"Noch sehe ich keinen Ring an diesem Finger.", entgegnete sie grinsend und wackelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum, während sie sich mit der anderen Hand über den schmerzenden Hintern rieb. Er hatte eine ganzschöne Wucht drauf.

"Tja. Das hebe ich mir für denbganz besonderen Moment auf. Wenn du nicht damit rechnest." er trat hinter sie und obwohl Die Gefahr bestand, dass die anderen sie sehen könnten, legte er die Arme um sie und lehnte er sein Gesicht auf ihre Schulter. "Und wenn der Ring der einzige Beweis ist, dass du mir gehörst, dann sorge ich dafür, dass kein anderer Kerl dich mehr anfasst. "

Sie schmunzelte. "Das war aber bevor ich dich kennengelernt habe genauso." Sie legte ihre Arme um seine. "Ich will nicht zurück in den Park, Lain...", grummelte sie. "Ich will nicht zurück in die Realität. Es ist gerade so schön..."

"Ich weiß...doch wir müssen. Es wird bestimmt irgendwann noch eine Pause geben und das ganze wird jetzt so schnell gehen, dass die Zeit wie im Flug vorbei ist." jedenfalls hoffte das Lain. Auch wenn er irgendwie ahnte, dass Nr. 2 Überraschungen liebt. Doch er musste Raviva ja nicht noch mehr beunruhigen. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Schulter. "Du schaffst das schon."

Sie seufzte. "Du hast wahrscheinlich recht...", gestand sie ein und drehte sich zu ihm um. "Noch einen Kuss zum durchhalten?"

"Aber gerne doch. " er legte ihr die Hand unter das Kinn und hob dies leicht, um sie dann sanft zu küssen. Sie beide mussten jetzt noch einiges durchhalten.

Sehnsüchtig erwiderte sie den Kuss, doch kurz darauf löste sie sich lächelnd von ihm. "Gut, dann sehen wir mal, ob Bobby irgendetwas herausgefunden hat."

"Jey..." Lain neigte den Kopf. "Ladys First. Es wäre etwas auffällig wenn wir beide aus einer Richtung kommen. Ich hol mir vielleicht wirklich noch nennen Kaffee." überlegte er. ^^

"Bringst du mir einen mit?"

"Klar. Wenn du mir nach her das Geld wieder gibst. " er steckte ihr seitlich die Zunge raus und machte sich auf den weg zum nächsten Café.

"Man sieht sich." Mit den Worten marschierte sie in die entgegen gesetzte Richtung zurück zum Park.

Lain hatte nicht lange zu laufen, um das nächste Café zu sehen und steuerte auch gleich darauf zu. Auf dem Weg dorthin zog er sein zweites Handy aus seiner Jackentasche und sah auf das Display. Er hatte eine SMS von Nr.2 erhalten, in der ihm viel Erfolg wünschte. Sonst schien heute erstmal alles ruhig. Niemand hatte sich gemeldet und wollte einen Auftrag ankündigen oder fragen, was der angefangene machte. Also lief in dieser Hinsicht noch alles nach Plan.

Er lief fröhlich summend über das flache Dach, von einem der hohen Gebäuden. Sein rötliches halblanges Haar wirbelte in dem Böhischen Wind da oben. In der einen Hand hielt er ein Handy, in der anderen, welche ausgestreckt war hielt er einen gerade gefalteten Papierflieger. Wenn man ihn da oben so schlendern sah und summen hörte, konnte man daraus schließen, dass er ziemlich gute Laune hatte. Erst als er Am Dachrand angekommen war hielt er kurz an und verstummte kurz. Mit einem kurzen Schritt stand er auf der etwas höheren Abgrenzung, zwischen Abgrund und Dach. Er breitete die Arme aus und begann darauf zu balancieren und ein anderes Lied zu summen. Während er in aller Ruhe balancierte wurde die Tür zu der Dachterrasse aufgestoßen und ein Mann mittleren Alters stürmte heraus. "Du musst sofort darunter kommen, Junge!" schrie der Mann und eilte auf die Person da oben auf der Brüstung zu. Kurz vor ihr stoppte der mann und holte schnell Luft. "Wenn du runter fällst, dann-"
"Werde ich unten aufschlagen und wie eine überreife Weintraube zerplatzen." beendete er den Satz des Mannes. Dieser sah ihn erstaunt und sprachlos an. "Ich weiß. Genau das macht es ja so spannend." er drehte den Kopf zu dem mann um und grinste unmenschlich breit. "Wollen wir es mal ausprobieren? Sie springen und ich gucke, ob es auch passiert. Keine Angst, auf dem halben Weg sind sie bereits tot. Es tut gar nicht so weh." er stoppte das balancieren und drehte sich ganz zu ihm um. "Komm sofort darunter, oder ich hole die Polizei!" schrie der Mann außer sich und machte einen Schritt auf ihm zu. Er steckte das Handy weg und legte den Kopf in den Nacken. "Die Polizei also? Die ist beschäftigt. Sie versucht gerade mein Werk zu zerstören. Ich bin hier oben um meinem besten Freund dabei zu zuschauen, wie er seiner letzten Show entgegen geht." erklärte er feierlich und breitete die Arme wieder aus. "Schaffst du es?! Nummer 1?!" rief er laut zum Himmel. Das danach folgende war zu schnell um es genau mit dem menschlichen Auge wahr nehmen zu können. Er zog blitzschnell ein Revolver aus seinem Gürtel, entsicherte diesen und hielt ihn auf die Brust des Mannes. "Ich lasse mich so mega ungern wie ein Kind behandeln. Außerdem stehen sie mir irgendwie im weg. Also, ich lasse sie entscheiden: Wollen sie fliegen oder fallen?" fragte er und wieder zog sich das grinsen über sein Gesicht. Der Mann machte ein paar Schritte zurück und hob schützend die Hände. "Nein..." murmelte er. Die Angst war ihm ins Gesicht geschrieben, als er sich schnell umdrehte und los lief. Doch vor dem Ausgang standen drei in schwarz gekleidete Männer und er musste zögern. In diesem Moment wurde der Revolver abgefeuert. Der Mann war mit einem Schuss tot und fiel um wie ein Sack. "Dabei hätte ich ihn gerne fliegen gesehen." schmollte er und steckte die Waffe wieder weg. "Nr. 1 hätte ihn bestimmt fliegen gelassen." murmelte er enttäuscht. "Schafft ihn weg, er hinterlässt nur unnötig Spuren." befahl er den Männern, die diesen Befehl auch sofort ausführten. Er holte währenddessen sein Handy wieder raus und suchte einen Kontakt aus. "Wollen wir doch mal sehen, wie Gefühlslos du bist, Nr.1." säuselte er und drückte auf die grüne Taste. Mit diesem Tastendruck, begann der Stein endlich ins rollen zu kommen und niemand würde ihn aufhalten können. Irgendwo zu seinen Füßen würde jetzt ein Handy klingeln und die Besitzerin würde unwissend abnehmen. Wir töricht.

Raviva war gerade am Rande des Parks angekommen als ihr Handy in ihrer Tasche auf einmal surrte. Genervt stöhnte sie auf. Wenn das Anderson oder ihr Boss war, dann würde sie wohl die Krise bekommen. Stattdessen jedoch war der Anruf offensichtlich mit unterdrückter Nummer. Das hatte sie jedoch bisher noch nie davon abgehalten ran zu gehen. Seufzend drückte sie auf die Taste mit dem grünen Hörer. "Coldwell?"

Er grinste breit, als er die Stimme einer Frau auf der anderen Seite hörte und währe am liebsten in die Luft gesprungen. Das war sie also. Der Schatz, den Nr. 1 die ganze Zeit versteckte. Sie war es, warum er versuchte all seine Spuren zu verwischen und besser als denn je zu arbeiten. Sie allein war der Grund. Das machte ihn schon fast eifersüchtig. "Wir geht es dir?" fragte er, doch man konnte sehr gut aus seiner Stimme hören, wie sehr er sich freute. "Ich hab gehört, dass du an meinem Meisterwerk interessiert bist."

Raviva runzelte die Stirn. "Sie müssen sich verwählt haben."