~Willkommen~ |
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Nicolas:
Ich starrte immer noch entsetzt durch die Gegend, doch nach und nach wurden meine weit aufgerissenen Augen zu Schlitzen. Natürlich! Ich könnte Ravenna niemals belügen, doch rein logisch gesehen hatte ich das. Es tat mir in meinem stillstehenden Herzen weh, das getan zu haben und nun wurde dieses Missgeschick gegen mich verwendet. Und das auch noch von ihrem Vater! Jetzt war ich wohl überflüssig, wenn der große, einfühlsame, ach so weise Papi da war. Der Hass gegen ihn wurde immer tiefer, meine Hände ballten sich zu Fäusten, und in meinem Verstand schallte es immer wieder:"Sie gehört mir, nicht ihm! Mir ganz allein!"


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 16.10.2013 21:10von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
War hin und her gerissen. "Und Mutter? Lebt sie auch noch?"
"Nein. Da hat dein liebster", er spuckte das letzte Wort aus als sei es giftig, "dich nicht belogen. Aber er hat dir trotzdem bestimmt etwas vorenthalten.... Zum Beispiel, wer daran Schuld war und an was sie umgekommen ist. Sie starb an Nicolas' etwas zu unsanften Liebkosungen."


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Nicolas:
Warum sagte Ravenna nichts? Ihr Vater war ein schrecklicher Mensch... Wieso musste er alles so provozierend formulieren? Sicher hatte er vor Ravenna und mich auseinander zu bringen, und wenn ich nicht aufpasste, würde er es schaffen. Unsere Beziehung war zur Zeit sowieso schon zerbrechlich genug, warum musste er uns da auch noch dazwischenfunken?! Meine Wut wurde immer stärker. Wollte er es etwa zu einem Kampf bringen? Ich sah es ihm an, wie er meinen Hass anstachelte. Was ging in ihm vor?! Warum hasste er mich so abgrundtief? Gut, ich hatte seine Frau umgebracht, aber das war geschehen, als ich ihn für tot hielt. Und ich war der Verlobte seiner Tochter... War er etwa neidisch auf mich? Wieder meldete sich die Stimme meines Verstandes zu Wort:"Sie gehört dir!" Davon bekamen die beiden allerdings nichts mit. Alles lag hinter einer gefühlslosen, rationalen Fassade.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 17.10.2013 17:45von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
Verzweifelt sah sie zu Nicolas. "Nicolas, ich verstehe nicht ganz. Was meint er? Sag es mir.", bat sie. Was deutete ihr Vater damit an? Auf seinen Lippen lag so ein sanftes, siegessicheres Lächeln, als wüsste er längst, was nun folgen würde. Und bestimmt wusste er das auch... Aber in seinen Augen lag nur Kälte und diese Kälte gehörte in diesem Moment ganz allein Nicolas.


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Nicolas:
Ihr Vater hasste mich. Auf jeden Fall. "Ravenna, ich...", begann ich. Es war vermutlich besser ihr alles zu gestehen... Die Schuld lastete plötzlich wieder schwer auf mir. Ich musste es ihr gestehen. Sollte ihr Vater eben bekommen was er wollte... Ich würde sie verlieren, würde mein Kind vermutlich nie zu Gesicht bekommen, so wie die ganzen anderen Töchter und Söhne, die in der Welt herumliefen und keinen blassen Schimmer hatten, wer wohl ihr Vater war. Das Schicksal wollte es wohl so. Ich sollte niemals glücklich werden, keine Familie und erst recht keine Frau haben. "Ravenna, deine Mutter war verzweifelt, als dein Vater tot zu sein schien. Ich habe diese Verzweiflung zu meinem Nutzen gemacht. Seit Wochen hatte ich kein Blut zu mir genommen, ich war durstig und zu allem Überfluss hatte ich dich verloren. Ich liebe dich, auch wenn es nicht so aussehen mag, aber ich liebe dich mehr als jede andere Frau, die mir jemals begegnet ist, und du weißt, dass es viele waren. Unser Kind ist für mich zum wichtigsten Mensch geworden, obwohl ich schon eine Schar von Kindern habe. Ohne dich ist mein Leben sinnlos, hörst du? Wenn ich dich auch nur noch ein einziges Mal verliere kannst du dir sicher sein, dass ich einen Weg finden werde, um zu sterben, selbst wenn es durch die Hand deines Vaters passiert. Ich werde sterben, wenn du es willst. Ich kann ohne dich nicht leben. Nur will ich, dass du eines weist: Ich habe deine Mutter getötet, sie verführt und ihr Blut ausgesaugt." Ich holte kurz Luft. "Und ich wusste, dass es uns auseinander bringen würde, also habe ich es nicht über mich gebracht es dir zu gestehen, doch jetzt wurde ich dazu gezwungen..." Somit sank ich vor ihr auf die Knie, eine schwarze seltsame Träne lief mir die Wange hinab. Ich hatte es gewusst, und hatte es trotzdem getan. Ich hatte ihre Mutter umgebracht, und somit auch mein Dasein und die Beziehung zu Ravenna beendet und zerstört. Ich musste sterben.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 17.10.2013 18:42von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge


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Nicolas:
Die Träne fühlte sich so seltsam an. Und das was danach geschah noch etwas viel merkwürdigeres. Meine Liebe zu Ravenna wurde noch viel stärker. Ich bekam zwar kein schlagendes Herz mehr zurück, aber ich konnte endlich wieder fühlen wie sehr ich sie liebte und musste mir es nicht mehr vorstellen. Ich zog mich hoch und nahm sofort Ravennas Hand. Ich sah auf sie hinunter, so viel Liebe wie ich empfand in den Augen. Ihr Vater würde sich wohl wieder einmal über meine Schwäche lustig machen, doch in diesem Moment war es mir egal.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 17.10.2013 19:04von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
"Ravenna, dieser Mann tut dir nicht gut. Er spielt mit dir, benebelt deine Sinne. Du glaubst doch nicht wirklich jemand wie ER könnte noch fühlen. Aber eins muss man ihm lassen. Ein guter Schauspieler ist er.", spottete er kalt.
"Aber.. Vater. Versteh doch... Ich bin glücklich."
"Glücklich? Für wie lange? Bis du fett bist und er dich nicht mehr Vögeln kann? Mehr Gründe braucht er doch gar nicht."
Ravenna platzte der Kragen. "Das reicht! Er ist nicht du! Wieso darf ich nicht glücklich sein?!"


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Nicolas:
Triumphierend nahm ich Ravenna in den Arm. "Wir werden schnellstmöglich heiraten, stimmt's meine Liebe?", säuselte ich und wollte insgeheim auch Ravennas Vater provozieren. Die Feindschaft würde wohl auf beiden Seiten existieren. "Ich gehe und lasse dir ein Bad ein, wenn's recht ist", schlug ich vor. "Sag mir nur, wo das Bad ist", flüsterte ich und küsste sie. Vor den Augen ihres Vaters.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 17.10.2013 19:22von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna nickte und erwiderte den Kuss kurz. "Das Zimmer am Ende des Flures.", erklärte sie ruhig und blickte dann zu ihrem Vater. Dieser brodelte der Wut. "Meine eigene Tochter! Schwanger mit einem Bastard! Und das nur wegen ihm! Was denkst du, was in ein paar Jahren ist? Dein Geliebter ein junger Spund, während du alt und runzelig wirst. Du wirst darunter Leiden. So sehr... Und dein Kind? Ihm wird es ähnlich gehen, aber er wird auch dazu noch dein leid spüren können. Aber glaubst du dein Nicolas könnte dich jemals wirklich lieben? Nein, denn er ist ein schreckliches Monster."
Seine Worte stachen tief in Ravennas Seele. "Genug Vater! Ich bin alt genug! Ihr wolltet mich mit ihm verheiraten. Und nun? Nun machst du deine Entscheidungen ungültig?! Ich will nichts mehr davon hören!"


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Nicolas:
Mit einem kurzen 'Danke' machte ich mich aus dem Staub und ließ warmes Wasser in die Wanne. Die Einrichtung der Villa unterschied sich qualitativ nicht von der, die ich von zuhause gewohnt war. Höchstens in der Farbgebung. Ich war dunkle Farbtöne gewohnt, und hier war es viel heller... Das konnte allerdings auch Einbildung sein. Ich schüttelte den Kopf und stellte das Wasser aus. Ich hatte mitbekommen, dass sich Ravenna und ihr Vater stritten, oder es zumindest eine Auseinandersetzung gab. Was der Grund war, hatte ich nicht genau mitbekommen, aber ich hätte schwören können, dass es um mich ging. So als hätte ich kein bisschen mitbekommen, marschierte ich zur Tür und machte einen Schritt in den Flur hinaus. "Kommst du, Ravenna?", rief ich ihr zu und verschwand wieder im Bad. Ich nahm an, Ravenna wollte eventuell mit mir zusammen in die Wanne, auch wenn ich vermutlich die Temperatur des Wassers etwas schneller senkte, als ein Mensch, also knöpfte ich schon mal mein Hemd auf und lehnte mich elegant neben das Fenster.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 18.10.2013 19:13von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
"Ravenna, ich warne dich! Wenn du diesem Ruf folge leistest, seh ich mich gezwungen härtere Maßnahmen zu ergreifen.", warnte der alte Mann. Dennoch wandte sich Ravenna ab. Der Graf jedoch packte sie in diesem Moment an der Hand und zerrte sie mit unerhörlicher kraft zurück. Dann ohrfeigte er sie ein einziges mal, jedoch so stark, dass es Ravenna von den Füßen riss und zu Boden warf. "Meine Tochter ist keine billige Hure! Du bist eine O'Notley! Kein Straßenflittchen für einen armseligen Mörder!" Ravenna rannen inzwischen Tränen sie Wangen entlang. Woher hatte er diese kraft. Seitwann war er so impulsiv und aggressiv. "Vater..."


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Nicolas:
Das mit den romantischen Momenten würde heute wohl nichts werden. Ich seufzte schmerzhaft und trat auf den Flur hinaus. Ravenna lag also wirklich, so wie ich es vermutet hatte auf dem Boden und weinte. "Graf, ich möchte doch sehr bitten... Gehen sie so mit ihrer gliebten Tochter um?", fragte ich betont höflich. In mir drinnen sah es allerdings ganz anders aus: Wie konnte er mich nur so beleidigen? Sah er denn nicht, dass ich seiner Tochter offensichtlich gut tat? Ich liebte sie wirklich, und sie liebte mich. Also warum um alles in der Welt redete er so über uns?! "Wir werden heiraten. Dass das Kind unehelich ist, wird also niemanden stören. Und ihre Tochter ist die stärkste und ehrenvollste Frau, die ich jemals kennen lernen durfte, also unterlassen sie bitte derartige Anschuldigungen." Wenn er uns nicht ertragen konnte, sollte er doch gehen! Behutsam half ich Ravenna auf und nahm sie in den Arm. "Ravenna... Hör auf zu weinen", flüsterte ich.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 18.10.2013 20:55von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna schluchzte jedoch weiter, während ihr Vater sichtlich brodelte. "Dieses Kind und diese Hochzeit werde ich zu verhindern wissen! Meine Tochter wird sich nicht länger mit einem Monster wie dir abgeben! Noch wird sie nicht sehen, wie sehr du mit ihr spielst. Aber sie wird schon bald erfahren müssen, welchen Schmerz du bringst. Und du, Nicolas, du allein wirst daran Schuld sein." Er Schritt langsam näher. "Sehnst du dich nicht nach ihrem Blut? Ihre zarte, blasse haut allein ist ein schöner Anblick, nicht? Hörst du das Blut nicht durch ihre Venen rauschen? Hörst du nicht ihr ach so zartes Herz schlagen? Hörst du nicht, wie es für dich höher schlägt und du nur ein kaltes nichts in dir spürst? Spürst du diese leere, die Verzweiflung, die Sehnsucht und diesen schrecklichen drang sie zu töten, da,it dein Durst endlich gestillt ist. Die bist wie ein Tier, ständig auf der Lauer." Er lachte kalt auf. Nicolas Reaktion blieb ihm vielleicht verborgen, aber Ravennas Verzweiflung konnte man geradezu riechen.


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Nicolas:
Ich ignorierte Ravennas Vater und kümmerte mich nur um sie. Was sollte ich nur tun? "Ravenna...", säuselte ich weiterhin. Ich küsste sie auf ihr Haar, auf die Wange,... doch nichts schien sonderlich gut zu helfen. Wieso wusste ihr Vater so viel über mein grausames Dasein? War er etwa selbst ein.Vampir? "Was wissen sie schon...", begann ich abwertend. Ravenna drückte ich immer noch schützend an mich. Was war nur in diesen Mann gefahren? Immer noch blieb ich so ruhig wie möglich und ignorierte das animalische Monster, dass zu rebellieren versuchte. "Können sie es etwa nicht ertragen, dass ihre Tochter einen Mann an ihrer Seite hat? Vorher war sie glücklich, doch dann sind sie aufgetaucht und haben alles zerstört...", murrte ich und versuchte mich an einem schluchtzenden Unterton, der zwar ziemlich gespielt rüberkam, aber besser so, als gar nicht...
(naja, das wird nicht preisgekrönt werden...)


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