»Das kann ich nicht!! Ich brauche dich so sehr!! Warum willst du das nicht verstehen?« wollte er Rufen, doch stattdessen schwieg er in Wirklichkeit und sah April einfach nur ruhig an. "Ich soll dich also aufgeben, das ist es was du willst." Arved holte innerlich tief Luft, wobei er einen endgültigen Entschluss fasste. "Das werde ich nie. Ich werde zwar gehen, doch ich Werde dich nie verlassen. Ich werde weit genug weg sein, sodass du mich nicht bemerkst, doch nah genug um dich auch das nächste mal vor dem Fall zu schützen. Vielleicht habe ich früher geglaubt es sei hoffnungslos, doch jetzt gibt mir nichts mehr Hoffnung, als dein Anblick, wie verrückt das auch klingt." er würde ihr Versteck finden, er würde weiter über sie wachen, sodass er rechtzeitig eintreffen könnte. Sie aufgeben? Auch wenn es ein Befehl war, könnte er diesem niemals nachkommen, dafür... Dafür… ja, die wahre Antwort warum er hier war und warum er alles tat, hatte sich innerhalb der letzten Zeit schlagartig verändert. Doch diese Tatsache, würde sie nur noch mehr verzweifeln und verängstigen.

April schluckte schwer, ihre Kehle war wie ausgetrocknet. Schweigend schob sie die Bilder in ihre Hosentasche. Alles andere würde sie vorerst zurücklassen müssen. Inzwischen hatten die Tränen sie ein weiteres Mal erfasst, kullerten stumm über ihre Wangen. Schwungvoll drehte sie sich um und eilte zurück zu Arved. Sie packte den Stoff seines Oberteils, zerrte verzweifelt dran, denn ihre Beine schienen ihren Körper nicht mehr tragen zu wollen als sie ihn ansah. Ihr Blick klammerte sich fieberhaft an seinen. "Hass mich endlich, Arved. Bitte, jetzt rede doch nicht von Hoffnung. Bitte hör auf. Ich kann das nicht hören. Hass mich endlich."

Arved's Blick wurde mit einen mal weicher, als sie sich an ihn klammerte und schütztend legte er einen Arm um sie, um sie zur Not zu halten, falls sie umzukippen drohte. Seine Mundwinkel zuckten leicht und ein kleines kaum sichtbares lächeln tauchte auf. "Du hast mich wieder bei meinem Namen genannt..." hauchte er und alles an ihm zeigte, dass er sich wahrhaftig darüber freute. "Das kann ich nicht mehr, April. Ich werde dich nie wieder hassen können, stattdessen bin ich an der Krankheit die sich liebe nennt erkrankt." doch dieser letzte Satz war wieder nur ein flüstern. "Doch du kannst es. Hass du mich, April. Hass mich so stark du nur kannst, dann wirdtvdu stärker und kannst deinen Weg gehen. Ich werde nicht länger verlangen, dass du zurück kehren sollst, doch ich werde mir den platz an deiner Seite erkämpfen. Wenn Hass das einzige ist, was dich aufrecht hält, dann richte alles was du hast gegen mich, dann kannst du vielleicht schaffen." mit ihrem jetzigen Anblick, wusste er, dass er es nie wirklich geschafft hätte sie vollends wieder zurück zu holen, dafür hatte er die wichtigste Regel des Secret Service' gebrochen.

Jegliche farbe wich aus dem Gesicht des Mädchens. "Du lügst.", wimmerte sie. "Sag, dass du lügst." Nein, sie wollte es nicht wahrhaben! Liebe? Er liebte sie nicht. Er durfte sie nicht lieben! Er war nur ein Hund. Nur?, fragte eine leise Stimme in ihrem Kopf. Sie konnte nicht aufhören ihn anzusehen, ein verlangen kam in ihr auf, dass ihre Gefühle noch stärker durchmischte. Das Mädchen öffnete den Mund, als wolle sie etwas sagen, schloss ihn jedoch wieder wortlos. Vorsichtig näherte sie sich Arveds Gesciht, legte eine Hand auf seine Wange, streichelte mit den Fingern seine warme raue Haut. Es war so vertraut. Verloren in ihrem eigenen Chaos kam sie ihm näher, ehe sie innehielt. In dieser Position konnte sie sogar Arved Atem leicht auf ihrer Haut spüren. Ihr Blick war unablässig auf Arved gerichtet, dann widmete das Mädchen ihren Blick seinen Lippen. Nein, das ist falsch!. Im nächsten Moment zuckte sie zurück und ließ den Jungen los. "Arved, es ist zu spät." Mit schnellen Schritten stürmte sie nun an ihm vorbei. Sie lief vorbei an dem am Boden liegenden, hin zur Tür. Als sie diese aufriss, schlug ihr allgemeines Chaos entgegen. Ein Gefecht verschiedener kräfte war im Einsatz. Die möbelierung war größtenteils ruiniert und ein paar Männer lagen bewusstlos oder auch tot, so genau konnte sie es nicht sagen, auf dem Boden. Es war Zeit dem ein Ende zu setzen. Mit einer einzelnen Handbewegung zerstörte sie auch in diesem Raum die große Fensterscheibe. Die Scherben scheuchte sie gezielt auf die einzelnen Männer zu, ohne zu wissen, welches Körperteil sie treffen könnte. Es galt sich Liron zu schnappen und endlich zu flüchten. Sie hielt es nicht aus, auch nur eine Sekunde länger Arved zuhören zu müssen. Es tat zu weh.

Liron hatte gerade noch in der einen Hand den Kragen eines der Angreifer und dazu die Faust zum schlag angehoben. Doch sein Vorhaben wurde im nächsten Moment vereitelt. Genervt, ließ er die Faust sinken, wobei auch die dort entstandene Flamme erlosch. "Sehr lustig." nöllte er April an, anstatt sich zu bedanken. "Musstest du mir meinen Spaß versauen?" er hatte dies ersten rein gekommenen Männer ohne weiteres erledigt, danach waren von vor der Tür noch welche rein gestürmt und zu guter jetzt schienen noch welche im Auto gewartet zu haben, da nachträglich noch einmal eine ähnliche menge an Hunden rein kamen. Liron klopfte sich die Asche von den Klamotten und wischte sich das Nasenbluten von seinen Lippen. "Bist du endlich fertig? Ich könnte schwören, dass die noch weit aus mehr von der Leine lassen werden." er lief quer durch den Raum, desinteressiert ob er auf Hunde trat und schnappte sich den Schlüssel zum Motorrad. "Hast du die zwei Typen bei dir beseitigt?"

Arved starrte den platz an, an dem gerade noch April gestanden hatte. Ein seeliges lächeln lag auf seinen Lippen. Hatte er es geschafft? Hasste sie ihn jetzt? Immerhin hatte sie jetzt etwas, woran sie sich halten konnte. Es entsprach Der Wahrheit, was er gesagt hatte, doch vielleicht hat er es auch dazu ausgenutzt, damit sie so reagierte. Es war doch wirklich das beste. Arved schwor sich, dass er sie suchen und finden würde, sodass er sie immer auffangen konnte.
Mit Abstand, trat er ebenfalls aus dem Raum und sah den zweien nach. Als er den anderen Typen entdeckte, knirschte er unbewusst mit den Zähnen. Den ließ sie also in ihre Nähe?

"Mehr oder weniger.", entgegnete sie hastig, während beide aus der Wohnung eilten. Ein letztes Mal blickte sie über die Schulter und sah zu Arved. Es schmerzte, ihn ein weiteres Mal zurückzulassen. Trotzdem lief sie entschlossen weiter und stürmte die Stufen hinab. "Ich werde das Haus einreißen, wenn wir hier raus sind. Die Hunde werden wohl kaum hinterher kommen können.", erklärte die rothaarige ihrem Begleiter. "Wir müssen nur schnell genug sein."

"Nicht, dass ich deinen Vorschlag schlecht finde, von mir aus kann das alles den Erdboden gleich gemacht werden, doch man bedenke, dass hier auch noch andere Leute wohnen, vor allem Menschen. Zwar hättest du erfolgreich gut 15 Hunde umgebracht, aber dazu auch fast 500 Menschen. " liron folgte ihr während er sprach, wobei es mehr wirkte, als gingen sie irgendwo hin essen oder spazieren. "Unser kleiner Gideon würde sich bestimmt darüber aufregen" überlegte er laut und kicherte leise. "Warum wartest du nicht einfach draußen und bringst sie dann zur Strecke? Einen nach dem anderen. Is effektiver."

"So viel Zeit bleibt uns nicht.", entgegnete April. "Wir müssen weg, aber... Aber Liron, was wird aus meiner Mum? Wo sollen wir denn jetzt hin?" Außer Atem kamen sie am treppenfuß an. "Hier leben doch noch andere vom Service."

"Jetzt verliere hier mal nicht die Nerven." unterbrach Liron das Mädchen etwas schroff. "Sie haben EINE Wohnung von tausenden entdeckt und das auch seit einem gesamten jahr wieder pause. Wir haben nichts vor diesen blinden Hunden zu befürchten." er ging zielstrebig zu dem Parkplatz gegenüber des großen Gebäudes, auf dem seine Maschine stand. "Wir können zwar nicht das gesamte Gebäude hochgehen lassen, aber du kannst ohne Problem unsere Wohnung zerstören, dass solltest du auch von hier unten schaffen." wies er sie an, mit dem Wissen im Hinterkopf das dort oben definitiv noch einige überlebene Waren. Derweile schwang er sich auf das Motorrad und startete den Motor.

Eilig kletterte April hinter Liron auf das Bike und hob den Blick zu der fensterlosen Wohnung. "Ich kann für nichts garantieren." Schon hob sie die Hand. Das Bauwerk bebte, während ihr Geist es abtastete. Im nächsten Moment ballte sie die Hände zu Fäusten und alles Glas, das sie in diese Etage erfassen konnte, zerbarst mit einem Mal und ballten sich vermutlich im inneren. Ein schreien tönte bis zu ihr hinab. "Das muss reichen." Die kalte Luft zog an ihren nackten Füßen vorbei. "Wir müssen los."

Zufrieden klappte Liron die getönte Scheibe seines Helms hinunter und ließ noch im selben Zeitabschnitt den Motor aufheulen. Die Maschine rollte von dem Parkplatz und nahm schnell an Geschwindigkeit zu. Er hatte den dunklen großen wagen vor ihrem Gebäude gesehen und auch seine Bewegung. Anscheinend mussten sie wohl oder übel noch einen Umweg fahren, um die Verfolger abzuschütteln. Sie mussten jetzt nicht gleich das Hauptquartier finden.

Während Liron beschleunigte, warf April einen letzten besorgten Blick über die Schulter. Was hatte sich Arved nur dabei gedacht? Beinahe... Beinahe hätte sie ihn geküsst. Sie liebte ihn doch. Und er liebte sie? Würde er sie lieben, dann hätte er sie zu Gideon begleitet. Verzweifelt Biss sie sich auf die Unterlippe, um nicht abermals in Tränen auszubrechen. Er hatte ihr das Leben gerettet und den eigenen Mitstreiter außer Gefecht gesetzt und nun ließ er sie laufen. Doch nun schmerzte jeder Meter der Entfernung dreifach so stark. Es war, als würde man in ihre Brust greifen, das Herz fest zusammendrücken und dann den Versuch starten, sie zurück zu ihrem Sese zu zerren. Jede Entfernung gab ihr das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen. Hilflos musste april sich an ihren Vordermann klammern. Wieso war es jetzt wieder so schmerzhaft?

Liron fuhr eine gute Viertel Stunde umher, bis er sich hundert Prozent sicher war, dass die Hunde ihm nicht mehr am Hintern klebten. Erst dann schlug er den Weg zu dem Hauptquartier ein, bis er davor hielt. "Wir werden hier wohl für einige Nächte unter kommen. Ich will wieder einen Fernseher." fügte er etwas leiser grimmig hinzu. Gideon wusste wahrscheinlich bereits Bescheid, doch es konnte wahrscheinlich nicht schaden ihn noch mal zu kontaktieren. "Geh du schon mal vor, hier hast du den Schlüssel." er hielt ihr dem Anhänger mit den ganzen Schlüsseln hin. "Ich rufe noch schnell wo an."

"Warte kurz, Liron.", hielt sie ihn zurück und griff nach seinem Arm. Unruhig blickte sie zu ihm auf. Der kalte Boden unter ihren Füßen ließ sie erschaudern. "Sie haben uns einmal gefunden, werden sie uns dann hier nicht auch finden?" Kurz blickte sie zu dem Schlüssel und nahm ihn mit der freien Hand an sich. "Bringen wir nicht alle hier in unnötige Gefahr?"

Liron's Augen verharrten ohne eine Regungen auf April, ehe er sich aus seiner Scheintrance wieder befreite. "Weiber mit ihrer übertriebenen Vorsicht." beschwerte er sich dann nachgebend und nahm ihr den Schlüssel wieder ab. Er war hier ewig rum gekurvt, nur damit dir Hundert ihm nicht mehr am Arsch hingen und jetzt stellte sich das alles als überflüssig heraus. Grunzend, zog er sich wieder den Helm über und klappte die Schutzscheibe hinunter. "Jetzt spring auf, wir werden in einem Hotelzimmer zwischen Quartieren." stellte er klar, ohne eine Widerrede zu dulden. Noch einmal ließ er sich nicht weicht klopfen.