"Gut, dann schau ganz genau hin." wies er sie an und machte zwei Schritte zurück. Er hatte die Hände immer noch in den Taschen und holte abermals tief Luft. Jetzt musste er wohl oder übel ihr Weltbild zerstören. Er sah sie einfach nur an und mit einem Mal, entstand eine rosafarbende Flamme um seinen ganzen Körper. Der Schnee zu seinen Füßen schmolz, selbst in einem Meter Entfernung zog das weiß sich zurück. "Ich besitze aber übernatürliche Kräfte."

Ungläubig starrte sie den Jungen an. Das war unmöglich. Genau, es war unmöglich, er veralberte sie! Ihre Miene wurde hart und sie wandte sich desinteressiert ab. "Deine Taschenspielertricks interessieren mich nicht."

"Soll ich meine Hände aus den Taschen nehmen?" bot er an. "Ich will nur nicht, dass du vor Schreck umkippst, wenn du die anderen siehst " versuchte er es erneut.

"Du lügst mich an!", rief sie wütend und stapfte weiter durch den Schnee. Sie fror, das machte das ganze nicht besser. Das einzige, was sie tun konnte war die Jacke, die sie eigentlich garnicht haben wollte, weil sie ihm gehörte, noch festen um den Körper zu ziehen. Sie wollte einfach nur weg von diesem komischen Ort.

Woher wusste Mikoto nur, dass das so endete. "Luna. Jetzt warte doch." rief er ihr hinterher und folgte ihr, jedoch etwas langsamer.

"Nein!," sie schüttelte den Kopf und versuchte die Tränen der Verzweiflung zu unterdrücken. Egal welches wetter, egal welches Jahrhundert, sie war keine Heulsuse! Im nächsten Moment begann sie zu rennen. Sie spürte den Schmerz, sie spürte wie ihr Körper nachgeben wollte, doch das ließ sie nicht zu. Unter ihren Füßen knirschte der Schnee laut. Ihre schwarzen pumps waren nicht für dieses wetter geeignet, doch sie rannte einfach weiter. Sie wollte nie wieder stehen bleiben. Sie wollte nur weg.

"Luna!" rief Mikoto noch einmal, wurde aber langsamer. Das wars dann. Sie musste sich einfach beruhigen. Er hielt kurz inne. Was wollte er machen, wenn er sie eingeholt hatte? Anscheinend hatte sie ja angst vor Leuten wie ihn. Egal, hier liefen überall Solchevleute Rum, sie würde sich nur noch mehr erschreckten. Schnell begann er wieder ihr zu folgen.

------> Wald

Nathan öffnete seine Zimmertür und holte sich schnell den dunklen Schal von seinem Bett. Da hatte er tatsächlich ein Treffen mit Ana. Ob sie ihm das noch von gestern verübelte? Er überlegte kurz und schüttelte schnell den Kopf. //Egal...// er musste sagen, dass es ihn wirklich verwundert hatte, dass er seinen Bruder hier getroffen hatte. Doch das machte den Aufenthalt hier doch noch spannender. Dann konnte er mal dieses lästige freundliche lächeln ablegen. Er holte tief Luft, legte den Schal um seinen Hals und machte sich auf den Weg in die Stadt.

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Nathan ließ die Tür hinter sich zu fallen, er hatte Ana davor halb im Raum stehen gelassen. "Okay." begann er und sah das weißhaarige Mädchen an. "Ich werde mich jetzt kurz und zu ziehen, doch bleibst am besten hier und wir schauen nachher weiter." erklärte er den Ablauf. "Es ist nämlich immer noch kalt..." bemerkte er jammernd. Als er an ihr vorbei, in die Richtung seines Zimmers ging, zwickte er ihr in die Hüfte. "Warte hier." sagte er noch einmal, diesmal mit Nachdruck. Dann ging er in sein Zimmer und schloss auch dort die Tür. Er freute sich, endlich aus den unbequemen Klamotten raus zu kommen. Schnell entledigte er sich seiner schwarzen Hose und zog sich eine warme und trockene Hose darüber. //Tut das gut...// seufzte er in Gedanken. Er zog sein nasses Hemd über den Kopf und ging kurz ins Bad, um sich ein Handtuch zu schnappen. Immerhin waren seine schwarzen Haare auch noch nass. //Kaltes Wasser ist soooo unangenehm.// v.v

Da kAnn anA ja gar nicht gaffen :0

XD
Oh mann :DDDDDDDD

Ana zögerte kurz, dann ging sie nicht weiter auf seinen Befehl ein und schob, sehr darauf bedacht leise zu sein, die Tür auf. Ihr Blick wanderte suchend durch den Raum und traf dann auf Nathans freien Oberkörper. //Oh, Hallooooo.//, schoss eine schnurrende Stimme durch ihren Kopf und brachte sie dazu vollends einzutreten. Er hatte bereits eine andere Hose an, offensichtlich hatte sie das verpasst. Vorsichtig trat sie näher. "He.", ihre kratzende Stimme versagte noch im selben Moment. "Du... Du hast nicht zufällig noch ein Handtuch für mich." Sich seinen Regeln zu widersetzen für diesen Anblick lohnte sich wirklich. Ihr Blick fuhr kurz musternd über seine Körper. "Meine Haare sind das Problem, verstehst du?"

Nathan zuckte zusammen, als er ihre Stimme hörte und drehte sich zu ihr um. "Es ist wohl Hoffnungslos, doch darum zu bitten, draußen zu warten." seufzte er. Er zog das Handtuch von seinem Kopf und warf es ihr auf den Kopf. "Hier, nimm das, das ist noch nicht allzu nass." meinte er und drehte ihr wieder den Rücken zu. Er sollte sich beeilen, etwas anzuziehen. Er zog aus dem Schrank ein neues langärmliges Shirt. Er streifte es über seine blase, von Narben überzogene Haut. "Sind deine Sachen denn wieder trocken?" fragte er jetzt und sah sie direkt an. Seine feuchten schwarzen Haare fielen ihn mit ein paar Strähnen in das Gesicht, doch er störte dich nicht wirklich daran.

"Ich bin halt rebellisch.", entgegnete Ana mit einem Grinsen und fing das Handtuch. "Und du könntest das Oberteil auch jeder Zeit weglassen, sieh das als Kompliment." Vorsichtig begann sie ihr Haar mit dem Handtuch etwas zu trocknen. "Nein, meine Sachen sind noch nicht sehr trocken.", stellte sie fest. Zwar fror sie nicht, doch trotzdem fühlte es sich ein wenig unangenehm an. Schade, dass er das Shirt anhatte. Ob sie ihn fragen könnte, woher die Narben stammten?