"Das mit dem Schreien wie ihr Mädchen, hab ich noch nicht so drauf. Ich treffe eure Stimmlage nie so ganz." ging er auf Spielchen ein. Als sie von seinem Rücken zu seinem Arm wechselte, rutschte Liron so, dass sie besser dran kam. "Machst du das? Ich nehme dich beim Wort. Ich werde jeden Tag vor deiner Bzw. Meiner Tür stehen und nach einem frischen Verband verlangen." warnte er sie grinsend. Als sie wieder damit anfing, dass er sich zu stark verletzt hatte, atmete er tief durch. "Sooo schlimm ist es doch nun auch wieder nicht. Machst du immer ein riesiges Ding aus allem?" owO

"Naja, du musstest deinen Rücken ja nicht sehen.", entgegnete sie. "Das will ich nicht auch noch eitern sehen. Ein zartes Persönchen wie ich hält sowas auf die Dauer nicht aus. Und deswegen kümmer ich mich lieber drum. Reiner Egoismus." Grinsend reinigte sie seinen Arm und verband diesen letztendlich. "Sieht so doch auch viel besser aus. Wird trotzdem wohl ne schöne narbe ergeben."

"Kriegsverletzungen hinterlassen doch immer Schöne Narben." er grinste schräg "In deren Geschmack wirst auch noch kommen, sonst wäre es ja auch langweilig." er betrachtete seinerseits noch einmal den Verband und nickte dann anerkennend. "Vielleicht machst du dich an der Front nicht gut, aber als Krankenschwester würdest du hier definitiv ne Menge zu tun zu haben. Es ist nämlich bei uns verdammt selten, dass wir unsere wunden überhaupt verarzten. Wir sind als anders als die Hunde, die sich in die Ecke verkriechen und ihre Wunden lecken." lachte er.

"Du tust so als wäre das etwas schlechtes. So seid ihr immerhin schneller Kampffähig, da es besser verheilt. Es gibt so viele Seses, dass sie es sich leisten können. Ihr jedoch nicht. Und an der Front werde ich ebenso gut sein, wie jetzt.", versprach sie ihm. "Glas ist immerhin was neues."

"auch wieder wahr. Du weißt gar nicht wie schwer es ist, deines gleich zu beseitigen." wieder folgten seinen Worten ein Lachen, als auch schon die Tür aufgestoßen wurde. Gideon trat hinein. "Schön das ihr euch so amüsiert. Die 2 Stunden sind herum." verkündete er. Sein Blick wanderte zu Liron. "Schon fertig? Wie war er, kann ich ihn jetzt überhaupt noch gebrauchen?"
Liron grinste nur breit. "Also bitte, der letzte Tote liegt drei kämpfe hinter mir." verteidigte er sich. "Nein, er lebt noch..." weiter brauchte er nicht reden, denn Gideon's nicken verriet ihm, dass er verstand. "Und du hast gleich mal die neue Hilfskraft ausprobiert." skeptisch sah er zu April.

April sah nervös zu gideon. "So ist er schneller Kampffähig.", erklärte sie. "Es hätte sich ganzschön stark entzünden können." musste sie sich dafür wirklich verteidigen? "Nunja, ich bin jetzt auch fertig. Was kommt jetzt?"

"Ganz einfach, ich gebe dir noch eine Chance, deine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen." Gideon ging auf ihr vorheriges gesagtes nicht weiter ein, sondern klärte das, warum sie überhaupt hier war. "Du hast gezeigt, dass du Glas ab und zu zum Gehorsam zwingen kannst, doch das reicht mir nicht. Glas ist ein gefährliches Thema, ebenso das Feuer, weil beide unheimlich launisch sind und gerne ihren eigenen Herr angreifen. Das Glas gehorcht dir nicht. Es ist eher wie ein gelangweiltes Kind, was dir ab und zu zeigt, dass es doch hört aber es ihm egal ist." erklärte Gideon. "Nachdem was ich in dem Raum gesehen habe, bin ich enttäuscht. Ich dachte du könntest es schon weiter beherrschen."

Schwer schluckte sie und sah zu Boden. "Da siehst du mal, was der Service alles verpatzt hat.", murmelte sie, obwohl das wohl kaum als Argument galt. "Sag mir, was ich tun soll - muss - kann.", mehrmals fiel sie sich selbst ins Wort. "Ich versuche es wirklich, Gideon. Aber ich habe es bisher nie geschafft. Ich werde alles daran setzten das zu ändern, doch ich brauche eine Anleitung. Ich brauche jemanden, der mir das beibringen kann."

Wirklich begeistert sah der Mann nicht aus, doch abgesehen bei irgendwelchen Streichen, war ein fröhliches Geist bei ihm eh selten. "Wenn man dir nicht helfen könnte, dann hätte ich dich nicht hier hergeholt, sondern dich einfach irgendwo ausgesetzt. Wer schlägt sich schon mit pubertierenden Mädchen Rum?!" Gideon verschränkte die Arme wieder, wobei er eine Hand leicht löste und auf April zeigte. "Hier sind nur Leute, die perfekt mit ihren Kräften umgehen können, also kannst du in aller Linie Techniken angucken. Dann musst du dich irgendwie mit »Glas« einige, dass es dir endlich gehorcht. Das kann ich dir n ich abnehmen. Es wird dich nur anerkennen, wenn du stärker bist. Da kannst du hier jeden fragen." bei diesen Worten glitt sein Blick zu Liron ab, dieser gähnte jedoch noch im selben Moment.

"Das dachte ich mir beinahe." Seufzend fuhr sie sich ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht. "Wird mich jemand unterrichten können? Wenn ja, wer?" Ziemlich ungern wollte sie allein durch dieses 'Behaupten gegen die kräfte' von dem die anderen immer redeten.

"Hier sind zwar alles Profi, doch ich will keinen meiner Männer wegen sowas verlieren. Also werde ich das übernehmen." opferte sich Gideon. "Außerdem verläuft eh alles gerade perfekt, also hab ich nix zu tun. Doch mit mir als Lehre, ist die Gefahr größer, dass ich dich wenn du versagt, schneller aus den Weg räumen kann." warnte er sie vor. Er hatte das leise kichern von Liron, bei seinen ersten Worten, gekonnt überhört. "Da du heute schon ne Menge für deine Verhältnisse geleistet hast, werden wir heute lediglich versuchen die Verbindung zwischen dir und deinen Kräften etwas zu verbessern. Die ist einfach nur katastrophal."

"Du bist mein Lehrer?" April sah dem Mann erstaunt an. Ihre größte Angst unterrichtete sie nun, welch eine Ironie. Sie fragte sich, was Liron wohl so lustig fand und ob Gideon sie wirklich sofort aus dem Weg räumen würde. Das war mehr als ein blöder Witz, das war echt. Alles hier war echt, es war wahrhaftig. Trotzdem brannte ihr eine Frage auf der Zunge. "Habt ihr eigentlich noch etwas vom Institut mitbekommen? Wie haben sie darauf reagiert, dass so viel kaputt war und auch ich weg war?" Sie fragte sich, wie es wohl Arved damit erging und ob Johann sie nun wohl hasste. "Wirst du wieder als Joel dorthin zurückkehren, Gideon?"

Bei der Frage wurde Gideon's Grinsen doch mal zu Ausnahme offensichtlich. "Oh ja, ich habe eine verdammt große Menge mitbekommen. Hodge hat sich ziemlich geärgert über meinen Besuch und über dein Verschwinden. Und dein Hund..." er legte den Kopf schräg und ließ deutlich werden, dass er überlegte, ob er es ihr überhaupt erzählte. "Der wurde wohl ziemlich bissig. Er hat einen der netten Ärzte verletzt und nach den letzten Berichten weigert er sich zu kooperieren." er seufzte theatralisch. "Man sollte diese Hunde wirklich besser an der kurzen Leine halten, denn tollwütige Hunde, die sind doch die schlimmsten." er beobachtete April genau, auch als er weiter sprach, achtete er auf jede ihrer Reaktionen. "Und ja, ich werde als 'Joel' dorthin zurückkehren. Wenn ich weiß, dass hier alles in bester Ordnung ist."

April versuchte möglichst eine kühle Miene zu bewahren. Er konnte wohl doch noch irgendetwas spüren, war doch noch nicht ganz tot von innen. Nein, er war es nicht wert auch nur einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Er war nicht ihr Arved und sie war ihm auch nicht weiter wichtig. Schwer schluckte sie. "Ein Hund ist und bleibt letztlich nur ein Hund.", erwiderte sie trocken und erhob sich vom Bett, um die Materialien zum verarzten Weg zu räumen. "Also, wohin jetzt mit mir?" Sie wusste, dass sie nicht noch einen Kampf Stand halten würde, sei er auch nur gegen sie selbst. Ihre Kräfte waren schwach und sie spürte es in jeder Faser ihres Körpers. Doch das würde sie niemals vor diesen Leuten zugeben.

"Ganz einfach. Ich bringe dich in eine der großen Hallen, dort hast du genügend Platz für dich und..." er räusperte sich kurz und kehrte ihr den Rücken zu, ohne allerdings los zu gehen. "Also komm jetzt. Liron sollte nun wirklich geheilt sein, oder?" er wartete keine Antwort ab, sondern ging bereits los.
"Aber natürlich, mein Meister." alberte Liron vergnügt und lehnte sich etwas zurück, wobei er die Arme hinter dem Kopf verschränkte. "Husch, Kleine. Das wird jetzt bestimmt sehr interessant. Für sie ziemlich jeden von uns. Stell dir am besten nen Spiegel gegenüber." riet er ihr zwinkernd.