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"Das werde ich." versprach dieser wiederum. Noch kurz weilte sein warmer Blick auf Marú, ehe er erkaltete und den Mann hinter ihr fixierte. Caleb war nun einige Meter vor den beiden zum Stehen gekommen und machte auch nicht die Anstalt anschließend wieder los zu laufen. "Was erhofft ihr euch, wenn ihr sie umbringt? Ihr seid noch nicht einmal durch den Vertrag involviert, warum mischt ihr euch also ein? Ignorieren wir dabei für einen Moment, den niederträchtigen Charakter, von euch Silvermysten." letzteres sprach er mit deutlicher Ablehnung aus, was auch der Wahrheit entsprach, jedenfalls aus seiner Sicht.


Kurz blitzte bei seinen Worten ein Hoffnungsschimmer in ihren grünen Augen auf. Doch dieser erstarb auch sogleich wieder, als Stephan sie weiter nach hinten zerrte, um einen größeren Abstand zwischen ihm und dem Mann zu gewinnen. "Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, dass wir alle dann ein Problem weniger hätten?" Seine dunklen Augen funkelten kurz bedrohlich auf. "Wir alle hätten dann viel mehr Ruhe. Vor allem ihr."

"Weil ihr euch ja so rühmen könnt, uns bestens zu kennen." Caleb blieb weiterhin stehen, auch wenn ihn die Tatsache, dass sich der Kerl wieder begann zurück zuziehen, alles andere als erfreute. "Deswegen gibt es ja den Vertrag." er seufzte theatralisch. "Ich wusste ja gar nicht, dass du so unwissend bist, Silver'chen. Also, noch einmal für dich: der Vertrag hilft beiden Seiten mit ihren Problemen klar zu kommen, jeder auf seiner eigenen Weise. So stellen auch Fälle wie sie einer ist, nicht mehr so eine großes Problem dar." leierte der Mann die Fakten, wenn auch etwas schwammig, hinunter. Hatten die Wirklich keine Ahnung, oder war er nur gerade an ein sehr... Einfältigen Exemplar gekommen. Aber immerhin schien er sie ja gesucht zu haben.


"Ich bin nicht unwissend!" Keifte er den anderen Mann an und zeigte mit dem Messer auf ihn. "Vergiss nicht, sie sind unkontrollierbar!"
Kaum merklich atmete Marú erleichtert aus, als das Messer endlich nicht mehr gegen ihren Hals drückte und Blut rann ihr den blassen Hals hinunter.
"Und nenn' mich nicht noch einmal so!" Wies er ihn schroff an, obwohl er nicht in der Position war.

"Deswegen ja der ganze Tumult um dieses Thema." brummte Caleb mit Nachdruck. Mit dem Kerl würde er nie eine Einigung erzielen, aber genau das war ja auch der Problem ihrer beiden Seiten. "Wir haben andere und vielleicht auch effektivere Methoden dieses Problem zu lösen und genauso verhalten sich die anderen bei unseren Problem-Kindern. Einer der Gründe, Warum ich hier steh." während er sprach erinnerte er sich an den letzten Satz seines Gegenübers und fügte nun mit schrägen grinsen noch etwas hinzu: "Verstehst du es jetzt, Sil-ver-chen." er betonte alle Silben genau, damit er es gut hören konnte. "Also mach es nicht noch komplizierter."


In Stephans blinder Rasche, über die Worte des Fremden, schubste er Marú Richtung der reich verzierte Wand, sodass sie dagegen stieß.
"ICH mache alles noch komplizierter?!" Diskutierte er weiter, ohne Einsicht zu zeigen. "Ihr macht doch mit dem Vertrag alles nur noch komplizierter!" Er machte einen unbewussten Schritt zu dem Mann hin. "Ich könnte sie einfach töten und du hättest deine Ruhe. Erkennst du nicht, wie unberechenbar sie ist!"

"Also so richtig Ruhe hätte ich durch diese Tat leider nicht." widersprach Caleb, gespielt bedauernd. "Stell dir doch mal folgendes vor: da ist dieser Vertrag," er warf Stephan einen kurzen fragenden Blick zu, ob er auch zu hörte und vor allem ob er es verstand. "Und jetzt wird ausgerechnet bei mir der Vertragspartner umgebracht, habe ich da wahrhaft Ruhe? Oder denkst du da nicht, dass der Verdacht automatisch auf mich fallen würde? Dann wäre dieser ganze mühselig erarbeitete Vertrag doch völlig umsonst gewesen." plädierte der Mann nun an das Mitleid seines Gesprächspartner. Sie beiden trennen nur noch wenige Schritte, die beide Männer ziemlich schnell überwinden könnten, jeder auf seiner ganz persönlichen Art und Weise. "Nicht wahr? Du verstehst es doch jetzt oder?" zwar sprach er es nicht laut aus, doch im Anschluss formten seine Lippen das unverkennbare Wort »Silverchen«.
Während Caleb, anscheinend erfolgreich, sich um den Silvermyst gekümmert hatte bzw immer noch dabei War, hatte sich das zweite Mann zurück gezogen, in einem Moment, wo die Aufmerksamkeit nicht länger ihm galt, zurück gezogen. Zwar waren die Gange verwinkelt und zogen sich wie ein Labyrinth durch das gesamte Anwesen, doch der junge Mann hatte ein Leichtes sein Ziel zu finden und auch zu erreichen. Nicht nur ihre Angst konnte er bis auf die andere Seite des Gebäudes spüren, nein, auch ihre Präsenz. So dauerte es nicht lange, bis er lautlos um die Ecke bog, welche sich auf der anderen Seite des Ganges befand, als er zuvor stand. Caleb hatte es geschafft, dass das Vieh nur noch auf ihn reagierte und das Mädchen frei gegeben hatte. Vince trat also hinter sie und hielt ihr vorsorglich den Mund zu, vorbeugend, dass sie vielleicht vor Schreck ein Geräusch machte. Zeitgleich drehte er sie mit der freien Hand erst an der Schulter zu sich, ehe er mit jener Hand den Zeigefinger an die Lippen legte, um ihr zu zeigen sie solle auch ja still sein. Nicht, dass er sich vor dem Silvermyst gefürchtet oder gar Respekt hatte, er würde sich sogar freuen, immerhin musste er sich in letzter Zeit viel zu fein benehmen, aber dann hätte er wahrscheinlich mit Caleb Stress bekommen und das war es wo vor er wirklich Respekt hegte.


Marú zuckte heftig zusammen, als eine Hand von hinten sich auf ihren Mund legte. Als sie dann umgedreht wurde, bebte ihr ganzer Körper. Sie schaute sichtlich verwirrt zu dem anderen Mann hoch, doch gehorchte ihm.
Sie wusste nicht, was es mit den beiden auf sich hatte und was sie mit ihr vorhatten, deshalb entschied sie sich erstmal alles zu machen, was sie ihr mitteilten.
Aus einem unbestimmten Grund hatte sie vertrauen in die beiden Männer. Oder war es vielleicht nur Hoffnung?
Stephan bekam derweil nichts von all dem ganzen mit, sondern behielt den Mann vor ihm im Auge. Im Moment hatte er Marú vollkommen vergessen und hegte seine ganze Wut dem Köter sich gegenüber.
Thertrahlich warf er dann seinen Kopf in den Nacken und stöhnte kurz auf. "Du bist wirklich erstaunlich halsstarrig." Stephan machte wieder einen, nun etwas größeren, Schritt auf den dunkelhaarigen Mann zu. "Ihr werdet sie niemals kontrollieren können."

Für einen kurzen Augenblick vernachlässigte Caleb seine Aufmerksamkeit auf den Mann, wobei der Grund die Bewegungen hinterrücks von ihm war. Vince war also bei dem Mädchen angekommen, sodass er sich dabei keine Sorgen mehr machen musste. Als seine Augen wieder zu dem nun wesentlich näher Stehenden, zierte ein grinsen seine Lippen. Er hätte nicht näher kommen dürfen.
"Danke für die Warnung, aber ich wage es zu bezweifeln, dass jemand wie du es verstehen wirst." ein Schritt seinerseits und sie standen sich dicht gegenüber. "Jeder hat andere Methoden, selbst unter dem Vertrag. Da glaub mir ruhig, Silverchen." mit diesen letzten Worten legte der groß gewachsene Mann beide Hände an dem Kopf des Silvermyst. Während die rechte fast an seiner Stirn lag, war die linke an seinem Hinterkopf plaziert, sodass es nur einen kurzen Kraftaufwand benötigte, um den Kopf ruckartig um die Achse zu zerren. Es blieb nur ein unverkennbares Knacken, ehe der Körper leblos zu Boden sackte.
Vince hatte das funkeln in den Augen seines Begleiters bemerkt, sodass er früh genug reagieren konnte. Es kam nicht selten vor, dass es erschien, doch heute hatte es seit langem wieder seine höchst Form angenommen, sodass sein Vorhaben auch nicht gerade schwer zu erraten war. Rechtzeitig war also seine Hand hoch gerutscht, sodass Vince statt den Mund des Mädchens, ihre Augen verdeckte und sich zwischen ihr und dem Geschehen stellte. Man Musste sie ja nicht gleich allem auf einmal aussetzen.


Trotz des geglückten Versuches, sie vor den schlimmen Bildern zu schützen, hörte sie das laute knacken eines Knochens und das dumpfe abprallen von etwas Schwerem auf den Boden. Sie machte unwissentlich einen Schritt von dem Mann, vor ihr, weg und erkannte trotzdem den leblosen Körper auf dem Fußboden liegen. Sie keuchte schockiert auf und schlug sich eine Hand vor den Mund. "Um Gottes Willen." Ihre Stimme klang brüchig, als sie den Mann mit den grünen Augen anstarrte. Marú machte weitere Schritte nach hinten, um einen größeren Abstand zwischen ihnen zu bekommen. "Bitte tut mir nichts an." Flüsterte sie dann heißer.

Caleb musterte den am Boden liegenden Körper, ohne jegliche Miene zu verziehen. Eher bedauerte er in Gedanken die Tatsache, dass sie jetzt diesen beseitigen mussten, außerdem war diese Tat dringend nötig. Nachdem er seine Handschuhe gerichtete hatte, traf sich sein Blick mit dem des Mädchens. "Das werden wir nicht, solange Sie sich benimmst und nicht ebenfalls so ein Drama veranstaltest, wie der." mehr als ein Nicken wurde der Leiche seinerseits nicht mehr gegönnt. Vince war bereits wieder an seine Seite getreten und hatte den Dolch des Silvermyst aufgehoben. "Wohin mit dem jetzt?" meldete er sich zu Wort.
"Das ist belanglos. Wie ich meinen Gesprächen in letzter Zeit entnehmen konnte, soll so etwas nicht selten vorkommen. Er ist gestolpert und ist unglücklich die Treppe runter gestürzt." kaum hatte er geendet, trat Vince neben den kalten Körper und warf ihn sich über die Schulter, ehe er verschwand. In der Zeit hatte Caleb zeit das Mädchen vielleicht halbwegs zu beruhigen. "Also…Marú." viel ihm nach kurzem überlegen wieder ein. "Ihnen droht keine Gefahr, solange Sie an meiner Seite bleiben. Es sei denn Sie mögen solch ein Theater, dann leben sie ihr Leben weiter, wie bisher." damit drehte sich der Mann um. Selbst wenn sie nicht mitkam und er sie anschließend hinter sich her zerren musste, konnte er später immer noch sagen, er habe ihr eine Wahl gelassen.


"Wartet." Unschlüssig machte sie wieder ein paar Schritte nach vorne. "Kann ich ihnen vertrauen?" Ihre Stimme zitterte immer noch gewaltig und sie spielte nervös an ihrem Rock herum. "W-warum wollte er mich töten? Ich habe nie etwas schlimmes getan! Warum haben Sie ihn umgebracht?! " Erschöpft blieb sie stehen und vergrub ihr blasses Gesicht in ihren Händen. "Ich verstehe das alles nicht!" Wieder schlugen die Flammen der Kerzen aus. "Was meinte er mit, ich sei unkontrollierbar?!" Sie hob ihren Blick wieder und schaute verzweifelt seinen Rücken an.

Caleb verharrte an der Stelle und ließ sie ausreden, bzw. Bis sie fertig war mit jammern. "Zu viele Fragen, zu wenig Zeit, immerhin geht jede Feier zu Ende. Ach, und bevor ich es, Könnten Sie es bitte lassen, mit ihrem Kleid herum zu spielen?" dieses mal drehte er seinen Kopf über die Schulter zu ihr. "Das stört." ein kurzes, falsches lächeln, ehe er es vor ihren Augen verschwinden ließ. "Wenn Sie mir nun folgen könnten, alles weitere besprechen wir in der Kutsche, wenn Es Ihnen keine Umstände bereitete." mit diesen Worten ging er nun wirklich los.


Marú versuchte nun mit ihm Schritt zu halten. "Wo fahren wir hin?" Fragte sie weiter, ohne zu hoffen, dass er darauf antworten würde. "Und wie ist ihr Name?"
Unbewusst wollte sie wieder nervös an dem Stoff ihres Kleides herum zupfen, hielt aber in der Bewegung inne und faltete ihre Hände vor ihrem Körper. Warum sie das tat, wusste sie selber nicht einmal.
"Sie kennen ja meinen Namen, also wäre es nur gerecht, ihren zu kennen. Allein durch den Aspekt, dass ich ihnen Folgen soll." Marú streckte einen Arm aus und legte ihre Hand auf seinen Unterarm. Damit wollte sie erreichen, dass er nochmal kurz stehen blieb. "Und kann ich ihnen vertrauen?" Fragte sie schüchtern. "Das muss ich einfach wissen."

Wieder blieb Caleb stehen, sichtlich nicht erfreut darüber. "Weiß ich nicht, dass frage ich Sie." entgegnete er. "Sie wurden gerade von einem Mann Ihres Vertrauens attackiert und kurz darauf wird er vor ihren Augen umgebracht. Von mir, wohlgemerkt. Die Frage geht also an Sie: können sie mir vertrauen?" bevor sie antworten konnte hob er abwehrend die Hand. "Mit ist egal ob sie mir vertrauen, solange sie ruhig sind und einfach mitkommen." zu seiner Rettung tauchte Vince wieder auf, wobei er ohne die Leiche zurückgekehrt war. "Es wird nicht lange dauern, bis man ihn entdeckt."
"Dann wird es höchste Zeit." Caleb warf dem Mädchen einen letzten Blick zu, ehe er abermals los ging. "Wir sollten von hier verschwinden."


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