Nicolas:
Ich nickte kaum merklich und fang galant den Schlüssel auf, um dann in das Gasthaus zu stürmen. In Windeseile fand ich das Zimmer, bepackte mich mit Ravennas Sachen und ging hinunter an die Bar. Dahinter stand eine schlanke braunhaarige Frau. Sie war nicht besonders hübsch und stellte auch sicherlich keine Konkurrenz für Ravenna dar, doch mein Monster-Ich dürstete nach ihrem Blut. Gedankenverloren legte ich Ravennas Klamotten und das Geld auf einen Barhocker und sprang über den Tresen, wobei ich sämtliche Gläser und Flaschen hinunterfegte, die in tausende von Scherben zerbrachen. Die junge Frau erschrak und wich vor mir zurück, doch ich packte sie und drückte sie gewaltsam zu Boden. Sofort begann ich sie wild zu küssen, um sie abzulenken und ihren Verstand zu benebeln, damit ich ihr But stehlen konnte. Die Eckzähne stießen in ihre Kehle und sogen einiges an Blut heraus... Anschließend putzte ich mir mit meinem weißen Hemdärmel den Mund ab und leckte über die Wunde, damit sie heilte... Das Gute war, dass die Frau die ganze Zeit über keinen Laut von sich gegeben und die ganze Situation so unbemerkt blieb, dass ich mich anschließend schnell wieder aus dem Staub machen konnte.

Nicolas:
Ich sammelte Ravennas Zeug ein und trat hinaus. Wer musste schon bezahlen? -Ich sicher nicht... Das Blut der Frau klebte immer noch an meinen Lippen und blutrote Flecken befanden sich auf meinem Hemd. Sicher würde das Ravenna auffallen... Wo war sie überhaupt? Sie hatte zum Stall gehen wollen, also musste sie wohl dort sein. Ich betrat die dunkle Stallgasse und sah mich nach ihr um... Sie stand wartend in einer Ecke und sah etwas genervt aus.. Warum nur? Ich näherte mich ihr und grinste wahnsinnig, warum ich das tat wusste ich nicht... Vermutlich stand ich noch unter Blutrausch...

Nicolas:
Ich sah an mir hinunter, musterte meine Hemdmanschetten, die ziemlich verunreinigt aussahen, und legte anschließend meine Arme um sie. "Ravenna, ich...", begann ich, doch es schien ihr nichts auszumachen, dass ich einen Menschen tödlich verletzt oder sogar ermordet hatte... Oder war das alles nur Fassade? Ich bemühte mich einen entschuldigenden Ausdruck in meine Augen zu bekommen, doch es klappte nicht. Folglich drängte ich sie in die Ecke gegen die Balken und versuchte es mit einem Kuss, der ziemlich animalisch ausfiel, was wohl daran lag, dass ich gerade eben noch Blut gestohlen hatte...

Nicolas:
Ich starrte sie etwas entsetzt an, aber das legte sich wieder. "Ähm...", stammelte ich. "Hattest du nicht gesagt, dass ich dich tagsüber küssen darf?", fragte ich nun überzeugt, obwohl ich es eigentlich rhetorisch gemeint hatte... Doch es schien mir, als hätte sie ihre Meinung geändert... "Darf ich nicht?", murmelte ich. Ich streichelte über ihre Hüften und ihren Bauch. Wie würden wir das nur schaffen mit dem Kind? Dieses Kind würde alles durcheinander bringen, und vielleicht auch uns auseinanderbringen...

Nicolas:
"Aber....?", ergänzte ich fragend. Ich wollte sicherlich nicht, dass sie mir etwas Wichtiges verschwieg... Doch ich verschwieg ihr auch etwas. "Hach...", seufzte ich, "Wie sollen wir das nur hinbekommen? Wie sollen wir uns nur um das Kind kümmern...? Wir werden das niemals schaffen!" Obwohl es mir schwerfiel meine Gefühle auszudrücken, bekam ich einen angsterfüllten, zerknirschten Gesichtsausdruck hin... Ich hätte ihr das nicht sagen dürfen.. Das Kind war viel zu wichtig für sie...

Nicolas:
"Denkst du wirklich ein Kind wünscht sich so einen Vater wie mich? Einen Vater, der sich an die Freundinnen ranmacht und sie zum Schluss alle umbringt? Ich bin der schlechteste Vater der Welt!", kam es er meine Lippen... Ich wusste gar nicht wie mir geschah, so viel wie ich redete...

Nicolas:
"Daran gewöhnen?", meinte ich ungläubig. Das konnte doch nur sie! Weil sie mich liebte, doch mein Sohn... Oder meine Tochter.. Musste das ganz sicher nicht tun. "Das kann doch nicht dein Ernst sein! Niemand wünscht sich einen übernatürlichen Vater!", rief ich etwas zu laut aus, da ein Knecht mit Ravennas Pferd ankam und uns verängstigt musterte. Er hatte wohl unser Gespräch mitbekommen, oder zumindest einen Teil davon... Ich ließ von Ravenna ab und ging auf ihn zu, um ihm das Pferd abzunehmen. "Vielen Dank... Und jetzt verschwinden sie!", murrte ich den verwirrten Stallburschen an und stieg auch schon auf den Rücken des Pferdes. Das hatte ich noch nie so elegant getan. Vorsichtig ließ ich das Pferd auf Ravenna zu laufen und machte direkt vor ihr Halt, um.ihr hochzuhelfen. Ich streckte meine Hand nach ihr aus, und zog sie kurzerhand zu mir nach oben, wobei ich direkt in ihre Augen sah... In ihre überaus besonderen Augen.

Nicolas:
"Pah, glücklich. Denkst du wirklich ICH könnte jemals glücklich sein?", murrte ich patzig und ließ das Pferd schneller traben. Wir rauschten über die Kopfsteinplaster der Stadt, stießen einige Leute aus dem Weg und gelangten in Windeseile (ja, das Wort verwende ich gerade viel zu oft, ich weiß) aus der Stadt hinaus und auf den Feldweg, der zu dem Wohnsitz von Ravennas Familie führte. Der Wind wehte stark, weswegen ich Ravenna fest zu mir her zog. Ihr Pferd galoppierte ziemlich rythmisch und kam sehr schnell voran, das musste man schon sagen...

Ich weiß, ich weiß... Das ist nicht gerade kreativ...