Wütend funkelte sie ihn an. "Sie hätten ihm zum Beispiel die Wahrheit sagen können!"

Hohe nickte ruhig und gefasst. "Ich werde schauen was ich tun kann, doch ob er es annimmt oder nicht, liegt ganz allein bei ihm."

"Ach, sie sind doch komplett unfähig. Was haben sie ihm bisher erzählt?! So blind kann er ja wohl kaum sein, eher stellt er sich so."

Hodge hob abwehrend die Hand. "sie können sich gerne um ihre Tochter sorgen, doch stellen sie nicht meine Jungs in Frage." erklärte er mit ernster Stimme. "Ich werde mich um Arved kümmern, doch wie ich bereits gesagt habe, ich kann für nichts dergleichen garantieren." er sah kurz zu der Tür hinter sich und sah dann wieder zu Miss Lucy. "Wenn sie nichts dagegen haben gehe ich jetzt zu ihm."

"Also gut. Gehen sie lieber schnell. Aber ich warne sie: wenn sie ihm irgendwelche Märchen erzählen oder ihm etwas verschweigen, dann werden sie mich kennenlernen!"

Das glaubet er gerne, doch es interessierte ihn nicht. Ohne ein weiteres Wort ging er den Gang hinunter und bestieg den Fahrstuhl. Er drückte den Knopf der gewünschten Etage, die Türen schlossen sich und der Fahrstuhl erhob sich leise.
Arved saß währenddessen bloß still auf seinem Bett. Er wartete darauf, dass jemand hoch kam und ihm sagte seinem Mädchen ging es wieder gut. Doch gleichzeitig machten ihn die Bilder und das Wissen, viele vielleicht wichtige Dinge vergessen zu haben, fast wahnsinnig.

Mrs honderway kehrte zu ihrer Tochter zurück. Als sie den Raum betrat hörte sie schon wieder einen leises, ihr im Herzen schmerzendes, Schluchzen. Stumm setzte sie sich an das Bett, nahm ihre Tochter in den Arm und drückte sie fest an sich.

Hodge klopfte an die Tür, doch das Klirren aus dem Inneren erklärte ihm, dass niemand >Herein< sagen wird. Ohne ein Wort betrat er den Raum und schloss die Tür leise hinter ihm. Doch egal wie leise er jetzt sein würde, Arved hatte ihn längst bemerkt. "Arved? Kann man jetzt noch vernünftig mit dir reden?" fragte er, als er durch den Flur in das Wohnzimmer trat. Wie er bereits geahnt hatte war das Balkonfenster zersprungen und auf dem Boden lagen Überreste der Lampen. "Ach Herje. Ich dachte diese Zeiten hätten wir hinter uns?" murmelte Hodge und sah zu Arved. Dieser saß auf der Mitte es Esstisches. Vor ihm waren tiefe Kratzspuren in dem davor edlen Holz geritzt. "Wenn einmal, dann richtig, was?" doch wieder keine Antwort.
Hodge lehnte sich leicht an die freie Wand neben der Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. "Was ist die erste Frage." fragte er. Es war das erste mal, das Arved ihn ansah, seit er seine Wohnung betreten hatte. Seine Augen leuchteten noch etwas heller, doch es hatte längst nach gelassen. "Wer ist sie?" fragte Arved, mit schneidender Stimme.

Liebevoll Strich Lucy ihrer Tochter durchs Haar. "Es wird alles wieder gut, glaub mir. Es ist bisher immer gut gegangen."
"Nichts wird gut. Er wird sich irgendwann neu verlieben und ich bleibe in Vergessenheit."
"Ach Quatsch, wenn er dich wirklich liebt, da-"
"Aber er liebt nich nicht, mum! E liebt mich nicht!", unterbrach April sie laut.
"Beweis es mir! Wenn du ihn lieben würdest, dann würdest du doch darum kämpfen, so wie meine April es immer getan hat. Denkst du ich habe bei Problemen je deine Vater frei gegeben?!"
"Das ist was anderes..."
"Nein, das ist es nicht. Nicht im geringsten. Weshalb bin ich wohl Krankenschwester geworden? Irgendwie musste ich ihm doch helfen können, bei ihm sein, komme was da wolle..."

Hodge holte tief Luft. "Sie ist dein Schützling. Ihr Name ist April Honderway und sie ist auch eine der Mutanten. Du bist für sie ausgebildet wurden, jedoch ist etwas schief gegangen." Arved sah ihn weiterhin kalt und auch ziemlich abwertend an. "Was ist passiert?"
"Du hast die wichtigste Regel gebrochen und dich und sie in Gefahr gebracht. Was daraus geworden ist, siehst du ja gerade."Arved ging im Kopf die Regeln des Secret Service durch. >Begehe nie eine innige Bezihung mit deinem zugewiesenen Schützling!< so lautete die erste und wichtigste Regel. Sonst würde man nicht mehr klar denken können und würde alles in den Wind schießen. "Und ich habe sie gebrochen....?" fragte er ungläubig. In seinem jetzigen Zustand würde er sich das nie trauen, doch anscheint...kannte er sich selber kaum noch.
"Deswegen...deswegen saß sie die ganze Zeit neben meinem Bett." er sah wieder zu Hodge. "Warum hast du es mir verschweigen?"
"Weil du mir mal versprochen hast der beste SeSe-Bodyguard zu werden."
"Daran kann ich mich erinnern...Damals hab ich es gebrochen, doch jetzt" er machte eine kurze Pause. "haben sich anscheint die Dinge geändert."

Lucy schloss die Augen. Es trieb ihr die Tränen in die Augen ihre Tochter so zu sehen, aber sie musste für April jetzt stark bleiben. "Du bist so ein wundervolles Mädchen. Wenn er dich nicht lieben kann, dann war er es die Tränen nie wert. Aber ich glaube nicht, dass er jemanden wie dich vergessen kann. Niemand könnte das..."

Hodge hätte sich noch vor ein paar Wochen über solche Worte von Arved aus gefreut, doch heute sah das leider anders aus. "Arved hö Zu, April geht es immer schlechter und es droht, dass sie an dem vergangenem zerbricht. Unsere Aufgabe ist es ihres gleichen zu schützen, vergiss das nie!" doch Arved regte sich kein bisschen.
"Ich mache bloß meinen Job, so wie du es mir beigebracht hast."
Ein schlanker junger Mann kam auf das Bett von April zu. Er trug wie alle hier einen schwarzen Anzug, dazu kurze Lederhandschuhe. Er war in etwa Arveds Alter, doch statt wie Arved schwarze Haare, hatte er hellen blonde Haare. Doch auch er besaß die klaren, stechenden blauen Augen wie Arve. "Guten Tag, Mrs. Honderway." begrüßte er sie.

Beide honderways blickten auf und Lucy erhob die stimme. "Was wollen sie? wer sind sie?" Sie war gerade nicht in Stimmung für noch mehr Service Stress.

Der junge Mann lächelte beide Frauen offenherzig und ehrlich zu. "Mein Name ist Florian, doch so ziemlich jeder nennt mich Flo. Ich wollte mich lediglich nach dem Wohlergehen ihrer Tochter erkundigen."

April zögerte kurz. Flo... Das kam ihr doch bekannt vor. "Du... Du bist arveds bester Freund, nicht?"