Nicolas:
Wieso konnte sie nicht ein einziges Mal gehorchen? "Ravenna...", begann ich seufzend. "Wenn du nicht bald von mir weggehst, könnte es sein, dass ich dich umbringe..." Meine Stimme hörte sich so sachlich und ruhig wie möglich an. Genauso wie der Jäger mit seiner Beute sprach, redete ich auf sie ein. Es war so grausam... Grausam von mir und auch für mich. Bestimmt ging sie nicht... Egal, was ich ihr sagte...

Nicolas:
"Nein", sagte ich mit starrem Gesichtsausdruck. "Ich bin gekommen um dich vor dem größten Fehler deines Lebens zu bewahren... Doch eines hatte ich dabei vergessen...." Sie war schließlich bei mir alles andere als sicher, also konnte ich nicht der Held, sondern ausschließlich der Schurke sein. Ich ging ein paar Schritte zurück und lächelte. Ich würde sie immer in Erinnerung behalten... So wie sie war. Mit diesem dreckigen weißen Kleid, dass viel zu wenig Freizügigkeit besaß und dringend Verzierungen benötigte... Ich drehte mich kopfschüttelnd um, sah ihr aber noch einmal nach.

Nicolas:
Sie brauchte mich? Niemand.hatte das jemals zu mir gesagt... Ich blieb stehen.und drehte mich mit dem Hut im Gesicht zu ihr. "Wieso brauchst du mich?", fragte ich mich, sprach es aber trotzdem laut aust. Ich bedeutete für sie doch viel mehr, als sie für mich, dachte ich.

Bin so müde.. :/

Nicolas:
Ich sah sie einfach nur erschrocken an. "Warum machst du sowas?", fragte ich entsetzt und nahm ihren Arm in die Hand. Ich hatte schon bemerkt, dass die Wunden meiner Opfer sofort nach dem Biss verheilten, also musste das doch auch bei Narben funktionieren... Ich strich mit der Zunge über ihre Narben. Hoffentlich würden sie heilen... "Dir ist klar, dass du mit den Narben nicht halb so attraktiv bist?", murmelte ich scherzhaft und sah zu ihr hoch. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie würde mich wirklich lebendig nie wieder zu sehen bekommen... Ich war zu einem Monster geworden...

Nicolas:
"Wohin willst du denn bitte?", fragte ich sie ernst. Ich fauchte verärgert, wobei meine Eckzähne aufblitzten. "Wenn wir irgendwo anders hingehen, finden wir keine Bleibe und haben zu wenig Geld und müssen leben wie normale Bürger...!" Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! So unvernünftig war nicht einmal ich. "Ravenna, wir haben nichts, außer deinen Schmuck, den du gerade trägst.", fügte ich nun etwas beruhigter hinzu.

Nicolas:
"Was hast du eigentlich? Warum zum Teufel willst du wegrennen?", fragte ich sie nun wütend. Was hatte so für Probleme?! Ich wurde schließlich in der ganzen Stadt als Wahnsinniger verachtet und niemand traute sich auch nur ein einziges Wort mit mir zu wechseln. "Was hast du denn?", fragte ich noch einmal und versuchte es etwas sanfter, indem ich ihr die Wange streichelte. Schließlich sollte sie sich nicht noch einmal verletzten wegen mir... "Lebe den Moment" flüsterte ich und küsste sie leidenschaftlich, damit sie endlich aufhörte solch sinnloses Zeug zu faseln.

Nicolas:
Ich musste mich so sehr beherrschen ihr Blut zu verschonen... Es war so schwer mich unter Kontrolle zu halten. Ich küsste sie ununterbrochen. Drückte sie immer näher und fester an mich und gegen die Mauer. Ich vergaß vollkommen wie stark ich geworden war und nahm zu wenig Rücksicht auf ihren menschlichen Körper. Als ich entweder einen ihrer Wirbel oder eine Rippe knacken hörte, löste ich mich erschrocken von ihr und sah ihr ins Gesicht. Ich hoffte so sehr, dass ich das nur gehört hatte, weil sich mein Gehör enorm verbessert hatte...