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"Ich will dir ja deine naiven Träume nicht zerstören, Zuckerpuppe. Aber meine Verletzungen fühlen sich ziemlich real an. Keine Ahnung ob das bei dir auch so ist." Nun drehte er sich doch wieder in ihre Richtung und musterte sie ausdruckslos. Er war zwar erschöpft, doch er konnte sich jetzt schon denken, dass seine Wunden ihn nicht sonderlich gut schlafen ließen. Das kannte er leider viel zu oft.

"Ich bin bereits an Schmerzen gewöhnt worden, als ich klein war, also keine Sorge. Sie sind real, aber sie sind Nebensache, Herzensheld", bemerkte sie und öffnete leicht ihre Augen.
Aus dem stets so lebhaften und giftgrünen Ton ihrer Augen, wurde ein verwaschenes, trübes Grün, das an Sümpfe erinnerte.
"Ich wünschte, ich würde meinen Worten glauben schenken.."



Und bevor er noch etwas entgegnen konnte, fielen ihm die Augen zu. Auch seine Wunden zerrten an ihm sodass er sich nur zu gerne seiner Müdigkeit hingab.
Die gewohnte schwärze holte ihn erstaunlich schnell ein, sodass er nur noch seine Beine enger an sich zog.
Lediglich konnte man daran ausmachen das er schlief, dass seine Lider unkontrolliert zuckten, als würde er einen Albtraum durchleben.


Die Realität zerrte ihn eher aus seinem vermeintlich traumlosen Schlaf, als er wollte.
Schon bevor die Sonne in das alte Haus scheinen konnte, schlug er hellwach die Augen auf. Eine ganze Weile lag er nur so auf dem nackten Boden und döste vor sich hin, ehe die ersten Strahlen durch die kaputte Scheibe krochen. Ab da an hatte er sich unter ächzen aufgesetzt, da seine Wunden immerfort leicht weiter bluteten.
Stumm saß er, mit der Decke um den Körper gezogen und wartete -auf was wusste er auch nicht so genau.

Sie war aufgewacht, als der Schmerz in ihren Beinen sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Ihre Wunden waren immer noch offen, doch sie schmerzten weitaus nicht so stark, wie ihre Beine. Zusammengekauert lag sie in der Ecke und hielt die Augen geschlossen, krampfhaft versuchend zu schlafen. Als sie jedoch einige Zeit später eine Regung auf der anderen Seite vernahm, wusste sie, dass er wach war.
"Du bist wach", murmelte sie, doch es klang eher wie ein Krächzen und war so ziemlich wie das idiotischste, was sie in dieser Lage hatte nur sagen können.



"Tut mir leid, du ungebildeter Dreckssack!", zischte sie und setzte sich mit einem Ruck aufrecht hin:"Ich bin auch nicht in meiner besten Verfassung und da kann es schon mal vorkommen, dass ich nicht gerade freundlich oder intelligent auf etwas reagiere. Wobei...Eher nicht intelligent. Ich habe keinen Grund auch nur je freundlich zu sein."




Ohne auch sich nur nochmal nach ihr umzudrehen, lief er hinkend den langen Flur entlang, ehe er wieder zu dem Zimmer fand, in welchen sie die Verbände gefunden haben. Dort legte er die Decke ab und wickelt langsam die blutdurchtränkten Verbände ab.
Doch umso näher er ersten Schicht der Gaze kam umso mehr sog er vor Schmerz zischend die Luft zwischen zusammen gebissenen Zähnen ein. Der Verband muss sich, während er schlief, an die Wunden gedrückt haben, sodass es mit dem Blut zusammen an seinen offenen Wunden angetrocknet sein muss.
Diese Lage zog er langsam von seinem Körper, sodass die Wunden möglichst nicht wieder aufgingen.
Als er alles entfernt hatte, wickelte er neue Verbände um seinen Oberkörper.

Unmittelbar blieb sie stehen, denn sie fühlte sich alleine und vor allem, sie fühlte sich verloren. Verdammt verloren. Ein kalter Luftzug kam auf und brachte ihren ganzen Körper zum Zittern, als er durch ihre Knochen zog. Noch mehr aber, brachte Hoffnung sie zum Zittern, Hoffnung, dass der Wind durch einen Ausgang kommen mochte.
Nichts dergleichen war zu finden, denn sie lief die endlosen Flure auf und ab und auf und ab, doch weit und breit, war nichts und niemand zu sehen. Nach schier endlosen Minuten, die sich vielleicht zu einer oder mehreren Stunden hingezogen hatten, brach sie zusammen und fiel auf die Knie, die sie sich am kalten, zersplitterten Marmorboden aufrieb.
Sie lehnte sich an die Wand und starrte das Gemälde vor ihren Augen an, während sie sich langsam darin verlor, als würden die Bilder vor ihren Augen leben nehmen.


Als das verbinden seines Oberkörpers beendet hatte, lief er ebenfalls durch die langen Gänge, bevor er Francesca entdeckte. Er beobachtete sie eine Weile und sah ihrem weinerlichen zusammenbrechen zu. Dieses Bild zauberte ihm ein Grinsen auf die Lippen, was von deutlicher Genugtuung sprach. Erst als sie nur noch auf ein Gemälde starrte, lief er auf sie zu. Sein Grinsen immer noch auf den Lippen. Kurz neben ihr blieb er stehen und neigte seinen Kopf leicht zur Seite, als er zu ihr herunter sah. "Du bist ja wirklich eine ganz süße, wenn du mich mal nicht die ganze Zeit ankeifst." Sagte er mit deutlicher amüsement in der Stimme.

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