer aus und die Wand hinter der kleinen Frau bekam kleine Risse.
Stephan drehte seinen Kopf wieder zu den beiden Männern und grinste boshaft. "Wir sind nicht in dem Vertrag mit eingeschlossen." Erklärte er. "Aber jetzt weiß ich endlich, warum sich solche wie ihr sich auf solchen Feiern herumtreiben."

"Das hätten meine Worte sein können." erwiderte Caleb, weiterhin die Ruhe selbst, auch wenn sein Blick das Messer an dem Hals des Mädchens fixierten. "Und danke, dass ich jetzt auch weiß mit wem ich das Vergnügen habe. Ihr wart schon immer ein neidvolles Volk, zudem reagiert ihr immer so über." während er sprach kam er immer wieder einen Schritt auf die beiden zu, Vince jedoch blieb an dem ersten Ort stehen.
"Wie fühlen Sie sich?" wechselte der Mann nun den Gesprächspartner. "Hat er sie irgendwo verletzt oder grob angegriffen? Ich meine jetzt abgesehen, von dem Messer an ihrer Kehle." fügte er hinzu. Sie musste sich beruhigen, dass letzte was sie gebrauchen konnte, war der Ausbruch ihrer Unruhe. Das würde alles nur noch komplizierter machen. "Wie heißen Sie?" man hatte ihm vor geraumer Zeit ihren Namen gesagt, doch wie bereits aufgetreten, konnte er sich Namen wirklich schlecht merken und zu dem konnte er sie so vielleicht etwas ablenken, bevor er diesem Mann den Hals umdrehte, wozu er tatsächlich die Stimmung hatte.


Stephan schnaubte noch abfällig über die Worte des dunkelhaarigen Mannes, ehe dieser sich auch schon an Marú wandte.
Die ganze Zeit hatte sie sich auf Stephan konzentriert, da ihre Angst zu groß war.
Auch wenn sie nur atmete, hatte sie Angst, sie würde ihn dadurch noch mehr aufregen.
Als der fremde Mann dann zu ihr sprach, riss sie ihren Kopf reflexartig in seine Richtung und fixierte seine Augen mit ihren weit aufgerissenen Augen. Darin sammelten sich immer noch ihre Tränen und ihre Brust hob und senkte sich merklich, als sie schwer durchatmete.
"E-er hat mir noch nichts angetan." Beantwortete sie dann eine seiner Fragen, wobei ihre Betonung auf dem Wort noch lag. "U-und... Ich heiße Marú." Setzte sie noch nach und schluckte schwer.
Gott, sie hatte so eine wahnsinnige Angst. Und dabei wusste sie noch nicht einmal, warum das alles hier gerade geschah.

"Verständlich." räumte Caleb ein, wobei er sie beruhigend an lächelte, solange er es noch konnte. "Also, Marú," setzte er erneut an, um auch ihren Namen noch einmal zu nennen, vielleicht erinnerte er sich dadurch später besser an diesen. "Sie brauchen keine Angst zu haben. Auch wenn es in erster Linie so aus sieht, aber Ihnen droht keine Gefahr." während er sprach behielt er das rhythmische schlendern bei, sodass er den beiden immer wieder ein Stückchen näher kam. Er konnte Vince Präsenz in seinem Rücken spüren und auch dessen Angriffslust. Die Verbindung zwischen ihnen und den Mann, bzw. seiner Art, war noch nie sonderlich friedlich verlaufen. "Und du..." Caleb's Augen wechselten erneut, sodass sein Fokus nun dem Mann galt. "Wärst du so freundlich und nimmst die Waffe runter?" noch war er in der Lage freundlich zu fragen, doch mit jedem Schritt verringerte sich ihre Distanz und damit auch sein Geduldsfaden.


Stephan lachte lauthals über die Worte des Mannes auf. "Ihr droht keine Gefahr!?" Wiederholte er höhnisch. "Ich könnte ihr schneller die Kehle durchtrennen, ehe du überhaupt nah genug an mich heranreichen könntest!" Er zerrte Marú vor sich, damit sie ihm Schutz bot.
Er wusste ganz genau, dass der Fremde ihn nicht angreifen würde, wenn er damit Marú verletzten könnte.
Sie zitterte immer noch am ganzen Körper und schluchzte wieder leise, als Stephan ihr das Messer immer fester an die Kehle drückte. Solange, bis Blut aus einer kleinen Schnittwunde quoll.
Sie klammerte sich krampfhaft an ihrem Kleid fest und ließ mit ihrem Blick nicht mehr von dem großen Mann vor ihr ab. "Hilf mir..." Flüsterte sie heißer.

|
![]()
Das Forum hat 317
Themen
und
40697
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen |