"Wir rufen dich doch sofort rein, wenn er die Augen aufschlägt." versprach der junge Mann.
Der Arzt nahm das Atemgerät von Arveds Mund und fing an an dem tropf zu hantieren. "Finden sie heraus, was genau dort vor sich geht!" wies er einen der anderen Ärzte an.

April blickte ein letztes Mal gequält zu Arved. Dann schlürfte sie Richtung Ausgang. Sie war seit Tagen nicht gelaufen, es tat höllisch weh und ihr schweres Herz, Arved allein zu lassen, machte das ganze nicht leichter. Bis zum Ausgang allein, würde sie ewig brauchen.

Der Arzt sah zu dem gerät. Immer noch piepte es laut und schrill, als hätte es nie etwas anderes gemacht. Jedes metallisches Gerät, was sich in diesem hellen kleinen Raum befand, fing an zu pochen. Als würde jeder Gegenstand den Herzschlag von Arved erhalten und erzitterten darunter. Hodge stand in der Tür und sah dem Treiben zu. "Es ist nie etwas einfaches, einen SeSe-Bodyguard zurück zu holen." murmelte er.
Doch dann verstarb das laute quälende Geräusch mit einen Mal und Stille kehrte augenblicklich ein. Der Arzt sah schnell zu Hodge, doch dieser hatte ein zufriedenes breites Grinsen auf den Lippen. "Na endlich."
Danach ging alles viel zu schnell. Der kleine Wagen, mit den Operation Besteck und anderen Gerätschaften klirrte auf und gab ein eigenartiges surren von sich, dann sprang das Besteck in alle Richtungen, wie von alleine, in den raum hinein. Das Neonlicht flackerte und ging dann ganz aus.
Eine Zeit lang tat Hodge nichts, dann hob er die Hand und betätigte den Notschalter, falls genau so etwas einmal passiert. Dieses Licht war jedoch nicht ganz so grell und die Geräte im Raum warfen gespenstige Schatten an die Wände. In der Mitte des Raumes saß ein Junge auf dem weißen Bett. Die Beine noch unter der Decke und die schwarzen Haare seidig fast auf den Schultern. Er hatte den Kopf nach vorne gebeugt und ein Bein leicht angewinkelt. Er hielt sich seine rechte Hand vor das Gesicht und starrte ins Nichts. Der Arzt stand mit bleichen Gesicht an der Wand und starrte den Jungen fassungslos an. Er hatte Glück, denn seine zwei Kollegen lagen leblos auf dem Boden, die Körper mit Besteck und anderen Gegenständen zerstochen.

April stand vor der Glasscheibe und beobachtete alles von draußen. Sie war kreidebleich und atmete schwer. Ihre rechte Hand verwendete sie, um sich an dem Fenster abzustützen. Was tat er da nur? Sie konnte nichteinmal den blick abwenden, als die Männer zu bOden gingen. Ihr war schlecht, aber es war unmöglich die Augen davon ab zu wenden.

Der Arzt war wie versteinert. Er sollte den Jungen wieder beleben, doch woher sollte er wissen, dass dieser während seines Schlafes ein völlig anderer geworden war?
Hodge stand im Türrahmen, Arme verschränkt und ein zufriedendes breites Grinsen auf den Lippen. "Willst du also doch noch zurück kommen?" fragte er.
Lange sagte der Junge nicht, doch dann erklang die helle Jungen Stimme von Arved. Jedoch schien sie sich in der Wortwahl verändert zu haben. "Wenn sie mich noch nehmen, Meister."
Hodge lächelte stolz. "Es ist nämnlich gerade eine Wohnung frei geworden. Der ehemalige Bewohner wollte unbedingt gehen."
ein kaltes kurzes lachen ertönte von Arveds Seite. "Wie töricht." er ließ die HAnd sinken und wandte den Kopf zu der Tür. Seine Augen hatten sich über seinen langen Schlaf her verändert. Sie leuchteten nun türkis aus, statt hellblau. Sie waren kälter udn schärfer geworden. "So schnell werde ich nicht wieder gehen." Das dachte sich Hodge schon. "Gut. Morgen beginnt dein erster Tag, nach deiner Rückkehr. Du weißt ich schätze es nicht, wenn man zu spät kommt."
"Natürlich-"
"Aber, Hodge!" unterbracht der Arzt die zwei. "Er kann morgen nicht arbeiten! Er ist noch zu schwach!"
die glühenden Augen wanderten von Hodge zu dem Arzt und um ihn begannen wieder die Geräte zu klirren. "Wollen sie mir etwa, meinen schönen Arbeitstag versauen? Das finde ich schade, dabei hätte ich wetten können Hodge hat noch verwendung für einen so begabten Arzt." Der Arzt zuckte wieder enger gegen die Wand und sah ängstlich zu der Tür. "Sie würden doch nicht....Ich meinte bloß..." er sah eilig zu seinen zwei am boden liegenden Kollegen.

Die Unterhaltung wurde unterbrochen, als lautstark die Tür aufplautzte und April hinein stürmte. Ihr Schmerz war für kurze Zeit vergessen. Ohne dem Rest Beachtung zu schenken, taumelt und stolperte sie hastig Arved entgegen. "Arved! Du meine Güte, du bist wach! Dir geht es gut!" Sie fiel geradezu über ihn her, begann damit ihn tausend mal zu küssen - seine Lippen, seine Stirn, seine Nase, einfach sein ganzes Gesicht. Tränen liefen über ihre Wangen, tropften auf sein Gesicht, während sie ihn küsste und immer wieder wie ein Gebet seinen Namen säuselte.

Doch arved leuchtende Augen wanderten kühl zu Hodge, der immer noch in der Tür stand und das Treiben mit einem amüsierten Lächeln bestand. "Ist das das Mädchen, worauf ich aufpassen soll?" fragte er direkt zu ihm. Dieser nickte nur und Arved erkannte den Ausdruck aus seinem Gesicht. Er wartete Darauf, was passieren würde. Nach dieser Bestätigung sah er zu dem Mädchen. Er konnte sich an ihr Gesicht erinnern und als er in ihre Augen sah, erinnerte er sich sogar an ihren namen, doch eins wollte ihm einfach nicht in den Kopf. Warum behandelte sie ihn so gefühlsvoll? Er konnte sich am besten Willen nichts daran erinnern, dass er irgendetwas, was darauf Rückschließen konnte, getan hatte. Er hob die Arme und schob sie leicht von sich. Er platzierte seine Hände an ihren Schultern und musterte sie. Sie sah auch nicht gerade fit aus. "Was weinst du über mich? Hast du dich mal angeschaut? Am besten ihr bringt sie in den Krankenflügel." sein Blick schnellte kurz zu Hodge.

Sie blickte zu Arved und plötzlich wich das dankbare Lächeln von ihren Lächeln. Seine Augen waren so ungewohnt kalt. "Aber Arved... Du warst eine Woche bewusstlos..."

"ja, aber du siehst aus, als wärst du eine Woche lang in einen Raum eingesperrt und hättest was weiß ich alles gemacht." erklärte er ruhig.

"Ich war hier bei dir...", murmelte sie, während sie spürte, wie ihre Knie wieder nachgeben. "Das ist alles meine Schuld gewesen. Nach dem Unfall..."

Arved sah wieder zu Hodge, nicht flehend aber irritiert.
Hodge holte tief Luft. "April, Süßes, lass Arved erst einmal zu sich kommen. Bitte geh derweile wirklich kurz an dem Krankenflügel vorbei." bat er sie freundlich.

April sah zu Hodge, dann blickte sie wieder zurück zu Arved. Was war los mit ihm? Langsam nickte sie und schlurfte holprig Richtung Ausgang, wie eine alte Frau...

Neben dem Tür Eingang wartete auch gleich der junge Mann von vorhins. Er sah zu Hodge und dann zu Arved. "ich werde sie hin begleiten." erklärte er ruhig. Als er wieder zu Arved sah, funkelte dieser ihn mit vernichtenden Blick an. Mit einem leichten lächeln drehte er beiden die kalte Schulter.
Arved sank wieder auf das Kissen und sah zu der dämmrigen Raumdecke. "Ich mag diesen Typen nicht! Er hat so komische Augen." murmelte er, im Wissen, dass der Junge sie vielleicht noch hören konnte. Hodge betrat nun das Zimmer. "Das weiß er vielleicht auch, dafür hast du etwas anderes." meinte er bloß.
Arved wandte den Kopf zu dem alten Mann. "Was hat es mit diesem Mädchen auf sich? April, hieß sie oder?" er fuhr sich durch die Haare. "An mehr, als ihren namen kann ich mich nicht erinnern." meinte er.
Bevor Hodge dir Tür schloss, vor neugierigen Lauschen, sagte er noch: "Das kommt von deinem Sturz. Du bist von einer Treppe gefallen und hast dir anscheint stark den Kopf geprellt. Mehr ist nichts passiert.
"Gut, ich hatte schon angst."

Auf halbem Weg brach April jedoch in Tränen aus. Diesmal nicht vor Freude. Sie hatte es in seinen Augen gesehen. Er wusste nicht,was hier vorging. Er hatte sich nicht gefreut sie zu sehen. Er schien garnicht zu wissen, was sie von ihm wollte. Er wollte auch ihre Nähe nicht. Er wollte Sie nicht. Vielleicht trug er ihr das mit der Trennung nach, aber noch mehr. Er schien sich verändert zu haben. Seine Augen waren anders... Seine Worte ebenfalls. So starr und kalt. Sie weinte, schaffte es keinen Schritt mehr zu machen, ihr ganzer Körper versagte...

Arved sah Hodge an. "Was muss ich beachten?"
Hodge wusste, dass es nicht fair gegenüber April war, doch er wollte das ganze nicht noch einmal durch machen "Denk dran, ich stehe grundsätzlich gegen eine Beziehung mit deinem Schützling! Ich habe für mich persönlich genug Folgen aus so etwas gesehen."
Arved nickte nur ruhig. "Ich werde es beherzigen." auch wenn, irgendetwas in ihm das gegenteil sagen wollte.

Der junge Mann hinter April sah sie bemitleidet an und hockte sich neben sie. "ich werde dich jetzt hoch heben." erklärte er und tat es auch. "ich trag dich hin..." und schon lief er weiter.