"Wird ja immer spannender." Staunend musterte sie den Jungen ein zweites Mal. "Kann man tauschen?" ^^

"Schön wärs." gab er zu. "Hast du dein Zimmer schon gesehen?" wechselte er das Zimmer und deutete mit dem Daumen hinter sich.

"Nein, wir waren gerade auf den Weg dorthin, aber du kannst Soshi auch gerne wieder haben. Ab morgen ist Arved wieder da, laut Hodge..."

"den hab ich noch lang genug." er grinste Soshi breit an. "Aber okey. Kommst du morgen schon zum Unterricht?" fragte er neugierig.

"Ich weiß es nicht..."; gab sie zu. "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe... Ich kann nicht einmal laufen. Ich tue das doch nur für Arved. Aber dieser... Nun, Arved, er erinnert sich nicht an mich. Oder doch. An mich vielleicht schon, aber... aber nicht an uns..."

Johann musterte sie etwas verwirrt, doch er traute sich nicht etwas in diese Richtung zu erwidern. "Ich glaube schon das du das schaffst." sagte er bloß. "ich hab zwar von sowas keine Ahnung, doch das wird schon wieder." er legte ihr eine Hand auf die Schulter und ging dann an den zweien vorbei. "Und falls du Hilfe brauchst, Soshi und ich sind eins tiefer." ;)

"Danke. Ich werd es mir merken." Sie lächelte ihn an.

Soshi neigte den Kopf ehrfürchtig. "Es war mir eine Freunde, sie kennen gelernt zu haben." meinte er Wahrheitsgemäß.
"Jaja, jetzt komm!" schnaubte Johann ungeduldig und drückte auf dien Fahrstuhl Knopf. "Du musst nicht immer so aufdringlich sein." ermahnte er spielerisch seinen Bodyguard. Soshi drehte sich zu ihm um und stellte sich wie ein Schatten hinter sich. "Ich befolge bloß meine Befehle."

April stützte sich an der Wand ab und beobachtete die Beiden schmunzeln, bis die Tür zu war und sich der Aufzug in Bewegung setzte. Dann schob sie sich verunsichert an der Wand entlang richtung Zimmer.

Arved zog die Handschuhe zurecht. Es war lange her, dass er sie an hatte. Er lehnte gegen die Wand, gegenüber der Zimmertür von April. Man hatte ihm nicht gesagt, wann sie aufstand und da er sie nicht verpassen wollte wartete er hier schon seit ca. 2 Stunden. Die Zeit verging nicht einmal langsam, da es immer wieder Dinge gab worüber er nach denken musste. Er trug wie nun jeder SeSe-Bodyguard hier einen schwarzen Anzug und seine ebenfalls schwarzen haare ließen das ganze noch dunkler wirken. Nur seine Augen bildeten einen stechenden Kontrast zu dem ganzen. Sie besaßen immer noch das leuchtende Türkis, doch glühen taten sie nicht mehr so stark wie gestern. Es kam ihm ziemlich gelegen so lange hier zu warten, da er über Nach eh kaum ein Augen zu bekommen hatte. Nur der Grund wollte ihm nicht so richtig einfallen.

Die Nacht über hatte April größten Teils mit Weinen verbracht. Mit der Nacht kamen auch der Schmerz und auch diese schrecklichen Schuldgefühle zurück. Sie war daran Schuld, dass er sie bestimmt nie wieder lieben könnte. Sie hatte sich versucht zu schützen, hatte somit Arved verletzt und viel mehr noch sich selbst. Nachdem sie vielleicht zwei Stunden höchstens mit Schlafen verbracht hatte, war auch schon der nächste Tag angebrochen. Trotz der Schmerzen quälte sie sich aus dem Bett. Was nützte es liegen zu bleiben? Es tat so oder so weh. Im Bad erschrak sie ersteinmal vor ihrem Spiegelbild. Ihre Augen waren leicht geschwollen und rot umrandet, ihre Nase ebenfalls. Eiskalt ignorierte sie es. Sie kämmte sich das Haar, machte sich ein wenig frisch und verließ dann das Zimmer, um sich etwas zu essen zu suchen, selbst wenn sie sicher war, dass sie es wieder erbrechen würde. Vorwärts kam sie nur langsam. Sie schob sich an der Wand entlang oder suchte verzweifelt etwas anderes zu fassen zu bekommen, um ja nicht zu fallen.

Arved horchte auf, als er schritte hörte. zwar waren sie sehr leise und langsam, doch er stieß sich trotzdem von der Wand ab. Er stellte sich vor die Tür un wartete geduldig bis April die Tür auf machen würde.

April drückte die Türklinke runter. Selbst das kam ihr vor wie Gewichte zu stämmen. Doch sie machte weiter wie zuvor und zog sie auf, den Blick auf den Boden gerichtet, um immer auf ihre Füße und den Weg achten zu können, ein weiteres Zeichen ihrer Unsicherheit.

"Guten Morgen, Miss Honderway." meinte Arved lächelnd und musterte sie dann jedoch verwundert. "Ist mit ihnen alles in Ordnung?"

Erschrocken sah April auf. "Was?! Oh... guten Morgen, Arved. Nein... Alles in Ordnung, aber wehe du bist noch einmal so förmlich." Sie musterte ihn. Er hatte sich verändert. Und es tat irgendwie weh...