"Ich werde sie alle dafür büßen lassen. Die, die Mir meine Eltern genommen haben. Die, die mir das Kind genommen haben. Die, die mir meine stärke genommen und mir im Gegenzug Angst gegeben haben. Ich werde sie alle büßen lassen.", schluchzte sie leise. "Ich will sie genauso leiden sehen." Langsam vergrub sie ihre Nägel in seinen Rücken. "Doch solange es nicht so weit ist, werde ich darauf hinarbeiten und währenddessen dankbar sein für das, was mir gegeben wurde." Mit einer Hand wischte sie sich übers Gesicht. "Und das bist alleine du, Lain."

*kitsssschhhhh* ich wollte nur iwas schreiben...

Lain bekam tatsächlich ein ungezwungenes und ehrlich aussehendes Lächeln hin. Obwohl ihre Worte ihn dummerweise für einen Moment bewegungsunfähig gemacht hatten. Immer wieder musste er sich dabei ertappen, wie er nachlässig wurde und die Fassade bröckelte. //Jetzt ist keine Zeit dafür.// Lain fuhr mit dem Daumen an ihren Wangenknochen entlang. "ich werde bei dir bleiben." er wartete noch einen Augenblick und gab ihr dann einen sanften Kuss auf die Lippen.

Dankbar erwiderte sie den Kuss. Noch immer zitterte sie, doch die Tränen liefen nicht mehr. Langsam löste sie sich von ihm. "Ich liebe dich, Lain.", erklärte sie und sah ihn an. Nun küsste sie ihn noch einmal kurz. "Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendeiner dieser Bombenleger zu nahe kommt und dich mir weg nimmt.

"Ich glaube eher du, solltest vorsichtiger sein. Immerhin war dieses Geschenk mit der Eieruhr ein Geschenk an dich." erklärte er. Dann holte er tief Luft. "Wir sollten zu den anderen gehen und ihnen sagen, dass der Zünder ein Blindgänger war." schlug er vor.

"Ich will nicht zu den anderen...", gestand sie Lain leise. "Sie würden sehen, dass ich geweint habe, sie würden sehen, dass ich Angst habe. Das will ich nicht." Was wollte sie dann? Sie wollte sich irgendwo verkrauchen, zusammen mit Lain. Sie wollte, dass er sie ganz fest in seinen Armen hielt, während er ihr vorlog, dass alles gut war. Und vielleicht würde es irgendwann wahr werden..

Lain's Kopf neigte sich zu ihr vor und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Dann warten wir noch etwas." er drückte sie wieder an sich und lehnte seinen Kopf gegen ihren. Es würde keinen Sinn ergeben, jetzt zu den anderen zu gehen. Nicht wenn Raviva in solch einer Verfassung war. Sie würde ihn nur ständig ablenken und so konnte er sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren. Also blieben sie einfach nicht etwas hier. So könnte er vielleicht noch etwas nachdenken.

Raviva atmete tief durch. Sie war so froh, dass Lain es verstand. Er hätte sie auch einfach zurück zu den anderen schleppen können. Dann ertönte plötzlich ein knacken. Es war ein walkie-Talkie. Irgendjemand wollte ihre innerliche Unruhe wohl noch weiter aufmischen. Wütend riss sie das Walkie Talkie aus ihrer Hosentasche und schmiss es in die andere Ecke des Raumes. Sie konnte das alles gerade nichts. Es war als würde sie kurz vor einem Abgrund stehen, es ging einfach nicht. Weder fallen, noch fliegen, noch weglaufen. Ängstlich krallte sie sich an Lains Arm. "Ich weiß, ich bin irre..." ,ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, "aber bitte lass mich nicht allein..."

Lain sah zu dem Walki Talki in der Raum Ecke und schmunzelte. "Würde ich sonst hier sitzen? " fragte er sie und fuhr ihr sanft durch das Haar. "Mach dir keine unnötigen Sorgen, ich bleibe bei dir." er gab ihr wieder einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. "Falls die anderen fragen werden, werde ich es übernehmen." versprach er und legte den Arm wieder um sie.

Sie lächelte Lain zaghaft an. "Ich wünschte, ich könnte es einfach in die ganze Welt schreien, wie wundervoll du bist, aber das würde das Arbeitsverhältnis Stören.", murmelte sie. "Warum kann die Welt nicht einfach gut sein? Dann könnte ich den ganzen lieben langen Tag einfach nur in deinen Armen liegen. Und ich wäre dann nicht so ein Psychopath wie jetzt..." Sie wischte sich übers Gesicht. Noch immer fühlte es sich so an, als würden die Tränen weiterlaufen. In ihrem Herzen stach etwas, dieses Gefühl war ihr nicht bekannt, doch es schmerzte...

"Jeder macht mal.eine schwere Phase im Leben durch und du hast deine gerade gefunden. Doch genau dafür bin ich ja da, wie du schon so schön gesagt hast." er schluckte leicht und lehnte sein Kinn auf ihren Kopf. "Ich werfe auf sich aufpassen, daß dir nichts passiert. Du wirst das alles hier überleben. " versprach er. Wieder ein Versprechen was ihn band. Gut das Nr. 2 es nicht hörte, sonst hätte er wieder etwas gegen ihn in Der Hand.

Raviva hob den Kopf und sah ihn schweigend an. "Ich liebe dich, Lain.", flüsterte sie, dann küsste sie ihn geradezu überfallsartig. Immer und immer murmelte sie zwischen den küssen diese drei kleinen Worte. "Ich liebe dich." Lain war der erste Mensch, bei dem diese Worte der Wahrheit entsprachen. Sie konnte nicht anders. Er sollte es wissen, er durfte es niemals vergessen, so wie sie einst. Mit diesem Gefühl, niemand könnte sie so nehmen wie sie war. Er musste wissen, dass sie ihn brauchte und er musste wissen, dass er perfekt war. Zu perfekt als dass diese drei Wörtchen reichen würden.

Lain hielt sich gerade noch zurück, bevor er durch die überschwänglichen Küsse nach hinten fiel. Er erwiderte bereits denn ersten Kuss. Er legte seine eine Hand in ihren Nacken und den anderen Arm behielt er um Uhren Körper, sodass sie auf engsten Raum bei ihm war. Mit jedem mal, wo sie diese drei Worte sagte, hatte er das Gefühl das sie doch gar keine Bedeutung hatten. Auch wenn Raviva jetzt den Anschein vermittelte, das diese Worte alles für Sie bedeuteten, wurden diese Worte für ihn nur noch Wörter. Er hatte andere Sorgen, als das er sich darum kümmern könnte, ob er diese Worte je wahrheitsgemäß zurückgeben könnte. Was Nr. 2 jetzt wohl tat. Ob er bereits einen neuen Plan gegen ihn fertigstellte oder ob er die Bombe bereits gezündet hat? Lain würde ihn nicht gewinnen lassen. Das hier war sein Job und der stand an erster Stelle.

Sie sah Lain an und löste sich langsam von ihm. "Lain..." Hilflos schniefte sie. Sie musste doch total verotzt aussehen. "Du gehörst mir." Ihr Atem ging ungleichmäßig, es fühlte sich an als hätte sie Seitenstechen und ein Schluckauf würde sich ankündigen. Mit einem Ärmel wischte sie sich übers Gesicht. "Vergiss das nicht."

Lain lächelte sie bloß stumm an und wischte mit seinem.Daumen noch einmal nach. Vielleicht hätte sie nach eine Träne auf ihrer bereits geröteten Wangen vergessen. "Das werde ich nicht. Doch vergiss du nicht, das es eigentlich anders herum ist. " säuselt er. Doch diesmal folgte kein Kuss. Er sah sie einfach nur stumm schmunzelnd an, mit einem Ausdruck in den Augen, der selbst ihn verdutzte. Vielleicht sollten sie wirklich langsam zurück gehen, sonst würde er hier noch verrückt und womöglich genau die drei Wörter sagen, die Raviva immer wieder in.seinen Kopf gebrannt hatte.

Sie lächelte leicht. Vorsichtig griff sie nach seiner Hand. "Nur ein kleines Stück.", bat sie. "Ein kleines Stück noch mit Hilfe." Raviva fühlte sich komplett ausgelaugt und kraftlos. Lain, und ein wenig hass, waren das einzige was sie überhaupt antrieb.