"Das ist nicht fair mit dem Unentschieden." Sie ließ ihn los. "Du warst viel besser." Da gerade eh niemand hinsah, schwang sie sich über die Bande und landete neben Johann. "Ich würde dich jetzt gerne zu diesem Arztzimmer bringen, aber ich weiß leider nicht wo es ist...." Peinlich berührt kratzte sie sich am Hinterkopf.

Wieder lächelte Johann. "kein Problem, ich nehm dich einfach mit. als nächstes ist eh nur ein unwichtiges Fach." er warf einen kurzen Blick über die Schulter zu dem Kampfplatz. "Naja, im ersten Moment sah es wohl so aus, doch wäre der Kampf länger gewesen, hätte sich das bestimmt geändert." doch er konnte das auch nicht mehr richtig einschätzen. "Du hast heute einen echt spannenden Tag. Gerade einen kampf live mit erlebt und die letzte Stunde darfst du selber trainieren. Glückwunsch, mein erster Tag war langweilig." ^^
Er nickte zur Seite. "lass uns gehen. Ich zeig dir das Arztzimmer."

Sie sah ihn geschockt an. "Selbst trainieren? Aber doch nicht in der Arena oder?" Dann nickte sie nur leicht. "Erklär mir das, wenn du wieder fit bist. Du musst jetzt erstmal verarztet werden."

"Ach was, das sind bloß ein paar kleine Kratzer." winkte er ab. "Aber ich erkläre es dir vielleicht wirklich erst im Arztzimmer." er ging langsam los, damit sie auch mit kam. Doch gleich beim ersten Schritt zuckte sein Kopf hoch und er fixierte den Ausgang, wo am Anfang des Kampfes noch der Schulsprecher gestanden hatte. Dich dort wo er gestanden hatte war jetzt niemand mehr. Warum hatte er zugeschaut? Er hatte den Sprecher noch nie bei einem.Kampf gesehen...

Verwirrt folgte sie seinem Blick. "Was ist da?" Sie hob eine Braue, zog ihn aber am Ärmel weiter.

"Ich... Ich hab den Schulsprecher vor dem Kampf dort stehen gesehen..." er blinzelte kurz und richtete seinen Blick wieder nach vorne zu ihr. "Aber er ist nicht mehr da." beendete er den Satz.

"Er wird wohl noch andere Pflichten haben. So wie alle Schüler." Sie lächelte ihn an. "Wir sind sowieso die letzten."

"Wahrscheinlich." er hatte den kleinen Ausgang von dem 'Kampfplatz' erreicht und verließ ihn durch diesen und ging geradewegs auf den Ausgang der Halle zu. Er war in Gedanken wieder bei dem Kampf. Es war sein erster Kampf seit langem gewesen, dafür hatte er sich nicht gerade schlecht angestellt, doch er war eindeutig aus der Übung gekommen. Das würde er heute beim Training nach holen.

April folgte ihm schweigend. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Ihre Gedanken wanderten langsam zu Arved. Was er wohl gerade tat? Sie mochte es nicht von ihm getrennt zu sein. Es war wie ein Bann, der sie an ihm hielt.

Erst als sie die Halle bereits verlassen hatten und schon ein Stück den Flur entlang gelaufen waren, sah Johann wieder auf. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass das Arztzimmer nicht allzu weit von der Halle entfernt war. Die Frage war bloß wieso? Er sah kurz zu April und deutete auf die Tür. "Hier müssen wir rein." und schon ging er auf die Tür zu und drückte sie auf.

April trat in den Raum. "Hier ist jemand der dringend reutet werden sollte.", kündigte sie an.

Die dünne Schulärztin erwartete ihn bereits, da auf der weißen Liege im hinteren Raum bereits Lucian saß und sich von einem Helfer das Handgelenk verbinden ließ. "Hast ja lange braucht, um hier her zu kommen. Hast du zwischendurch den Weg vergessen?" rief dieser Johann hin. Dieser nickte ihm bloß als Begrüßung zu. "Ich hatte es nicht ganz so eilig wie du, mein Wehwehchen verbinden zu lassen." entgegnete Johann bloß. "Genug jetzt, ihr zwei." ging die Ärztin dazwischen. "Euer Kampf bleibt in der Halle. Ihr seit nur zum verarzten hier." erinnerte sie die zwei Schüler mit strengem Ton und winkte Johann zu, dass auch er in den hinteren Teil des Zimmers kommen sollte, damit auch er seine Wunden verbunden bekam.

April war eh nur Anhängsel und tappte einfach hinter Johann her. Selbst das Arztzimmer war so viel größer als das ihrer letzten Schule. Irgendwie war alles hier größer, luxuriöser...

Johann sank auf eine der Liege und ließ die Ärztin ruhig machen. Sie klebte ein paar Pflaster hier und dort hin, säuberte die tiefen Kratzer und legte ihm ein Verband um den Kopf. Lucian schien es von der Menge ähnlich gehen, doch er schielte immer wieder breit grinsend zu Johann und April. "Was glotzt du so?" brummte Johann. "Ach nichts, ich wusste nur nie das du ne Freundin hast." erklärte dieser nur, behielt sein grinsend bei. "Das ist sie nicht..."

April runzelte die Stirn. "Sehr clever.", meinte sie sarkastisch und sah zu dem Jungen. "Du bist ja auch ein lustiger Knirps. Lass mich raten, du hast keine Freundin."