"Wie denn?!" Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust und entzog sich somit seinem Kuss. Doch dann würde ihr etwas klar. Dieses Fähigkeiten konnten ihre Waffe sein. Hätte sie damit umgehen können, hätte sie Arved vor Gideon beschützen können, sie hätte ihre Mutter und sich selbst vor leid schützen können. Sie hätte vielleicht niemals auf dieses Institut gemusst. Sie könnte zufrieden sein, doch fiel es ihr zu schwer all das zu akzeptieren. Sie machte es sich schwer dieses Institut zu gehen, ohne Arved auch nur einen Schritt zu Wagen und auch diese Kräfte zu kontrollieren. Sie benahm sich wie ein Kleinkind und hatte somit auch niemals die Chance diesen Ort vielleicht eines Tages verlassen zu dürfen. Ihr Körper verkrampfte sich. "Es tut mir leid.", flüsterte sie nun ihre Entschuldigung. Er hatte immer recht gehabt. Sie atmete tief durch und schloss trotz der Schwärze die Augen. //Hör auf!//, befahl sie sich selbst. Ihre Hände lagen flach auf dem Spiegel, als wollte sie ihn wegdrücken und sie konzentrierte sich ganz fest. Immer weiter rief sie sich vor Augen, was sie wollte, für wen oder was sie das tat. Es war so wichtig, dass sie eskonnte. Für alles war es wichtig. Und plötzlich hörte alles auf zu scheppern und zu knacken. Alles war still. Es hatte geklappt. Es war nur ein kleiner Trost, dass sie es nur stoppen konnte, aber es war immerhin etwas. "Habe ich es geschafft?", murmelte sie in seine Brust. Es war als könnte sie jeden Zentimeter des Glases in Gedanken nachgehen. Sie konnte alles spüren. Jeden riss, jeden Splitter. Sie waren garnicht so weit von der nächsten Wand entfernt, musste sie feststellen. Doch selbst die kleinste Anwendung dieser Kräfte kostete April Unmengen an Energie. "Hab ich?"

Arved schmunzelte. "Ja hast du. Du hast es eigenmächtig gestoppt." er beugte den Kopf nach vorne, dort wo er April an seiner Brust spüren könnte."War es sehr schwer?" wollte er wissen, jedoch klang er weder drängenden noch befehlend.

"Es war anstrengend.", gab sie zu. Sie hatte die Augen noch immer geschlossen und kleine Lichter flimmerten vor ihren Augen. "Ich kann das Glas spüren, mich daran orientieren, aber wenn ich loslasse", vorsichtig zog sie die Hände zurück, "ist die Verbindung weg und ich bin wieder vollkommen blind." Sie spürte etwas ihre Hände hinablaufen. Vermutlich war es Blut, welches die Splitter und scharfen Kanten hervor gerufen haben. "Es ist sehr anstrengen überhaupt etwas zu tun mit diesen Kräften.", gestand April Arved.

"Ich kenne das Gefühl nur zu gut. Ich habe es jedesmal, wenn ich mit meinen Kräften hantiere." er drehte sich leicht zur Seite, sodass er auf eine ihrer Hände seine Hand legen konnte. "Aber du schaffst es trotzdem, auch wenn es anstrengend ist "

Ein Schmerz zuckte durch ihre Finger, weshalb April die Hand kurz ängstlich zurückzog, bevor sie diese behutsam auf seiner platzierte. "Heißt das, ich habe gerade einen weg gefunden, um meine Kräfte kontrollieren zu können?"

Arved holte tief Luft. "Scheint so." er gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Und das ganz alleine. " säuselt er.

Sie schüttelte den Kopf und hoffte, er könne es spüren. "Nein, du hast es mir erst vor Augen führen müssen. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Du warst in meinem Kopf, als ich es stoppen wollte. Ich wollte es für dich stoppen, für uns." Sie wollte ihm einen Kuss auf die Lippen drücken, doch traf nur , wie sie vermutete, sein Kinn. "Bekomme ich jetzt meine Belohnung? Es gäbe da einem Wunsch..."

Arved musste lächeln und legte seine Hand unter ihr Kinn, um es anzuheben. "Wenn es mir möglich ist, sie zu erfüllen. Nur raus damit." säuselte er. Doch bevor sie antworten konnte, gab er ihr den Kuss, den sie versucht hatte ihm zu geben. Er konnte froh darüber sein, dass sie endlich bemerkt hat, dass sie ihre Kräfte auch ohne Trauer und Verzweiflung anwenden kann. Doch aus irgendeinem Grund, wollte Arved, dass sie weiter übte. Sie musste mit ihnen besser umgehen können. Sie musste ohne Angst sie einsetzten können... Das war sein Wunsch.

"glaub mir, dieser Wunsch ist erfüllbar." dankbar erwiderte sie den Kuss. "ich wünsche mir bloß, dass du das Licht wieder für mich anstellst. Die Dunkelheit ängstigt mich und meine Hände schmerzen. Wir können danach gerne weiter machen, doch erst brauche ich ein Pflaster oder so. Bitte. Mehr will ich gar nicht."

Arved fuhr an ihren Armen hinab zu ihren Händen. Er hielt beide nach oben gerichtet in seinen Händen. Er gab beiden.Handflächen einen kurzen Kuss. "Wie du wünschst." mit seinen Worten legte sich der Schalter auf der anderen Seite des Saales um und der Raum wurde wieder hell erleuchtet.

Das grelle Licht schlug ihr brutal entgegen, weshalb sie die blutigen Hände kurz vor dem Gesicht zusammen. "Danke.", murmelte sie gedämpft. Nach kurzer zeit hatte sie sich zumindest halbwegs an die glühenden Lampen gewöhnt und sah zum Spiegel. Die Risse waren riesig, doch man sah genau, dass sie zur selben zeit gestoppt haben. Es schien wie ein Symbol, ein Muster mit einem Mittelpunkt.

"Tut mir leid, daran wie hell es ist, habe ich nicht gedacht. "entschuldigte sich Arved schnell. Er machten einen Schritt nach vorne, sodass er neben ihr stand und sah ebenfalls zu dem Spiegel. "Reife Leistung." entfuhr es ihm anerkennend. "Du machst schnellere Fortschritte, als ich es je getan habe." ^^''

"Jippi! Ich kann einen Spiegel kaputt machen." Sie kicherte müde und lehnte sich an seine Schulter. "Danke, dass du hier bist und mir hilfst."


Whats App geht gar nicht -.-

"Das meine ich ernst." rief Arved, lachte jedoch leise. "Du hast dich tapfer geschlagen, ich bedanke mich." er strich ihr über das weiche Haar. "Jeder Anfang ist klein." er musste an seinen Anfang denken. Sein Körper verkrampfte sich bei dem Gedanken daran. Dafür war jetzt keine Zeit. Schnell ordnete er seine Gedanken und sah zu April. "Am besten ich bringe dich in dein Zimmer."

"Ja, bitte." Langsam tappte sie zum Ausgang. Sie wollte seine Hand halten, doch es wäre in diesem Fall zu schmerzhaft. Noch immer war April leicht benommen, doch es war auszuhalten. "Ich weiß jetzt wie ich es schaffen kann., das ist alles was zählt. Vielleicht können wir ja eines Tages außerhalb dieser Mauern glücklich sein.", sprach sie ihren Wunsch leise aus. Bestimmt würde er sie auslachen, niemals würde man sie freilassen, doch sie würde darum kämpfen.