Aprilzuckte mit den Schultern. "Sonst wusstest du auch immer alles." Seufzend fuhr sie fort: "Naja über alles. Über dich, über das gestern, über das davor, das danach.. Alles."

"Ich und alles wissen?" wiederholte er. "oh nein, über gestern...." er wandte den Kopf leicht ab.

April sah zu Boden und kickte einen Stein die Straße entlang. "Ich kann mich an nichts erinnern."

"Ich kann mich nur Fetzen weise erinnern, was ich auch befürworte. Ich will es gar nicht wissen." log er.

"Da ist nur dieses Bild, wie wir uns küssen - ist das passiert?"

Diese Worte stachen tief in sein inneres. Natürlich ist das wahr. Und er wünschte sich, sie könnte sich auch an das andere erinnern, doch dann fielen ihm wieder Flo Worte ein. Er biss sich auf die Lippe und wich ihren Blicken aus. "Ich weiß es nicht...diese Stelle fehlt bei mir..." er wandte ihr den Rücken zu. "ich sollte gehen, sonst schlaf ich noch im stehen ein."

"Vielleicht habe ich es auch nur geträumt...",murmelte sie und seufzte. Komischer Weise hatte sie sich gewünscht, dass wenigstens das echt war... "Ich bring dich noch nach Hause. Ich will nicht, dass etwas passiert, nur weil du im Laufen einschläfst.", meinte sie und lächelte zaghaft. Schnell fügte sie noch hinzu, damit er keine voreiligen Schlüsse ziehen konnte: "Immerhin trage ich bei all dem ja auch ein wenig Verantwortung und ich bin ja auch Schulsprecherin. Ich muss mich doch um meine Leute kümmern."

"Ja, in der Schule, hier ist die Realität." brummt er nur und lief los. "Aber tu was du nicht lassen kannst." er steckte die Hände in die Hosentaschen und ging, mit leicht gesenkten Kopf. Immer wieder hallten ihre Worte in seinem Schädel >Vielleicht habe ich es auch nur Geträumt...<, >ist das passiert...<
er kniff die Augen zusammen und verdrängte alle Bilder vom Vortag. Es sollte nicht sein. Das war sein Job. Finden behüten, nichts fühlen. Dafür wurde er ausgebildet. Doch wie sollte man bitte etwas wirklich beschützen ohne auch nur Sorge zu empfinden? Dabei war er, Arved, immer der bester darin und jetzt? herunter gekommen und weich. Er wünschte sich die Zeit, wo er April nicht leiden konnte. Gott sei dank war der Weg zu seiner Wohnung von der Stadtmitten nicht so weit. Bald würde er sich ins Bett legen und einfach nur vergessen.

"Sind deine Eltern daheim?", fragte sie, um diese Stille zu verdrängen. Es war so unangenehm. Hatte er auch so einen megamäßigen Kater? Sonst war er doch auch nicht so...

"Nein....ich habe keine Eltern."

April biss sich auf die Lippe. Verdammt! "Oh... das tut mir Leid....", brachte sie verunsichert hervor und schwieg wieder.

"Muss es dir nicht, ich bin deswegen doch auch nicht traurig. Sie haben mich weg gegeben. Von mir aus, können sie vom nächsten Zug erfasst werden und davon getragen werden." erklärte er völlig ruhig, doch etwas bitter. Er versuchte zu lächeln. "Dank ihnen, bin ich nun hier und wurde zu einem Service ausgebildet."

Sie stöhnte auf. "Idiot, für dieses Geschichtchen bin ich gerade nicht in Stimmung. Ich dachte wir wären damit durch..."

"Ich hatte auch nicht vor, die das alles noch mal zu erklären. Ehrlich, keine Ahnung wie du darauf kommst, ich würde mir die Arbeit noch mal machen!" er schnaufte. Er konnte sein Wohnung shcon sehen. "So, ab hier schaff ich es auch alleine. MAn sieht sich." er ging weiter und hob lediglich die Hand und winkte rücklings.

April tappte weiter hinterher. "So schnell nicht. Gibt es niemanden der sich um dich kümmert?"