Ihr erster Satz reichte, um Gideon zum lachen zu bringen. "Du willst auf einmal das Institut stürzen?" er schüttelte lachend den Kopf. "Das Mädchen, was wie verrückt an ihrem Secret Service hängt, will das Institut zerstören. Womit sie auch ihren SeSe quasi zerstören würde." erinnerte er sie. Auch wenn seine Stimme ernst war, zierte sein Gesicht immer noch das ungläubige breite grinsen. "Warum sollte ich meine Pläne ändern, nur damit ich dir über deine Beziehungsprobleme hinüber helfen kann? Ich sehe kein da keinerlei Grund. Da hast du wohl deine Zeit verschwendet."

"Und was ist das hier alles? Dieses vollpumpen mit irgendwelchen fraglichen Medikamenten, die ständige Überwachung, das abgrenzen von der Außenwelt? Alles gesteuert von einem Mann. Er steuert jeden Sese. Immer nur mechanisches nicken, immer nur die halbe Wahrheit, wenn nicht sogar Lügen. An diesem Ort geht doch viel mehr vor, als sie zugeben. Diese Leute sind gefährlich. Ich werde nicht eine Sekunde länger hier bleiben. Findest du es nicht komisch, dass immer du der Feind bist? Und trotzdem glauben sie nicht einmal, dass du hier bist." Geradezu flehend sah sie ihn an. "Schleus mich hier raus und ich werde zu deinen Diensten stehen mit all meiner Kraft, Gideon."

Gideon hörte ihr in aller Ruhe zu und ließ sie auch ausreden, ehe er abermals dagegen ansetzte. "Das ganze hätte ich dir bereits bei unserer ersten Begegnung erzählen können, bevor du einer dieser Maschinen verfallen bist." er holte tief Luft und lehnte den Kopf nach hinten. "Du verlangst also, dass ich alles über den Haufen werfe, um dich aus dem Institut raus zu holen, um dich dann bei mir zu haben. Sag mir wieso. Jemanden ähnlich mit deiner Fähigkeit finde ich auch wo anders, ohne diesen ganzen Aufwand. Denn vor mir haben die Leute fast schon mehr Angst als vor Hodge. Du wärst nur eine von vielen."

"Ganz einfach: Hodge liebt Arved, doch Arved ist mit mir verbunden. Egal, was ich tue, er ist immer da. Als würde er es spüren. Doch vielleicht kann man das auch umkehren. Außerdem ist ein Sese nutzlos ohne seinen Herren. Ich frage mich, wie viel Hodge wohl auf sich nehmen würde. Ja, meine Kräfte sind ausbaufähig, aber du magst doch Herausforderungen, oder? Bitte, bring mich hier weg. Ich kann dir bestimmt nützlich sein!" Sie sah zu ihm und knirschte nervös mit den Zähnen. "Ich bin stark. Gib mir eine Chance. Ich will nur Hodge fallen sehen, so wie du."

Gideon betrachtete das rothaarige Mädchen vor sich. Er steckte mitten in Vorbereitungen und dazu wollte er sich eigentlich weiterhin einen Spaß aus dem Katz und Maus Spiel machen. Doch allein ein Mädchen schaffte es das alles über den Haufen zu werfen. "Ich bin kein Freund von halben Sachen. Wenn ich mich dazu entschließe, dich da rauszuholen, dann hast du keine andere Wahl mehr, als mir bei meinem Plan zu helfen. Du wirst nur das tun was ich sage und wirst es auch ausführen. Wenn du mir in den Rücken fällst, dann passiert das selbe wie in der Arena, doch dann werde ich mich nicht zurückhalten. Denn ab dann, gibt es keinen mehr, der dich vor mir beschützen kann." er sah sie direkt an und scannte sie fast ab, um sich Genauheit zu verschaffen, was er alles aus ihr herausholen könnte. Da würde ein verdammt großes Stück Arbeit auf sie und Ihn zu kommen.

Sie zögerte. "Du erwartest ähnlich viel von mir. Hör zu: Bring meine Mum weit weg von hier, außer Reichweite des Instituts und ich werde alles gerne machen. Ich werde jedes deiner Worte befolgen. Ich arbeite jetzt seit den letzten Ereignissen härter als je zuvor an meinen Kräften. Auch außerhalb der Schule. Ich kann besser werden. Aber ich werde nicht länger als nötig hier bleiben. Dieser Ort tötet mich jeden Tag ein wenig mehr. Lieber lass ich mich von dir schneller töten durch meinen eigenen Fehler. Aber ich lass mich nicht länger für dumm verkaufen." April sah ihn an. Das war ihr Standpunkt. Würde er akzeptieren?

"Du wirst weder hier länger zur Schule gehen, noch in Kontakt mit jemanden anderen treten können, sei dir dessen bewusst." er erhob sich von dem Sofa und ging zu dem Schreibtisch herum. Jetzt wollte sie auch noch, dass er ihre Mutter unter Schutz stellte. "Du hast recht, ich liebe Herausforderungen, doch sollte ich bemerken, dass ich durch diese Abmachung mehr Verlust als Gewinn machen, bringe ich jeden um, mit den du je geredet hast und danach auch dich. Und ich schwör dir, von mir will man nicht getötet werden." er zupfte einen Notizzettel aus einer der Ablagen und schrieb eine Nummer auf. Als er zu uhr zurückkehrte setzte er sich nicht noch einmal hin sondern blieb, zwar mit Abstand, vor ihr stehen. "Nun gut, ich werde dich da raus schleusen, auch werde ich mich um deine komische Mutter kümmern, doch dafür wirst du mir all dein Wissen geben und noch ein paar anderes Zeug." er reichte ihr den Zettel hin. "Wenn du soweit bist, schickst du einfach nur eine Nachricht an diese Nummer, Dann werde ich kommen und dich holen. Ab dann gibt es für dich nie wieder ein zurück, außer den Tod. Das wars dann mit deinem tollen Leben als unschuldiges Highschool Mädchen zusammen mit deinem SeSe."

Ohne zu zögern griff sie nach dem Zettel und nahm ihn an sich. "Das dachte ich mir beinahe." Doch ihre Verzweiflung überstieg ihre Angst. "Mein Leben als Unschuldige Schülerin sowie mein Sese sind tot.", erklärte sie kühl. "Es ist längst vorbei, du musst dir keine Sorgen machen." Kurz betrachtete sie die Nummer, dan. Steckte sie diese weg. "Ich fühle mich sowieso schon halb tot. Warum also nicht. Ich will nur, dass es meiner Mum gut ergeht." Schon erhob sich april, sodass sie ihm direkt gegenüber stand. "Wir werden voneinander hören, schätze ich." Dann wandte sie sich zum gehen. "Ich zähle auf dich."

Gideon lachte nur kalt auf. "Auf mich muss man nicht zählen. Ich verfolge nur meine eigenes Ziel, du hast nur Glück, dass du mir dabei vielleicht helfen könntest. Kümmer dich lieber darum, dass dein SeSe nicht schneller ist." er grinste noch breit, dann drehte er ihr den Rücken zu. "Immerhin hat er die gleiche Ausbilderin hinter sich, wie ich." damit war das Gespräch seinerseits beendet. Immerhin musste er jetzt mehr als nur ein was klären.

"Einigen wir uns doch darauf, dass wir die vorgeschickten vorerst unberührt lassen." Kurz nickte sie ihm zu, dann verließ sie den Raum und sah sich in den recht leeren Fluren um. Arved schien also allgemein kein Interesse mehr an ihr zu besitzen. Umso besser. Dann fiel es ihr weniger schwer ihn hier zurück zu lassen. Er war doch selbst schuld. Trotzdem fühlte sich ihr Magen flau an. Nein! Sie durfte jetzt keine Zweifel bekommen. Es war so genau richtig. So konnte sie noch mehr Menschen vor diesem wegsperren retten. So konnte sie Hodge das Handwerk legen. Gedanken verloren stapfte sie die Treppen hinB, während sie sich selbst versuchte davon zu überzeugen, dass es das richtige war.

Gideon schüttelte leise lachend den Kopf. Das nahm doch alles fabelhafte Wendung. Er musste keine fünf Sekunden warten, dann wurde auf der anderen Seite das Apparates abgenommen. "Ja?" meldete sich eine kratzige Stimme zu Wort. "Ich habe eine leichte Plan Änderung. Wir erhalten Unterstützung."

Arved hatte zwar die Anweisungen von seiner Herrin durch Johann erfahren, aber er war dennoch sofort los gefahren. Er hatte erst die Bibliothek abgesucht, dann war er an dem Haus ihrer Mutter vorbeigefahren, doch auch dort hatte er sie nicht finden können. Nun stand er also am Schultor und überlegte kurzerhand sich drinnen eilig noch einmal umzuschauen. Wenn sie selbst hier nicht war, musste er noch einmal zum Institut zurück fahren, vielleicht war sie ja bereits angekommen. Mit großen Schritten marschierte er zu der großen Haupttür und zog sie auf. Seit dem Vorfall, ab dem sich das Verhältnis zwischen ihm und seiner Herrin schlagartig verändert hatte, war sein Gesichtsausdruck nur noch versteinert. Zu seiner Herrin musste er eh kaum noch etwas sagen, wenn nur die Fakten die verlangt wurden und auch ansonsten hielt er sich knapp und dazu kühl. Doch auch wenn er nur sachlich von außen wirkte, War die Sorge um seine Herrin real. Er meinte seine Worte vor ein paar Wochen zu Soshi ernst und würde alles daran setzten April zu beschützen, ob sie es nun wollte oder nicht. Aber das war nun mal sein Job und nur darin bestand sein eigenes Leben.

April Schritt durch die große Halle, als sie am anderen Ende eine bekannte Gestalt erkannte. Sofort schoss ihr Blick in Richtung Boden. Sie hasste es ihn auch nur zu sehen. Jeder Blick löste sofort ein schmerzen in ihrer Brust aus. sie sah, wie er die Tür aufzog und legte einen Schritt zu, ehe sie ihn überholte und an ihm vorbei durch die Tür schritt, ohne ein Wort zu verlieren. Bald wäre sie hier weg.

Arved war erleichtert, sie hier zu finden, auch wenn sie ihm keine Chance gab dies zu zeigen. Er drehte wieder um und folgte ihr, wie ein Schatten, mit angemessenen Abstand. "Möchten Sie das Auto nehmen?" ebenfalls seit dem Vorfall, hatte er wieder angefangen sie zu sietzen, er war es doch eh nicht mehr wert, ihren Namen in den Mund nehmen zu können.

"Tu, was du nicht lassen kannst. Am besten du fährst und ich laufe. Dann muss ich dich zumindest nicht die ganze Zeit sehen.", knirschte sie und ging einfach weiter. "Ich versteh nicht, was es dich immer noch interessiert. Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?" Es war die selbe Frage wie jeden Tag. Es Waren immer die selben Dinge, über die sie sprach und immer war es die selbe Unterhaltung. Sie hatten sich sonst nichts zu sagen.

"Ihr wisst genau? Dass ich das nicht kann. Jemand muss auf Sie aufpassen, ob sie wollen oder nicht." antwortete er. Wenn sie nicht gefahren werden wollte, dann würde auch er laufen und das Auto später in der Nacht zurückholen. Doch unter keinen Umständen ließ er sie im genauen Wissen alleine laufen. Auch für ihn war dieses Gespräch nicht fremd und dennoch war dieses Thema das einzige, durch welches sie überhaupt mit einander redeten. "Ihr müsst mich nicht ansehen, es reicht, wenn Ihr mich als Hund an Euren Seite duldet."