#976

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 29.03.2017 23:24
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Augenblicklich änderte sich der Blick von Arthur. Er sah Marú erst fragend an, doch schnell bemerkte er, dass sich seine Stimmung wohl etwas zu schnell gehoben hatte, als der Namen gefallen war. Er reagierte zu schnell, dafür dass er es eigentlich verheimlichen sollte. "Oh, schätzt du meine Chancen wirklich so gering ein?" spielte er seine Rolle als tief Getroffenen. Die Rolle eines jungen Mannes, welcher sich an dieser Frau wohl für den Rest seines Lebens die Zähne ausbeißen würde. Auch wenn dies in gewissermaßen zu traf, wenn auch nur mit einer anderen Bedeutung. Nur war es Arthur, der die Arme vor der Brust verkreuzte und auf die blonde Elfe hinab sah. "Dann begebe ich mich doch hoffentlich nun in fähige Hände, damit meine Aussichten nicht länger so enttäuschend sind." seine blauen Augen funkelten herausfordernd.
Lucis lehnte sich in seinem Stuhl zur Seite, in die Richtung in welcher Sam gar nicht zu weit entfernt stand. "Um wem geht es gerade? Mir ist dieser Name noch nie unter gekommen." erklärte er seine Frage. Sam stellte sich mit einem Lächeln neben den Schwarzhaarigen. "Ava ist eine Elfe, welche die Ehre erhalten hat, auf unseren kleinen Blonden aufzupassen. Wenn auch nur Vertrags gezwungen."
"Ah." entfuhr es Lucis, die Augen immer noch auf Arthur gerichtet. "Er versucht wohl seine übliche Maschen an ihr, nicht wahr?"
Sam hob und senkte nur die Schultern. "Du kennst unseren Arthur doch, er lässt nichts unversucht."
"Sonst wäre er auch nicht Arthur." lachte der Beta leise, dabei hatte er sich in seinen Stuhl wieder zurück gelehnt.


"Das Band zwischen einem Hund und seinem Schützling ist schon eine interessante Sache, nicht? Es bindet, den einen mehr, den anderen weniger, aber nicht länger bindet es an diesen Ort" ~April Honderway


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#977

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 29.03.2017 23:39
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Vielleicht nicht übermäßig gering." Ruderte Marú auch schon zurück.
"Aber wenn du Ava gegenüber auch immer so nah bist, kann ich es verstehen, dass es ihr manchmal zuviel ist." Marú wählte ihre Worte möglichst sanft, damit das Gespräch nicht wieder, wie auf dem Ball ihres Vaters, endete. "Manchmal ist es auch keine verkehrter Gedanke, ein wenig nett, mit einem kleinem Geschenk oder dergleichen zu sein. Oder vielleicht fragst du sie mal wie es ihr geht oder was sie gemacht hat, bevor sie hier her kam. Ungezwungene Gespräche lockern Situationen immer wunderbar auf." Gab sie ein paar Vorschläge, wie er Avas Herz erobern könnte, auch wenn diese Tipps für Arthur wahnsinnig unnötig waren. "Das sind wirklich nur ein paar Vorschläge, die du dir mal durch den Kopf gehen lassen kannst. Du scheinst sie ja wirklich zu mögen." Ein zaghaften Lächeln zog sich über ihr Gesicht, während sie zu Arthur aufschaute. Oder frag sie doch mal, ob du sie ausführen darfst, immerhin war sie doch auch zu dem Ball netter als sonst zu dir." Brachte sie auch schon den nächsten Vorschlag ein.


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#978

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 29.03.2017 23:56
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Arthur legte seine rechte Hand unter sein Kinn und dachte ernsthaft über ihre Worte nach. Diese Dinge hatte er gar nicht in betracht gezogen. Auch wenn es von einem eingebildeten Charakter sprach, doch konnte er sich keinen großen Problemen mit Frauen beklagen. Er hatte es mit den Jahren gelernt, was er sagen sollte, wie er handeln sollte, wie weit er gehen konnte. Doch hatte ihn wohl niemand mehr vor eine derartig schwierige Aufgabe gestellt, wie Ava. Bei ihr wollt er nicht einfach nur ihre Zuneigung gewinnen. Bei ihr hatte er das Verlangen alles richtig zu machen und sie keinesfalls oberflächig zu behandeln oder ihr halbherzig entgegen zu treten. "Du meinst also, ich sollte ihr kleine Geschenke machen und sie ausführen?" griff er nun die Worte auf, welche ihm am meisten beschäftigt haben. Während er tief in Gedanken versunken war, waren die restlichen vier Wölfe bereits bei dem Thema ausgestiegen. Lucis hatte überrascht über die Wendung ihrer Unterhaltung von Marú und Arthur hin und her geschaut, doch traute er sich auch nicht etwas einzuwenden. Stattdessen hob er den Kopf und drehte ihn zu Sam neben sich. Dieser hatte soeben Blicke mit Luke ausgetauscht, anscheinend planten sie auch etwas anderes, als den beiden zu zuhören. Der kleine Schwarzhaarige Junge war bereits längst verschwunden, ohne das Lucis ihn überhaupt gehört hatte. Eine kräftige Hand legte sich auf die Schulter des Westlichen Wolfes und Sam beugte sich zu ihn hinab. "Wir werden uns jetzt etwas zu essen holen und dann wieder kommen. Wünschst du auch etwas? Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Frühstück nicht sehr ergiebig gewesen war."
Dankbar nickte der Angesprochene. "Ich wäre dir dafür unendlich dankbar. Das heutige Frühstück hat leider gar nicht stattgefunden, dafür war die Zeit zu knapp bemessen."
"Mach dir keine Gedanken, deswegen habe ich es dir ja auch angeboten." damit wandten sich Sam und Luke von der kleinen Gruppe ab und traten in das Innere des Gebäudes. Und ließen Lucis lautlos seufzend zurück. Die Augen geschlossen und die warme, aber klare Luft in der Lunge.


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#979

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 30.03.2017 07:19
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Aber nur wenn sie das auch möchte, also was das ausführen angeht. Wenn du ihr zu viele Geschenke machst, wird sie das sicherlich sagen und vielleicht nicht so toll finden."
Marú hob ihre schlanken Hände, um ein wenig beschwichtigend zu wirken. "Ich weiß, du magst sie sehr, deshalb darfst du nicht zu aufdringlich sein." Riet sie ihm. Arthur bemühte sich sehr Ava für sich zu gewinnen, was Marú nur unterstützen wollte. Sie hoffte, dass Ava irgendwann sehen würde, was Arthur für ein lieber Mann war.
Er würde bestimmt alles für sie machen, nur um ein Lächeln zu bekommen, was er schon längst erhalten hatte. Wenn Marú diese Umstände wissen würde, so würde sich das Lächeln nicht mehr zu ihrem Gesicht wischen lassen.


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zuletzt bearbeitet 30.03.2017 07:23 | nach oben springen

#980

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 21.04.2017 23:19
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Leichter Nieselregen begrüßte die beiden Männer, als sie aus dem engen Gefährt stiegen. Tief schwarze Wolken hatten sich seit einigen Stunden über den Himmel geschoben und damit die verregnete Nacht eingeläutet. Auch wenn es zeitweise nicht stärker als der feine Nieselregen wurde, so kündigte der aufkommende kalte Wind den kommenden Regen an. Nur verblieb das dunkle Rauschen der Bäume im Wind durch die Lichter Pracht des Gebäude vor ihnen, im Hintergrund. Die Kutschen und damit alle ankommenden Gäste, standen zwischen einem großen steinernen Wasserbecken und den Treppen zu der erhöhten Terrasse. Beides musste man überqueren, um an den Haupteingang des überwältigen Anwesens zu gelangen. Das Wasserbecken beschützte den Statuen, welche sich in dessen Mitte befand: Eine Gruppe junger Frauen, welche badeten, mit nichts weiter bedeckt, als transparenten Tüchern. Über die Jahre hatte das Moos begonnen die Frauen vor neugierigen Blicken zu schützen, indem es sich über ihre Körper legte. Unerreichbar für die Badenden standen an den vier Ecken des Beckens, ebenfalls aus Marmor, Krüge, als seien sie extra für sie bereit gestellt wurden. Die Treppe zu der Terrasse hinauf, war zweigeteilt und führte so getrennt in einem Halbkreis zu der Erhöhung. Zwischen den zweiarmigen Aufgängen entstand so ein kleiner freier Platz, auf welchem eine steinerne Bank gestellt wurden war. Die Geländer der Treppen und auch der gesamten Terrasse, waren mit zart rosafarbenen Blumensträuße geschmückt. War man auf der ersten Etappe der Terrasse angelangt, so bestand die Möglichkeit an den Seiten des Gebäude jeweils erneut eine Treppe zu erklimmen und in den höher gelegten Garten zu gelangen, welcher das Anwesen umringte. Das Haus selbst war aus weißem Marmor, kombiniert mit einem schwarzen geziegelten Dach. Es war von außen deutlich zu erkennen, wo das Erdgeschoss endete und das erste Obergeschoss begann, denn direkt über dem Eingang, welcher damit auch eine Überdachung besaß, ragte ein Balkon Besuchern entgegen, gesäumt von einem schwarzen filigran geschmiedeten Eisen Geländer. Die gesamte Fassade war mit organischen Verzierungen versehen, ob Figuren, welche in den Marmor eingelassen wurden, oder das Spiel von Muscheln, Fabelwesen und Pflanzen an der Mittelpartie der Hauptfront. Das gesamte Anwesen war durch all die Kleinigkeiten sehr verspielt und passte sich damit dem Gemüt seiner Bewohner an.
Ähnlich wie das Anwesen des Absoluten Alphas, lag auch dieses am Rande der Stadt. Nur konnte man sich hier keineswegs der Abgeschiedenheit erfreuen, oft wurden hier Empfänge gegeben oder die Säle für Feierlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Caleb strich sich mit der linken Hand durch das schwarze Haar, um sein Gesicht von den lästigen Strähnen zu befreien. Allerdings musste er diese Angewohnheit wie immer auf der Hälfte abbrechen, da die längeren Haarsträhnen in einem schnellen Zopf zusammen gefasst waren. Er hatte auf das Eintreffen des Westens gewartet, da dieser in der Kutsche einige Meter hinter ihm gefahren war. Die ersten Treppen waren schnell überwunden und zwei junge Damen öffneten die gläserne Flügeltür, welche viel mehr an eine Balkontür erinnerte, als an eine robuste Eingangstür. Das Innere des Gebäudes passte sich mit Leichtigkeit an dessen äußerem Erscheinen an. Die Decken beherbergten ihre eigenes Leben und ließen vermuten, dass sie sich mit jedem Windzug, der durch die Hallen zog, regten. Nur der Eingangsbereich war gefliest, der restliche Boden, und damit auch die Treppen, war aus matten und warmen Stein. So auch die Geländer und Säulen. Nachdem die Gäste von ihren Mänteln erleichtert wurden, führte man sie weiter zu dem imposanten Treppenhaus. Die Unterseiten der Treppen trugen gleich wie die Decken meist Pflanzen oder Wappen ähnlichen Schmuck. Begrüßt wurde man durch eine erneut zweiarmige Treppe, welche auf ein Podest führte, von welchem man auf einer zusammengeführten einzelnen Treppe welche sich auf der Höhe der ersten Etage wieder in zwei Treppenglieder teilt. Allerdings geht von diesem Punkt der Teilung eine Tür ab, welche zu dem Zimmer mit dem Balkon führte. Auf der damit gewissermaßen zweiten Etage verläuft ein von Säulen gesäumter Gang an dem Treppenhaus entlang. Mit Zwei Türen rechts und Links, führt der Gang zu zwei großen Ballsälen. Der rechte größer, als der Linke. Zwei weitere Türen am Ende der jeweiligen Gänge, verbergen einen langen Flur hinter sich, welcher zu den Privaten Zimmern oder Gästezimmern führt. Speisesäle, Küchen, Salons und der gläserne Pavillon befanden sich alle im Erdgeschoss und wurden durch zwei schwere Türen neben den Treppen vor neugierigen Blicken verschlossen.
Der schwarzhaarige Alpha fixierte die rechte der beiden Türen, ehe er die Treppen erklomm. Die Gastgeberin war wohl noch nicht zu ihren Gästen getroffen, sondern hatte sich lieber in das weite Innere ihres Anwesens zurückgezogen. Dabei hatte sie zu dieser Feier geladen. Mit einem flüchtigen Blick zu seiner Linken, bestätigte sich sein Verdacht, dass auch der Westen es bemerkt hatte. Die Männer wurden zu dem größeren der beiden Säle geführt. Hier waren die Decken mit Gemälden verziert, die linke Wand ebenfalls, auch wenn sie auch von Skulpturen unterbrochen wurden. Die gegenüberliegende Wand bestand größtenteils aus Fenstern, auch wen zwischen jedem eine Säule stand, welche bis hoch an die hohe Decke reichte. Auf der anderen Seite des Saales erhoben drei tiefe Treppenstufen einen kleinen Bereich, auf welchem drei Stühle standen, der mittlere größer, als die seitlichen. Von der Decke hingen gläserne Kronleuchter herab und gaben das Licht der Kerzen tausendfach wieder. In der hinteren linken Ecke war ein Orchester platziert, welche für die Tanzmusik verantwortlich war und beinahe direkt am Eingang, war ein kleines Büfett hergerichtet. Man trank, man tanzte, man aß, man unterhielt sich, stets begleitet von Musik und Gelächter. Die Atmosphäre glich einer jeden Feierlichkeit angesehener Persönlichkeiten, nur war diese nicht eine von vielen Feiern. Denn auf diesem Ball befand sich kein einziges menschliches Lebewesen.
Caleb Grayson linker Zeigefingerknöchel rieb mechanisch über seinen rechten Unterarm. Wie immer war er und sein Beta ausnahmslos in Schwarz gekleidet. Ihre Begleiter trugen ebenfalls Jackett, Hose, Schuhe in Schwarz, nur war ihr Hemd weiß und die Weste des Westens schwarz und die des Betas Grau. Der Saal war gut gefüllt, viele tanzten bereits, während die restlichem am Rande standen oder saßen und sich unterhielten. Die überwiegende Mehrheit bestand bei dieser Veranstaltung aus Nymphen, was schwer zu verdenken war, so war doch ihre Königin der Anlass für diesen Ball. Diese jedoch hielt es im Moment noch für angemessen fern der Festlichkeit zu sein, auch wenn dies wohl auch nur noch von kurzer Dauer sein würde.
„Der Osten ist auch hier.“ raunte der Westen Caleb zu und deutete mit einem Nicken in eine der Nischen an einem Fenster. Dort stand der Osten, an der Seite seinen treuen Beta, in der Hand ein Glas und vor sich eine kleine Gruppe von drei Nymphen.
„Er wird sich ihren Geburtstag kaum entgehen lassen.“ antwortete Caleb und nahm zeitgleich das gereichte Weinglas entgegen. „Im Gegensatz zum Süden und Norden.“
„Der Norden ging dergleichen Anlässen schon immer aus dem Weg und der Süden...“ die grauen Augen des Westens beendeten den begonnen Satz. Jeder wusste, dass der Süden weder solche Festlichkeiten, noch eine enge Bindung zu anderen Spezies für gut hielt, sodass man ihn vergeblich auf einem Ball suchen würde.
„Amüsiert ihr euch etwa auf kosten andere?“ eine helle Stimme unterbrach die beiden Männer. Doch keiner der beiden hätte es von Nöten den Kopf zu drehen, um den Besitzer dieser Stimme zu erkennen. Gerade das Kichern, was den Worten gefolgt war, sprach klar für den Urheber. Oder eher Urheberin. Vor ihnen stand nun eine hoch gewachsene Frau, mit langem blau-weißem Haar und ein hungriges Funkeln in den grau-blauen Augen. Ihre Haut war unheimlich blass, sie wirkte beinahe transparent und doch schimmerte sie bei ihren Bewegungen silbern. Ihre langen dichten Haare trug sie teils offen und teils geflochten und damit zusammen gesteckt. Als Verzierungen in ihrem Haar trug sie Muscheln oder Ketten, auch war an einigen Haarsträhnen Perlen gefädelt. Auf der Stirn trug sie ein goldenes Diadem mit einem grünen Stein in der Mitte, um den Hals einen ebenfalls golden gefärbten Halsschmuck, welcher einen Kragen imitierte. Auf dem Leib trug sie einzig und allein ein weißes dünnes Kleid, was einem gebunden Tuch erinnerte. Wie eine Schlaufe legte sich die Mitte um ihren Nacken und zog sich nach vorne zu ihrem Bauch, wo sich die beiden Enden kreuzten. Anschließend bildeten sie wieder einen großen Schleier, welcher aus dünnem Stoff um ihre langen Beine spielte. An ihrem linken Bein zog sich eine Öffnung bis kurz vor ihre Hüfte, welche den Stoff noch anfälliger für jeden Luftzug machte. Ihr Rücken lag bei diesem Kleid vollkommen frei. Anstelle von Schuhen lief die Frau barfuß, nur goldene Ranken um ihren Fuß und ihrem Knöchel, versinnbildlichen die Schuhe.
Ein strahlendes Lächeln brachte sie den vier Männern entgegen, auch wenn ihre Aufmerksamkeit die beiden Betas vernachlässigte. Sie hielt dem Westen ihre rechte Hand entgegen, doch statt das gleiche bei Caleb zu praktizieren, lehnte sie sich nach vorne und küsste ihn auf die Wange. Bevor er etwas erwidern konnte, sprach sie auch schon weiter:„Ihr seid recht spät erst erschienen. Was war der Grund dafür?“
„Wir alle haben unsere Verpflichtungen.“ lautete die knappe Antwort des Absoluten, die Hände hatte er dabei in die Jacketttaschen platziert. Mit einem kaum merklichen Schmunzeln hatte er das leise Knurren von Vince in seinem Rücken zur Kenntnis genommen. Vince würde wohl nie mit der Natur von Nymphen einhergehen, vor allem nicht mit der von Caliden. Von den drei Klassen innerhalb der Nymphen, war sie wohl die launenhaftesten und flatterhaftesten. Sie trieben ihre Spiele mit jedem, welcher ein gefunden Partner darstellte und verstanden sich ausgezeichnet dabei süße Lügen zu säuseln oder Wünsche zu versprechen, welche die Sinne vernebelten.
„Mehr willst du nicht verraten?“ Enttäuschung klang in ihrer Stimme, als ihre grellen Augen den Westen fragend ansahen. „Wie steht es denn um dein Revier? Ich hörte, dass die Unruhen immer noch nicht unter Kontrolle sind. Meine Mädchen fürchten sich regelrecht vor deinen Gewässern.“
Der Blonde Mann antwortete der Frau nicht sofort, sondern sah erst seinen Alpha an, ob dieser in eine Grenze setzte. Doch dieser nickte ihm nur voller vertrauen zu. „Sie sollten sich auch weiterhin von ihnen fernhalten. Es ist schwierig die Lage vollends unter Kontrolle zu bekommen, zu jung sind die Kriege.“
Die Weißhaarige seufzte. „Wie traurig, dabei ist es bei dir so schön.“ von einer Sekunde auf die andere, tauchte das bekannte schelmische Lächeln auf ihren schönen Lippen auf. Mit einer gleitenden Bewegung stand sie an Calebs Seite und hakte sich bei ihm unter. Bei ihrer Bewegung erinnerte das schwingen ihrer Haare, an einen silbernen Fluss. Ihresgleichen konnten noch so gefährlich sein, jede ihre Bewegungen zeugten von Eleganz. Als wären sie die Personifizierung von Wasser, lag das Rauschen, die Ruhe und die gefährliche Tiefe des Elementes tief in diesen Wesen verankert. Die unnatürlich hellen und scharfen Augen passten sich schnell ihrem menschlichen Aussehen an, doch würden sie wohl nie vollkommen ihre wahre Natur verstecken. Es war das gierige blitzen in der Tiefe, das lautlose neckische Lachen, was ein jeder vernahm, wer ihnen zu lange, zu tief in die schönen Augen sah. Sie verstecken die Wahrheit hinter ihrer Schönheit und machen sie so die Blindheit der Menschen zu nutzen.
„Du kommst uns in letzter Zeit immer seltener besuchen.“
Caleb schmunzelte und sah zu der Frau an seiner Seite. „Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass dich dein Rang so wenig fordert. Gerade du solltest doch alle Hände voll zu tun haben, alle unter Kontrolle zu bekommen.“
„Das trifft zu, ja. Aber es ist trotzdem so unendlich ermüdend nur für Ordnung zu sorgen. Du glaubst gar nicht wie störrisch einige sind.“ beschwerte sie sich und nahm damit den Klang eines Kindes an. Calebs schmunzeln wurde zu einem breiten Lächeln. „Oh doch, dass glaube ich dir aufs Wort.“ auch wenn die meisten Nymphen ihn im Alter um einiges überragten, so hatte er nie das Gefühl gehabt, dass bei ihnen eine drückende oder starke pflichtbewusste Atmosphäre herrschte. Sie waren sich alle ihrer Aufgabe bewusst und sie waren wohl das ehrgeizigste Volk was er kannte, doch strahlten die Meistens stets die Freude am Leben aus. Sie empfingen jeden, gleichgültig welchen Rang oder Herkunft, mit offenen Armen. Jedem wurde beinahe die gleiche Behandlung zugesprochen. Ein Grund, warum Caleb vor keinem Besuch bei ihnen Halt machte. Geschuldet war dies vielleicht auch seiner vergangenen Kindheit, doch fühlte er sich unter ihnen immer wieder geborgen.
Die grünen Augen auf den Westen gerichtet, welcher sich soeben mit seinem Beta unterhielt, lehnte der Schwarzhaarige den Kopf zu der Frau. „Ich verspreche dir, Wölfe sind da nicht anders.“ raunte er ihr zu. „Außerdem schmeichelt dieser Rang seit jeher deinem Wesen. Dies solltest du allmählich selbst bemerkt haben, Cyan“ er zog seinen Kopf wieder zurück, die Lippen von einem Lächeln beherrscht. Die Angesprochene hob den Blick zu ihm, die Mundwinkel ebenfalls gehoben. „Du solltest und wirklich öfters besuchen, Caleb. Ich könnte dich als Vertreterin der Caliden wirklich sehr dringend gebrauchen.“ ihr derzeitiges Lächeln ließ sie um Jahre jünger aussehen, auch wenn die in all der Zeit kein bisschen gealtert war. Bevor der Alpha ihr jedoch antworten konnte, ertönte eine andere Stimme. „Cyan!“ rief der Mann. Er schien gerade erst in der Masse ausfindig gemacht zu haben, denn er bewegte sich immer noch auf sie zu. Unter Menschen würde sie wohl nur schwer zu verstecken sein, allein durch ihre weiß-silbernen Haare, doch unter Ihresgleichen war ihre Erscheinung keine Seltenheit. „Deviyaan Larenn, schickt nach dir.“ erklärte er sein Anliegen, als er nah genug bei ihnen war. Cyan seufzte tonlos. „Dabei hab ich gerade Caleb Grayson wieder gefunden.“ murmelte sie niedergeschlagen, ließ jedoch diesen los. Wie wenig ihr diese Situation auch zusagte, die Nymphen würden alle gehorchen, sollte sie rufen.
Caleb sah den beiden hinterher, auch wenn der Mann ihm zu Begrüßung respektvoll zu nickte. Er erwiderte diese Geste, womit dieser wieder kehrt machte.
„Sie wird wohl bald auftauchen.“ ertönte Vince' Stimme zum ersten Mal, seit sie das Gebäude betreten hatten. Er erhielt ein Nicken als Antwort. „Ich hatte gehofft, die beiden würde doch noch kommen.“ sprach der Absolute seinen Gedanken aus.
„Du hättest es ihnen nur befehlen müssen.“ der Westen hatte das Gespräch mit Lucis beendet und betrachtete nun seinen Alpha. „Man sollte meinen, sie wären erwachsen genug, selbst die richtigen Entscheidungen zu fällen.“ Ein Windhauch ließ Caleb seinen Kopf über die Schulter drehen. Ohne das er es bemerkt hatte, war der Osten zu ihnen gestoßen, an seiner Seite seinen Beta. „Das tun sie gerade.“ es war ungewohnt den Osten sprechen zu hören und doch hatten sich die Männer abgewöhnt darauf zu reagieren. „Soeben kam eine Kutsche an, welche den Norden in sich beherbergte.“ erklärte nun sein Beta seinen kurzen Satz. Sein Beta war ein groß gewachsener Mann, mit dem Aussehen seiner Heimat. Er überragt seinen Alpha um einen halben Kopf und zusätzlich um einen durchaus kräftigeren Körperbau. Seine Haut war dunkler, sein Haar war feuerrot, halb lang und die Spitzen drehten sich oft nach außen weg, es war mit kleinen Zöpfen verziert, doch meist trug er einen gleichfarbiges Haarband, welches jedoch nicht die langen Ponysträhnen von seinem Gesicht fernhielt. Lange dunkelrote Wimpern umsäumten seine gelben Augen und schwarz-goldene Ringe zierten sein Ohr. Es war ungewohnt ihn an dem heutigen Abend in förmlichen Kleidern zu sehen. Sonst trug er seiner Kultur entsprechend die Klamotten. Doch heute schien sein Alpha ihn überredet zu haben sich den menschlichen Sitten anzupassen, auch wenn sich kein einziger hier befand und auch die Gastgeberin keinerlei Vorschriften übermittelt hatte. So hatte der Beta auch diesen formellen Kleidungsstil personifiziert. Das weiße Hemd was er trug, hatte er beinahe bis zur Brust aufgeknöpft, sodass man deutlich die dunklen Ornamente auf seiner Haut sehen konnte, ebenso die Ketten, die er stets um den Hals trug. Ebenso wie sein Alpha trug auch er eine Kette, welche sich eng an den Hals anschmiegte. Die schwarze Weste und das schwarze Jackett trug er größtenteils so, wie die meisten. Nur beließ er das Jackett offen und die Ärmel hochgekrempelt, sodass auch hier die Kunstwerke auf seiner Haut sichtbar waren, mitsamt den Armreifen und der ledernen Bandage um seinen rechtes Handgelenk und Unterarm. Die Hose und die Schuhe waren ebenfalls schwarz. Heute Abend trug er auch kein Haarband, sondern hatte die langen Strähnen zu einem hohen, kleinen Zopf zusammen gefasst. Wenn man ihm gegenüber steht, war es noch nie einfach einen das adlige Blut in ihm zu sehen. Denn, im Gegensatz zu seinem Alpha, welchen er vergöttert, trägt er eine adlige und einflussreiche Familie in seinem Rücken. Doch wider jeder Erwartungen legte er sein Recht auf die Nachfolge dieser ab, nur um als Beta an der Seite eines armen Jungens zu wachen, welcher einem Traum von Frieden nach jagte. Eine Handlung die selbst jetzt noch ihre Folgen mit sich zog und immer noch nicht akzeptiert wurde.
Der Alpha des Ostens trug wie sein Beta und die meisten hier, einen geflogenen Anzug, womit er ebenfalls ein ungewohntes Bild abgab. Denn auch er hielt sonst an seinen eigene Kleidungswahl fest. Auch trug er die längsten Strähnen seines Haar in einem kleinen Zopf am Hinterkopf, wobei einige sich bereits wieder gelöst hatten. Unter diesen erkannte man ebenfalls Ohrringe. Im Gegensatz zu seinem Beta hatte er es bei drei Knöpfen belassen, welche er offen hielt, es war wohl ein deutlich anderes Gefühl, in eng anliegenden Kleidungsstücken sich zu bewegen, als in sonst sehr weiten. Unter den Hemdärmeln und auch am Hals, erkannte man goldene Armreifen und Ketten.
„Also hat er sich doch für das kommen entschieden.“ der Westen, schob seine Hände in die Hosentaschen und nickte kaum merklich zu seinen Worten. „Ist vielleicht auch besser so. Immerhin ist der letzte Vorfall ja auch in seinem Revier von statten gegangen.“
Caleb brummte leise und schon sah der blondhaarige Mann ihn sofort alarmierend an. „Es ist ihr Geburtstag und zu ehren dessen hat sie uns alle eingeladen. Ich hoffe doch sehr, dass ihr diesen Abend nicht mit solchen Geschehnissen trübt.“ ermahnte er die Anwesenden. Der Westen nickte verständnisvoll, der Osten nicht. Aber war es von ihm nicht notwendig, Caleb wusste, dass er sich nicht widersetzen würde. Immerhin war dies auch in seinem Sinne. Er hatte nicht vor gehabt, den jahrelangen Frieden in seinem Revier aufs Spiel zu setzten. Nicht, wenn er sich damit die Nymphen zum Feind machte. Nicht, wenn er sich damit ihre Königin zum Feind machte.


"Das Band zwischen einem Hund und seinem Schützling ist schon eine interessante Sache, nicht? Es bindet, den einen mehr, den anderen weniger, aber nicht länger bindet es an diesen Ort" ~April Honderway


zuletzt bearbeitet 24.04.2017 18:35 | nach oben springen

#981

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 22.04.2017 22:14
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

In einem hell erleuchteten Raum abgeschirmt vor den Augen der Gästen, unterrichtete ein großgewachsener, schwarzhaariger Mann eine Traube aus Männern und Frauen über die wohl wichtigste Aufgabe an diesem Abend. Denn nicht alle anwesenden auf diesem Fest waren hier, um die Königin zu feiern. Auch wenn man ihr an dem heutigen Tag Glückwünsche entgegen brachte, so konnte man sich dem nie sicher sein.
Alle dieser nun anwesenden Männern und Frauen waren rund um die Uhr in Alarmbereitschaft, vor allem an einem Tag, an dem viele verschiedene Wesen auf kleinem Raum aufeinander trafen. Mit einem letzten anweisenden Wort trennte sich die Traube, wenn auch der schwarzhaarige Mann der einzige war welcher allein zurück blieb.
Ein letztes mal fuhr er sich durch sein kurzes Haar, während er nochmal seine Blick durch den nun leeren Raum schweifen ließ, bevor er selber das laufen aufnahm.
Fast wie immer trug er komplett schwarze Kleidung. Er trug sein Hemd mit dem obersten Knopf offen und seine Ärmel bis zu seinem Ellenbogen hochgekrempelt. So kam seine stark gebräunte Haut und die unzähligen braunschwarzen Symbole zum Vorschein. Wenn man die Innenseite seines linken Unterarmes länger betrachtete, so konnte man dort zarte, parallel verlaufende, helle Narben erkennen. Manche älter als die andere. Um eine Hüfte trug er einen ebenso schwarzen Gürtel.
Als er mit seiner Hand in seinem Nacken angekommen war, verließ er den Raum und nahm die Treppe zu der Etage, von welcher man den Saal betreten konnte. Dort warteten einige der Untergestellten, die ihm nochmal zunickten, bevor sich alle zu dem Saal wandten. Der schwarzhaarige Mann stieß die Tür schwungvoll auf und schritt mit Kräftigen Schritten in den großen Raum. Dabei legte er seine Hand auf den Griff des geschmiedeten Schwertes, welches an der linken Seite seiner Hüfte in einer schwarzen Scheide ruhte. Immer wieder bedauerte er es, dass er es so oft benutzen musste. Dieses Schwert wurde von Mann zu Mann weitergegeben, wenn man seinen Rang an den nächst jüngeren weitergab.
Der Griff des Schwertes war ebenfalls dunkel gehalten, sodass der kleine, goldene Ring an seinem linken Ringfinger nur deutlicher hervorstach. Der Ring, sowie das Schwert war somit das hellste an seinem Körper.
Umso weiter er in den festlichen Saal schritt, umso mehr galt die Aufmerksamkeit der Gäste ihm und seinem Gefolge. Dabei glitt sein Blick aus seinen gelblichen Augen aufmerksam durch die Massen, um alle Gefahren ausschließen zu können.
Für die Nymphen schien sein Auftreten normal zu sein, jedoch war es für die anderen Gäste zum großen Teil ungewohnt, weshalb die Blicke auf ihm lagen, was so auch oft gewollt war. Immerhin konnten sich somit andere gut in den wenigen dunklen Schatten des hell erleuchteten Saals verstecken.


»A heart is a heavy burden«
zuletzt bearbeitet 22.04.2017 22:22 | nach oben springen

#982

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 24.04.2017 19:25
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Und so war es eben diese Frau, die von den heimlichen Schatten beschützt wurde, welche dem Mann nun folgte. Mit lautlosen Schritten war sie in dem mächtigen Türrahmen aufgetaucht, während noch alle Blicke ihren treuem Ritter folgten. Unter seinem Schutz, trat sie unter das Licht der gläsernen Kronleuchter, den Kopf stolz erhoben, die Augen auf seinen Rücken gerichtet. Sie trug entgegen der meisten hier, ein Kleid mit sehr gedeckten Farben. Wohl eine Mischung aus aufgehelltem Braun und Grau. Ihr Dekolleté war sehr weit und tief ausgeschnitten, sodass es kurz unter ihren Schultern begann und sich in einem immer schmaler werdenden Ausschnitt vorne in Richtung Bauch zog, auch wenn er ihn nie erreichte. Der Saum des Dekolletés war mit gleichfarbigen, aber teilweise gestreiften Federn und unscheinbaren Perlen geschmückt. Die Ärmel schmiegten sich eng an ihre Arme und folgten deren Konturen bis zu ihren Händen. Mit Blütenmustern löste sich der Stoff Stück für Stück auf, bis nur noch zwei Ranken ihren Ringfinger umfassten. Ebenso lag das Kleid bis zu dem Beginn ihrer Taille an ihrem Körper, bis es dort von einer dunklen Ranke aufgehalten wurde, ehe es sich in einem weiten Stoff über ihre Beine warf. Der 'Rock' des Kleides bestand aus verschiedenen Schichten, ohne dass er so schwer oder dick wirkte. Die Obersten schienen schräg abzuschließen und an den Enden erneut mit Federn geschmückt zu sein oder aber auch gänzlich aus Federn zu bestehen. Bei jedem ihrer Schritte schien sich das Bild ihres Kleides eigenständig zu ändern. Um den Hals trug die Frau mehrere matt goldene Ketten, wobei die längste tief in ihrem Ausschnitt hing und zwei Federn an sich trug. An den Ohren trug sich aus dem gleichen Metall große Ringe und kleine, welche weiter oben an ihrem Ohr befestigt waren. Entgegen der anderen Nymphen besaß sie lange, nach hinten verlaufende Ohren, sodass diese Eigenschaft an die nordischen Elfen erinnerte. Sie selbst besaß weiß-graues sehr langes, aber dickes Haar. Trotz dass man zwei dicke Zöpfe aus ihm geflochten hatte, wirkten die restlichen, offen gelassenen Haare, keineswegs dünner. Die Oberen Strähnen waren an ihrem Hinterkopf zu einer Hochsteckfrisur zusammen gefunden worden. Dort hatte man erneut Federn, Ketten und Blätter mit hinein geflochten. An ihrem Haaransatz und Stirn trug sie ein Diadem, welches sich durch matt silberne Ketten, mit ihren haaren verband. An der rechten Seite trug sie eine zartrosa Rose im Haar. Die vordersten Strähnen lagen locker über ihren Ohren, sodass sich Vereinzelte bereits jetzt aus der Frisur wieder gelöst hatten. Ihre Haut war blass und wie auch ihre Haare waren ihre Augenbrauen und Wimpern in dem gleichen weiß-grau. Statt eine auffällige Augenfarbe zu besitzen waren ihre Augen blind und fern von jeglicher Farbe. Matt konnte man ihre Pupille erkennen, sodass es erkennbar war, wohin ihr Blick ging. Über ihre Stirn und Auge zog sich eine dunkelgraue Musterung, welche die Form ihres Auge scharf nach zog und auf der Mitte ihrer Wange endete.
Die Hände vor dem Körper ineinander gelegt schritt die anmutige Frau den gleichen Weg entlang, welcher ihr zuvor von ihrem Ritter gebahnt wurde. Nun hatten die Augen sie erfasst und verfolgten jeder ihrer Schritte. In ihrem Rücken liefen ihre engsten Zofen und die Vertreter der jeweiligen Art. Und am Ende deren sorgten erneut Ritter für ihre sichere Ankunft, auf der anderen Seite des Ballsaals. Sie musste ihren Blick nicht von vorne abwenden, um einen groben Überblick über die Gäste zu erhalten. Sie nickte einen bekannten Gesichtern höflich zu, die vollen Lippen zu einem schmunzeln gehoben. Als sie endlich auf der anderen Seite angekommen war, schritt sie die zwei flachen Stufe hinauf und drehte sich zu ihren Gästen um. „Ich freue mich sehr, dass Sie alle erschienen sind.“ sie schenkte der Masse ein ehrliches Lächeln. „Habt Dank. Und nun, lasst euch bitte nicht weiter von meiner Wenigkeit ablenken.“ sie nickte dem Orchester zu, damit dieses die Musik wieder aufnehmen konnte, welche sie zuvor abgebrochen hatten. Sie selbst machte einen Schritt nach hinten und ließ sich für einige Minuten in den bereit gestellten Stuhl fallen. Die Vertreter hatte sie mit einem Lächeln ebenfalls frei gelassen, auch wenn einer davon kurz gezögert hatte. Wie immer, machte er sich zu viele Gedanken. Auch die Bediensteten hatten sich an den Rand gestellt, sodass sie sie nicht störten. So saß sie alleine. Die Königin der Nymphen.. Welche heute ihren Geburtstag feierte. Ein Ereignis, was längst an Bedeutung verloren hatte, so waren sie doch alle nahezu unsterblich. Gerade wollte sie seufzen, als ihr einfiel, dass sie keineswegs alleine war. Drei junge Nymphen waren stets an ihrer Seite, auch wenn sie alle frei gelassen hatte. Gerade eine von den dreien, würde ihre Seite niemals verlassen. Ihr Lächeln wurde breiter, als sich gerade jene Nymphe vorbeugte, zu ihrem Ohr und ihr etwas zu raunte. „So etwas wie 'Lang lebe die Königin', hätte noch gefehlt. Dann wäre die richtige Stimmung aufgekommen.“ Die Königin musste den Kopf nicht drehen, um zu wissen das ihre Dienerin breit grinste. „Dabei hatte ich doch auf deinen Zuspruch gewartet, Revy.“ gab sie zurück.
„Den habe ich wohl verpasst.“ gestand Revy ein und stellte sich breit grinsend wieder gerade auf. „Das nächste Mal bestimmt.“ versprach sie.
Die junge Frau an ihrer Seite stach nicht nur mit ihrem äußerlichen heraus, gerade ihre Umgangsweise mit der Königin hob sie stark von den anderen ab und dies rief nicht nur Zuspruch hervor.
Sie besaß eine schwach gebräunte Haut. Auch ihre war, wie die von allen anderen, die Leinwand für die Vergangenheit, welche sich in Form von geschwungenen Ornamenten über ihren Körper zog. Allerdings waren sie auf ihrer Haut unterschiedlich weit voran geschritten. Während an ihrem linken Arm lediglich der Oberarm geschmückt war, so reichten die Muster auf ihrem rechten Arm bereits bis zur Hand und wanden sich selbst um ihre Finger, bis zu den Kuppen. Durch das heutige Kleid konnte man auch sehr gut die Spitzen Ornamenten auf ihren Schulterblättern sehen, welche an Messer erinnerten, die alle über einen Strang verbunden waren. Zwischen ihren Schulterflügeln wanderten die Linien hoch in ihren Nacken und schlossen sich wie eine Kette um ihren Hals. Sie trug selbst im Gesicht die ersten Zeichen. Sie verliefen unter ihren Haaren hervor, über ihre Schläfe und endeten beidseitig, kurz vor der Mitte ihres Auges. So verdeckten sie die auffälligen Sommersprossen ihrer Diener zum Glück nicht, denn gerade diese verliehen ihr zeitweise ihr jungfernhaftes Aussehen. Die blass bernsteinfarbenen Augen leuchteten zwischen den dichten, dunklen Wimpern hervor und schienen stetig zu lächeln. Ihre Haare besaßen ein sattes Orange, wobei dieses gelegentlich von dunkleren Strähnen durchzogen wurde. Doch während ihre Haare ihr bis zum Steiß reichten, so verblasste das Orange bereits auf der Mitte ihres Rückens, bis die letzten zehn Zentimeter in einem schneeweiß leuchteten. Nur war dieser Verlauf heute nur sehr schwer zu erahnen. Revy trug zu dem heutigen Anlass die Haare zu einer lockeren Hochsteckfrisur, auch wenn es deutlich war, dass sie einige Strähnen absichtlich wieder heraus gezupft hatte. Die vorderen Haare, lagen locker an ihrem Gesichtsrand, sodass sie ihre Ohren bedeckten. Dennoch konnte man an ihrem rechten Ohr den Anhänger mit den zwei Federn noch deutlich erkennen. Ihre Haare wurden ebenfalls von geflochtenen Zöpfen, von Perlen besetzten Ketten und Federn geschmückt. Auf dem Leib trug Revy ein weißes, leichtes Kleid. Statt das die träger über den Schultern verliefen, lagen sie unterhalb deren und so zog sich der Dekolleté auf gleicher Höhe um ihre Schultern. Allerdings besaß ihr Ausschnitt nicht die gleiche Dimension wie der der Königin, da er auf der gleichen Höhe verlief, wie die Träger saßen. Kurz unterhalb ihrer Oberweite fasste ein dunkelbraunes, aus Leder genähtes Korsett das Kleid auf engsten Raum zusammen. Es wurde hinten durch dünne Schnüren zusammen gebunden und besaß an den Rändern Verzierungen, welche an Pflanzenranken erinnerten. Direkt unter dem Korsett fiel das Kleid offener bis zum Boden. Auch sie besaß an der Seite ein Lücke im Stoff, diese endete jedoch bereits auf Höhe ihres Oberschenkels. So konnte man auch deutlich den Verlauf der Linien auf ihrem linken Bein nachvollziehen. Um die Handgelenke und die Hälfte ihres Unterarms, trug sie ebenfalls eng gebundene Armstulpen, mit den gleichen Verzierungen wie ihr Korsett. Die Königin würde sich nicht wundern, wenn ihre treue Dienerin irgendwo noch ein paar Messer versteckt hätte. Und doch gab es eine Eigenschaft an ihr, welche ihr jegliche Leichtfertigkeit und jeden zu großen Stolz nahm: Die Tatsache, dass sie stets in freien Minuten gedankenversunken an dem Ring an ihrer linken Hand drehte. Dadurch, dass die Ornamente auf ihrer rechten Hand waren, konnte man den goldenen Ring gut erkennen, auch wenn Revy dies nicht wichtig war, Hauptsache, sie wusste, dass er noch da war. Die Königin schmunzelte leise. „Er hat einen guten Auftritt dar geboten, oder nicht?“ murmelte sie, doch wusste sie das Revy sie sehr wohl hören konnte. Sofort tauchte ein stolzes Grinsen auf deren Gesicht auf. Mehr musste nicht gesagt werden, denn alles andere konnte man aus den bernsteinfarbenen Augen ablesen, die den Partner des Ringes betrachteten.

Die Wölfe hatten seit dem Erscheinen des obersten Ritters und der Königin, die Gespräche nicht wieder aufgenommen, sonder verbrachten das Warten schweigend. Bis sie endlich denjenigen zu Gesicht bekamen, welchem ihre Warten galt. Der weiße Haarschopf leuchte geradezu, als der Nordwolf durch den Eingang trat. Mit großen Schritten steuerte dieser zielstrebig auf die kleine Gruppe zu. Er war eine angenehme Erscheinung, wie jedes mal, wenn man auf ihn traf. Die Welt konnte sich komplett wandeln, die Städte konnten wachsen, die Dörfer schrumpfen, alles konnte seinen zeitlichen Weg gehen, doch der Norden würde bleiben. Er würde die schroffe Klippe sein, welche sich durch den Ozean nicht beeindrucken ließ und weiter dagegen halten. Der Norden war damit keineswegs zurück gefallen oder gar hinter her, doch behielt er seine Kultur bei und würde keiner Änderung weichen. Er verfuhr ähnlich wie der Süden und doch waren sie sich so verschieden. Der Norden war seit Anbeginn der, auf dem sich jeder Absolute verlassen und jede Veränderung Halt finden konnte. Caleb streckte seinem Freund die Hand entgegen und legte die freie auf seine Schulter. „Schön das du kommen konntest.“ begrüßte er den Weißhaarigen. Dieser Schnaufte und doch war kein abfälliger Ton in seiner Stimme. „Der Weg zieht sich jedes Mal aufs neue.“ Wie zu jeder Zeit trug er die gleichen Klamotten, auch wenn er dieses Mal auf mindestens zwei Schichten verzichtet hatte, da hier immerhin bald Sommer war. Er trug eine dunkelblaue, fast schwarze Hose, dazu Schienbein hohe Stiefel, welche innen mit Fell gefüttert waren. Um sein rechtes Knie trug er eine lederne Binde, wie eine Art Schutz.Sein Oberteil war dunkelblau, ärmellos, enganliegend und besaß einen geschlossenen Kragen, erneut mit Fell gefüttert. Am unteren Saum verlief es wie ein halblanger Umhang, der ihm bis zu den Kniekehlen reichte, die Farbe war etwas dunkler, als die des Oberteil. Um seine Hüfte band ein bläuliches Band den Umhang teilweise zusammen, wobei er zusätzlich ebenfalls einen dunklen Gürtel trug. Seine linker Arm war bis zum Oberarm in einer dicken Armstulpe gesteckt, welche die Finger ausließen und um den Unterarm noch einen zusätzlichen ledernen Schutz trug. An seinem rechten Arm erreichte dies lediglich seinen Ellenbogen, sodass er um den Oberarm dort ein band aus Leder tragen konnte. Darüber trug er noch einmal einen Mantel, welcher sich an den unteren 'Umhang' anpasste, ebenfalls dunkelblau. Über dessen trug der Norden nun sein Haupt Erkennungsmerkmal: den dicken Pelz eines Werwolfes. Im Norden war es seit jeher Tradition, dass der neue Alpha den Pelz des getöteten vorherigen tragen muss, damit wurde dem Verstorbenen die ehre zuteil, den neuen Alpha Schutz vor der Kälte und Gegnern zu geben. Eine Tradition, die in Ohren Unwissender sehr grausam und unverständlich erklang. Doch wie viele Versuche, dies zu ändern, auch gestartet wurde, den Norden würde kein Storm in die Knie zwingen und keine Worte würden ihn ändern können. Seine helle Haut war gezeichnet durch tiefe Narben seines Werdegang und die Ketten um seinen Hals, trugen die Last eines jeden Alphas, welcher durch seine Hand gestorben war. Eine Zahl, welche jeden der anderen vier unruhig stimmte.
Der Westen wollte ebenfalls das Wort erheben, als beide Männer verstummten und überrascht die Frau ansahen, welche nun hinter dem breiten Rücken des Nordens hervor trat. Der überraschte Ausdruck in den Augen machte schnell absoluten Respekt platz und die drei Männer neigten ehrfurchtsvoll die Köpfe, damit auch ihre Betas. „Also bitte, ihr müsst euch doch nicht gleich verbeugen.“ widersprach die Frau dieser Tat. „Du schon gar nicht, Caleb. Viel mehr sollte dies meine Begrüßung sein.“ Der Angesprochene hob sogleich den Kopf. „Ich bitte Euch, das ist nicht nötig.“ beeilte sich Caleb zu sagen. Die Frau an der Seite des Nordens, war nicht nur seine angeheiratete Prägung, sondern auch die Frau, welche den Norden und auch die restlichen Himmelsrichtungen soweit gebracht hatte. Sie hatte durch ihr Rudel sehr viel Einfluss gewonnen und so begonnen Ordnungen für die Richtungen aufzustellen, damit die Männer nicht länger nach ihrem Verlangen handelten. Auch war sie es, die sich mit den Ältesten zusammen gesetzt und die Regel für die Wölfe aufgestellt hatte. Ihrer gesamten Familie entsprangen willensstarke Alphawölfe, doch sie schaffte es weiter als jeder andere, ohne das Blut eines Alphas in sich zu tragen. Noch heute beeinflusst sie eine Vielzahl Rudel auf der Welt und ist bekannt für ihre Unnachgiebigkeit und Strenge. Während die Ältesten sich mit lauter Stimme in den Vordergrund geschoben haben, so hatte Caleb gerade ihr in dem Punkt des Vertrages vertraut.
Wie auch ihr Mann, wie jeder Winterwolf, besaß auch sie schneeweißes Haar, allerdings lag ihres in geschwungenen Locken weit auf ihrem Rücken. Heute hatte sie sie zu einem hohen Zopf zusammen gebunden, wobei sie zwei seitlich liegende Strähnen geflochten hatte, bis sie in dem Zopf verschwanden. Als Kleid trug sie ein hellgraues, dick gefliestes. Es besaß keine Ärmel, einen hohen Kragen und hinten eine längere Schleppe. Es war am Rücken tief aus geschnitten und an dem Rand, bis hoch in den Nacken, um den Hals und runter bis an das Ende der Schleppe, schlangen sich Dornengebilde. Am unteren Teil der Schleppe verdichtete sich dieses. Auch sie trug die ledernen Armstulpen, da sie nichts weiter über die Arme trug, zeigte sie damit ebenfalls offen die Narben, welche ihre Standhaftigkeit bedeuteten. Nur noch etwas, spendete ihr Wärme und deckte ihre Schultern und Oberarme ab: sie trug ebenso einen Pelz eines Wolfes, nur wusste man bei ihr nicht, wessen Fell es war.
„Wir sind froh, dass wir kommen konnten.“ bedankte sie sich noch einmal, ehe ihre eisklaren Augen einen flüchtigen Blick auf die Nymphen Königin warfen. „Wir werden später noch genügend zeit finden, ihr zu gratulieren.“ der Norden, welcher seiner Frau einen Arm um die Schulter gelegt hatte, drückte sie noch einmal, ehe er sie frei gab. Ertappt lächelte die Wölfin zu ihrem Mann, dann widmete sie sich den anderen Männern. „Dann erzählt mir doch einmal wie es euch ergeht. Mein Mann erzählt so wenig von euren Zusammenkünften und ich habe dorthin leider kein Zugang.“ bei diesen Worten warf sie Caleb keinen kurzen Blick zu, da beide wussten, dass er die Regeln dafür vertrat, aber sie diese mit entworfen hatte.


"Das Band zwischen einem Hund und seinem Schützling ist schon eine interessante Sache, nicht? Es bindet, den einen mehr, den anderen weniger, aber nicht länger bindet es an diesen Ort" ~April Honderway


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#983

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 24.04.2017 20:36
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Der schwarzhaarige Mann hatte sich auf der Hälfte des Weges in den Saal von der kleine Gruppe gelöst, die hinter ihm gefolgt war. Mit dem scharfem Blick aus seine stechend gelben Augen beobachtete er wieder die Gäste, welche sich im Moment voll und ganz auf seine Königin konzentrierten. Sein Gehör war dabei ebenfalls auch Hochtour, sodass es schien als könnte er keine noch so kleine Bewegung im Raum nicht wahrnehmen. So erschrak er sich nicht, als ein fast gleichgroßer Mann sich seinem Rücken näherte. Er war fast genau so groß wie der Schwarzhaarige, er hatte sogar fast die gleiche Hautfarbe wie der dunkelhaarige Mann, jedoch war es eben seine Haarfarbe, die sich voneinander unterschied. Sein Haar dunkelbraun und fiel in längeren Locken bis kurz in seinen Nacken. Seine Locken vielen ihm immer wild in ins Gesicht, sodass sie seine grau-grünen Augen dahinter zu verstecken schienen. Doch auch wenn seine Haare vor seinen Augen lagen, so war es lediglich die kleine Narbe unter seinem linken Auge, die er damit verstecken konnte, denn die helle Farbe seiner Augen machten jede Person in diesem Raum aus.
Sein muskulöser Körper war ebenfalls in schwarzer, schlichter Kleidung gehüllt. Er trug ein einfaches Hemd, eine dazu passende elegante, wenn auch komfortable Hose und schwarze Stiefel, die ihm bis zu seiner Wade reichten. Über dieser Kleidung trug er einen dünnen, schwarzen Mantel, der sein nötiges Werkzeug gut versteckte. Die typischen Zeichen für eines jedes Nymphs konnte man lediglich an seiner rechten Hand erkennen, welche komplett mit alten Zeichen verziert war. Der Rest war unter dem Mantel versteckt, welchen er trug.
"Alle sind auf ihrem Posten und bis jetzt hat keiner etwas auffälliges gesehen, Cassian." Flüsterte er dem schwarzhaarigen Mann zu. Der als Cassian angesprochene schien äußerlich kein Anzeichen dafür zu geben, dass er die leisen Worte vernahm, die gen Ende noch leiser wurden. "Dann geh jetzt auf deinen Posten, Killian."
Ohne ein weiteres Wort-verlieren der beiden Männer, gingen sie getrennte Wege, wobei der jüngere der beiden direkt auf seine Königin zuhielt. Heute agierte er weitestgehend offen, was sich endlich durch sein hartes Training ausgezahlt machte. Bei diesem Gedanken hob er leicht den Kopf an, wobei man ein leichtes Lächeln in seinen Mundwinkeln sichtbar wurde.
Der älter der beiden hingegen suchte nicht seinen Platz neben seiner nicht Königin auf, sondern hielt mit festen Schritten auf eine Gruppe zu welche sich in der Masse der Personen befand.
"Bist lebensmüde oder einfach nur dumm, dass du dich hier blicken lässt, Hund." Begrüßte er mit einem herausfordernden Grinsen auf den Lippen den Beta des Absoluten Alphas.


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#984

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 24.04.2017 23:45
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Vince hatte bis vor kurzem noch dem Gespräch der hohen Wölfe zugehört, als auch schon eine unverkennbare, nervige Stimme aus der Masse zu ihm sprach. Seine Mundwinkel zogen sich hoch, doch das vermeintliche Lächeln, erreichte seine Augen nicht. Stattdessen erklang ein tiefes Knurren, als er seinen Kopf und wenig später auch seinen gesamten Körper umdrehte. „Verwechselst du mich da nicht eher mit dir, du Wurm?“ die grauen Augen des Betas betrachteten den Nymph abfällig. „Immerhin bist du so dumm und bist her gekommen.“ seine Zähne knirschten unter dem Druck seines Kiefers, als er darüber nachdachte, dass dieser Waldläufer tatsächlich freiwillig zu ihm gekommen war. Es war ihm bewusst gewesen, dass er ihn zu Gesicht bekommen würde, sollte er Caleb auf diesen Ball begleiten, doch seit wann entschied die Anwesenheit eines Nymph, ob er seiner Pflicht nach kam oder nicht? Er hatte seine Augenbrauen zusammen gezogen und machte deutlich, dass er auf die Provokation nicht nur einging, sondern die Herausforderung auch erwiderte. „Ist deine Beschäftigung etwa so langweilig, dass du Ablenkung brauchst, Grünling?“
Caleb war es kaum zwei Schritte entfernt, nicht entgangen, dass sein Beta auf seinen geschworenen Feind getroffen war. Weder ihm, noch der Königin, war die Fehde unbekannt, auch deren mögliches Ausmaß kannten beide. So hatten sie oft versucht, die beiden möglichst weit aneinander vorbei zu führen, doch schienen sie sich von ganz alleine zu finden. Die grünen Augen des Absoluten betrachtete die beiden Streithähne für einen kurzen Augenblick, ehe sie auf die andere Seite des Saales glitten. Dort kreuzte sich sein Blick mit dem von blinden Augen. Ein entschuldigendes Lächeln lag in ihnen, anscheinend hatte sie es bereits bemerkt.
„Ich hatte gehofft, sie würden dem irgendwann müde werden.“ seufzte Caleb, ohne die Lippen zu bewegen.
„Das werden sie wohl nie werden.“ schmunzelte die Königin, ehe wieder Stille in den Köpfen einkehrte.
Der Absolute Alpha schüttelte den Kopf, als er die Blicke der anderen Wölfe bemerkt hatte. Es wäre hoffnungslos, nun zu erklären, dass man versuchte, sie selbst auf ihre Grenze aufmerksam zu machen. Außenstehende würden es wohl nicht nachvollziehen können. Doch statt es gehorsam hinzunehmen, wie die Männer, kicherte die Herrscherin des Nordens leise. „Passiert das immer, wenn sie auf einander treffen?“ fragte sie, die Stimme gesenkt. Selbst wenn sie laut gesprochen hätte, würde Vince nicht reagieren. Nicht bei ihr. Caleb musste gezwungenermaßen nicken. „Leider ja.“

„Cassian hat den Wolf gefunden.“ die Königin hatte sich zu ihrer rechten Armlehne gelehnt, um Revy die Worte zu zuflüstern. Die Füchsin hob sogleich den Kopf und suchte den Saal nach dem Ritter ab. Bis sie ihn gefunden hatte. „Ich will doch wohl hoffen, dass er ihm ordentlich die Meinung geigt.“ sagte sie stolz, die Hände in die Hüfte gestemmt.
„Jetzt ermutige ihn doch bitte nicht auch noch.“ entgegnete die Ältere der beiden, auch wenn das heben ihrer Mundwinkel nicht zu übersehen war. „Er vergisst so jedes Mal seine Position und scheint wirklich keinen Halt zu kennen.“ seufzte sie.
„Warum sollte er auch buckeln, vor einem Hund? Das tun doch eh genügend andere.“ für diese Worte fing Revy sich einen strafenden Blick ein. „Ich bitte dich, über deine Wortwahl gut nachzudenken. Die Wölfe steuern einiges zu dem Frieden bei und wie auch wir, haben sie nun mal ihre Hierarchie.“
„Sie müssen sie nicht vor mir in Schutz nehmen.“ entgegnete die Dienerin, die unausgesprochene Entschuldigung in den tiefen Augen. Die Königin wusste, dass es aussichtslos wäre, mit Revy oder Cassian über die Wölfe zu sprechen, beide hatten nichts für diese Wesen übrig, beide mit ihren eigenen Gründen. So verstand es die Nymphe nur zu gut, wenn die Füchsin ihre Worte zwar nicht zurück nahm, aber sich für ihr Verhalten sogleich entschuldigte.
„Wollen wir nicht zu ihnen gehen?“ erhob die Hellhaarige die Stimme, nachdem Stille zwischen ihnen eingekehrt war. „Aber Hoheit.“ schalteten sich auch schon die drei anderen Dienerinnen ein, welche linker Hand von ihr standen. „Sie können doch nicht einfach nach unten gehen. Dieser Ball gilt doch Ihnen, Sie dürfen Ihren Platz nicht verlassen.“
„Angsthasen.“ grinste Revy. „Als ob es sonderlich erquickend ist, den ganzen Abend hier oben zu sitzen. Fern ab, jeglichen Vergnügen. Sie versauert doch noch hier oben.“ Während die Königin innerlich damit zu kämpfen hatte, nicht zu grinsen, so fühlten sich die drei sofort angegriffen. „Aber es ist ihre Pflicht.“ prusteten sie sich auf, deutlich neben die Königin gestellt und den Köpfe erhoben. „Bei ihrem Volk zu sein.“ widersprach Revy, welche die Hände auf die Armlehne abgestützt hatte. „Was ist sie für eine Königin, wenn sie nur stumm zu schaut? Darf sie denn sich nicht auch vergnügen?“
„Dann wäre sie eine gute Königin! Ihr Vergnügen liegt auf anderen Ebenen.“
„Lügner.“ Revy grinste breit, da sie sich ihres Sieges bereits sicher war.
„Jetzt beruhigt euch doch bitte wieder.“ versuchte die Frau ihrer Gespräche den aufkommenden Streit zu verhindern. „Ich sitze direkt unter euch, ihr könnt also ruhig mit mir sprechen.“
„Verzeiht, Eure Majestät.“ entschuldigte sich die linke Seite auch schon. Revy dagegen, verschränkte nur triumphierend die Arme vor der Brust. „Ich gehe eindeutig als Sieger heraus, also können wir ja jetzt gehen, oder?“ ihr provozierender Blick galt den aufgescheuchten Hühnern auf der anderen Seite ihrer Hoheit. Diese schüttelte nur schwach den Kopf. Im Punkt Provokation und Gemüt, passten in dieser Ehe beide wie kein anderes Paar zusammen.


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#985

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 25.04.2017 00:14
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Der schwarzhaarige Mann lachte herzhaft, bei den versuchten Beleifigungen seines gegenübers auf. "Es ist ja fast herzallerliebst, wie du versuchst mich zu beleidigen." Provokation funkelte in den hellen Augen auf, als er sogar noch einen Schritt auf den Jungen Hund zu machte. "Ich bin keineswegs dumm, da wir uns nicht auf dem Grund von euch Wölfen befinden." Auch wenn er seinen gegenüber nicht als einen Wolf betrachtete, so blieb Cassian nie unhöflich gegenüber den anderen anwesenden Wölfen, auch wenn er allen Grund dazu hatte. "Und meine Aufgabe wird nie zu langweilig sein, jedoch muss man sich selbst auch mal eine Pause gönnen und den Nachwuchs die Zügel in die Hand geben."
Unbewusst schloss sich seine Hand fester um den Griff seines Schwertes, eine Angewohnheit die er sich viel zu früh angeeignet hatte und nicht mehr los bekam, auch wenn keine Gefahr drohte.

Der als Killian angesprochene Mann hielt weiterhin mit festen Schritten auf die kleine Empore zu, auf welcher die Königin Platz genommen hatte.
"Wenn die Damen sich zu fein sind, dann begleite ich liebend gerne eure Majestät." Der Junge Mann hatte einen Fuß auf die kurze Treppe gestellt, um sich vor seiner Hoheit zu verbeugen und ihr eine Hand entgegenzustrecken. "Ich werde gewiss sehr gut auf sie acht geben." Betonte er seine Pflicht nochmal, bevor er die kleinen Worte für immer flüsternd daran hing und seine Kopf dabei senkte, worauf er die komplette Sicht auf sein Gesicht versperrte.


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zuletzt bearbeitet 25.04.2017 00:23 | nach oben springen

#986

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 07.05.2017 23:04
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Vince nahm seinen Reflex sofort wahr und verfiel so selbst in alle Angewohnheiten, von denen er sich jedoch nie versucht hatte zu trennen. "Solche Angst vor Wölfen, dass du gleiche zu deiner Waffe greifst?!" grinste der Dunkelhaarige gehässig und entblößte damit die Zähne. Seine grauen liefen Gefahr den Rest Menschlichkeit zu verlieren, als er den Grünling vor sich betrachtete, welcher alles daran legte, sein eh bereits gereiztes Gemüt zu überspannen. Eine Eigenschaft, die er sich in den letzten Jahre nicht abgewöhnt hatte. Stattdessen kam er sogar direkt zu ihm, um die Provokation fortzuführen. Das nun erklingende Knurren lag tiefer, als das vorherige und war auch nicht mehr menschlicher Natur. "Wir können deine Pause gerne versüßen." Eine Welle packte den Körper des Mannes. Die Zähne spitzend sich zu und die Augäpfel verdunkelten sich. Der Wolf hatte nicht vor sich noch länger hinter der Maske eines Mannes zu verstecken.

Da sich die Königin zu sehr auf die Streithähne um sich konzentriert hatte, war sich nun dem ankommen einer weitere Person zuspät bewusst. Sofort zuckte sie bei dem Klang seiner Stimme zusammen und verfluchte ihren Körper noch im gleichen Atemzug für die schnelle Reaktion. Zu oft war es ihr nicht vergönnt sich vorzubereiten und kontrolliert an einen Zusammenstoß heran zu treten, und doch sehnte sich etwas in ihr jede Minute nach einem solchen Treffen. Sie betrachtete den Ritter, wie er sich voller treue vor ihr verbeugte und ihr seinen Schutz zu jeder Zeit zusagte. Die verblassten Augen niedergeschlagen, kämpfte sie gegen die kindliche Reaktion ihrer Wangen an. Es war Revy, die ihr noch ein paar Sekunden rettete. "Von wegen, zu fein." die Füchsin grinste triumphierend.
Die hellhaarige Nymphe erhob sich anmutig aus ihren Stuhl und schenkte ihrem Ritter ein Lächeln, welches in ihren Augen vielleicht ein Stück zu intensiv war. "Ich danke dir, für deinen stetigen Schutz, Killian." sie überwand den Wunsch danach, neben ihm zu verharren, und passierte ihn stattdessen. "Wir sollten die zwei Streitsuchenden allmählich ihrer Beschäftigung berauben."


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#987

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 07.05.2017 23:39
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Als ob ich Angst vor einem Hund, wie dir, hätte." Der Herausgeforderte lachte trocken auf und zog sein Schwert einen Zentimeter auf der Scheide. "Ich bin nur zu aller Zeit bereit, dich in die Schranken zu weisen, solltest du zu Laut bellen." Sein Lachen verstummte, auch wenn das humorlose Grinsen es ablöste.
Cassian erkannte die ungehaltenen Emotionen, die in den grauen Augen aufblitzten, als auch einen weiteren Schritt auf den Jungen zumachte. "Du kannst mir dahingehend meine Zeit versüßen, indem ich dich hinaus werfe, damit der Regen deinen übermäßig erhitzten Schädel abkühlen kann. Vielleicht lässt sich auch einen Zwinger auftreiben, damit du uns nicht wegläufst."

Als die wunderschöne Königin an dem knienden Ritter vorbei ging, merkte er, wie sich kurz etwas in seiner Brust zusammenzog, ehe er sich vergewisserte, dass sie als das tat, nur damit es nicht auffallen würde. Die viel zu blasse Röte auf ihren Wangen, die man von seiner Höhe nur zu gut erkennen, ließ ihn innerlich aufatmen. Auch ihr Lächeln entging ihm nicht, es würde ihm nie entgehen.
So erwiderte er das Lächeln, auch wenn es hinter seinen langen Haaren versteckt blieb. Nur seine hellen Augen konnte man dabei funkeln sehen. Als sie ihn nun passiert hatte, richtete er sich wieder zu voller Größe auf und ballte seine, noch vor kurzem ausgestreckte, Hand zu einer Faust und ließ sie neben seinen Körper sinken. Auch wenn er sich immer wieder ihrer Schönheit vergewisserte, so fehlte ihm der leichte Druck ihrer schlanken Finger, die er auf der seinen Hand sonst spürte. Er folgte ihren Schritten kaum einen Augenblick später, während er seine Augen auf den dunkelhaarigen Mann legte, der sich, wie so oft, mit dem Wolf stritt. "Wollt ihr die zwei Liebenden wirklich schon entzweien? Seht doch nur diese innige Zuneigung, die sie sich so oft schenken, da ihre Seelen so oft von einander getrennt sein müssen." Man konnte das Grinsen auf seinen Lippen nur zu gut aus seinen Worten heraushören. "Oder möchtet ihr es diesmal seiner lieben Gattin überlassen. Mir persönlich bereitet es immer Freude, wenn ich ihr dabei zusehen darf. Sie scheint dafür irgendwie ein besseres Händchen zu haben, verzeiht. Auch wenn ihr seine Königin seid, so hat sie ihn fast besser im Griff, auch wenn wir es ihm niemals sagen dürfen." Auch wenn seine Stimme gesenkt war, so hörte man das unterschwellige Kichern weiterhin in seiner Stimme, wobei seine Augen freudig funkelten, jedoch dabei nie seine Königin aus den Augen verlor, was bei ihrer Nähe auch nicht passieren könnte, so eng, wie er bei ihr Schritt hielt.


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zuletzt bearbeitet 07.05.2017 23:43 | nach oben springen

#988

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 09.05.2017 23:03
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Die hellhaarige Frau musste sich ein breites Grinsen verkneifen, als sie den Worten ihres Beschützers lauschte. Stattdessen prangte auf ihren vollen Lippen nur ein herzliches Schmunzeln, während sie gelegentlich Gästen zu nickte oder ihnen für die knappen Glückwünsche dankte. "Gehört es sich nicht auch genauso für eine Ehefrau?" stellte die eine Frage, die keiner Antwort bedurfte. "Ich hege keine Abneigung ihrer gegenseitigen Zuneigung für einander, gegenüber. Das einzige Problem an ihrer Zweisamkeit ist, dass beide ein so hitziges Gemüt, zu bestimmten Momenten haben, dass ich mir mehr Sorgen um ihr Umfeld mache, als um sie selbst." ein leiser Seufzer entwich ihrer Kehle. "Von mir aus können sie gerne ihren Ansichten Luft lassen, aber so sollten sie sich ebenfalls ihrer Umgebung bewusst sein." der Weg erschien der Königin länger, als sie zuvor von ihrem schwach erhöhten Sitzplatz eingeschätzt hatte. Vielleicht lag dieses Gefühl auch daran, dass immer wieder Anwesende um ihre Aufmerksamkeit bemüht waren, nur damit sie ihre Wünsche aussprechen konnten. Und doch hegte die Nymphe keinen Widerwillen zu dem lang empfundenen Weg, nicht bei dieser Begleitung. Ehe ihr Kopf ihr jegliche Nachteile vorhalten konnte, hatte ihr Körper bereits gehandelt: für eine Sekunde hielt sie in ihrer Bewegung inne, wartete den Wimpernschlag ab, bis er auf ihrer Höhe war und hakte sich mit den linken Arm bei ihren Ritter unter. Dabei achtete sie darauf, dass sie nicht versehentlich zu ihm sah, da ihre Augen sie sonst definitiv verraten hätten. Stattdessen hielt sie den Kopf aufrecht und den Blick gerade aus gerichtet. "Ich kann von Glück reden, dass nicht alle meine Ritter, ein derartiges Gemüt besitzen."

Vince knurrte nur grinsen. "Ein Zwinger wäre tatsächlich ein guter Einfall, solange du mir als Zeitvertreib her hälst." Der Wolf betrachtete den mann ihm gegenüber abschätzig. Es war tatsächlich einige Monate her, dass sie aufeinander gestoßen waren und war der Kerl vor ihm auch der Grund, warum er dem Abend nicht gerade mit wohlwollen entgegen getreten war. "Für einen Pflanzenfresser, der mich nur im Zaum halten will, greifst du ziemlich schnell zur Waffe. Deine Königin muss sich ja sehr sicher fühlen, bei jemanden, der sofort zur Gewalt tendiert." es würden lediglich geschulte Augen erkennen, doch just in diesem Augenblick war der Wolf in dem Beta bereits auszubrechen. Das Maul aufgerissen, die Zähne gefletscht und die Augen gierig auf sein Opfer gerichtet. Ganz gleich, ob es verboten war oder sein Gegner ihn durchaus entgegentreten konnte. Der Wolf war dem völlig blind gegenüber. Völlig blind, bis auf eine einzige Sache: ein tiefes Knurren in seinem Rücken. Augenblicklich legten sich die Ohren des Tieres an und gehorsam zog es sich zurück. Es ließ damit einen genervt schnalzenden Vince zurück. Die Augen voller Hass auf den Nymph vor ihm gerichtet, drehte er seine Schulter Halbherzig so, dass er Caleb einen flüchtigen Blick zu werfen konnte.
"Du solltest dir nicht nur deinem Platz, sondern auch deines Umfeldes bewusst sein." der Mann konnte seinem Alpha nur zu gut ansehen, dass dieser mehr als nur angesäuert war. Caleb schien all seinen Missmut der letzten Wochen in einem Schlag wiedergefunden zu haben und richtete ihn nun gegen Vince.
"Der Wicht hat doch nun wirklich damit begonnen!" verteidigte sich dieser nun. Immerhin war der möchtegern Ritter direkt auf ihn zugekommen.
"Ist das ein Grund, die hier bestehenden Gepflogenheiten zu ignorieren?! Und sich sogar verwandeln zu wollen." die schmalen grünen Augen wurden immer zorniger.
"Aber so unschuldig ist Cassian aber tatsächlich nicht." meldete sich eine weibliche Stimme zu Wort und zog somit die Blicke aller anwesenden Wölfe auf sich. Sofort erweichten sich die kalten Augen von Caleb, ebenso seine Gesichtszüge, und machten einem überraschten, aber freundlichem Ausdruck platz. "Oleana." entfuhr es dem Absoluten, ehe er sich schnell wieder fing. "Es freut mich, Euch nun auch persönlich alles Gute wünschen zu können, Majestät." Caleb neigte respektvoll den Kopf, wie nun auch alle anderen Wölfe.
Die Königin der Nymphen lächelte sanft. "Deine erste Reaktion war schon die richtige." machte sie den großen Wolf auf ihre Anrede aufmerksam. Vorsichtig löste sie ihren Arm von dem Mann an ihrer Seite und signalisierte ihren Dank durch ein Nicken, auch den anderen Wölfen, für ihr Kommen. "Ich hoffe doch, es wurde die Stimmung nicht allzu sehr getrübt." ihr Mundwinkel zuckte, als sich ihr Blick mit dem von Caleb kreuzte. Für sie beide war dieses Reaktion der beiden nicht neu, auch waren sie beide diesem entspannt gesinnt, doch war heute ein sehr ungünstiger Zeitpunkt, um die Streitereien groß ausbrechen zu lassen.


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#989

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 10.05.2017 23:22
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Als er die sanften Berührungen auf seinem Arm spürte musste auch er an sich halten nicht, dass sein Lächeln sich nicht vor Glückseligkeit vergrößerte. "Redet ihr jetzt von eurem Ritter und seiner Gattin oder von ihm und dem Wolf?" Wieder zuckten seine Mundwinkel weiter nach oben. "Für mich hört es sich gleich an." Während Killian mit seiner Königin an seiner Seite durch den Raum ging, bemerkte er, wie er seine Schultern straffte und das Kinn anhob, um zu versuchen der Erscheinung der Frau neben ihn zu einem kleinen Teil gerecht zu werden. Trotz dessen wusste er, dass er ihrer Schönheit nie gerecht werden würde. Neben ihr würde er ewig der dreckige kleine Junge aus der Vergangenheit bleiben.
"Ich glaube, mit seiner Vorgeschichte, würde ich auch eine gewisse Abneigung gegen sie hegen. Auch wenn es wahrscheinlich nicht bei allen gerechtfertigt wäre. Wenn man jemanden liebt, dann würde man alles für diese Person machen und wahrscheinlich auch sehr vorsichtig mit dieser Person umgehen." Gen Ende wurden seine Worte wieder leiser, wobei er auf Oleana an seiner Seite hinab schaute. Ja, er würde genauso reagieren, wenn man seiner Liebe etwas angetan hätte, da war er sich mehr als sicher.
Als sie sich wieder von ihm löste, verschwand für einen kurzen Augenblick das neckiche Funkeln in seinen Augen. Augenblicklich stellte sich Killian hinter sie und senkte leicht den Kopf, sodass seine dunklen Locken wieder vor sein Gesicht fielen, als Schutz vor den Augen, die etwas in seinem Handeln oder seinen Gesicht erkennen könnten.


Cassian hatte noch Luft geholt, um etwas gegen die Worte des Hundes sagen zu können, doch da wurde er schon von dem Alpha unterbrochen.
Er war ihm nicht böse, jedoch ärgerte es ihn, seine persönliche Fehde mit dem Köter nicht weiterführen zu können. Cassian fand fast schon gefallen daran, sich ihm zu streiten, sodass er es auch nicht bereuen oder entschuldigen würde, dass er nun auf ihn zugegangen war. Wenn man es so wollte, dann war das hier Cassians persönliches Hobby.
Als dann die sanfte Stimme seiner Königin zu hören war, lies auch seine Hand von seinem Schwert ab und er stellte sich mit leisen Schritten neben die Nymphe.
Auch wenn seine Aufmerksamkeit nur ihr galt, so konnte er nicht abstreiten, dass er seine Block kurz schweifen lies und er nach der Frau suchte, die er neben seiner Arbeit seine volle Aufmerksamkeit schenkte.


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#990

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 17.05.2017 23:01
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

„Keineswegs.“ versicherte Caleb, zurück zu seiner altbekannten Haltung. „Man gewöhnt sich immer mehr daran.“ ein kurzes Zucken seiner Mundwinkel entstand, als er seinen Beta von der Seite musterte. Dieser hatte die Nase gerümpft und war, wie es sich gehörte, an die Seite seines Alphas getreten, den Blick trotzig ins Nichts gerichtet.
„Wohl wahr. Auch wenn gelegentlich die Örtlichkeiten wechseln.“ als wäre der Nymphe es erst soeben bewusst geworden, hob sie schwach den Kopf an und sah in die Runde der anwesenden Wölfe. „Ich war durchaus erstaunt, dass Sie es geschafft haben so weit Richtung Süden reisen zu können.“ ihre erblindeten Augen kreuzten sich mit den eisblauen Augen des weißen Wolfes. Der Norden lächelte schwach. „Einiges kostete es tatsächlich, aber man kommt der Verpflichtung doch gerne nach.“ bereits bei der Hälfte seines Satzes glitt die helle Gestalt an seiner Seite, vor ihm und schenkte der Königin ein freundliches, offenherziges Lächeln. „Nehmen Sie meinen Gatten nicht zu ernst. Wir sind Ihnen beide dankbar, dass wir hier anwesend sein dürfen.“ die Nordwölfen warf ihrem Ehemann ein neckisches grienen über die Schulter zu, ehe ihr Gesicht wieder an Ernsthaftigkeit gewann, die Augen nach vorne gerichtet.
„Das freut mich zu hören. Auch wenn es keine großartige Feier geworden ist. Immerhin sind wir an gewisse… Gepflogenheiten in dieser Welt gebunden.“ solange unter ihnen immer noch Menschen weilten, würde sie wohl weiterhin die menschliche Maske vor ihrer wahren Natur tragen müssen.
Auch wenn dies jeder anderes aufnahm, denn gerade die Caliden schienen keinerlei Interesse daran zu haben, ihre Kleidungswahl wenigstens heute zu überdenken. Gerade die nun erneut auftauchende Dame, hielt es mit derartige Traditionen besonders streng.
Die Weißhaarige glitt durch die Masse hindurch und fand ihren Platz an Calebs Seite, den linken Arm in seinem eingehakt, ob dieser seine Hand nun aus seiner Hosentasche löste oder nicht.
„Es treffen nun allmählich auch die anderen Vertreter ein.“ informierte sie ihre Königin, als hätte ihr Auftauchen einen tieferen Grund gehabt.
„Hab dank, Cyan.“ Oleana hatte eine Einladung an jeden Vertreter der Paranormalen schicken lassen, allerdings war damit nicht ihr Kommen gesichert.
Der schwarze Wolf, an der Seite der hellen, zarten Frau, neigte den Kopf zu dieser und hob eine Braue. Mehr bedurfte es nicht, damit diese wusste, was sein Anliegen war. „Ich hab dich vermisst.“ verteidigte sie sich, gegen die stumme Unverständlichkeit. „Da werde ich doch nun die Zeit ausnutzen können, in welcher ich dich bei mir habe.“
„Niemand hat dir je verboten mich besuchen zu kommen.“ der Mann machte eine kurze Pause, ehe er hinzufügte: „Allerdings sollte dein Auftauchen nicht von völliger Belanglosigkeit sein.“
„Siehst du? Nie hast du Zeit.“
Oleana nutzte die Zeit, in der die meisten beschäftigt waren mit ihren Nachbarn zu reden. Es reichte, dass sie ihren Kopf andeute, zur Seite drehen zu wollen, dass sich der Schatten bewegte. Sie stand etwas weiter hinten, auf der anderen Seite, als Cassian, und hatte ihrer Königin genügend Platz mit ihren Gästen gegeben. Doch nun stand die Füchsin dicht bei der regierenden Nymphe.
„Ich habe dich vor dem Ball um einen Gefallen gebeten. Würdest du ihn nun bitte holen?“ bat sie die Frau. Revy schnalzte leise mit der Zunge. „Wenn mich die Königin schon so lieb bittet.“ natürlich bemühte auch sie sich darum, die Stimme zu senken, da sie wohl die einzige Nymphe war, welche mit derartigen Wörtern mit der Königin sprach. Sogleich löste sich Revy erneut von der Gruppe, wobei sie sie umringte, um auf den Ausgang zuzusteuern. Neben ihrer allgemeinen neckischen Art, besaß sie noch eine weitere Angewohnheit, von welcher sie noch nie los gekommen war. In dem Augenblick wo sie nah genug an dem schwarz gekleideten Ritter war, streckte sie ihm vorbei gehen die Hand nach ihm aus und fuhr mit gespreizten Zeigefinger genüsslich über den breiten Rücken ihres Vorgesetzten.


"Das Band zwischen einem Hund und seinem Schützling ist schon eine interessante Sache, nicht? Es bindet, den einen mehr, den anderen weniger, aber nicht länger bindet es an diesen Ort" ~April Honderway


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