Und wieder standen sie da und sie strahlte Arved einfach nur an. "Ich liebe dich.", brachte sie leise hervor. April musste es einfach sagen. Wenn sie es ihm nicht regelmäßig sagen würde, würde er es vielleicht wieder vergessen. Schnell stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn ihrerseits.

"Das weiß ich doch..." doch der Rest wurde von ihrem Kuss abgeschnitten. Er ließ sich nach hinten gegen die Mauer mehr oder weniger fallen. Die Arme legte er eng um Aprils zierlichen Körper und hielt sie so auf engstem Raum gegen sich gepresst. Er war eigentlich immer noch recht anfällig, da der Anfall wenige Minuten her ist, doch er hatte gerade etwas gefunden was genau das wert war.

April löste sich kurz darauf von ihm und lehnte sich an seine Brust. "willst du schlafen?", fragte sie leise. Egal was es war, sie wollte einfach weiter in seinen armen zu liegen.

Arved schwieg kurz, da er noch nicht sofort eine Antwort parat hatte. "Du weißt schon, dass es wahrscheinlich darauf hinauslaufen wird, dass ich wirklich einschlafe." warnte er sie. "Naja, Hauptsache du kommst ins Bett. Der Tag war schon wieder viel zu stressig für dich." er ging in die Hocke und hievte sie mit Leichtigkeit auf seine Arme. "So geht das schneller " und schon ging er zu dem Schlafzimmer öffnete die Tür und kickte sie mit dem Fuß wieder hinter sich zu. Vor dem Bett hockte er sich hin, damit er sie sanft auf der Matratze absetzten konnte. "Da wären wir." ^^

"Schön.", murmelte sie und nahm vorsichtig seine Hände in ihre, woraufhin sie ihm die Handschuhe von den Händen zog. "Die brauchst du nicht.", erklärte sie ihm und legte sie dann behutsam auf den Nachttisch. April hasste diese blöden Handschuhe. Die waren so förmlich, so distanziert, so als könne man sie nur mit Samthandschuhen anfassen "Legst du dich zu mir?" Es war eine Bitte, die ihr da über die Lippen kam. Unsicher sah sie zu ihm auf, bevor sie ihm auf dem Bett etwas Platz machte.

Arved sah zu April herab. Er bedachte die Tatsache, dass sie seine Handschuhe weg gelegt hatte, nur mit einem kurzen Blick zum Nachttisch. Dann nickte er, auf ihre Frage hin. Der Schwarzhaarige zog die Jacke aus und kniete sich auf das Bett. Er rutschte bis hinten auf das Bett, wo er seinen Kopf noch etwas gegen die Wand lehnen könnte, und legte sich dann trotzdem hin. Er musste zugeben, daß es irgendwie gut tat mal kein Jackett und Handschuhe zu tragen. Doch das Gefühl konnte er nur hier haben, außerhalb dieser Tür war er wieder jemand anderes.

April schmiegte sich an seine Brust und seufzte wohlig, bevor sie die Augen schloss. "Denk dran, du bleibst hier.", erinnerte sie ihn. "Ich hab dich lieb. Ruh dich aus.", sie murmelte die Worte leise in seine Brust und lächelte nur noch selig.

"Wo sollte ich denn sonst hin?" fragte er leise, damit er sie nicht aufwecken, falls sie gerade dabei war einzuschlafen. Er legte einen Arm und sie und sah hinauf zur Decke. Da lag er wieder. Doch diesmal gab es wirklich keinen.Grund ab zu hauen. Der Tag war wirklich echt stressig gewesen. Mit einem Schmunzeln über die vergangenden Dinge, schloss er die Augen.

"Weg.", flüsterte sie und drückte sich sofort etwas fester an ihn. Mit einem letzten seufzen schlief sie dann ein. Diesmal hoffentlich ohne schlechte Träume.

~ next Daaaaay~

Arved lehnte sich soweit es ging mit dem Stuhl nach hinten. Er kippelte mit dem.Stuhl immer wieder hin und her und hatte den Kopf in den Nacken gelegt. Seine Füße hatte er auf den Tisch gelegt, damit erreichen die nötige Stabilität hatte. Neben ihm saß Flo. Doch dieser saß da wie ein Deckchen, also wie immer. Er hatte ein kleineres Buch in der Hand, dass er gerade las. Auf der anderen Tischseite saß Soshi, mindesten genauso unschicklich wie Arved. Er hatte die Füße ebenfalls auf den Tisch abgelegt und versuchte mit kleinen Papier Kugeln die leere Tasse vor ihm auf den Tisch zu erwischen. Sie alle drei waren hier, weil Hodge sie hier her bestellt hatte und so war er riesige Raum mit dem großen Tisch, bis auf sie drei leer. "Er lässt sich aber ganz schön zeit." soshi war der erste, der das Schweigen brach. Arved mochte Soshi am Anfang nicht sonderlich. Dieser war immer zuvorkommend, freundlich oder höflich wenn andere dabei waren, doch in Wirklichkeit war er genauso rebellisch wie Arved. Flo sah nicht von seinem Buch auf, als er antwortete. "Nur die Ruhe, früher oder später wird Hodge schon kommen." doch auch Arved war der Antwort skeptisch gesinnt. "Warum hat er euch beide her geholt?" fragte er jetzt, ohne die beiden an zu schauen. "Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wahrscheinlich wegen meines Schützling. Wie ich dich kenne, wird es bei dir das selbe sein, Arved. " antwortete Soshi und man konnte hören, dass er grinste. "Ich bin wahrscheinlich hier, um euch beide zu besänftigen und zu beruhigen, wenn er mit euch spricht." antwortete darauf Flo.

Johann stützte seinen Kopf auf der Hand ab und starrte nach vorne, wo der Lehrer irgendwas faselte. Er war tot müde, da er gestern eindeutig zu lange nachgedacht hatte. Wenn der Lehrer also nicht bald mal.etwas spannendes machte, dann schlief er hier ein. Durch seine Müdigkeit schwiffen seine Gedanken immer wieder ab. Heute morgen hatte Soshi ihn wie immer geweckt, alles fertig gemacht und wie immer darauf beharrt, ihn zur Schule zu fahren. Wie immer hatte Johann abgelehnt. Doch irgendwie hatte er gehofft, das seit gestern etwas anders sein würde. //Was machst du dir auch unnötige Hoffnungen?! // grummelte er in Gedanken.

April saß neben Johann auf ihrem Platz und kritzelte verträumt herzen und Ähnliches auf ihren Block. Verträumt seufzte sie und sah dann zu Johann, der irgendwie geknickt wirkte. "Du, Johann? Warst du eigentlich jemals verliebt?"

Alarmierend zuckte Johann zusammen. Er hob den Kopf und sah April fast schon ertappt an. "Äh...J...ja.. Wieso fragst du?!" fragte er schnell. War das bei ihm so offensichtlich? Wieder ein Zeitpunkt, in dem er am liebsten sterben würde.

"Wieso sollten wir uns aufregen?" fragte Soshi skeptisch. "Weißt du denn, über was er mit uns reden will?" hakte Arved nun nach. Flo klappte das Buch zu und sah auf, sein Blick traf als ersten den von Arved, welcher den Kopf jeder doch gehoben hatte. "Ich habe da so eine Ahnung. Wenn man bedenkt, was gestern los war, ist es gar nicht schwer es zu erraten." erklärte. "Wahrscheinlich will er uns darüber aufklären, wie schwach wir geworden sind. Immerhin kippen wir jetzt schon einfach um." brummte Soshi. "Ach ja?! Werde ich hier schon zum Vergleich?!" Arved fühlte sich wie immer sofort angegriffen. "Naja, du stellst halt einen guten Vergleich dar." antwortete Soshi Schulter zuckend. Arved sprang auf und ließ den Stuhl hinter sich mit einem Krachen zu Boden fallen. "Ich habe mir diesen Scheiß nicht gerade ausgesucht!" fuhr er den blondhaarigen an. Dieser sprang ebenfalls auf und erwiderte den wütenden Blick. "Aber durch deine verdammten Fehler, wirft das ein schlechtes Licht auf uns alle!"
"Du wirfst schon.dein eigenes schlechtes Licht. Du lügst hier alle an Strich und Faden an und das nur für dein eigen Nutzen. Hast du deinem Herr je die Wahrheit gesagt? Weiß er, wer du wirklich bist?!" soshi's Augen wurden Schlitze und schienen Arved durch bohren zu wollen. Doch dieser sah ebenso feindselig zurück. "Lass ihn daraus und ich lass auch deine Herrin raus. Ich kann mich wenigstens noch an meine Vergangenheit erinnern."
Flo seufzte, als das Licht der Lampen über ihnen mit flackern begann. Hier gerieten gerade zwei wirklich starke Leute aneinander...
"Genau deswegen, sollte ich ja hier sein. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, das ich gar nichts ausrichten kann..." V.v

Sie sah ihn an. "Hast du je überlegt, wie die Zukunft aussehen könnte? Ich meine, mit einem sese an der Seite wird es doch sehr schwer sein jemals eine eigene Familie zu gründen oder in Freiheit zu leben. Nicht mehr eingesperrt im Institut zu sein. Ohne diese ständige Überwachung. Hast du dich nie gefragt, ob man nicht einfach ausbrechen könnte, um ein Leben in Frieden zu führen, mit deiner liebe? Ist es nicht unheimlich schwer zu lieben, wenn man an einen Ort und eine andere Person gefesselt ist?

Johann hätte beinahe laut aufgeatmet. So meinte sie das also nur. Dann widmete er sich ihrer Frage. "Naja, für manche Leute, stellt das Institut ein Schlupfwinkel dar und einen Schutz. Viele wollen gar nicht raus. Natürlich wird man überwacht und man muss sich Regeln unterwerfen, doch es lässt sich damit leben. Außerhalb des Instituts will man uns nicht haben. Die Menschen haben Angst vor uns."

"Vielleicht kann ich die zwei Streithähne beschwichtigen. " meldete sich eine tiefe Stimme, am Ende des Raumes. Im selben Augenblick hörte das Licht auf mit flackern und beide Jungs sahen in die Richtung woher die Stimme kam. Flo musste nicht aufsehen, er hatte ihn bereits kommen gehört. "Pünktlichkeit ist eine Tugend." meinte er. Hodge lachte kalt auf. "Das ist sie wohl, doch mit Tugend allein, kann ich euch Haufen nicht kontrollieren. " er Schritt an dem Tisch entlang, zu seinem Platz. Dort setzte er sich auf den großen Stuhl und zeigte den zwei anderen, es ihm gleich zu tun. Arved und Soshi gehorchten nicht gleich, doch letztens Endes setzte sie sich doch. "Warum hast du uns hier her geholt?" fragte Arved sofort. Er hasste es, lange im den Brei herum zu reden. "Ganz einfach, weil genau ihr zwei innerhalb eines Tages mehrere Regeln gebrochen habt. Und du Arved nicht das erste Mal. Ich habe euch gerufen, um euch einen Handel vor zu schlagen. Einen Handel mit euren Schützlinge."

April seufzte. "Und wenn ihr eure Kräfte nicht benutzt, dann wüssten sie es doch gar nicht. Sie würden euch nicht fürchten, das weiß ich. Wolltest du denn nie hier weg?"