Luna drückte sich an ihn und krallte sich an seinem Hemd fest. Ihr Herz pochte wie verrückt. "Es waren so viele von ihnen dort und plötzlich der lärm... Und dann warst du weg. Und alle anderen gingen auch.", presste Luna hervor und atmete tief durch. Sie wollte doch eigentlich nicht schwach werden. "Ich hatte solche Angst.", gestand sie ihm letztlich doch.

"Das kann ich mir vorstellen." flüsterte er, in Hoffnung sie beruhigen zu können. "Doch jetzt ist es vorbei, hier tut dir niemand etwas. Hier leben nur ich und ein harmloser Kerl." jedenfalls wirkte er so. Fügte er in Gedanken hinzu, sprach es aber nicht aus. "Wenn du solche Angst hast, dann bleibe die Nacht doch hier. " bot er an.

Schniefend hob sie den Kopf. Ihr Gesicht war rot und ihre Nase lief. Sie sah so hilflos aus und so traurig war sie wirklich keine Schönheit. "Die Nacht hier bleiben?", wiederholte sie zögerlich, doch dann nickte sie. Sie vertraute Mikoto von alle. Hier am meisten und nicht noch mehr Leute sollten sie so schwach sehen.

Mikoto schenkte ihr ein sanftes Lächeln und erhob sich, wobei er sie mit sich hoch zog. "Dann los. Willst du dich vorher noch mal frisch machen?" fragte er. Er achtete darauf, dass seine Stimme durchweg weich und freundlich kling. Luna sah jetzt so zerbrechlich aus, als könnte sie unter jeder groben Berührung zerbrechen.

Sie nickte zögerlich. "Ja, bitte." Wieder schniefte sie und sah sich im Raum um, nur um ihn nicht direkt anzusehen. "Wo?"

"Im Bad natürlich. Warte ich führe dich hin." und schon legte er ihr einen Arm um dir Schulter und schob sie so mit sich, als er sein Zimmer verließ und die Tür zum Badezimmer aufmachte. "Hier. Soll ich vor der Tür warten?"

"Nein, nein, es geht schon.", meinte sie und ohne aufweine Antwort zu warten, verschwand sie in dem Badezimmer. Sie drehte an dem komischen Knauf über der Waschschüssel und schon floss das kühle Wasser aus dem Hahn. Schnell spritzte sie sich das Wasser ins Gesicht und betrachtete sich kurz in dem Spiegel ihr gegenüber. Sie sah schrecklich aus und war schrecklich müde. Sie zog Jacke und Schuhe aus und putzte sich die Nase. Wieso war sie so anders, wenn Mikoto da war. Er war doch einer von denen...

Mikoto kehrte in sein Zimmer zurück und sank auf die Bettkante. Was machte er nur mit Luna? Wenn er daran dachte, wie sie am Anfang des Schuljahres gewesen war, musste er schmunzeln. Zu der Zeit hatte sie sogar die Adligen angegriffen. Schmunzelnd fiel er in sein Kissen und starrte die Decke an.

Luna schob sich die Haare beseite und atmete ein letztes mal durch. Barfuß tappte sie zurück zum Zimmer und sah Mikoto an, bevor sie sich neben ihn setzte. "Du hast schon geschlafen, oder?"

"Naja, wenn man das Schlafen Nennen kann. Ich musste ständig über dich nachdenken." fügte er hinzu und drehte den Kopf zu ihr, sodass er ihr in die Augen schauen konnte.

Überrascht sah sie ihn an. Tat er das wirklich? "Aber... Aber wieso?"

Mikoto sah sie strafend an. "Wieso wohl? Weil ich mir verdammt viel Sorgen um das Mädchen gemacht habe, was mir unheimlich viel bedeutet." er schüttelte den Kopf. "Warum denn sonst... Du bist vielleicht eine."

Verständnislos legte Luna den Kopf schief. "Wieso sollte ich dir denn so viel bedeuteten?" Sie schnaubte leicht und wandte den Blick in den Raum hinein. "Wir kennen uns doch kaum"

"Du mich vielleicht nicht, aber ich dich. Aber ich glaube, das würde zu lange dauern dir das jetzt alles erklären zu müssen." er streckte ihr die Hand entgegen. "Willst du dich nicht hinlegen, du brauchst Schlaf. "

Luna runzelte skeptisch die Stirn, doch nickte. "Ja, schlafen wäre schön.." Unsicher betrachtete sie seine Hand. War es nur eine Geste oder sollte sie ihre Hand hinein legen?