Lain nahm ihre Hand zwischen seine und verharkte seine Finger mit ihren. Sie musste aufpassen, daß dieses Stück vielleicht niemals enden würde und das die Hilfe eine andere sein wird, als sie dachte. "Sag einfach Bescheid, wenn du denkst, dass du bereits bist zu den anderen zu gehen."

Sie sah ihn an und lächelte aufgewühlt. "Wenn ich dich am Ende der Straße nicht loslasse, dass reiß dich los und schlag mich. Bitte."

"Dein Wunsch, sei mir Befehl." er neigte den Kopf, wie ein Butler vor seiner Herrin. "Doch ich glaube, dass du es auch alleine schaffst." er lächelte sie an. Immer wieder fragte er sich, wie er jetzt noch lächeln konnte. Er hatte einen Fall zu lösen und saß trotzdem hier Rum und labberte irgendwelches dünnes Zeug. Kein Wunder, dass er nie zu irgendwas kam.

Sie blickte traurig drein. "Meine Güte. Ich bin so verweichlicht." Schnell zwang sie sich einem harten Gesichtsausdruck auf. Trotzdem sie äußerlich nun wieder angemessen schien, klammerte sie sich noch immer krampfhaft an Lain. "Es tut mir leid."

"Warum entschuldigt du dich dafür? Es ist doch nicht deine Schuld und ich sehe keinen Grund, warum dir etwas leid tun sollte." Er hielt ihr Gesicht zwischen seinen beiden Händen fest. "Wir kriegen diesen Kerl, also lass dich davon nicht fertig machen." versuchte er sie aufzumuntern.

Kurz sich ihre Kälte einem verzweifelten Lächeln und in ihren Augen sammelten sich Tränen. Langsam schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf, um ihn aus Lains griff zu wenden. Schnell versuchte sie ihre Züge zu kontrollieren. "Ist gut."

Lain ließ die Hände sinken. Sie würde das Schaffen. Er musste sich voll und ganz auf Nummer 2 fixieren. Der machte ihm das ganze hier auch nicht einfacher. "Kannst du alleine aufstehen?"

Entschlossen nickte sie und zog sich hoch. "Du musst auf dich aufpassen, Lain.", Murmelte sie. "Trägst du eine Waffe bei dir?"

Lain stand ebenfalls auf und klopfte seine Sachen kurz ab. "Ja, die hab ich immer dabei." gab er zu. Er öffnete seine Jacke und klappte eine Seite der Jacke auf, sodass man sie Waffe in einer der Innen Taschen sehen konnte. "Ich verlasse doch das Haus nicht ohne." scherzte er. Dabei war die Wahrheit, dass er sie bis jetzt immer wieder gebraucht hatte. Mit dieser Waffe hatte er nicht nur einen Mord begannen. Trotzdem lächelte er Raviva hier unbeschwert an. "Dann lass uns jetzt gehen. Mir wird schon nichts passieren. "

Sie atmete auf. "Gut. Du musst sie auch benutzen, wenn du in Gefahr bist." Es war wie ein zwanghafter Drang ihn beschützen zu müssen, dabei war sie diejenige, die nicht mehr richtig tickte. "Ja, lass uns gehen." Taten hohe Schuhe eigentlich immer so weh? Nie wieder!

Diesmal war es Lain, der mit einem großen Schritt nun neben ihr war und ihre Hand ergriff. "Nur noch solange, es geht." erklärte er sein Handeln und drückte ihre Hand kurz. "Ich hab mir Angst, dass du neben mir wieder umkippst."

Dankbar sah sie ihn an. Er wusste vermutlich garnicht wie viel ihr diese Geste bedeutete. "Danke.", hauchte sie leise und drückte seine Hand auch noch einmal kurz.

Lain zwinkerte ihr stumm zu und zog sie dann mit sich, aus dem Raum. Er würde den anderen dann den Raum sagen, damit sie nach Spuren suchen konnten. Doch er wusste bereits,dass sie keine finden werden. Er nahm Raviva mit sich die Treppe runter und trat wenig später, mit ihr durch den Hauseingang nach draußen. Er hatte das Gefühl, als würde die Sonne direkt in sein Gesicht scheinen, doch es lag einfach daran, dass es drinnen etwas dämmrig gewesen war. Er wartete kurz und drehte den Kopf zu Raviva. Wenn er außerhalb stehen würde und sich diese Szene als nebenstehender angeschaut hätte, dann hätte er sich wahrscheinlich übergeben. Aber gleichzeitig war er schon fast stolz auf sich. Solche Situationen hatte er auch drauf, egal wie sehr sie ihn anwiderten.

Raviva blinzelte und hielt sich zum Schutz die freie Hand über die Augen. Sie lächelte lain kurz zu, dann ging sie weiter, Lain an der Hand. Als wäre das ganz normal. Sie wusste nicht, wann irgendjemand überhaupt einmal ihre Hand fest gehalten hatte, damit sie halt in ihrem leben fand.

Lain folgte ihr gleich. Das Haus stand nicht allzu weit von dem Park entfernt und so konnte er die Absperrung der Straßen bereits sehen. Einige Menschen hatten sich versammelt und bildete eine neugierige und schaulustige Traube um den gesamten Park. Darunter waren bestimmt auch Journalisten, die hier eine gute Story witterten. Eigentlich möchte Lain diese Leute. Immerhin gaben genau diese ihm den Namen >König<. Sie halfen ihm noch etwas bei seinem Job. Für etwas mussten sie ja gut sein.
"Ob die anderen schon etwas gefunden Haben?" wandte er sich jetzt an Raviva.