"Sein Schmerz, mein Schmerz. Ich weiß es nicht! Er sah mich so komisch an. Er war ganz stark massakriert." Sie schilderte ihm ihren Traum, während sie durch den Flur stürmte. "Wie konnte ihm soetwas passieren?"

Flo bemerkte nicht, wie sein Gesicht während ihrer Erzählung aschfahl wurde. Das hatte man Arved gar nicht angesehen. "Ich weiß es nicht." er rief einen anderen Aufzug, als den den Arved benutzt hatte. "Wenn du unten bist, wirst du sehen, was er alles durchgemacht hat."

Tränen rannen stumm ihr Gesicht hinab. "Wieso konnte er nicht einfach bei mir bleiben? Er hat mich wieder einfach allein gelassen."

"E...Als er aus den Raum gegangen ist und in den Fahrstuhl gestiegen war, hatte er diesen unwillkürlich zerstört. Alles ist verbogen und droht auseinander zu brechen. Vielleicht hätte er einfach Angst, dass er dasselbe in dem selben Raum wie du macht. Auch er... Kämpft mit seinen Kräften." der Aufzug War nun im 1. Untergeschoss. "Diesmal liegt er nicht in der normalen Krankenstation."

Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. "Ich brauche ihn doch. Was ist nur los mit ihm? Es schien alles so gut in diesem Moment. Es war so schön."

Flo legte ihr besänftigen eine Hand auf die Schulter. "Du musst dir nicht so starke Sorgen machen." doch er bemerkte selber, wie dumm und naiv das für sie klingen musste. Er hockte sich vor das Mädchen und sah zu ihr auf. "Ich weiß, es ist nicht leicht ruhig zu bleiben, bei dem Gedanken, dass eine Person schmerzen durch macht die man liebt. Ich habe ähnlich reagiert, als ich Arved gesehen habe. Nur die Tränen konnte ich mir verkneifen." versuchte er sie aufzuheitern. "Ich werde dich zu ihm bringen, also weine nicht. Er würde das auch nicht wollen..."

Arved fuhr sich die schwitzigen Haare aus der Stirn. Auf seinem Schoß lagen die zwei Fotos, neben seinem Bett stand Hodge mit ernstem Blick. "Was hat das zu bedeuten?" fragte er, nebenbei wahrscheinlich das dritte Mal. Doch auch diesmal schien Hodge keine Antwort geben zu wollen. Wie ein Blitz war Arved aufrecht, war aufgesprungen und packte den weißen Kragen von Hodge. "Hör zu! Ich falle nicht einfach so wegen zwei dummen Bildern um und langsam ist es an der Zeit, mit Antworten raus zu rücken!" knurrte Arved, wie ein provozierter Wolf. Alle metallische Gegenstände in dem Raum begannen zu vibrieren und die kleinsten zerspringen bereits. Die Wand, welche ebenfalls aus Metall erbaut war, begann sich ehrfürchtig zu verneigen und quietschte dabei. "Arved, beruhige dich. April müsste bald sein, du willst doch nicht, dass sie das sieht." versuchte der alte Mann ohne zu beruhigen. "Sei still! Ich habe nicht vor, das noch mal durchzumachen, also rede!" seine Stimme wurde lauter und sein Griff stärker. "Ich könnte dich jetzt einfach so erwürgen." erinnerte er den Mann. Ein riesiges Loch platzte in die Wand und alles Metall stellte sich auf. Alle richteten sich auf Hodge, als würden sie jedem Moment nach vorne schießen und sich in seinen Körper bohren. "Ich bin kein kleiner Junge mehr, du kannst mir also die verdammte Wahrheit sagen!" doch mit diesen Worten, erinnerte ein stechender Schmerz in seiner Brüsten ihn, warum genau er umgefallen war. //Verdammt nochmal! // fluchte er in Gedanken. Er durfte nicht einknicken. Er war ein Secret Service!

April sah zu Flo, hörte jedoch nicht auf zu schluchzen. "Aber wieso?", schniefte sie. "Wieso immer er?" Um nichts in der Welt wollte sie, dass ihm etwas zustieß, doch andauernd brachte er sich in Schwierigkeiten. Sie sah sich im angebrachten Spiegel an der Rückseite des Fahrstuhls an. Sie so grässlich aus. Entweder schon wieder oder noch immer. Langsam riss an der Stelle, wo sich ihr Gesicht befand, der Spiegel ein. Ängstlich wandte sie dem Anblick den Rücken zu, bevor noch schlimmeres passierte, dann wischte sich April über die Augen. Sie musste jetzt stark für sie beide sein.

Flo stand auf und sah April traurig, jedoch auch irgendwie ernst an. "Immer?" wiederholte er ihre Worte. "April, in der letzten Zeit bist alleine Du jedesmal dich die Hölle gegangen. " erinnerte er sie. "Arved ist dafür verantwortlich, da er sich um dich kümmern muss." der blondhaarige sah sich kurz nach der Anzeige um, noch im.selben Moment kam.der Fahrstuhl zum stehen und die Türen schwangen lautlos auf. "Hier unten werden nur die SeSe's versorgt, da man bei uns andere Geräte anwenden muss, als bei euch." erklärte er und streckte April die Hand entgegen. "Komm, ich bring dich zu ihm."

Hodge hatte die Hand gehoben und sich tatsächlich getraut zu sagen er WÜRDE IHM IRGENDWANN die Antworten geben. Aus Wut, wegen diesen Worten, hatte Arved den ganzen Raum zerstört. Jetzt saß er in einem Nebenraun. Hier war alles aus Kunststoff und auch keine metallischen Geräte standen hier. Das einzige was aus Metall bestand, war sein Ring und seine Kette. Arved saß auf der Liege und starrte mit ausdrucksloser Miene auf die zwei Fotos. Er hatte ein Bein angewinkelt und auch sein Jackett hatte er nicht mehr an. Es lag, samt Krawatte neben seinem Bett. Wann würde er die antworten bekommen? Wann würde er das ganze Theater hier verstehen können? Er musste an den Jungen ihm Spiegelbild denken. Die Verletzungen, das Blut, das Loch in der Brust und zu Letzt die zwei verschiedenen Augenfarben. Verzweifelt versuchte sich Arved daran zu erinnern, wie der Junge geschaut hat. Hatte er traurig geschaut? Oder wütend? Vielleicht enttäuscht... was es auch gewesen war, dieser Blick verfolgte ihn jedesmal, wenn er die Augen schloss.

Demütig senkte sie den Kopf und nahm seine Hand. "Wieso sagt ihr alle, dass es sein Job ist. Immer ist alles nur sein Job. Ihr sagt es schon so lange, dass er selbst es sagt. Ich liebe ihn, Flo, und er liebt mich. Das hat er mir gesagt. Die Hölle ist allein ihn nicht glücklich, sondern uniformiert zu sehen."

Flo konnte sie verstehen. Er kannte diese Worte nämlich sehr gut. "Ich weiß, doch ich weiß selber nicht, was in Arved vor sich geht. Er nimmt es ernster als die Hälfte der Leute hier und wir nehmen es schon alle sehr ernst." erklärte er und führte sie durch den dunklen Flur. "Es ist seine so wie meine Aufgabe, denjenigen der vor einem steht, zu beschützen. Dafür dürfen wir leben." diesmal sprach er etwas leiser.

"Aber Arved darf doch leben. Ob nun Schutz oder nicht. Er hat schon so viel für mich getan." Sie sah zu Flo auf. "Ich weiß, dass ich jung und naiv bin, aber darf man denn nicht mehr an die Liebe glauben?" Kurz zögerte sie, dann fügte April leiser hinzu: "Du hast doch auch einst geliebt."

Flo musste sich zurückhalten, nicht den Griff um ihre Hand zu verstärken, also lächelte er nur weiter ruhig. "Uns wurde von dem Institut das Leben geschenkt, wir schulden ihm etwas." er drehte den Kopf zu ihr. "Ja, dass habe ich. Ich weiß selber nicht, ob es richtig war, denn... Jetzt ist sie weg." schnell drehte er den Kopf nach vorne, da er Schritte hörte. Hodge trat vor sie. "April, kann ich kurz mit dir sprechen?" fragte er und seine eiskalten Augen fixierten Flo. Dieser senkte den Kopf, ließ Aprils Hand los und trat zur Seite. "Mein Herr..." dann ging er.

Sie verstand nicht ganz. Flo lebte doch noch. AUch ohne das Mädchen. Nun trafen ihre Augen Hodges. "Nur zu, was kann ich für sie tun?" Sie bemühte sich nicht zu verheimlich, dass sie Hodge nicht ausstehen konnte. Er redete Arved den Quatsch immerhin ein.

"Wie du dir denken kannst, geht es um deinen Secret Service Arved Nightmare. Dir ist bestimmt aufgefallen, dass er bereits wieder umgekippt ist, doch diesmal hast du es vorsätzlich hervorgerufen. " er sah sie kurz an und ließ seine Worte wirken. "Die zwei Fotos die du ihm gegeben hast, hat seinen Anfall hervorgerufen. " klärte er sie auf, da er vermutete. Dass sie nicht selber drauf kam. "Die Frage ist nun, wie können wir weiter für deine Sicherheit sorgen, wenn dein SeSe einfache Erinnerungen nicht aushält?"

April wurde blass. "Meine Fotos?" Ungläubig sah sie zu dem alten Mann auf. "Wieso sollen es meine Fotos gewesen sein?" Schwer schluckte sie. Es war also doch allein ihre Schuld. Wie immer. "Es schien ihn nicht zu stören, als ich sie ihm gezeigt hatte."