~Willkommen~ |
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Nicolas:
Ich zwang mich dazu meine Augen wieder zu öffnen. Kein Gesichtsausdruck, kein Lächeln, keine Träne, nichts. Meine Lippen ein gerader Strich. Völlig gefühlskalt. "Doch", wisperte ich mit kraziger Stimme. Da konnte sie sehen, was für ein Monster ich war. Keine Spur von süß... "Ravenna, es ist wahr. Dein Vater starb an einem Schock. Ich war in der Kirche. Deine Eltern sahen mich. Sie wussten, dass ich dir nur Unheil bringen könnte... Dein Vater starb an einem Schock. Er liebte dich so sehr, dass er es einfach nicht verkraften konnte, dich an mich zu verlieren...", erklärte ich. Seufzend fuhr ich fort:" ...deine Mutter..." doch ich konnte es nicht sagen. Ich hatte so viel Schuld auf mir. Sie schien mich zu erdrücken. Ich hatte die Verzweiflung ihrer Mutter ausgenutzt, um sie zu verführen und ihr Blut zu stehlen...


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 22.09.2013 00:20von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
sah ihn an und brach in Tränen aus. "Nein...", murmelte sie noch immer. "Nein, nein... das darf nicht sein..." Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in Nicolas' Brust. "Sie dürfen nicht tot sein. nicht so. So ohne Vorwarnung und ohne Grund... Ja, sie hätten mich für das Weglaufen, das Nicht-Heiraten und bestimmt auch für das Kind gehasst, aber damit in den Tod zu gehen... Nein... Das darf nicht sein...", presste sie atemlos heraus, ihr Körper hatte sich verkrampft und bebte, während die Tränen auf Nicolas Körper tropften.


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Nicolas:
Ihre Tränen flossen heiß auf mich herab. Wärmten meine kalte, im Mondlicht schimmernde Haut. Zaghaft strich ich ihr über das Haar und schloss wieder meine Augen. Ich konnte einfach nicht mitansehen wie sie weinte... Ich war daran schuld. Ich war schuld am Tod ihrer Eltern, schuld, dass sie bald ein uneheliches Kind auf die Welt bringen würde und somit auch schuld, dass sie weinte. "Schlaf jetzt, Ravenna", versuchte ich sie von ihrer Trauer abzulenken. Ich wusste, dass sie eine starke Frau war, doch ich konnte mir auch denken, dass sie todmüde war. Ich zog die Decke zurecht, legte sie so auf sie, dass ihr auf keinen Fall kalt sein konnte. Mich würde es nicht frieren, also hatte sie die ganze Decke für sich.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 22.09.2013 00:47von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
"Schlafen? Du willst, dass ich schlafe? Wie kann ich jetzt schlafen? Meine Familie ist tot!", schluchzte sie aufgebracht. Wie sollte sie sich jetzt beruhigen können? So gefühlskalt war sie nicht. Ja, sie konnte ihre Mutter nie leiden, aber ihr Vater... Er hatte sie geliebt und sie hatte ihn vergöttert, und das obwohl sie nichts gemeinsam hatten. Weder vom Aussehen noch Charakterlich. Sie waren einfach nur ein Herz und eine Seele. Für einen Moment schluckte sie den Schmerz hinter. Nicolas fühlte nicht mehr, sie brachte ihn in Verlegenheit. Bestimmt tat sie das. "Tut mir Leid...", presste sie vor und versuchte sich die Tränen mit dem Hemdärmel wegzuwischen, doch sie kamen einfach immer wieder nach. "Jetzt bin ich die Letzte der Familie. So ganz allein...Lass... Lass uns so bald wie möglich heiraten, ja?"


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Nicolas:
Ich wer so grausam. Ich konnte ihr nicht die ganze Wahrheit verraten. Das würde alles nur noch viel schlimmer machen, als es sowieso schon war. Was sollte ich nur tun? Ich sah kurz zu ihr hinüber. Ihre langen Haare hingen zerzaust herab und bedeckten teilweise ihr Gesicht. Ihr wunderschönes Gesicht... "Ja, meine Verlobte", versprach ich ihr. Ich stand in ihrer Schuld... Ich fühlte mich verpflichtet etwas für sie zu tun. Nur was? Sie heiraten... Ich musste sie heiraten und ihr ihre gewünschten Kinder zeugen. Wie viele wollte sie? "Ravenna?", fragte ich mit meiner tiefen Stimme. Ich hatte es zaghaft klingen lassen wollen, doch nun klang es eher bedrohlich. "Wie viele Kinder hast du dir gewünscht?", fuhr ich fort. Ich wusste die genaue Anzahl nicht mehr, aber ich konnte mich noch daran erinnern, dass es viele gewesen sein mussten...


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 22.09.2013 01:07von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
sah zu ihm. "So viele, wie ich aushalte... Ersteinmal muss ich dieses zur Welt bringen. Ich weiß nicht, wie ich Schwangerschaft und Entbindung vertrage...", schniefte sie. "Heutzutage sind Entbindungen noch immer so sehr gefährlich.... Ich könnte dabei sterben, falls das Kind nicht richtig liegt oder am Kindbettfieber...", erklärte sie ihm und versuchte weiter gegen die Tränen anzukämpfen. Sie hatte Angst vor der Schwangerschaft, vor der Zukunft und vor der Entbindung erst recht. Fürchterliche Angst sogar, aber sie wollte ihn nicht noch zusätzlich belasten.
"Und du? Willst du überhaupt auch nur dieses Kind?"


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Nicolas:
Irgendwann würde sie vermutlich sterben... Und ihre Kinder würden mir trotzdem begegnen. Abbilder von ihr und mir. Ich musste dieses Kind akzeptieren, und auch viele weitere. Ihr zu Liebe. Ich nickte einfach nur. Ob sie es sah oder nicht. Vermutlich reichte es ihr sogar kein 'Nein' zu hören... Sie trauerte. Immer noch konnte man nicht sagen, doch für mich fühlte es sich so an. Ich spürte die tiefe Trauer, die sie empfand, den Schmerz, alle ihre Gefühle, doch ich konnte weder mit ihr fühlen, noch diese Gefühle erwidern.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 22.09.2013 01:29von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
Das Knappe nicken deutete sie jetzt einfach mal als ein 'ja'. Obwohl der tiefe Schmerz ihre Seele fest im Griff hatte und sie weinen würde bis sie nicht mehr genug Flüssigkeit in ihrem Körper hätte, die sie vergießen konnte, spürte sie wie ihre Augenlider schwer wurden. Die letzte Zeit war definitiv zu schwer für sie gewesen. "Bitte lass mich nicht allein... Du bist alles was ich habe...", murmelte sie und schloss die Augen. Nun stand sie kurz vor dem Einschlafen. Auf der einen Seite hatte sie die warme Decke, auf der anderen Seite Nicolas' kalten Körper. Und sie wünschte sich nichts sehnlicher als diesem Körper aus Stahl wieder Wärme und Leben einzuflößen, sodass sie nur ihn bräuchte, um sich warm und sicher zu fühlen.


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Nicolas:
"Das werde ich nicht", antwortete ich ernst und es war wahr: Ich würde sie nicht mehr allein lassen. Warum sollte ich? Ich hatte Zeit im Überfluss, die man nutzen sollte. Schmerzvoll seufzte ich, als sie endlich schlief. Wieso konnte sie nicht ihr Leid mit mir teilen? Wieso musste sie so leiden? Ich war mit Sicherheit verflucht, also war es relativ egal, wie viel man mir noch aufbürdete, doch es war unmöglich...
Furchtbar. Genauso furchtbar wie diese verdreckten, schmutzigen Hosen mit denen ich sonst überall gewesen war, um Ravenna zu finden. Schrecklich wie dreckig die Straßen der Städte waren. Ob sich das in Zukunft ändern würde? Meine Hosen würden wohl auf die Schnelle auch nicht sauberer werden. Sie würden nur das Bettlacken verschmutzen. Schließlich zog ich sie aus. Wen juckts? Ravenna schlief nun, es war dunkel und sonst war keiner im Raum. Galt ich eigentlich noch als Mensch, oder würde man mich als Tier bezeichnen? Sofort verwarf ich diese Frage wieder und sah Ravenna beim Schlafen zu. Die ganze Nacht über.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 22.09.2013 22:11von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
Langsam kehrte die Regung in Ravennas Körper, der sich nun stundenlang nur an Nicolas geschmiegt und sanfte Atemzüge ausstieß, zurück. Müde räkelte sie sich und binzelte verschlafen. Sie sah direkt in Nicolas attraktives Gesicht. Eine wirklich sehr angenehme Art aufzuwachen. War er schon lange wach? Oder vielleicht hatte er auch garnicht geschlafen... Doch dann kehrten auch die Erinnerungen an die Nachrichten des gestrigen Abends zurück und das Stechen in ihrer Seele setzte erneut ein. "Morgen..."


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Nicolas:
"Guten Morgen, meine Schöne.", antwortete ich etwas verführerisch. Ihre Körperwärme war über die Nacht unverzichtbar für mich gewesen. Ich hatte mich noch lebendiger gefühlt, als es sowieso schon der Fall war. Ich kämmte ihr durch's Haar. "Erinnerst du dich an unsere erste Nacht, meine Verlobte?", fragte ich sie. Meine Stimme klang rau und hatte etwas animalisches an sich... Hoffentlich bemerkte sie es nicht zu sehr.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 22.09.2013 22:26von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
seufzte verträumt. "Wie könnte ich das vergessen, mein Prinz.", murmelte sie leise und küsste ihn kurz. Diese Nacht hatte sie in die tiefsten, gefährlichsten und gleichzeitig schönsten Abgründe ihres Denkens gestürzt. Es war theoretisch der Anfang dieser Geschichte... Nein, der Anfang war sein schaurig schönes Klavierspiel, dass ihr noch immer in den Ohren lag, auch noch nach all der Zeit die seitdem vergangen war...


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Nicolas:
Sie konnte diese Nacht nicht vergessen... Ich wohl auch nicht. Sie hatte wohl auch nichts gegen eine Wiederholung. Ich schnurrte sie mit animalischen Unterton an und küsste sie. Hatte sie eigentlich bemerkt, dass ich keine Kleidung trug? Meine pechschwarze Mähne hing über meine Augen, die nur sie im Blick hatten, sie begehrten. Langsam legte ich mich wieder neben sie und stüzte meinen Kopf ab. Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch ein kleines Fenster auf meine bleiche Haut. Sie schimmerte regenbogenfarben, so weiß war sie.


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RE: Ja, ich will... nicht.
in Archiv RPGs 23.09.2013 21:47von ~Valar Dohaeris~ • Graduation | 8.223 Beiträge
Ravenna
"Du bist geradezu unfair, weißt du das? So gut aussehend und auch noch in dem Wissen, dass du so aussiehst. Und keine Kleidung die mich aufhält." Sie gab ein Knurren von sich. "Du kleiner attraktiver Mistkerl. Was ich alles mit dir machen könnte." Sie küsste ihn leidenschaftlich. Von ihr aus könnte jeder Tag so beginnen.


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Nicolas:
"Ach? Bin ich wirklich so attraktiv?", zog ich sie auf. Ich mochte unverschämt gut aussehen, aber das war auch kein Wunder. Schließlich hatte ich mit einem hohen Preis dafür bezahlt: Dem Fluch dem Vampirismus anzugehören. "Tu, was immer du nicht lassen kannst, meine Liebe.", beteuerte ich.und küsste sie wieder. Dass sie mich einen Mistkerl genannt hatte, nahm ich mit einem breiten Grinsen hin. Im Grunde hatte sie ja Recht. Ich war ein Mistkerl... Die vielen unehelichen Kinder, die ich gezeugt hatte, konnte man vermutlich kaum an einer Hand abzählen...


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