Sie nickte zaghaft und brach im nächsten Moment schon wieder in Tränen aus. Schnell beugte sie sich zu ihm hinunter, lehnte ihr den Kopf auf seinen und vergrub die Finger in seinen Haaren.

"Was ist denn nur los?" fragte er besorgt. Er stellte sich auf und schloss sie in.seine starken Arme. "Du musst doch nicht weinen. Oder hattest du Angst, weil ich nicht da war?" fragte er und strich ihr durch das seidige Haar. Manchmal wirkte ihr Haar wirklich, wie Flammen. Verrückt, dass er ausgerechnet jetzt daran denken mußte wie ihr Haar wirkte, als sie weinend in seinen Armen stand.

"Dieser Traum und all der Schmerz. Und du... du warst nich da. Und du bist zusammen gebrochen.", schluchzte sie in seine Brust. Ja, sie hatte Angst gehabt. "Und dann will Hodge dich mir wegnehmen. Und er deutet immer an, dass dir etwas passieren wird. Dir darf aber nichts passieren."

Arved erstarrte. Hodge hatte mit ihr geredet? Er wollte also, dass April einen neuen SeSe bekam. Jetzt war der Mann mehr als fällig. Seine Hand auf ihrem Rücken, ballte sich zur Faust. "Ich werde mit ihm reden, versprochen. Es kann doch nicht sein, dass du einen neuen Beschützer bekommst." stellte er klar. "Keine Sorge. Ich werde weder weg gehen, noch wird mir etwas passieren. "

"Wieso hasst er mich so? Ich will doch nur mit dir glücklich sein, ist das zu viel verlangt? Hätte ich meine Gefühle verbergen sollen?" Sie biss sich auf die Unterlippe. "Ich will weg von hier." Vielleicht gab sie diesem Ort keine wirkliche Chance, aber sie bezweifelte, dass sie unter der Beobachtung von Hodge jemals glücklich werden könnte. "Können wir nicht einfach an irgendeinen Ort, wo wir einfach nur glücklich sein können? Du und ich?"

"Das geht leider nicht." beantwortete er ihre Frage. "Ich kann hier nicht weg, außerdem bist du hier viel sicherer. Wir können nur hier etwas dafür finden, deine Kräfte zu zügeln. " er ließ die Hand wieder sinken und sah zur Tür. Flo war gegangen, ebenso Hodge. Jetzt waren sie alleine hier.

"Ich kann das nicht. Alles um mich herum geht kaputt, jetzt sogar du." Sie haben schon so viel gemeinsam durchstanden, doch es nahm langsam die Überhand. Ihr ganzes Leben wäre ein Kampf. Vielleicht starb sie doch lieber jung.

"Ich gehe noch kaputt!" rief er, da er das Gefühl hatte, dass er anders nicht zu ihr durchdringen konnte. Er packte sie an den Schultern und hielt sie dadurch die Armlänge von sich hören entfernt. Er sah ihr direkt in die grünen Augen. Es waren exakt dieselben, wie in seinem Traum. "Wenn ich kaputt ginge, wer passt dann auf dich auf?" fragte er sie. "Ich werde nicht gehen. Wenigstens einer sollte doch neben dir stehen. Mir ist egal, was ich dafür durch machen muss, ich will nur nicht, dass seine Augen so traurig aussehen." diesmal waren die Worte nicht für Seinen Job. Diesmal hatte er sie gewählt, diesmal betrafen sie wirklich seine Gedanken. Arved wusste nicht, wie er vor dem ersten Anfallen gewesen war, doch jedesmal wenn er einen Anfall hatte, war er danach ein bisschen weniger Er selbst. Doch gleichzeitig war der erste Blick zu dem Mädchen namens Alice, immer derselbe....

Sie sah ihn an und ihr Blick traf seinen. "Ich habe Angst, Arved. Ich bin nicht gut für dich, oder? Sonst würde hodge dich nicht versuchen vor mir u beschützen. Ich bin kein Guter Mensch. Alles, was ich berühre geht kaputt. Ich will dir doch nicht weh tun. Ich will doch nur dein Glück. Wir haben doch schon so viel zusammen durch gestanden..."

"Was Hodge hat doch nichts zu sagen." unterbrach Arved sie. "Du bist MEIN Schützling. Ich bin für dich verantwortlich und mir ist es egal was Hodge sagt. Ich werde an deiner Seite bleiben, egal ob du alles kaputt machst." er strich behutsam mit dem Handrücken über ihren Wangenknochen. "Wenn ich nicht bei dir bleibe, wer dann?"
Würde Arved sich an sein früheres "Ich" erinnern, dann würde er bemerken, dass er diese Grenze schon einmal überschritten hatte. Er hatte schon einmal alles in den Wind geschossen, um dieses Mädchen zu beschützen. Und wieder schloss sich der Kreis...

"Niemand.", antworte sie ihm leise, dann lächelte sie. "Du gehörst mir, mir allein. Niemanden sonst, nicht einmal hodge.", sagte sie nun schon etwas lauter. "Und will er dich mir wegnehmen, dann tu ich ihm weh." Vorsichtig drückte sie ihren Kopf ein wenig fester gegen seine Hand. "Denn solange du da bist, scheint alles irgendwie gut... Besser..."

Arved sah sie mit weichem Blick. Wie sehr man auch ausgebildet wurde oder wie sehr man auch versicherte, dass man keinen Schmerz und keine Angst hatte. Dieses Mädchen schaffte es alleine mit ihren Augen, jemanden dazu zubringen, für sie durch das Feuer zu gehen. "Das musst du nicht. Wenn er sich an dich vergreift, will ich das übernehmen." er machte wieder einen Schritt und überwand die Lücke zwischen ihnen beiden. Er schloss sie abermals in die Arme.

April lächelt und schlang ebenfalls die Arme um ihn, dann lehnte sie den Kopf zurück und musterte noch einmal das Gesicht des Jungens. "Ich liebe dich." Und zur Bestätigung küsste sie ihn behutsam auf seine weichen Lippen. Innerlich hoffte sie, dass es in diesem Flur auch Kameras gab, die hodge noch in diesem Moment zur Weißglut trieben.

Arved musste schmunzeln, als sie ihn küsste. "Du kleine Rebellin." murmelte er in den Kuss hinein, eher der ihn erwiderte. Das war wohl die größte Wendung die er sich je erdacht hatte. Wollte er sie nicht eigentlich nur als Job ansehen? Da war wohl was schief gegangen ^^

"Und wenn.", murmelte sie und widmete sich wieder gierend seinen küssen. Schüchtern forderte sie nach mehr. Hoffentlich ging es ihm dann wieder gut, er ließ sich zumindest nichts anmerken, doch gerade das bereitete ihr sorgen.