Arved musste zugeben, dass er ihr gerne mehr gegeben hätte, doch er war noch nicht allzu stabil, wie sehr er es sich auch wünschte. Er zog sie noch einmal fest an sich und vertiefte den Kuss, bevor er ihn dann beendete. "Lass uns zurück in dein Zimmer gehen, ich habe kein Verlangen länger hier zu sein." gestand er.

"Nur wenn du versprichst, dass du diesmal bleibst." Mit einem strengen Blick hielt sie ihm ihren kleinen Finger hin. "Indianer Ehrenwort?"

"Indianer was?" fragte er irritiert und sah ihren Finger an. Er wusste nicht was sie von ihm wollte. Davon hatte er noch nie gehört. ^^''

"Wenn man etwas ganz fest verspricht, dann mit einem Indianer Ehrenwort. Ein Indianer bricht keinen Schwur. Du musst einfach nur deinen Kleinen Finger mit meinem verhaken. Und damit steht der Schwur. Es ist vielleicht kindisch, aber ich werde sehr traurig, wenn jemand den Schwur bricht. Also, bleibst du diesmal brav bei mir? Versprich es." Sie hielt ihm nun den Finger vor die Nase.

Arved fixierte ihren Finger, dann sah er auf seine Hand. Sie war immer noch in dem weichen Stoff des Handschuhs. Er lächelte dann und verhakte seinen kleinen Finger mit ihren und musste tatsächlich lachen. "Versprochen." Alice hatte mehr Kindheit hinter sich als er, so tat es schon gut, dass sie so kindisch war.

Sie hakte den Finger fester um seinen, zog ihn an der Hand ruckartig nach vorne und drückte ihm einen Schmatzer auf die Lippen, dann ließ sie ihn los. "Dann zurück in die Suite mit uns, ich will schlafen. Vielleicht solltest du das auch einmal tun. Das war wirklich genug Unruhen für einen Tag, oder nicht?"

Arved nickte, sogar etwas dankbar. "Wie du willst. " doch es klang nicht förmlich. Nicht mehr so sehr. Bevor er ihre Hand nahm und sie nach draußen führte, drehte er sich kurz um und holte die Fotos. Sie gehörten ihm, egal was Hodge sagte. Er zog April mit sich, durch den Flur, zum Aufzug. Die Fotos waren doch noch dir einzige Verbindung zu dem, was früher war. Und April...

Schweigend standen sie nebeneinander im Fahrstuhl. Es war der selbe, den sie auf dem hinweg benutzt hatten. April hatte den riss einfach versucht zu ignorieren, doch er war unglaublich tief . Das hatte sie gar nicht mitbekommen. "Glaubst du, dass ich eines Tages diese Kräfte beherrschen kann, sodass mir nichts mehr passieren kann? Also nicht so wie bei meinem Vater."

Arved sah sie zu erste verwundert, über ihre Frage an, dann nickte er lächelnd. "100%ig. Wir werden einen Weg finden, um das zu bändigen. " er drehte den Kopf, wissend was dort ist, nach hinten, zu dem Riss."Wir müssen nur herausfinden, wann deine Kräfte noch hervorkommen. Aus einem Reflex heraus, drückte er sie gegen die Fahrstuhl wand und küsste sie stürmisch. Er konnte den letzten Kuss, doch nicht einfach so stehen lassen.

Der Kuss war so unerwartet, dass April ein paar Sekunden brauchte, um zu realisieren zu können, was hier vorging. Erst danach konnte sie den Kuss ebenso stürmisch erwidern. In diesem Moment waren seine Küsse irgendwie anders, so als hätte er sich verwandelt. Vielleicht bildete sie es sich auch nur ein, aber sie schienen noch leidenschaftlicher.

Arved hielt ihre Arme rechts und links von ihrem Kopf mit seinen fest und drückte sie gegen die Wand. Er wusste selber nicht mehr genau wieso er das tat, er hatte einfach aus einem Impuls heraus reagiert. Als er den Riss im Glas gesehen hatte, hatte er auf einmal Angst um April gehabt. Die Frage war, brauchte er einen weiteren Anfall, um zu bemerken, wie wichtig April für ihn war? Mit jedem Anfall, mit jedem Zusammenbruch, schien er mehr von sich selbst zu verlieren und zu vergessen. Sein Kopf schien jedesmal nach der Ohnmacht auf einen Reset-Knopf drücken und er fing von neuen an. Er fing von neuem an sie selben Fehler zu begehen. Als wäre es jedesmal ein anderes Arved. Doch noch gab es eine einzige Verbindung, zwischen ihm und seinem "früheren Ich". Diese Verbindung schien selber mit sich zu kämpfen. Sie hatte ebenfalls eine durchgemacht und hat wohl auch dasselbe noch vor sich. Die Verbindung hat wunderschöne rote Haare und stechend, jedoch weiche grüne Augen. Was wäre, wenn diese Verbindung kaputt gehen würde? Oder verletzt? Was erinnerte ihn dann, wer er wirklich war? Was war er dann noch wirklich? Deswegen musste er sie schützen. Vor allem, was eine Bedrohung darstellte, wenn nötig auch vor ihm. Denn nur sie ließ ihn noch etwas er wirklich sein.
Nur durch sie war er der wirkliche Arved Nightmare.

Eine lautes pling und das Surren der Tür, ließ April zu sich kommen. Langsam und wiederwillig löste sie sich von Arved und sah ihn an. "Willen wir damit vielleicht im Zimmer weitermachen?" Dass der riss bi ein wenig tiefer geworden ist, hatte sie garnicht gemerkt, es war doch alles gut.

Arved fuhr durch das Haar, was ihr Gesicht umrahmte. "Ich weiß jetzt aber nicht, ob ich es dann auch wieder genauso schaffe." säuselte er. Da er die Hand von ihrem Handgelenk gelöst hatte, um ihr durch das Haar zu fahren, gab er ihre eine Hand wieder frei. Seine fuhr weiter zur ihrer Hüfte und machte den Anschein, als würde er sie noch nicht mal ansatzweise freigeben. Er beugte sich vor und verpasste ihr einen.brennenden Kuss genau auf die Halsschlagader. "Aber wenn du es wünschst." mit diesen Worten rückte er von ihr ab. Er machte erst einen kurzen Schritt nach hinten, musterte sie kurz und verließ dann den Fahrstuhl. Doch wie es sich für einen SeSe gehörte, wartete er draußen vor dem Aufzug. Nur diesmal zog sich da dieses wissende lächeln über sein Gesicht.

Aprils Wangen glühten rot. Es war irgendwie anders. Hatten die Fotos vielleicht wirklich etwas in ihm bewirkt? Hatten sie ihn nun zerstört oder vielleicht geheilt? Ihre Pupillen hatten sich geweitet und ihr Atem hatte für einen kurzen Moment gestockt. Es war als wäre eine Barriere gebrochen, die Distanz geschafft hatte. Ein wenig perplex trat sie neben ihm hinaus aus dem Fahrstuhl und lächelte ihn verliebt an. "Das mir das ja kein böser Fleck wird. Am Ende bringt mich hodge noch um.", scherzte sie und nahm ihn an der Hand. Sie fühlten sich ganz rau und kräftig an, es war etwas festes, dass sie im Leben hielt. Und genau das brauchte sie.

"Wenn du nicht wolltest, dass Hodge es nicht sieht, hättest du mich bereits im Fahrstuhl aufhalten müssen " er grinste schräg und zog sie mit sich zur Wohnungstür. Er schloss mit dem Schlüssel auf, den er ebenfalls erhalten hatte, zog April schwungvoll an sich, als er durch getreten war, damit er hinter ihr die Tür zu fallen lassen konnte.