Nicolas:
Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte verzweifelt, aber dennoch erleichtert. Ich wusste zwar, dass es nicht das einzige war, das ihr auf dem Herzen lag, aber vielleicht konnte ich helfen.. "...Ich weiß, dass ich ein Monster von einem Mann bin...", begann ich und hoffte, dass dieses Getue helfen würde.

Nicolas:
Ich schwieg ziemlich lange. "Ich weiß es nicht...", brachte ich dann heraus und das war nicht gelogen... Ich wusste wirklich nicht was ich fühlte. Ich hatte nicht die geringste Ahnung warum das gestern passiert war, doch es war geschehen. Und was geschehen ist, kann man nicht mehr rückgangig machen...
"...und so verliebte sich der Löwe in das Lamm...", flüsterte ich und strich ihr über die Wange. "Hör endlich auf zu weinen...", wollte ich sie aufmuntern.

Nicolas:
Was sollte ich nur tun? Diese Frau machte.mich wahrlich ratlos. "...sieh mich an...", versuchte ich ed weiterhin. "...und hör mir zu." Vorsichtig nahm ich ihr Gesicht in meine Hand und hob ihr Kinn so an, dass sie mich anschauen musste. "...Es ist ganz normal, dass du jetzt erst einmal verwirrt bist...", behauptete ich. Ich hatte nicht den blassesten Schimmer was ich eigentlich redete. "... Wie wäre es, wenn wir jetzt erst einmal etwas essen?", fragte ich nun aufmunternd. "James bringt uns bestimmt etwas... Wir wollen schließlich, dass der Kleine groß und stark wird...", schwafelte ich. Ich musste mich daran gewöhnen Kinder zu haben, ob ich wollte oder nicht. Wenigstens sollte ich sie im Glauben lassen, dass ich mich auf einen Haufen Kinder freute.

Nicolas:
"Jetzt versau mir nicht die Vorstellung!", beschwerte ich mich ein wenig und streichelte trotzdem weiterhin ihren Bauch. Jetzt wo wir davon sprachen, bemerkte ich wie hungrig ich war. Trotzdem hielt ich es vorerst zurück, um ihr die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Vorsichtig tupfte ich sie mit meinen Tachentuch weg und seufzte. "Dann mal los!", meinte ich voller Elan und hob sie hoch. Behutsam hielt ich sie in meinen Armen und trug sie, ohne dass es jemand bemerkte, bis zu meinen Schlafzimmer. "Warte kurz. Ich zieh mir etwas anderes an.", informierte ich sie und verschwand in mein Zimmer.

Nicolas:
Ich beeilte mich ziemlich beim umziehen, denn schließlich hatte ich Hunger! Genau aus diesem Grund machte ich mir nicht weiter Gedanken um Ravenna. Was war nur mit ihr los?! Im Eiltempo zog ich eine meiner Nadelstreifenhosen aus dem Kleiderschrank. Als ich sie anhatte, bemerkte ich das es sich um ein relativ enges Exemplar handelte, was mich allerdings nicht weiter störte. Dazu fand ich ein Hemd in einem dunklen Lila, das so geschnitten war, dass es meine Vorzüge betonte. Vor dem Spiegel betrachtete ich mich heute nur kurz um mir durchs Haar zu fahren und ein wenig von dem Zeug aufzutragen, das nach Vanille und Verwesung roch. Schnell trat ich mit einem "Tadaa" nach draußen. Ich fasste Ravenna um die Taille, zog sie zu mir heran und ging langsam zum Speisesaal.

Nicolas:
"Danke, danke, ich weiß doch.", meinte ich überheblich und blieb kurz stehen. 'So viel Zeit muss sein für einen Kuss', dachte ich mir. Gesagt, getan. Ich beugte mich zu ihr hinunter, blickte kurz in ihre riesigen Augen und küsste sie dann. Aus dem kurzen Kuss wurde schließlich ein leidenschaftlicher, doch dann löste ich mich von ihr. Mir war der abfällige Blick, den sie meinem Zimmer gewidmet hatte, nicht entgangen. "Und übrigens: Wage es nicht irgendetwas gegen mein Schlafzimmer zu sagen!", begann ich streng. "Da treffen wir uns heute Abend!", bestimmte ich nun. "... Da schlafe ich sicher nicht so früh ein!", versprach ich ihr flüsternd.

Nicolas:
"So ist das also...", murmelte ich. Das war also mein Geheimnis, von dem ich bis jetzt selbst nicht gewusst hatte. Geheimnisvoll... Ja, das passte zu mir. "Was wir bis heute Abend machen?", fragte ich noch einmal nach, um mir sicher zu gehen. "Unseren Eltern vorerst mal zuhören... Die werden uns bestimmt irgendetwas auftragen...", murmelte ich. Vermutlich würden sie uns Aufgaben zuteilen, die wir allein erledigen mussten.

Nicolas:
"Nein, das würdest du nicht tun!", rief ich erschrocken aus. Trotzdem klang es wie ein Befehl. Wir standen nun vor der hohen Flügeltür, die uns von unserem Frühstück und auch von unseren Eltern trennte. Vorsichtig öffnete ich sie, klopfte allerdings nicht an. Ich platzte sozusagen mitten in eine Diskussion.