Doch Law' s Miene blieb kalt und sein Blick ins Nichts gerichtet. "Mein erster Kuss? Die küsse die ich hinter mit habe, sind meistens blutig gewesen, doch diese Details erspar ich dir. Und die große Liebe ist eh überbewertet. Wer braucht sowas schon..." er braucht bloß Blut und Spaß. Der Rest interessierte ihn nicht mal annähernd.

"War da nie jemand jemand besonderes? Hast du denn nie wirklich geliebt?" Traurig sah Eliana ihn an. "Niemals?"

Lawliet hob den Blick und sah Eliana direkt mit den dunklen Augen an. "Und was wenn ich sage, nein? Was wenn ich dir sage, das ich so ziemlich jedes Mädchen was mich nach sowas gefragt hat, als mein Essen gesehen habe? Ich brauche sowas einfach nicht." fügte er ein weiteres Mal hinzu. Warum wollte sie es einfach nicht verstehen?

Eliana seufzte. "Ich würde doch jetzt glatt küssen wollen.", murmelte sie und lachte tatsächlich kurz leise. "Ich weiß nicht weshalb genau. Zum einen, weil es mir leid tut. Zum anderen, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie es ist ohne Emotionen zu Leben."

"Weil du es auch nicht musst. Das unterscheidet mich zu anderen." er hatte keine Lust auf das Gespräch. Sie würde doch dann nur anfangen zu glauben, sie kannte ihn und wüsste alles. Er wollte einfach diese Distanz zwischen ihm und dem Rest. Die Frage war, was machte er dann mit Franci und Sirius? Die zwei Idioten waren ja auch noch da und jetzt dieses Mädchen. Bei dem Gedanken sah er kurz zu ihr. Wie konnte so jemand nur an diese Schule kommen? Law knirschte mit den Zähnen. Vorallem, wie schaffte sie es, dass er auf einmal so viele Fragen hatte?!

Sie sah ihn an. "Muss ich dich hassen, Lawliet?", fragte sie gerade heraus. "Ich möchte dich nähmlich nicht hassen. "Es liegt ja in seiner Natur. Konnte jemand etwas für seine Natur? "Es ist meine Schuld, das weiß ich. Aber erinnerst du dich an unser Gespräch in der Küche?" Sie schloss kurz die Augen. Alles war so anstrengend, aber sie musste mit ihm reden. "Ich habe mich das erste mal richtig verstanden gefühlt. Du warst so anders, hast auch Wunden von der Vergangenheit, kennst die Einsamkeit. Liebste diese vielleicht auch im Gegensatz zu mir. Du warst der erste, der mich verstand, der mich zu akzeptieren schien, obwohl ich auch anders bin. Zum ersten mal in meinem Leben habe ich mich nicht mehr allein gefühlt, sondern geborgen..." Langsam öffnete sie die Augen wieder, obwohl sie von ihm keine Regung erwartete.

"Dann solltest du mich vielleicht genau aus diesem Grund hassen." meinte er. Er sah vor sich auf den Boden und erinnerte sich tatsächlich an das Gespräch in der Cafeteria. Wie war er da überhaupt drauf? Wenn er daran dachte harte er Hunger auf nen Apfel. Er schmunzelte leicht, den Blick aber immer noch vor sich auf den Boden gerichtete. Er würde hier einfach schnell verschwinden und sich seinen Spaß in der Stadt machen. Dann konnte er das auch wieder vergessen. "Du magst es, andere an irgendetwas zu erinnern oder?" fragte er und hob den Blick.

"Nein, aber ich mag es einfach daran zu denken, dass es auch schönes gibt. Ich wüsste nicht wie man diese kalte Welt überstehen sollte, wenn man nicht wüsste, dass es auch schönes gibt." Sie lächelte leicht. "Ich mag dich deswegen."

"Weil du glaubst, dass es bei mir noch Hoffnung gibt?" er lachte kalt auf. "Da kann ich dir jetzt schon raten auf zugeben. Das ist Hoffnungslos mit mir." er würde glatt über seinen Wortwitz grinsen, doch er tat es nicht. Er fuhr sich stattdessen durch das dunkle Haar. "Willst du jetzt schlafen oder kann ich gehen?" oO

Traurig ließ sie den Blick durch den Raum schweifen. "Wie du meinst. Rede dir das nur ein." Schon wanderte ihr Blick zurück zu ihm. "Ich will schlafen. Aber ich will auch, dass du hier bleibst. Ich will nicht alleine sein, Lawliet."

"Warum wusste ich Das nur?" seufzte er. Langsam beruhigte sich sein Körper Wieder. Seine Kehle brannte nicht mehr allzu stark und auch sein Durst schraubte sich allmählich zurück. "Schon gut. Wenn du für heute Ruhr gibt's, außerdem schulde ich dir noch was." musste er zugeben.

"Tust du nicht.", murmelte sie und kuschelte sich fester in ihre Decke. "Aber ich mag dich trotzdem.", fügte sie ganz leise hinzu und schloss die Augen. "Lass mich bloß bitte nicht allein."

Lawliet holte zum Gegenargument aus, beließ es jedoch bei einem. "Dummerchen." und schwieg. Er blieb dort sitzen und sah ihr beim schlafen oder was auch immer sie machte. Dann musste er also hier warten, bis sie vollkommend eingeschlafen war und wie merkte er das? Oo

Sie seufzte leise. "Ich weiß..." Trotzdem lächelte sie und ihr Atem beruhigte sich. "Willst du nicht zu mir kommen?", fragte sie in die Stille hinein.

"Ich bleibe zwar hier, doch das geht zu weit." erklärte er als Antwort auf ihr absurde Frage.sie wusste doch noch was er war oder hatte sie das in dieser kurzen Zeit schon wieder vergessen?! Wie konnte man nur so denken? Er verstand es einfach nicht. "Du bist unmöglich. Schlaf doch jetzt einfach ein und dann hat sich das " brummte er vor sich hin.