"Ich weiß es nicht. Noch wissen sie nicht, was wir in dem Haus erlebt haben." Zögerlich blieb sie stehen, als sie zu nahe an der Absperrung waren, um noch unentdeckt bleiben zu können. "Ich werde die Presseleute hier abwimmeln und beruhigen, du hältst die anderen auf dem laufenden und informierst dich über den Stand der Dinge.", beschloss sie und wischte sich nocheinmal mit dem Jackenärmel über die Wangen, falls irgendetwas verwischt war. Kurz hob sie ihre ineinander verhakten Hände hoch und küsste Lains Fingerknöchel schnell, dann Ließ sie eher widerwillig seine Hand los. "Ich werde dir niemals zurückzahlen können, was du für mich tust, doch ich werde es versuchen.", meinte sie leise. "Und irgendwann werde ich es wohl kaum noch geheim halten können."

Lain sah sie regungslos an. "Das musst du auch nicht. Du zahlst es zurück, wenn du am.Leben bleibst." er hatte einen leichten Hang zum Risiko, denn trotz der Presseleute, machte er den Schritt vor, sodass er wieder dicht vor Raviva stand. "Lass dich nicht unterkriegen, kleines." hauchte wenn sanft und küsste sie, jedoch so, dass sein Rücken zu den Journalisten zeigte.

"Ich doch nicht.", entgegnete sie leise und erwiderte seinen Kuss. Danach löste sich jedoch langsam von ihm und lächelte kurz. "Ich liebe dich. Viel Glück." Nun küsste sie ihn nocheinmal schnell ihrerseits und ging dann auf die Journalisten zu.

Lain sah ihr kurz nach, dann ging auch er. Doch er lief noch etwas am Rand der Absperrung entlang. Wehe, die anderen hatten nichts raus gefunden. Als er durch die Absperrung trat, zeigte er kurz seinen Ausweis vor und folgte dann den sandigen Parkweg, zu der Stelle wo dir anderen waren. Er konnte sie von weiten schon diskutieren hören. Anscheinend hatte sich nicht allzu viel verändert.

Raviva drängte sich durch die Menge. "Okay! Okay! okay!" Vor ihnen blieb sie stehen. "Ich bin Officer Raviva Coldwell. Es gibt hier nichts zu sehen, verstanden?!"
"Miss Coldwell, wenn es nichts zu sehen gibt, warum sperren sie dann den größten Park der Stadt?"
"Nun, Wir haben eine Bombendrohung erhalten.", erklärte Raviva dem Reporter. Die Menge raunte auf, dann brachen sie nur noch in lautere Fragen aus. Überall klackten und blitzten die Fotoapparate. Ravivas Miene blieb kalt und diplomatisch. "Sie brauchen jetzt nicht zu übertreiben. Schreckliche Menschen treiben ihr Unwesen hier, aber ich garantiere im Namen dieser Stadt für ihre Sicherheit, für die Sicherheit aller. Wir werden den Verantwortlichen finden und jede Bombe entschärfen. So wahr ich hier stehe."

"Klärt mich auf, hab ich was verpasst?" meldete sich Lain zu Wort. Die anderen.drehten sich erstaunt zu ihm um. "Lain!" rief Noel überrascht. "Gut, dass du gekommen bist. Endlich jemand, der hier etwas von seinem Handwerk versteht." er warf den anderen einen kurzen Blick zu. "Und zwaaar. " setzte er an und drehte den Laptop so zu ihm um, damit er den Desktop sehen konnte. "Wir haben gerade mit den anderen gesprochen und die sagen, dass sie befällt solche Kanister mit Kabel gefunden haben. Wenn man also die Punkte verbindet und in einer Karte einzeichnet, wo wir solche Kanister gefunden haben, dann entsteht dieses Bild." durch einen Mausklick tauchten eine Reihe rote Punkte auf der Karte des Parks auf. "Doch uns fällt auf, das die alle nicht von alleine zünden können, also muss hier irgendwo noch eine richtige Bombe sein, die die alle zündet. Jetzt zur Frage, wo genau ist sie?" er hob den Blick und sah Lain neugierig an. Lain starrte jedoch stumm die Karte an. Für ihn ergab das alles Sinn, dich für außenstehenden musste das wohl total verwirrend aussehen. "Die Kanister sind in einer Art Halbkreis angeordnet, also würde jeder normale Mensch darauf schlussfolgern, dass die Bombe in der Mitte ist. Doch würdet ihr den Erschaffer dieser Bomben, als normal bezeichnen?" fragte er Noel, doch auch die anderen senkten nachdenklich die Köpfe. Wie erklärte er es ihnen, ohne den Anschein zu erweck-.... Er dachte nicht weiter, sondern starrte den Bildschirm noch einmal genauer an. Momentan, waren nur Bomben gefunden, die in.einem.Halbkreis angeordnet waren, also haben die ganzen Polizisten nur im Halbkreis gesucht! Doch wer hat das System angefordert? Das ergab kein Sinn. "Das ist Falsch... Wir haben an den völlig falschen Stellen gesucht! " entfuhr es Lain.

Ein noch recht Junge Reporter meldete sich durch die Menge, die für einen Moment schwieg, zu Wort. Er hatte ein Basecap auf und eine dunkle Lederjacke, um den Hals trug er den Journalisten -Ausweis und aus der Jackentasche lugte ein Block heraus. Nur auf die Kamera hatte er verzichtet. "Kann man auf den Namen der Stadt wirklich noch so sehr zählen, wenn man die letzten Anschläge betrachtet?" fragte er, mit dem typischen Reporter-Tonfall. Herausfordernd, provozierend, wissend und neugierig. Eine gute Beschreibung für Journalisten war die einer Hyäne.

Raviva faltete die Hände diplomatisch vor dem Bauch. "Die letzten Anschläge waren tragische Verwicklungen, die uns so nicht noch einmal geschehen werden. Wir haben die besten Spezialisten der Umgebung und diese werden, ebenso wie ich, nicht eher ruhen, bevor wir nicht jedes Übel beseitigt werden kann." Mit kühler Miene sah sie zu dem Reporter. "Wir müssen jetzt Hand in Hand mit der Stadt arbeiten. Es stehen noch immer Räumungsarbeiten an. Wir verpflichten uns dazu, dass kein Leben mehr in Gefahr schweben muss. Wenn sie den Leuten, die sie retten wollen, also die unserer Stadt nicht trauen können, werden sie sich wohl eine neue suchen müssen, doch wir werden alles in unserer Macht stehende dafür tun, dass die Stadt sicher ist."

Lain hätte die Gesichter am besten fotografiert. Alle starrten ihn völlig entgeistert und sprachlos an. Schnell erlöste Lain sie. "Schaut her." er ging näher an den Laptop und tippte mit dem Finger an die Stellen, die es betraf. "Wir haben exakt in einem Halbkreis gesucht, aber keiner kam auf die Idee wo anders gesucht. Also denken wir sofort, dass die Bombe in der Mitte des Halbkreises sein muss. Doch würden wir weiter suchen, würde ein riesiger Kreis unter dem gesamten Park entstehen und es würde nicht nur eine Bombe ausreichen." erklärte er seine Hypothese. Noel war der erste, der sich wieder regte und sich zu Wort meldete. "Aber was heißt das jetzt?" fragte er, sichtlich immer noch verwirrt. "Ganz einfach. Unter unseren Füßen existieren ungefähr..." rr ging die Größe des Parkes durch und nickte dann. "Es sind drei Bomben. Sie werden wohl zusammen explodieren und damit die Sprengsätze zünden." das Team um ihm wurde blass. "Drei...?" murmelte Lizzy verzweifelt. Lain nickte, als sein Walki Talki anfing mit knacken. Er hielt es sich an das Ohr. "Cartwright" meldete er sich. "Wir..." der mann auf der anderen Seite schweig kurz, als müsste er sich selber noch mal vergewissern, ob seine Worte auch der Wahrheit entsprachen. "Wir haben die Bombe gefunden. Bitte kommen sie."
"Ich komme sofort, sorgen sie dafür, dass keiner sie vor mir anfässt. " wies er den Mann an, dann steckte er das Walki Talki weg. "Ihr habt es gehört. Jetzt wird es spannend. Ihr sucht bis dahin wo die anderen zwei sind." sein Team nickte. "Viel Glück Leute." und schon ging er los.

"Das sind natürlich wunderbare Worte, doch wie viel von ihnen könnt ihr halten? Wir sind Journalisten, wir sollen die unschuldigen Bürger informieren, was hier im zentralen Park vor sich geht. Was sollen wir jetzt schreiben? Die Polizei versucht wie jedesmal alles um eine Explosion zu verhindern, auch wenn es mehrere Male nicht funktioniert hat." zitierte er eine mögliche Überschrift. Zustimmendes Gemurmel zog sich durch die Menge an Reporter.

Raviva atmete tief durch, um jetzt ja nichts falsches zu sagen. "Ich hab schon viele Bomben und viele Explosionen gesehen und selbst erlebt. Was hier vor sich geht ist professionell, aber sie brauchen sich nicht zu fürchten, denn es gab schon größere gefahren. Sagen sie ihren Lesern, dass sie ihr leben wie gewohnt fortführen können, doch wenn sie hinweise besitzen sollen sie sich sofort bei der städtischen Polizeibehörde Melden. Es könnte lebensrettend sein oder zumindest friedensrettend. Wir tun unser Möglichstes."

"Sie wiederholen sich." wies der Reporter sie darauf hin. "Es sind immer dieselben Worte, die wir immer wieder in die Zeitungen Drucken. Die Leute müssen alles den Polizisten überlassen, wenn sie können Tipps abgeben und ansonsten nur hoffen." fasste er das zusammen. "Sie können doch sicherlich nach vollziehen, dass dann einfach nur ungläubig klingt."

Lain konnte bereits auf dem ersten Blick erkennen, daß dieser Typ da wirklich anstrengend wurde. Er war weder Psychologe noch irgendein Seelsorger, doch er besaß genügen Menschenkenntnisse um.Bomben zu legen, sodass man sie nicht finden konnte, egal wie viele Leute nach ihr suchten. Und so konnte er schon allein an der Haltung dieses Typen erkennen, dass er ihm die Nerven rauben würde. Der Typ war kräftig gebaut,wirkte aber irgendwie trotzdem dünn. Er besaß schwarzes kurzes Haar und klare blaue Augen. Welche nur gerade zu schrien, dass er nach Anerkennung lechzte, doch gleichzeitig etwas von dem Fach verstand. Er saß in der großen Grube, die um die Bombe gegraben wurde und betrachtete die Bombe von allen Seiten. Lain holte tief Luft und fuhr sich durch das Haar. Im Hintergrund musste er sich mit Nummer 2 Rum schlagen und hier musste er so einen Angeber aushalten. Er fragte sich ernsthaft, wer es von beiden als erstes schafften, ihn zum ausrasten zubringen. "Sagte ich nicht, dass die Bombe niemand vor mir anfässt?!" rief Lain, als er oben am Rande der Grube angekommen war. "Doch das sagten sie." antwortete der Typ unter ihm, ohne auf zu sehen. "Doch ich habe mir erlaubt mir sie wenigstens etwas an zu sehen. Ich denke so sparen wir Zeit. Ich habe nämlich alles wichtige bereits herausgefunden. " erklärte er und stellte sich dann aufrecht hin. Er drehte sich zu Lain um. "Haben Sie dann etwas dagegen, wenn auch ich mir das mal ansehe?" fragte Lain. Jeder außenstehende konnte die Luft zwischen den beiden knistern hören. Und beide hatten den selben Gedanken: Ich kann diesen Typen einfach nicht ausstehen.

"Nun, ich entschuldige mich, wenn ihnen die Realität zu langweilig ist, doch so ist es nunmal, sie können nicht überall eine große Story wittern.", entgegnete sie dem aufmüpfigen Reporter kühl. "Wir sind alle nur Menschen."

"Menschen die einmal Bomben legen und auf der anderen Seite sie wieder versuchen zu zerstören. Entweder sie werden mit der Aktion die Hoffnung an die Menschen retten oder für alle Zeiten zerstören. Jedenfalls was die Menschen in ihren hübschen Uniformen betreffen." der Reporter zupfte kurz an dem Schirm von seinen Keppi. "Ich bedanke mich für die ausführliche Antwort. "

Lain war nun ebenfalls in der Grube und hatte eine Runde um die Bombe gedreht. Dabei hatte er den eindeutigen Blick des Sunnyboys im Rücken gespürt. Lästig war nur, dass Lain so tun musste, als kannte er die Bombe noch nicht allzu gut. Dabei kannte er sie in und auswendig. Am liebsten hätte er diesem Kerl gezeigt, was es hieß das wichtigste von einer Bombe zu wissen. Doch stattdessen sah er zu ihm und sagte: "Bevor ich anfange. Können Sie mir ja sagen, was sie so alles raus gefunden habe." forderte er den Kerl auf. Lain war nicht der Annahme, daß der Typ überhaupt nichts konnte, doch er würde zu wenig gesehen haben.

Raviva verkniff sich krampfhaft eine bissige Bemerkung und lächelte stattdessen engelsgleich. "Bitte sehr. Damit ist die zeit auch um. Ich danke ihnen, auf Wiedersehen. Und wehe, ich entdecke jemanden von ihnen auf diesem Gelände,", ermahnte sie die gierige Meute. "Das ist alles, was wir zu sagen haben." Sie nickte knapp, dann wandte sie sich zum gehen.

"Man darf sie ja nicht dabei stören, wenn sie versuchen abermals zu versagen." fügte er Reporter leise hinzu, jedoch eindeutig laut genug damit sie es auch hörte. Dann drehte er auch er der Absperrung den Rücken.zu und marschierte los. Er musterte kurz die Karte, die um.seinen Hals baumelt und steuerte dann, ein schwarzes Auto mit verdunkelten Scheiben an.

Der schwarz Haarige Mann legte eine Hand unter das Kinn und haftete seinen Blick auf die Bombe. "Sa ist eine recht simple gebaute Bombe. Ihre Kabel liegen außerhalb der Schaltfläche. Sie ist mit diesen Art Sprengsätzen verbunden und wird fern gezündet." zählte er auf. Auch wenn er nicht den Anschein erweckte fertig zu sein, könnte sich Lain gerade die Haare raufen. Der Kerl war tatsächlich in.jede Falle von Nr. 2 rein gesprungen. Machte der das absichtlich? "Und was haben Sie noch gesehen? Ich hoffe doch, da gibt es noch mehr." der Mann nickte. "Aber natürlich, ich wollte nur sicher gehen, dass sie mir auch folgen können."

Am liebsten hätte sie sich den einen high heel vom Fuß gerissen und den Typen hinterher geschleudert, doch stattdessen lächelte sie zuckersüß weiter. Sie wollte ihr Walkie Talkie zücken, um Lain zu fragen wie es stand, musste allerdings daran erinnert werden, dass sie es kaputt gemacht und liegen gelassen hatte. Also musste sie ihn wohl auf eigene Faust suchen.