"Ich werde in dieser zeit wohl meine Wohnung ausräumen müssen... Ich werd hier schon nicht rumschnüffeln, keine Sorge. Ich könnte uns auch abends etwas schönes kochen." Irgendwie musste sie ja den Kram begleichen. Mit liebe kam sie hier nicht weit...

"Also hier gibt es nun wirklich nichts zu suchen"^^
Dann überlegte er."Kochen klingt gut?"

"Gut. Du sagst mir einfach was du willst und ich mach's dir." Sie stutzte kurz über ihre unüberlegte Zweideutigkeit, dann meinte sie nur: "ich rede hier aber nicht nur vom essen."

Lain atmete erleichtert auf. "Danke, ich hatte schon befürchtet du redest gerade nur vom kochen. Dabei waren deine Worte so vortrefflich gewählt." er begann wieder neckend mit einer Haarsträhne von ihr zu spielen.

Sie schloss kurz die Augen. "Du weißt, dass du von mir alles haben kannst. Immer - egal wann." Sie schlug die Lider hoch und sah ihn an. "Ich gehöre voll und ganz dir." Es war beinahe so als hätte sie ihre Seele an ihn Verkauf, aber tatsächlich hatte sie ihm nur ihr Herz geschenkt.

In der nächsten Nacht schlief Raviva so fest wie ein Stein, wahrscheinlich hatte sie das Lains Anwesenheit zu verdanken. Als sie dann am Morgen aufwachte, war Lain jedoch nicht mehr neben ihr. Wie auch? Er war bestimmt schon seit Stunden auf Arbeit. Sie streckte sich etwas - scheiße tat das weh! Dennoch schob sie sich aus dem Bett. Was nützte es zu jammern? Sie musste wieder stark werden. Seufzend verschwand sie im Bad. Da ihre Klamotten allesamt schmutzig waren, kramte sie aus seinen Sachen einfach ein Paar Boxershorts, eine Hose, die sie bestimmt ein paar tausend mal umkrempelte, sowie ein einfaches T-Shirt. Sie musste komplett albern aussehen, aber was solls? Lain war der einzige, für den sie sich hübsch machen musste und dieser war ja nicht da. Danach machte sie sich auf die Pirsch nach etwas essbarem. Dadurch, dass er am Vortag aufgeräumt hatte, war es leichter zu finden als gedacht.
Sie frühstückte kurz, trank einen wach machenden Kaffe und wusch danach alles ab.
Dann zückte sie ihr Handy und rief sich ein Taxi. Zu ihrer Wohnung war es nicht so weit entfernt, dass es sehr teuer werden würde. Kurz überlegte sie, dann gab sie Lains Nummer ein - sofort kam der Anrufbeantworter. Wahrscheinlich war sein Handy aus. Aber eine NAchricht zu hinterlassen konnte ja nicht schaden.
"Morgen Lain, nur ein kurzes Update: Deine Wohnung steht noch, das Geschirr ist sauber, ich bin in meiner Wohnung, um den Rest abzuholen und heute abend gibt es etwas besonders leckeres. Also lass dich nicht ziehn, ja?" Schon legte sie auf.
Dann klingelte und hupte es. Das Taxi war da. Eilig verließ sie die Wohnung und nahm den Fahrstuhl nach unten, wo sie direkt weiter ins Taxi stieg. Eh sie sich versah stand sie wieder vor dem riesigen Wohngebäude. Ein Haus, welches so hoch schien, dass man oben angekommen gleich an die Himmelspforte klopfen könnte. Brav bezahlte sie den Fahrer, dann zückte sie ihren Schlüssel und öffnete die Gläserne Haustür.Es war alles so wie immer und doch war dies nun komplett anders. Es war nicht mehr ihr zuhause...
Die Wohnung war samt Möbelierung gemietet. SIe war frisch in die Stadt gekommen und musste sofort mit arbeiten beginnen als sie hier einzog, weshalb ihr dies am logischsten schien, aber dem war im nachhinein betrachtet nicht mehr so schlau. JEtzt stand sie ganz ohne Möbel da... Der Rest war kein Problem. Sie würde schon noch ein paar übrige Kartons finden, in die sie Kleidung, Besteck, Deko und andere Gegenstände packen könnte. Mit rasselndem Schlüsselbund öffnete sie die Wohnungstür auf der groß in goldenen Buchstaben >52< stand.
Ein wenig wehleidig trat sie in ihre Wohnung ein. Sie kam sich vor wie in einer dieser uralt Sitcoms mit dem dramatischen Ende und dem schweren Abschied, bei dem sie sich am Ende ein letztes Mal umdrehen würde, die leere betrachtet, dann das Licht ausschaltet und nie wieder zurück kommt.
Bevor Raviva das jedoch tun könnte, musste sie ersteinmal ein wenig aufräumen.
~
Es dauerte läppische 4 Stunden bis sie sich mit lauter kleinen Kartons wieder am Ausgang stand. Die meisten hatte sie schon in ihr Auto gepackt. Das Teil würde eh nicht mehr lange fahren, bald könnte sie sich wohl kaum noch überhaupt Sprit leisten... Es war schon fast erbärmlich, dass ihr ganzes Hab und Gut, ihr ganzes Leben, in gerade einmal 4 Stunden zusammen gepackt werden konnte. Was nützte das alles schon noch? Nun, wenigstens bräuchte sie für lain einen ganzschön großen Karton und Überredungskünste von unendlichem Ausmaß, um ihn überhaupt in dieses Teil zu bekommen.
Mit einem letzten Blick, ob sie auch ja nichts vergessen hatte, striff sie durch die Wohnung, dann hob sie die Kartons hoch und verließ das Haus.

Lain war am Morgen früher aufgewacht als sonst. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er in der ganzen Nacht kaum geschlafen hat. Immer wieder war er aufgewacht in der Annahme Raviva wäre weg. Am Morgen war er nun aufgestanden und hatte sich erstmal geduscht. Als er auf sein Handy sah, konnte er die Adresse des nächsten Anschlages bereits in einer SMS nach lesen. Bevor er seine Wohnung verließ beugte er sich über die schlafende Raviva und küsste sie auf die Stirn. Sie sah so süß aus wenn sie schlief. Bevor er in sein Auto stieg sah er sich noch einmal um. Es machte ihn unruhig zu wissen, das Raviva alleine in seiner Wohnung war. Ohne Schutz.
~
Der ganze Tag verlief eigentlich so wie jeder. Es wurde ein Anschlag angekündigt, doch diesmal war es irgend ein drittklassiger Nachahmer und die Bombe war schnell gefunden. Wer versteckt denn auch eine Bombe in einen Büroschrank, der über die Hälfte des Raumes einnahm? Lain war enttäuscht von dem Kerl, als er sich vor die Bombe hockte. Er brauchte die Bombe einmal zu wenden und schon wusste er, wie er sie entschärfen konnte. Doch davor verjagte er erst einmal alle anderen Polizisten aus dem Raum. Hinter ihnen schloss er die Türen und zog sich einen Stuhl in die Mitte des Raumes. Bevor er sich darauf stellte nahm er sich den Tacker vom Schreibtisch. Er musste zweimal zuschlagen, bis der kleine Glasbehälter zerbrach. Mit einem lauten Seufzer stieg er vom Stuhl wieder runter und sank vor der Bombe auf den Boden. Nun konnte er sich ohne Probleme eine Zigarette anzünden, ohne das er dumme Feuermelder los ging. Er blies den Rauch in einem langen Atemzug aus und starrte zur Decke. Dann wanderte sein Blick an der Decke entlang, bis er auf der Bombe neben ihm ruhte. Er steckte sich die Kippe in den Mund, zog sein Taschenmesser aus der Jackentasche, beugte sich zu der Bombe und durchschnitt das Kabel. Die kleine Lampe erlosch im selben Moment und er hatte seine Ruhe.
In 4 weiteren tiefen Zügen, hatte er die Zigarette zu ende geraucht und schnippte den Rest durch das offene Fenster nach draußen. Er zog die Tür auf und sah die Männer vor der Tür kurz an. "ihr könnt sie jetzt mit nehmen." erklärte er ausdruckslos und schon verschwanden sie hinter ihm in dem Raum. "Warum hat das denn solange gedauert?" fragte der verantwortliche Inspektor. Es war diesmal nicht der selbe wie immer und genau das erschwerte das ganze um ein großes Stück. Diese kleine Ratte war verdammt misstrauisch und würde wahrscheinlich jeden Mensch in den Knast sperren. Lain nannte den Mann in Gedanken ab sofort nur noch Ratte. Er war klein, stämmig und besaß zwei kleine schmale Augen. Sie waren ziemlich dunkel und sein Haar war fettig und ungepflegt. Sein ganzes Äußeres erinnerte Lain sofort an eine Ratte. "Es steht nirgend wo, dass ich mich so beeilen muss." erklärte Lain ruhig und gelassen. Wie so oft.
"Aber sie haben auch kein recht uns hier draußen warten zu lassen und die Bombe bloß an zu starren."
"Habe ich das?" fragte Lain. "Si haben ihre entschärfte Bombe, für mehr bin ich nicht zuständig." fügte er hinzu und ging dann an ihm vorbei zum Ausgang. "Ich werde in meinem Bericht schreiben, dass sie sich absichtlich viel Zeit gelassen haben." rief die Ratte ihm hinter her. Lain drehte sich halbherzig im gehen um. Seine Augen funkelte leicht, in dem Licht dass durch die Tür hinein fiel. "Tun sie was sie nicht lassen können. Ist ihr Bericht nicht meiner."
Diese Worte schienen den kleinen Mann wohl ganz schön verärgert zu haben. Denn er versuchte sich größer zu machen und sah Lain herausfordernd an. "Ich kann auch dafür sorgen, dass sie ihren Job verlieren, wenn sie noch weiter so unzuverlässig sind." Lain blieb nun stehen und atmete sichtbar aus. Dann hob er die Hand und zeigte dem fetten Typ provokant den Mittelfinger. "Leck mich. Sie können machen was sie wollen, doch lassen sie ihre dreckigen Wurstfinger von meine Job. Ich bin der beste den sie finden werden. Und das wissen sie genauso gut wie ich." er wartete kurz auf die Reaktion, doch die Stille war auch eine Antwort. Zufrieden verließ Lain das Haus.

Raviva knackte ungefähr im selben Moment mit einer Haarspange Lains Türschloss. In all dem Tatendrang hatte sie ganz vergessen, dass sie zwar bei ihm wohnte, aber garkeinen eigenen Schlüssel besaß, wirklich ärgerlich. Endlich ertönte ein Klicken und die Tür schnappte auf. "Wer sagts denn", murmelte sie, mit ihrer Arbeit zufrieden, dann erhob sie sich, nahm die Kartons und trat in die Wohnung. Sie hatte nur Kleidung und alles Mögliche an Make Up und Reinigungsmitteln mitgeschleppt. Alles andere wartete in ihrem Auto. Sie musste ja nicht die ganze Wohnung komplett zu müllen.
Nachdem sie die Kartons in einer Ecke abgestellt hatte, blickte sie auf die Uhr. Die Zeit verging ja wie im Flug. So wie sie ihre Arbeitszeiten kannte, würde Lain wohl auch bald erscheinen und sie könnten gemeinsam zu Abend essen. Oder kam etwas dazwischen. Sie stellte das Radio an und zu ihrem Glück lief noch der Rest der Nachrichten. Es war also wieder eine Bombe gefunden worden.
"Die Bombe stammt laut erstem Polizeibericht nicht vom üblichen Täter, sondern von einem Nachahmer, weshalb die Bombe innerhalb kürzester Zeit entschärft wurden konnte.", erklärte die Nachrichtensprecherin.
Das konnte nur ihr Lain gewesen sein. Also würde er wohl tatsächlich bald nach Hause kommen. Also was sollte es zu essen geben? Am Morgen hatte sie bereits die Wohnung schon einmal durchstöbert, viel brauchbares hatte sie dabei nicht gefunden. Es gab Nudeln und irgendwelche Instant-Soße. Mehr als sie zu Hause hatte. Und da sie eh kaum kochen konnte, bot sich das auch perfekt an.
Sie werkelte in der Küche, bis alles leise vor sich hin brodelte, dann kehrte sie zu ihren Kartons zurück. Heute wollte sie Lain einmal ein wenig überraschen. Sonst war es immer der Nervenkitzel, der alles aufrecht erhalten hatte, aber nun war es ja... 'legal'. Sie waren ja zusammen - oder zumindest soetwas in der Art. Zwischen ihrer Unterwäsche kramte Raviva ein dünnes schwarzes Spitzennegligee heraus. Ob ihm das wohl gefallen würde. Egal, es war das neuste und das liebste was sie an Dessous besaß. Ein kleiner Neuanfang sozusagen. Sie zog das dünne Teilchen über, dazu ein passendes Höschen und ein paar Strapsen, die mit dünnen Nylonstrümpfen verbunden waren. Dann schlüpfte sie in ein paar schicke High Heels, malte sich einen wirklich nur hauchdünnen Lidstrich aufs Augenlid und steckte sich die Haare hoch, sodass nur zwei einzelne Strähnen neben ihrem Gesicht baumelten. Kurz betrachtete sie sich im Spiegel. Ja, jetzt konnte sie mit sich zufrieden sein. Und die bescheuerte Narbe konnte man nicht sehen. Die anderen Wunden vielleicht schon, aber immerhin lenkte ihr Aufzug ein wenig davon ab.
Ein lautes Zischen riss sie aus den Gedanken. Etwas Wasser war übergeschwappt. Die Nudeln schienen durch. Schnell zog sie die Töpfe vom Herd. Soweit so gut. Sie deckte den kleinen Tisch, dann dimmte sie das Licht ein wenig. Alles schien perfekt zu Harmonieren. Jetzt musste nur noch Lain kommen....

Lain drehte den alten Schlüssen gefühlte Stunden immer hin und her, bis das ebenso alte Schloss endlich klackte und die Tür frei gab. Entnervt stieß er die Tür mit dem Fuß auf und trat in die dahinter liegende dunkle Wohnung ein. Als er die Tür mit einem kick wieder zuknallen ließ, herrschte endlose Finsternis. Bei seinem letzten Besuch hatte er die Rolladen zugezogen und alles abgedunkelt. Die Luft hier drin war stickig und dick. Es fühlte sich an, als müsste man nur die Hand ausstrecken und könnte nach dem Staub greifen. Mit einer kurzen Bewegung zu seiner linken, bekam er den Lichtschalter zu fassen und schaltete die kaputte Glühbirne über ihm an. Viel Licht spendete sie nicht gerade, doch es reichte für den Flur. Genau wie seien Wohnung, bevor Raviva kam, sah auch diese hier aus. Überall Bücher, Zeitschriften, Stadtpläne, altes Geschirr. Doch hier kam noch so einiges anderes hinzu. Die meisten Bücher waren Bombenexperten Bücher, oder irgendwelche Bauvorschläge. Dazwischen lagen Einzelteile einer ehemaligen Bombe, die er auseinander genommen hatte. Als er durch die Wohnung schritt und währenddessen seine Jacke auszog, schlich sich eine graue Katze zu seinen Füßen. "Ich dachte, du wärst längst abgehauen..."murmelte er und hockte sich vor die Katze. Er konnte sich nicht erinnern wie lange sie schon da war, doch eines Tages war sie einfach in dieser Wohnung und leistete ihm Gesellschaft. Sie teilte mit ihm, sein dunkles Geheimnis und würde ihm nie verraten. Jedesmal wenn er diese Wohnung verließ, ließ er ein kleines Fenster auf, damit sie raus und rein konnte. Er fuhr ihr durch das weiche, seidige Fell und lächelte leicht. "Ich hab dich irgendwie vermisst." genug der Ablenkung. Er erhob sich und ging in die Küche, sein Hauptraum. Hier wurden alle Entscheidungen getroffen und hier wurde alles gebaut. Mit einem Seufzer sank er auf den Stuhl, ließ seine Jacke auf einen Bücherstapel sinken, zündete sich eine Zigarette an und sah auf die Pläne vor seiner Nase. Er schob das eine Buch zur Seite und musterten die letzten Pläne, die er angefertigt hatte. Auf der Stadtkarte war ein Haus markiert und da neben lagen bereits die Baupläne. In einem langen Zug stieß er den Rauch in die eh schon stickige Luft und sah ihm nach. //Es tut mir so leid Raviva.//
~
Er verbrachte in Hinsicht der letzten paar Male, nicht gerade viel Zeit in dieser Wohnung. Sonst war er meistens die ganze Nacht oder das ganze Wochenende hier. Doch nun hatten sich die Dinge ja etwas geändert. Trotz der kurzen Zeit lag die Bombe fertig und Einsatz bereit vor ihm auf dem Tisch. Er war und ist nun mal der beste in seinem Fach.
Er sah missmutig auf die Zigarette in seiner Hand. Wurde er jetzt schon zum Kettenraucher? Das musste seine fünfte sein, jedoch in dieser Wohnung! Er drückte den Rest auf dem Teller neben ihm aus und zog die Katze vom Boden auf seinen Schoss. "hast du es auch so schwer wie ich?" fragte er sie und kraulte sie hinter dem Ohr. Ein tiefes Schnurren vibrierte in ihrer Kehle und sie drehte den Kopf leicht zur Seite. "Ich sollte los..." entschied er nach einer kurzen Schweigeminute. "Immerhin wartet da eine junge Frau in meiner Wohnung." er konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen und stand auf.
Er verließ die Wohnung mit den selben Vorkehrungen wir immer. Wenn es um seinen zweiten Job ging, dann war er sehr vorsichtig. In der sogenannten 'Unterwelt' war er durchaus sehr bekannt und eine Menge Leute wollten seine Hilfe und Pläne haben. Ab und zu rief sogar einer an und fragte nach einer Bestellung. Nicht immer führte Lain sie aus, doch wenn, dann verlangte eine Menge. Er hatte mal mit bekommen, dass er bereits einen Titel da unten erhalten hatte. Der 'Bombenkönig'. Ein sehr primitiver Name, seiner Meinung nach, doch er konnte die Leute ja nicht ändern. Er freute sich irgendwie darauf, zu Raviva zurück zu kehren. Zu wissen, dass da jemand auf ihm wartete und er ihn ganz für sich beanspruchen konnte, machte ihn mehr als zufrieden. Mit einem Klacken war die Tür wieder verschlossen und er ging die knarrenden Holztreppen runter. Er ließ sich auf seinen Platz hinter dem Lenkrad im Auto fallen, startete den Motor und fuhr los.

Raviva hatte lange geduldig gewartet. Wo blieb der Kerl nur, selbst mit Überstunden hätte er längst hier sein müssen! Das Essen war längst kalt geworden und frustriert hatte Raviva sich vor dem Fernseher auf die Coutsch geschmissen und die Flasche Wein, die sie eigentlich passend zum Essen ausgewählt hatte, geöffnet. Ehe sie sich versah war ein Glas weg, dann noch eins, und kurz darauf gab die Flasche nicht einen Tropfen mehr preis. Deprimiert sah sie zur Wohnungstür, dann rollte sie sich auf der Coutsch zusammen und starrte ,mit Tränen in den Augen, den hellen Bildschirm ein. Wieso kam er nur nicht?
Nur wenige Zeit später fielen ihr dann vor Erschöpfung, Alkohol und Frust die Augen zu und sie versank in einen unruhigen Schlaf mit wirren, traurigen Träumen.

LAin schloss die Tür auf und machte sie leise hinter sich wieder zu. Die Wohnung war dämmrig und das einzige Licht boten die vereinzelten Kerzen in der Wohnung. //Was zur Hölle?!// Als er jedoch in das Wohnzimmer trat und Raviva auf der Couch schlafen sah, in ihrem Aufzug musste er breit grinsen. Doch gleichzeitig tat es ihm leid, das er so spät kam. Lain legte Jacke und Tasche neben der Wohnzimmertür ab und ging in die Küche. Sie hatte ja leider den Wein ausgetrunken. Also musste jetzt Saft hinhalten. Nach dem er seinen Durst gestillt hatte ging er zurück zu Raviva und hockte sich vor sie. Sanft strich er ihr die Haare hinter ihr Ohr und schmunzelte dankbar. "Danke...es bedeutet mir sehr viel." er küsste sie vorsichtig auf die ruhigen Lippen und erhob sich dann wieder. Auch wenn das essen längst war, er würde es trotzdem essen. Für sie.
Er setzte sich, zog sich einen vollen Teller hin und begann zu essen.
Während er eine Gabel nach der anderen sich in den Mund schob musste er unwillkürlich an all die vergangenen Geschehnisse. Er erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Raviva und die darauf Folgen Treffen. Nun lag sie auf seiner Couch und wollte ihm eine Überraschung machen. Was tat er? Er hatte es nicht bemerkt und hatte in aller Ruhe eine Bombe gebastelt. //irgendwie ironisch...//
Er schob den Leeren Teller von sich und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Er legte sein Gesicht auf seine Hände und schloss die Augen. "Verzeih mir Raviva...."hauchte er. " Es tut mir so leid..."

Raviva starrte panisch die roten Zahlen ein. Zwei Sekunden verblieben, dann eine, dann keine. 00:00:00 blinkte in roten Buchstaben immer und immer wieder auf. Dann klirrte es und sie riss die Augen auf. Das Klirren gehörte keiner Bombe, es musste zu Geschirr oder etwas ähnlichem gehören. Ermattet setzte sie sich auf und sah sich um. An der Tür stand eine Tasche und darüber lag seine Jacke. Er war also doch noch nach Hause gekommen. Leise erhob sie sich und ging zur Tür, wo sie sich seine Jacke überzog, die High Heels hatte sie säuberlich an den Fuß der Coutsch gestellt. Danach machte sie auf die Suche nach dem Geräuschverursacher. Logischerweise würde es wohl zur Küche und dem angrenzenden Raum gehören. Vorsichtig lugte sie hinein. Tatsächlich, da war er. Er sah geknickt aus. Mit unsicheren Schritten trat sie zu ihm und legte Lain eine Hand auf die Schulter. Wahrscheinlich hätte sie ihm an dieser STelle eine Szene gemacht, wo er war, ob er sie betrügen würde, ob sie ihm egal war, aber er sah so fertig aus, dass sie es einfach nicht übers Herz brachte. "Lain...?"

Lain hob das Gesicht aus seinen Händen und sah sie an. Er lächelte matt. das ganze machte ihn so müde. "Hey. Es tut mir so leid, dass ich so spät bin." erklärte er und nahm ihre Hand in seine. Er rutschte den Stuhl über den Boden, etwas nach hinten und zog sie sacht auf seinen Schoss. Er legte seine Arme von hinten um ihren schönen Körper und vergrub sein Gesicht in ihrem Rücken. "ich bin so müde..."murmelte er, während er die Augen schloss.

"Geht mir ähnlich. Was hast du denn nur die ganze Zeit gemacht? Du hättest vor Stunden hier sein sollen... Kein Wunder, dass du müde bist." In ihrer Stimme lag kein Vorwurf, sie war sanft und verständnisvoll, wie immer. Sie konnte diesem Mann einfach nicht böse sein.

"ich hab gearbeitet. Ich musste noch irgend so einen dummen Bericht schreiben und dann hab ich die Zeit vergessen." Er schlang seine Arme enger um ihren Bauch. "Danke, übrigens für die Nudeln. Die waren echt lecker..."^^