Diesmal war Luna es, die den Jungen verwirrte. Er roch gut? So etwas hatte er aber auch noch nie gehört. "Äh, vielen Dank. Das hab ich wiederum noch nie gesagt bekommen." gestand er ehrlich. Er hätte gerne noch etwas länger mit Luna einfach nur dagesessen und nichts gemacht, beziehungsweise wäre ihm da bestimmt noch was eingefallen, wenn da nicht ein Mitbewohner.
"Guten Morgeeeeen" ertönte Nathan's Stimme in der gesamten Wohnung. "Ich hoffe du hast gut geschlafen und bist bereit mir Frühstück zu machen." plapperte er weiter und schon flog die Tür auf. Nathan traute seinen Augen nicht. "Nein, da macht der Kerl über Nacht so einen Fang und ich bekomme es nicht einmal mit!" jammerte Der schwarzhaarige.

Als die Tür aufflog und eine fremde Stimme ertönte, zuckte Luna erschreckt zusammen. Schon im nächsten Moment fühlte sie sich ertappt und schuldig. Sie hatte bei Mikoto geschlafen und ihn auch noch geküsst. Und das vor der ehe! Sie war nie die feinste, aber es gefiel ihr trotzdem nicht, dass nun einer mehr von ihr glaubte, sie wäre unzüchtig. Bald würde es bestimmt jeder wissen. Rasch ließ sie von Mikotos Wärme ab und sprang auf. "Ich... Ich wollte sowieso gerade gehen..."

Mikoto sah kurz zu Luna, dann galt sein fast schon tötender Blick Nathan. Musste er ausgerechnet jetzt rein kommen? "Wieso?" wandte er sich zurück zu dem.... Zu seinem Mädchen. "Du kannst doch wenigstens noch über das Frühstück hier bleiben." schlug er vor.

Luna zögerte. "Ach, ich komm schon klar. Irgendwo gibt's immer etwas zu essen. Ich will hier nicht weiter stören." Schon drängelte sie sich an dem fremden Jungen vorbei aus der Tür. "Ich bin ja schon ein großes Mädchen."

"Luna." rief Mikoto ihr nach und stand wenig später ebenfalls an seiner Zimmertür. Er würdigte Nathan keines Blickes, als er an ihm vorbei ging. "Du kennst dich doch überhaupt nicht aus! Dann lass dir wenigstens helfen." redete er auf sie ein.

Nathan sah den beiden nach. Hups, da hatte er wohl was los getreten. Naja, war ja nicht sein Problem. Hauptsache er bekam heute noch Frühstück!

"Ich hab dich mitten in der Nacht gefunden, da werde ich auch etwas essbares finden. Sie hasste es, wenn jemand ihre weiche Seite sah, aber vor allem, wenn es jemand war wie mikotos Mitbewohner.

Mikoto folgte ihr auf Schritt und Tritt. "Muss das wirklich sein? Ist es wegen Nathan oder wegen der Tatsache, dass du womöglich wohl gefühlt hast?" wollte er wissen. Warum musste sie ihm denn wieder weg stoßen?

"Ach, das ist doch unwichtig.", maulte sie und schlüpfte in ihre Stiefel. "Ich will hier nicht stören."

"Du weißt genau, dass du nicht störst!" versuchte es der rothaarige Junge immer wieder. "Bitte, Luna..."

"Das gehört sich nicht. Ich sollte lieber gehen... Wir haben schon wieder so viele Regeln gebrochen. Das hätten wir nicht tun dürfen. Es ist einfach besser, wenn wir nicht noch weiter in Versuchung kommen..." Auf die Anwesenheit seines Freundes reagierte Luna fluchtartig. Sie wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit. Sie war bereits ein gefundenes fressen.

Danach ließ es Mikoto sein. Natürlich würde er nie aufgeben um sie zu kämpfen, doch im Moment schien sie wirklich nichts anderes zu wollen. "Gut, aber sei vorsichtig, versprich mir das, ja?" forderte er.

Luna seufzte und warf den dicken Mantel über. "Wenn du mich noch einmal nachts vergisst, dann werde ich sauer.", ermahnte sie ihn und blieb kurz stehen, um sich zu ihm umzudrehen. "Ich werd schon nichts dummes machen..." Schnell stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Nichts da." schnell packte er ihr Kinn, brachte ihr Gesicht direkt vor Seins und sah ihr tief in die Augen. "Diese Regel haben wir bereits gebrochen." flüsterte er. Dann holte er sich seinen Kuss.

Wieder zögerte sie, bevor sie den Kuss erwiderte, doch sie tat es. Wenige Sekunden später sank sie wieder auf den ganzen Fuß und ließ von ihn ab. "Versuch ja nicht mich zu verführen, damit ich hier bleibe.", maulte sie wie ein kleines Kind und ging eilig Richtung Tür. Sie hatte zwar keine Ahnung wohin, aber trotzdem...

"Als hätte ich so etwas nötig." winkte er schmunzelnd ab. "Ich warne dich." begann er, während er ihr zur Tür folgte. "Sobald ich mitbekomme oder der Meinung bin, dass es dir nicht gut geht, werde ich sofort bei dir sein. Das selbe gilt auch für dich! Klar? Sollte irgendetwas sein und auch noch so belanglos : komm zu mir." bleute er ihr ein.