"Es war meine Familie. Ich bin als einziger am Leben geblieben." er drehte sich nicht um. "Und das nur, weil mein Schwester mich raus geschickt hatte, ich soll Hilfe holen."

Sie schwieg lang. "Das muss hart gewesen sein...", murmelte sie. "Die Welt ist so grausam, nicht wahr?" Raviva atmete kurz tief durch, um keine weiteren Gedanken zu verschwenden und lief langsam weiter. "Wie lange ist das nun her?"

Lain überlegte. "ich war 8 Jahre alt, als es explodierte. Rechne es dir selber aus, wie lange es her ist." meinte er, aber ohne jeglichen Vorwurf.

"Das... nun... das tut mir sehr Leid..."

"Muss es nicht, du hast doch anscheint so etwas ähnliches durch gemacht." er drehte sich zu ihr um und lächelte sie aufmunternd an. Dann drehte er sich wieder um und gign die Treppe zur 1. Etage hoch.

"Ja... Kann man so sagen. Es ist aber noch nicht so lange her...", murmelte sie und folgte ihm.

"Siehst du, bei dir sitzt der Schmerz bestimmt tiefer als bei mir."

"Wer weiß... Ich war schon immer eine kalte Bitch - Zitat meines letzten Exfreundes..."

"Oh, der war bestimmt bloß wütend weil sie ihn verlassen haben."

Sie schluckte. "Er hat mich verlassen...", murmelte sie kleinlaut.

"oh." er drehte sich schlagartig um. verdammt, dass tut mir leid!" ~Fettnäpfchen!~ trällerte eine Stimme in seinem Kopf. "Das...das wollte ich nicht."

Sie winkte schnell ab und schluckte all den Kummer, der gerade durch ihre gesamte Unterhaltung aufgekommen war, runter zu schlucken. "Nein, nein... Muss es nicht. Es ist bestimmt besser so... Es ist doch immer so." Ja, und deswegen ging sie auch regelmäßig zum Psychater... Weil es bestimmt besser so war.

"Was ist besser? Das der sie verlassen hat? Finde ich nicht! Sie sollten sich nicht ständig einreden, dass es besser so ist. Das macht sie bloß kaputt."

"Der war gut.", murmelte sie. "Bilden sie sich ja nichts ein. Ich bin komplett heil. Wie ein Schweizer Uhrwerk."

"Oh ja, und sie leuchten ihr Wohlbefinden regelrecht nach außen. Aber gut, wenn sie sich dann besser füllen. Trotzdem, wenn sie irgendwie Hilfe brauchen, sie wissen ja wo sie mich finden." meinte er noch kurz, dann fing er an weiter zu suchen.