#1006

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 16.06.2017 15:47
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Die helle Gestalt hob den Kopf, so hatte sie sich doch erschrocken, trotz dass sie wusste, dass sie niemals alleine sein würde. Jedoch besetzte ein zaghaftes Lächeln ihre Lippen, als sie die Stimme erkannte. "Jeder genießt die Feierlichkeit, sie sollen durch meine Anwesenheit nicht an ihre pflichten erinnert werden." sprach sie die Ausrede aus, welche sie für ihren Ausgang bereit gelegt hatte. Es entsprach der Wahrheit, dass sie sich unwohl fühlte, wenn sich alle nur für sie kontrolliert verhielten. Die Feier würde besser verlaufen, wenn sie nicht anwesend war. Vor einigen Minuten waren auch die letzten Wölfe in die Nacht getreten und hatten damit die feier verlassen. Ihre drei Vertreter genossen die Zeit, welche wieder gemeinsam verbringen konnten und sie stand nur an der Seite und beobachtete. Dabei wollte sie so gerne nach draußen. So hatte sie in einem günstigen Moment die Chance genutzt und war durch die Tür nach draußen geschlüpft. Hinter einer der Türen, welche zu den abgeschirmten Fluren führte, war es angenehm kühl und das verschließen der Tür, sperrte den Lärm und die Musik aus. Gerade hatte sie erleichtert aufgeatmet, als ihr stetiger Schatten sie auch schon erwischt hatte.
Oleanas Schritte wurden langsamer, bis sie gänzlich zum stehen kam, die Augen nun nach vorne gerichtet, dem aufeinander Treffen entgegen sehnend. "Das Schloss ist dank euch ausreichend geschützt. Mir besteht keine Gefahr, auch wenn ich mich nicht unmittelbar im Saal befinde." ihre Stimme zeugte nicht länger von der Festigkeit, welche sie vor ihren Gästen ausweisen konnte. Stattdessen schien ihre Stimme gesenkter und beinahe unsicherer zu sein. Sie hatte ihre Hände vor ihrem Körper zusammen gefasst, doch nun nutzten ihre Finger den Stoff ihres Kleides, um ihn zwischen den Fingerkuppen hin und her zu schieben. Ihr Verhalten war nicht das einer Königin würdig, dass war ihr jedesmal aufs Neue bewusst und doch tauchte es immer wieder auf. Sobald diese funkelnden Augen sie in der Nacht fanden.


"Das Band zwischen einem Hund und seinem Schützling ist schon eine interessante Sache, nicht? Es bindet, den einen mehr, den anderen weniger, aber nicht länger bindet es an diesen Ort" ~April Honderway


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#1007

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 16.06.2017 16:21
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Ein leichtes Kopfschütteln konnte man in der Dunkelheit von ihm erkennen, als er ihre Worte hörte. "Aber manche sind nur hier, um ihre Pflicht dir gegenüber zu erfüllen." Entgegnete der dunkelhaarige Mann ihr. Mit einem Mal wechselte er die Anrede, die sonst jeder der Königin entgegen brachte. So wie sie es immer am liebsten hatte, vor allem, wenn sie beide von niemand anderen gehört werden konnten.
Er fuhr mit seinen Händen in seine Hosentasche und senkte dabei ein wenig die Schultern. Sein Lächeln wurde sanfter, mit jeder Sekunde, in der er ihr Gesicht in aller Ruhe anschauen konnte, ohne dass es jemand anderen auffallen würde.
"Und ich glaube nicht, dass Cassian sehr erfreut sein würde, wenn erfährt, dass du dich mal wieder weg geschlichen hast." Seine Worte klangen keineswegs wie eine Ermahnung, eher war darin ein leises Kichern zu hören, was erkennen lies, dass die Vorstellung, wie sich der oberste Ritter mal wieder aufregen würde zu lustig wäre.
"Außerdem dachte, ich wenn du dich schon von der Festlichkeit weg schleichst, dass du mich dann mitnimmst. Wenn auch nicht als Ritter." Seine Augen liesen nun die Sehnsucht an die Oberfläche, die ihn immer wieder überkam, wenn er sie sah und er aber das Gefühl bekam, sie nicht berühren zu können, auch wenn er kaum einen Schritt von ihr entfernt stand.


»A heart is a heavy burden«
zuletzt bearbeitet 16.06.2017 16:24 | nach oben springen

#1008

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 16.06.2017 17:12
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Oleana hob den Kopf, die Lippen geöffnet, als wollte sie sogleich etwas auf seine Worte erwidern. Ihm versprechen, dass sie es auch vorgehabt hatte. Doch es war der kreuzen ihrer Blicke, was sie veranlasste die Lippen wieder zu schließen. Denn statt einer sofortigen Antwort, erhielt der Ritter nun eine Reaktion ihres Körpers, welche ganz allein ihm gehörte. Kaum blickte die Frau in sein Gesicht, begannen sich ihre Wangen in ein leichtes Rot zu färben. "Ich...Das hatte ich vorgehabt." nun war ihre Stimme noch leiser, ehe sie sie bewusst wieder etwas lauter erklingen ließ. "Jedoch warst du nicht mehr da. Du standest nicht länger an meiner Seite. Also dachte ich, Cassian hätte deine Hilfe beansprucht. Ich kann dich nicht noch mehr von deinen Pflichten ablenken, als so schon." es war keine Reue die sie fühlte, auch wenn ihre Stimme vielleicht den Klang besaß, viel mehr fühlte sie sich schuldig. Schuldig, dass sie ständig den Schutz beanspruchte, dass Cassian es nicht gerade leicht hatte, für eben diesen Schutz zu sorgen und dafür, dass in einem ganz entscheidenden Augenblick ihrer Pflicht als Königin nicht nach ging. Diese Gedanken verbreiteten sich wie ein Lauffeuer in ihrem Kopf, doch vermochten die grünlichen Augen ihr gegenüber, dass sich ein Schleier über sie legte und sie alles um sich herum vergaß. Dies war eine der Eigenschaft, welche sie an Killian so liebte.
"Doch jetzt bist du hier..." fuhr sie mit dem sprechen fort, nach dem Oleana den Mann ihr gegenüber einen Augenblick betrachtet hatte. "Bist du hier als Ritter oder als-" sie sprach nicht weiter, sondern ließ die Frage offen stehen. Eine Frage welche sie sich selbst stellte und welche darüber entschied, ob sie eine Grenze überschreiten sollte, welche ihr verboten war.


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#1009

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 16.06.2017 19:25
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Ich bin heute lediglich ein Springer zwischen allen Rittern." Erklärte Killian der Frau vor sich. "Ich bin dafür zuständig gegebenenfalls Information zwischen ihnen zu übermitteln. Deshalb musste ich deine Seite verlassen. Freiwillig hätte ich es nicht gemacht." Fügte er noch an seine Erklärung mit an, worin er ein stummes Versprechen legte, sie nie zu verlassen.
Nachdem ihre unvollständige Frage verklungen war, schaute er sie noch für einen langen Moment an. Wie sehr doch ihre Art liebte. Sie konnte bei ihm nichts verstecken. Jede Gefühlsregung würde sie ihm verraten, egal ob sie wollte oder nicht. Er liebte sie dafür, dass sie die Königin war, doch noch mehr liebte er sie dafür, dass sie sich nie über ihn gestellt hatte auch wenn sie das Oberhaupt aller Nymphen war. Sie verhielt sich wie ein einfaches Mädchen, auch wenn sie viel mehr war. Sie war seine Liebe, sein Leben.
"Ich haben diesen Gang vielleicht als Ritter betreten, doch nun bin ich ein einfacher Mann." Er schmunzelte kurz über sein letztes Wort, bevor er sich selbst korrigierte: "Vielleicht passt liebestrunkener Junge ein wenig mehr." In diesem Moment hob er eine Hand und lies sie sanft in das Haar an ihrem Nacken gleiten. Somit hob er ihren Kopf leicht an und bedeckte ihre Lippen mit den seinen. In jeder seiner Bewegung und Berührung war er so vorsichtig, wie es nur ging, obwohl er an sich halten musste, sie nicht einfach mit sich zu nehmen, um sie diese Nacht für sich zu haben.


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zuletzt bearbeitet 18.06.2017 02:34 | nach oben springen

#1010

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 19.06.2017 22:51
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Oleana hatte etwas erwidern wollen, doch schnitt Killian ihr die Worte mit seinem Kuss ab. Unwillkürlich hatte sie die Luft angehalten, doch würde sie nicht lange ohne auskommen müssen, denn bereits wenige Sekunden nachdem Killian den Kuss begonnen hatte, erwiderte Oleana ihn auch schon. Noch zeugte ihr Kuss nicht von der Sehnsucht, welche ihr Herz verzerrte, viel mehr glich er dem vorsichtigen Vortasten, wie jeder ihrer heimlichen Treffen. Als müssten sie jedes Mal aufs neue Vorsicht walten lassen, da sie beide wussten, wie gefährlich ihre Taten waren. Jedoch legte Oleana ihr zurückhaltendes Verhalten Schrittweise ab, als sie die Arme hob. Zaghaft legten sich ihre Hände über seine Schultern um seinen Hals, während ihr Körper Killian etwas entgegen kam. Ihr Körper reagierte von ganz alleine auf seine Anwesenheit, auf seine Stimme, auf seine Berührungen. Als würde sich alles in ihr nach ihm sehnen und jegliche Vorsichtig vergessen. Meist reagierte ihr Körper auch schneller als sie selbst ihre Gedanken hätte ordnen können. Es reichte, dass er plötzlich dicht bei ihr stand oder sich zu ihr lehnte und ihr etwas zu raunte, ihr Kopf machte den Rest. Und so würden sich ihre Wangen röten, wie die eines jungen Mädchens, ganz gleich, ob der Augenblick angebracht war oder nicht. Doch Oleana war dieser Art ihm keineswegs abgeneigt. Er erinnerte sie daran, wie sie hätte sein können, wenn sie nicht das Schicksal einer Königin besäßen würde, wenn sie ganz normal aufgewachsen wäre. Dieses Es ließ sie ihre Pflichten vergessen, ihre Grenzen, sie wollte sich nur noch an ihn lehnen, die Augen schließen und seine Nähre spüren. Nach mehr sehnte sie sich auch jetzt nicht. Doch drängte sich die Angst zwischen ihr Sehnen. Die Angst davor, ihn in Schwierigkeiten zu bringen, die Angst um ihn. Unbewusst zog sie sich etwas näher an ihn, zu stark war ihr innerer Kampf, ihn bei sich zu halten oder ihn freizugeben.


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#1011

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 19.06.2017 23:09
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Stumm erwiderte der junge Mann die Berührungen seine Liebe. Er hob seinen anderen Arm und legte ihn straff um ihre Taille. Somit zog er sie näher an seinen Körper heran, um sich zu versichern, dass es nicht wieder einer seine kindlichen Träume war.
In den Nächten, in denen er nicht bei ihr sein durfte, träumte sich sein Geist immer wieder zu ihr. Er träumte, wie er die Frau, vor sich, in die Arme schließen konnte, wie er sie Küssen konnte und es niemanden interessieren würde.
In seinen Träumen konnte Killian sie ganz eng an sich ziehen, den ganzen Tag mit ihr im Bett verbringen. Er hörte ihr helles Lachen und sah das Funkeln in ihren Augen, auch wenn sie in der wirklichen Welt nicht bei ihm war.
In einem absurden Traum, welcher nicht gerade selten vor kam, träumte er von einer Zukunft mit ihr, wie sie viele Paare haben durften. Und immer wenn er aufwachte und feststellte, dass er nie so eine Zukunft mit ihr haben dürfte, stellte er fest, dass er mit niemand anderen so eine Zukunft haben wöllte, außer mit ihr. Er wollte keine Zukunft mit einer Frau, die ein eigenes Haus und eigene Kinder mit einschloss, solange diese Frau nicht Oleana sein würde.
Als sich dieser Traum wieder mal in den Vordergrund schob hielt er in dem Kuss inne und lies seine andere Hand sinken, um Oleana näher an sich ziehen zu können. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und atmete ihren Duft tief ein.
"Ich liebe dich so sehr." Sagte er mit belegter Stimme und kräftig schlagendem Herzen. Plötzlich schien er wieder der Junge von vor vielen Jahren zu sein, welcher das Gefühl bekam, für immer allein auf der Welt sein zu müssen. Auf einmal schien es so, als wäre er der hilflose, schwache Junge, welcher immer wieder verloren hatte und gefallen ist, so als wäre er abhängig von Oleana, da sie ihm stets aufhalf.


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zuletzt bearbeitet 19.06.2017 23:13 | nach oben springen

#1012

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 09.07.2017 23:06
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Die grauhaarige Frau schloss für den Augenblick der Nähe ihres Geliebten die Augen. Voller Vertrauen, dass er noch in ihren Armen war, sollte sie ihre Augen wieder öffnen. Noch immer hallte die Freude Killian bei sich zu haben innerhalb ihres Brustkorbes nach. Auch wollte das kribbeln auf ihrer Haut nicht nach lassen. Jede Stelle an ihrem Körper, welche er berührte begann mit glühen und weigerten sich das Gefühl seiner Berührung je wieder zu vergessen. Sie strich sanft durch das dunkle, eigenwillige Haar des Nymphen. Seit sie seine Angewohnheit, sich hinter seinen Haaren zu verstecken, bemerkt hatte, lernte sie seine Haare dafür um so mehr lieben. Vor allem die darunter liegenden ehrlichen Augen. Ihr Kopf lehnte sich gedankenverloren an den seinen und ein liebevolles Lächeln legte sich in ihre Mundwinkel nieder. Oleana hielt den Atem an und lauschte seinem Herz, welches synchron zu ihrem schlug. Die Herzen zweier Verliebten.
Unschlüssigkeit nistete sich in ihrem Kopf ein. Wie immer, wenn der Ritter an ihrer Seite war, verließ sie die Stärke, welche sie für ihr Volk vertrat. So trat sie ihm als unsicheres, unwissendes, Mädchen entgegen, welchem die Krone auf dem Schopf noch viel zu groß war. Mit erglühten Wangen drehte Oleana ihren Kopf in Richtung Killians Ohr. "So sehr, wie ich dich." es war keine Frage, doch hatte sie plötzlich das Gefühl, dass ihre Antwort seinen Gefühlen nicht mehr gerecht wurde. Bedrückt suchte sie nach einer besseren Erwiderung, ohne zu merken, dass ihre Hand in seinem Haar regungslos geworden war.


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#1013

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 09.07.2017 23:49
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Killian zog die Luft scharf ein, als ihre sanfte Stimme nah an seinem Ohr wiederhallte. Seit dem ersten Moment, in welcher Sie zu ihm sprach, hypnotisierte ihre Stimme ihn immer wieder.
Langsam hob er seinen Kopf, langsam genug, dass ihre Hand nicht daraus rutschen würde. Ein weiterer Kuss folgte auf ihre Worte und seine Arme zogen sie noch näher an seinen Körper heran.
"Weißt du, ich bin für die heutige Nachtwache wieder eingeteilt wurden." Verkündete er Stolz die Tatsache, die Nacht wieder bei ihr verbringen zu können.
Jedes mal, wenn er nachts zu ihrem Schutz eingeteilt wurde, schlich er sich in ihr Schlafzimmer und legte sich zu ihr. Zwar schlief er nicht, doch das war ihm egal. Jedes mal schmiegte sie sich an ihn und er merkte, wie ihre Brust sich immer intensiver hob und senkte und ihr Atmen immer schwerer wurde. Das war oft einer dieser Momente, wo ihm die Augen zufallen wollten, doch bevor er vollständig einschlafen konnte, ermahnte er sich immer wieder wach zu bleiben. Er durfte sie nicht in Gefahr bringen, nur weil ihn der Schlaf einholte. Das würde er sich nicht verzeihen können, wenn ihr dadurch Schaden zugeführt werden würde.
"Ich freue mich schon die letzten Tage darauf. Doch ich glaube Revy hat mal wieder meinen Dank verdient, dass ich diese Schicht so oft übernehmen darf." Ein Schmunzeln bildete sich in seinen Mundwinkel. Im gleichen Moment hob er seine linke Hand und nahm eine ihrer Strähnen zwischen seine Finger. Gedankenverloren spielte er mit jener, während seine Augen nicht von dem Anblick ihrer Augen ablassen wollte. Jedoch rutschte sein Blick ein Stück weiter hinunter in ihr Dekolleté. Keineswegs aufgrund von anzüglichen Gedanken. Er erblickte eine ihrer Ketten, wobei sein Lächeln immer größer und liebevoller wurde.
"Weißt du, wie gut die die Kette steht?" Fragte er sie dann, als er seinen Blick wieder hob.


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zuletzt bearbeitet 10.07.2017 13:30 | nach oben springen

#1014

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.07.2017 00:45
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Verträumt, benebelt und verliebt wurde der intensive Blick des Mannes erwidert. Die viel zu hellen Augen konnten sich keine Sekunde von ihm abwenden. Zu stark wirkte sein Zauber auf der Frau in seinen Armen. Als er seine heute Nachtschicht ansprach, hatte sie die Lippen geöffnet, um ihn ihre Freude auszudrücken. Sie fühlte sich, als könnte sie weitaus besser und ruhiger schlafen, wenn sie ihn an ihrer Seite wusste. Seine Wärme an ihrem Körper, sein warmer Atem auf ihrer Haut, seine Berührungen für ihre Seele. Innerhalb so kurzer Zeit war sie ihm nicht nur verfallen, er ließ sie glauben, vollkommen abhängig von ihm zu sein. Er ließ sie hoffen, auf jede neue Begegnung, auf jeden neuen Kuss. Sie wünschte sich Killian öfter an ihre Seite, als er bereits war. Länger, alleine, nur für sie da.
Doch Oleana schloss ihre Lippen wieder, als ihr der Egoismus in ihren Gedanken erneut bewusst wurde. Er tat schon so viel für ihr Wohlergehen, doch sie konnte gar nicht genug davon bekommen. Dankbar über den Themawechsel, senkte sie die Augen und betrachtete die Kette. Der Anhänger war ein matt goldenes Medaillon. Es bestand aus eng umschlungenen und eng beieinander liegenden, filigranen Ranken. Durch ihr inniges verästen, schützten sie den Inhalt, welcher so wichtig für Killian und ihr war. Oleana löste ihre rechte Hand von dem Ritter und berührte gedankenversunken lächelnd den Anhänger mit den Fingerspitzen. "Ich betrachte es jede Nacht. Es gibt mir das Gefühl, ich müsse es nur berühren und du wärst bei mir." Ihre Augen hoben sich zu seinem Gesicht, einen fibrigen Glanz innehabend. "So trage ich immer ein Teil deiner Liebe dicht bei mir."


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#1015

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.07.2017 01:29
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Genau deswegen habe ich sie dir Geschenkt." Das Lächeln wurde größer und lebendiger, als er ihren Blick erwiderte. "Und dabei hast du dich so gesträubt sie anzunehmen." Er erinnerte sich zurück, wie sie vehement dagegen gehalten hatte, sie zu tragen. Nicht weil ihr die Kette nicht gefiel, nein, eher aus der Tatsache geschuldet, dass es Killians einzige Erinnerung an seine Mutter war. Das einzige, was sie für ihn noch am Leben hielt.
Gleichzeitig war diese Kette ein Versprechen von ihm an Oleana, dass er immer zurück zu ihr kommen würde. Ein Beweis, dass er sie für immer lieben würde.
Ein weiteres Mal beugte er sich zu ihr und stahl ihr einen Kuss von ihren Lippen. Dabei war seine Hand an ihrem Körper hinab gewandert, bis er an ihrer Taille angekommen war, mit beiden Armen sie fest umschließen konnte und sie somit wieder näher an sich zog.
Nur langsam löste er sich von ihr, wobei seine Haare wieder mehr in sein Gesicht rutschten. Kaum bemerkte er diese Tatsache, hob er die linke Hand und fuhr sich seine Haare nach hinten.
Seitdem Oleana mal geäußert hatte, wie schade sie es findet, dass er seine Augen hinter seinen Haaren versteckte, hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, sie immer in einem halben Zopf zusammenzufassen, sodass einerseits die vorderen Haare zurück gebunden waren aber sein unteres Haar weiterhin offen war.
Er wollte schon seine anderen Hand zu seinen Haaren heben, um sie zusammenzubinden, als er eine Tür ins Schloss fallen hörte. Schwere, bestimmende Schritte hallten in dem Flur wieder und es war kaum mehr als ein paar Sekunden, in denen Killian einen Schritt von ihr weg machen konnte und Cassian um die Ecke bog.
"Ich habe dich überall gesucht Oleana!" Man hörte einen angespannten Unterton in seiner Stimme, jedoch als er Killian hinter ihr erblickte, konnte man sehen, wie die Anspannung ihn langsam verließ.
"Ich habe die Hoheit begleitet." Brachte er auch gleich die erstbeste Lüge über seine Lippen, damit Cassian nicht all zu böse wurde. "Sie hatte mich gebeten sie zu begleiten und da es meine Pflicht ist meiner Königin zu dienen, habe ich sie begleitet."
"Du weißt ganz genau, dass ich du heute eine andere Pflicht hast!" Belehrte Cassian den jungen Mann, welcher augenblicklich einen weiteren Schritt von Oleana weg machte, um sich leicht zu verbeugen.
"Entschuldige bitte. Ich dachte, wenn mich Larenn Deviyaan darum bittet sie zu begleiten, dass ich zuerst dieser Pflicht nachkommen müsste." Er strickte immer weiter eine Geschichte zusammen, in der Hoffnung, Oleana würde es verstehen und mitspielen.
"Das nächste Mal gibst du solch eine Aufgabe an jemand anderen ab, wenn du einen anderen Posten hast." Belehrte er den jüngeren weiter, welcher wieder den Kopf neigte.
"Ich verstehe. Entschuldige bitte." Langsam hob Killian wieder den Kopf, worauf er sah, dass Cassian ihm mit einem Kopfnicken zeigte, dass er gehen sollte. Unaufgefordert setzte sich Killian in Bewegung, doch als er an Oleana vorbeiging, streckte er ein letztes Mal seine Finger nach ihr aus, um sie nochmal zu streifen.


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zuletzt bearbeitet 28.07.2017 01:35 | nach oben springen

#1016

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.07.2017 01:43
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Das Gefühl von Verlust schraubte sich um Oleanas Herz, als Killians Berührungen so abrupt verschwanden. Nur die Hitze an den Stellen, wo seine Finger sie berührt hatten, brannte noch auf ihrer Haut nach. Dem Gedanken sortieren ihrerseits geschuldet, nahm sie den Inhalt des Gespräches der beiden Männer erst verzögert war. Doch was sie hören musste, ließ sie ihren Platz erneut vergessen. Killian hatte ihr das antworten abgenommen, indem er schneller reagiert hatte und somit alle Schuld auf seinen Schultern trug. "Cassian." erhob die weißhaarige Frau endlich ein, doch es war bereits zu spät. Das streifen ihrer beiden Fingerspitzen war die letzte Berührung, dann hatte Killian sie passiert. "Du warst zu streng zu ihm!" wandte sie sich sofort an ihren Obersten Ritter. Dabei war ihr sehr wohl bewusst, dass ihr Geist noch immer von den Küssen vernebelt war. "Du hättest genauso gehandelt, wenn du an seiner Stelle gewesen wärst." Oleana wusste, dass die oft Killian in Schutz nahm oder für ihn einstand, häufiger, als es für andere tat. Doch nun war es zu spät ihre Worte wieder rückgängig zu machen. Stattdessen strafte sie die Schultern, hob den Kopf leicht an und widerstand den Wunsch nach dem Medaillon zu greifen. Eine Geste, die ihr zu jeder Zeit Kraft gab.


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#1017

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.07.2017 02:03
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Cassian atmete tief durch, als er sich durch das kurze schwarze Haar fuhr. "Wie oft muss ich die Worte noch hören?" Man konnte bei seiner Frage das entweichen Der Luft in seiner Lunge hören. Er machte ein paar Schritte auf sie zu, um nicht ganz so weit von ihr stehen zu müssen. "Er vergisst viel zu oft, wo sein Platz wirklich ist. Auch wenn er einer der Schattenritter ist, so hat er noch lange nicht seine Ausbildung beendet. Er steht unter meinem Kommando und ich kann es mir einfach nicht erlauben, dass er seine Aufgaben vergisst. Selbst an einem Abend wie dieser hier." Versuchte er es der Königin vor sich zu erklären. "Ich weiß, dass er nur dein Wohl im Sinn hat. Er ist sehr aufopfernd und arbeitet hart, ich weiß. Ich kenne diese Worte nur zu gut von dir." Er rang sich ein Lächeln ab, womit er auf einmal gar nicht mehr so streng wirkte. "Doch er muss meinen Anweisungen folge leisten, auch wenn du über mir stehst." Er legte seine Hände väterlich auf ihre Schultern, wobei er mit einem Daumen immer wieder über ihre Schulter streichelte. "Entschulde bitte meine Strenge, jedoch braucht er sie."
Ein weiteres Seufzen entfuhr seinen Lippen, bevor einen Schritt zurück machte und sie anschaute. "Möchtest du noch weiter der Festlichkeit fern bleiben? Ich begleite dich natürlich."


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#1018

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.07.2017 23:39
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Oleane genoss die Berührung von Cassian. Sie war nicht mit den Berührungen von Killian zu vergleichen und doch gab Cassians väterlicher Trost ihr genauso Halt. Die Königin musste ihren Blick leicht heben, um in die gelben Augen ihres Beschützers zu blicken. "Ich weiß zu schätzen wie viel Mühe man sich meinetwegen gemacht hat. So viele sind erschienen..." Als würden ihre Lider schwer werden, schlug sie sie nieder und betrachtete ihre Hände, welche eine dünne Schicht ihres Kleides hielten. "Ich werde nicht lange abwesend sein. Ich brauche nur für ein paar Minuten frische Luft." diese Worte waren nicht gelogen, doch beinhalten sie lediglich die halbe Wahrheit. Denn sie wünschte sich, der feier für den restlichen Abend entgehen zu können. Vielleicht war es das fehlende Adrenalin, welches sie mit Killian verlassen hatte oder das vermissen eben diesem, doch mit einem Schlag, fühlte sie sich so unheimlich müde und erschöpft.
"Du musst nicht bei mir sein. Ich weiß doch, dass du viel zu tun hast. Du," sie überlegte kurz, da Oleana wusste, dass sich Cassian nicht zufriedengeben würde, bis sie jemanden an ihrer Seite hatte. "Ich glaube Revy wartet immer noch da, wo ich sie zurückgelassen habe. Sie kann mich begleiten."


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#1019

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.07.2017 23:59
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Ich werde dich mit Freuden bis zu der Stelle begleiten, an der Revy zurückgelassen hast." Wieder schmückte ein sanftes Lächeln seine Lippen. "Ich weiß um deinen Wunsch nach Freiheit, aber du kennst auch unser aller Vergangenheit." Er fuhr ihr kurz mit dem Handrücken über ihre blasse Wange, bevor er ihr einen Arm anbot, um sie mit sich führen zu können, auch wenn sie eher den Weg kannte, als er.
"In nächster Zeit sind keine weiteren Festlichkeiten oder Verpflichtungen auf der Tagesordnung. Was hältst du davon, wenn wir mal wieder auf das Landhaus fahren?" Beide wussten, dass Cassian mit wir nicht nur sie beide meinte, es würde so gut wie alle Ritter folgen, doch er wusste, wie sehr sie es mochte dort zu sein.


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zuletzt bearbeitet 29.07.2017 00:04 | nach oben springen

#1020

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 02.08.2017 22:02
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Schneller. Er musste noch schneller rennen. So schnell, dass er den Boden unter seinen Pfoten verlor und der Wald wie ein Band an im vorbei zog. Seine Lunge musste nach Luft ringen und der Wind musste sich in seinem Fell verfangen. Erst wenn die Muskeln reißen, erst wenn seine Knochen unter Belastung ächzen, erst wenn jegliche menschliche Eigenschaft hinter ihm war, dann war er schnell genug. Keine Sprache, keine Gefühle, keine Gedanken. Noch immer liefen die Bilder der letzten Tage vor dem inneren Auge ab. Es lag die schönste Nacht des Monats hinter ihnen, doch wie atemberaubend sie auch war, danach kehrte der schmerzliche Alltag zurück. Der Käfig schloss sich erneut für einen Monat. Er war nicht der einzige, der weggesperrt wurde. Sie alle litten, doch keiner konnte es ändern. Nun waren die meisten wieder fort. Der Jüngste, der Älteste, nur er diesmal nicht. Diesmal durfte er wieder frische Luft atmen.
Der Wald sprang mit einem Schlag ihm entgegen. Erst jetzt bemerkte er, wie sehr er schon nach Luft rang. Doch es war noch nicht genug. Mit all der übrigen Kraft senkte er seinen Körper tiefer auf seine Läufe und drückte sich so schwungvoll ab, wie es ihm nur möglich war. Stechender Schmerz durchzog seine Schultermuskeln. Schneller. Er war noch nicht weit genug von dem Haus weg. Er konnte den Alpha immer noch riechen. Der Wald hatte ihn noch nicht verschluckt. Mit jedem großen Satz, wurde dem Tier erst bewusst, wie gehetzt es von außen wohl aussehen musste. Wie geblendet von der endlichen Freiheit. Nein, das Tier wurde sich dies nicht bewusst. Es war der Mann in dem Tier. Der Mann der spürte, wie sich das Tier die Kontrolle mit jedem Schritt an sich riss. Es war der Mann, der keine Kraft mehr hatte, der nach Luft schnappte. Nicht der Wolf. Denn für ihn würde der Lauf erst beginnen, wenn der Mann erschöpft war. Wenn er frei war. Schneller.
Die Zeit verschwamm, samt den Konturen des Waldes. Schwärze zog sich über die Augen des Mannes. Er war zu lange, zu schnell gerannt, er hatte die Grenze überschritten. Reue, ein letzter Versuch, ein sinnloses Unternehmen des Menschen. So war der Wolf doch längst zu schnell für ihn. Und doch war es nur ein dünnes Tuch eines unverkennbaren Geruches, welches beide umschlang. Es war der Wolf, welcher den Weg einschlug, doch war es der Mann der sich daran stärkte. Es war der süße Geruch von Blut, welche beide lockte. Dem beide nicht widerstehen konnten.
Die Schritte wurden kleiner, das Tempo sank. Der Wolf hatte verloren. Erneut. Zu stark war der Wille des Mannes, zu groß die Sorge. Denn während der Wolf dem Geruch nach Blut gefolgt war, hungrig nach dem Eigentümer, so leitete den Mann die Sorge nach eben diesen Eigentümer.
Langsam kam das mächtige Tier zum stehen, die dunklen Augen betrachteten die blutige Szene, welche sich ihnen darbot. Keine zwei Meter entfernt lag ein toter Hirsch. Hingerichtet, entweihtet, halb gehäutet, abgeschlachtet. Sein Blut färbte das Gras dunkelrot. An seiner Seite lag seine Lebenspartnerin, ein Reh. Beide teilten das gleiche Schicksal und den gleichen Anblick. Fliegen und andere Insekten hatten sich den Kadavern bereits erbarmt, was zeigte, dass sie wohl schon mindestens einen Tag tot waren. Doch nicht sie waren es, wen der Blick des Wolfes galt. Inmitten der restlichen Innereien und dem ganzen Blut lag eine nackte junge Frau. Es war nicht direkt deutlich, ob sie bewusstlos war oder nur schlief, lediglich dass sie sich nicht mehr rührte. Mit bedachten Schritten trat der Wolf so dicht es ging an die Frau heran. Zaghaft legte er ihr seine Nase auf die erhitzte Stirn. Erst jetzt sah er, dass sich ihre Brust ungewöhnlich schnell hob und wieder senkte. Das Tier hob den Kopf wieder. Um sie herum lagen weder Kleidungsfetzen noch ähnliche Hinweise, woher sie kam oder warum sie hier lag. Nur eins stand unweigerlich fest: Sie war die Mörderin der beiden Tiere. Der Geruch der von ihr war durch das ganze Blut unterdrückt und doch war der frische, wilde Geruch des Wolfes unverkennbar. Sie war eine frisch Gebissene.
„Hörst du mich?“ die kühle Hand des Mannes legte sich auf die blutverschmierte Wange. Auch wenn sie nackt war, so trug die Frau ein erschreckend schönes Kleid aus dunkelrotem Blut. Er strich ihr die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht und versuchte ihren Kopf anzuheben, auch wenn er nicht dazu kommen würde. Plötzlich schlug die Frau die Augen auf. Ihre Pupille war klein, hektisch schoss sie hin und her, um so schnell wie möglich ihre Umgebung zu erkunden. Die Augen waren blutunterlaufen, die lange Nacht hatte deutliche Spuren hinterlassen. Mit ihrem Erwachen begann ihr Körper zu zittern und die Hitze zu steigen. Erst jetzt fixierten das hektische Augenpaar den Mann und schien ihn nicht mehr los zu lassen. Ein Wimpernschlag verging. Ein weiterer. Dann stieß sie ein Schrei aus, bei welchem sich ihre Stimme in der Höhe überschlug. Sie stemmte die kraftlosen Hände gegen seine nackte Brust und versuchte sich von ihm weg zu drücken. Leider erfolglos.
„Ganz ruhig.“ versuchte der Mann sie zu beruhigen. „Ich will dir doch nichts tun. Ich will dir doch nur helfen.“ doch seine Antwort war ein verweintes, aber energisches Kopfschütteln. Ihr Körper zitterte nun noch stärker, während sie versuche sich von ihm zu wenden. „Hör zu, wir sollten uns erst mal um deinen Körper kümmern.“ versuchte er es erneut. Als er dabei nach ihrem Arm griff, schrie sie nur noch mal auf. Seufzend gab er sie frei, erhob sich und machte einen Schritt zurück. „Mein Name ist Kael.“ versuchte er es nun auf einen anderen Weg. „Ich habe dich hier gefunden und will dir helfen.“ Kael sprach langsam und so deutlich wie er konnte. Er konnte keine Gebissene zurücklassen, schon gar nicht eine Frau. Eben diese hatte sich jedoch nun abgewandt. Die Knie an die Brust gezogen und die Arme darum geschlungen, zeigte sie ihm ihren Rücken. Damit zeigte sie ihm die Kratzer und Schrammen, der letzten Vollmondnacht. Doch passten einige nicht direkt zu der ersten Verwandlung eines Gebisssenen. Gerade als er die Hand nach ihnen ausstrecken wollte, bemerkte er, wie sie bereits dabei waren zu verheilen. In wenigen Stunden, würde ihre Haut wieder makellos sein und alle Spuren der Nacht verschwunden. „Lass mich dir bitte helfen.“ flehte Kael sie flüsternd an. Seine Finger waren keine Zentimeter von ihrer Schulter entfernt, als er ihren ersten Satz hörte: „Fass mich nicht an.“

„Was ist denn daran so schlimm?“ die blass braunen Augen des Mannes sahen Sam verständnislos an. Luke nahm sich die Zeitung vom Gesicht, welche Sam immer darauf positionierte, sollte er eingeschlafen sein. Nun sah er in das anklagende Augenpaar eines Freundes, welchen er wohl verärgert hatte. Soeben hatte dieser ihn vorgeworfen den ganzen Tag stets zu verschlafen und damit alles zu verpassen. Eine Klage, welche der der Ältere von beiden schlichtweg nicht nachvollziehen konnte. „Es gibt keinerlei Ereignisse um die ich es leid bin, dass ich geschlafen habe.“ verteidigte sich der Mann, mehr halbherzig. „Das kann nur jemand sagen, der ständig schläft und dabei auch noch so laut schnarcht.“ es war nicht schwer das Schmunzeln in Sams Mundwinkeln zu erkennen. Die Diskussion hatte bereits zu Beginn ihre Ernsthaftigkeit verloren. „Du solltest dich mal hören, es klingt als-“ er brach im gleichen Augenblick ab, wie Luke alarmierend den Kopf in Richtung Wald drehte. Beide hatten wie eh und je auf der Terrasse Platz genommen, während der Rest entweder schlief, die Räumlichkeiten nicht verließ oder in den arbeitstauglichen Alltag zurückkehrte. Nun starrten die Männer in das Unterholz, durch welches nun der erwartete Ankömmling trat. Kael trug neben dem stolzen breiten Grinsen im Gesicht und den Blutspuren auf der nackten Haut, eine bewusstlose nicht weniger von Blut getränkte Frau. Sam sprang sofort auf und rief einer der Bediensteten im Haus zu Kleidung und eine Decke zu bringen, während er die Treppen hinunter eilte und sich zu Kael kniete, welche die Bewusstlose sanft auf das Gras bettete. „Wo...“
„Ich bin weiter gelaufen als sonst und dann einfach dem Blut Geruch gefolgt.“ beantwortete Kael die begonnene Frage. „Sie hat wohl gestern ihren ersten Vollmond erlebt.“ erneut strich er der Frau die Haare aus dem Gesicht und weigerte sich sie gänzlich abzulegen, stattdessen hielt er ihren Kopf in eine annähernd aufrechte Position.
„Sie ist aufgewacht, als ich bei ihr war.“ sprach Kael nach einer kurzen Pause weiter. „Doch sie wollte sich einfach nicht helfen lassen.“
Sam hob den Blick und konnte nun deutlicher die Kratzer und Bissspuren auf Kaels Armen und Schultern erkennen. „Sie hat sich wohl ganz schön gewehrt.“
Ein stolzes Nicken kam als Antwort. „Irgendwann holte sie die Schwäche ein und sie viel bewusstlos um. Aber eigentlich zählt das doch unter meinen Sieg, oder?“ schräg grinsend sprach sich der Mann den eigenen Sieg zu. Er hatte schon immer gerne seine Kräfte mit anderen gemessen. Nur diesmal war dies einfach zu unpassend. „Sollten wir nicht...“ Kael hob die Augen und sah an der Fassade hinauf zum dritten Stock. „Ich bin mir sicher, dass er deine Ankunft bereits vor uns bemerkt hat und gleich unten sein wird.“ unterbrach Sam ihn diesmal, dabei betrachtete er den Körper der Frau mit besorgten Blick. „Es ist ein Wunder, dass sie es überlebt hat.“
„Ich glaube, da hat nicht mehr viel gefehlt.“


"Das Band zwischen einem Hund und seinem Schützling ist schon eine interessante Sache, nicht? Es bindet, den einen mehr, den anderen weniger, aber nicht länger bindet es an diesen Ort" ~April Honderway


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