Gideon und auch die anderen sahen ihr bei ihrer Reaktion zu, doch Gideon wandte sich schnell an April, bevor diese noch etwas unüberlegtes tat. "Fahre fort, April. Warum hast du aufgehört?" fragte er, auch wenn er den Grund sehen konnte. Doch er wollte ihre Antwort hören, er wollte hören wie sie es formulierte, dass dort ihr ehemaliger Beschützer stand. Der Hund dem der Tod drohte, würde er noch einen Schritt machen. Durch den zweiten Funk konnte Gideon hören, wie der Trupp immer näher den beiden kam, beziehungsweise immer näher dem Köter.

Auch Arved bemerkte April's Zurückweichen. So blieb er weiterhin an seinem Platz stehen, um sie nicht weiter zu verschrecken. Er wusste nicht, ob sie ihn hören vermag, durch die Schreie und weiterhin klirrende Scheiben, würde es bestimmt schwierig werden, doch es reichte wenn sie ihn ansah. "Hab keine Angst." formten seine Lippen und er streckte ihr leicht die Hand entgegen. "Ich bring dich hier weg." er musste sich selbst zurückhalten nicht auf sie zu zu rennen. Auch wenn er wusste, dass ihnen nur sehr wenig Zeit blieb, ehe Hodge den anderen Den Befehl erteilte sie in Gewahrsam zu nehmen. Warum musste auch ausgerechnet sie immer alleine und sichtbar für alle da stehen. "Komm mit mir." sprach er erneut tonlos.

Ohne sich zu rühren starrte April den Jungen an, während sie Gideons Stimme vernahm. "Wir..." Was sollte sie jetzt sagen? Sie konnte beobachten wie ihr Hund seine Lippen formte und ohne dass sie ihn verstand, wusste sie, was er sagte. "Wir haben einen Zuschauer." Sie hatte ihm doch gesagt, er solle weg bleiben. Die rothaarige wollte ihm eine Warnung zuschreien, ihn verscheuchen, doch stattdessen war sie gezwungen zu schweigen. Langsam schüttelte sie ein weiteres Mal den Kopf, als er ihr seine Hand entgegenstreckte. "Tu das nicht.", stieß sie beinahe tonlos hervor. Was tat er da nur? "Arved." Sie formte dieses Mal nur ihre Lippen, doch selbst das war zu viel. Ihre Beine machten einen Schritt vorwärts, obwohl ihr Kopf widersprach. Sie musste ihn irgendwie aufhalten. Er durfte nicht einen Schritt machen,mehr musste weg von diesem Ort, doch wie konnte sie ihm das zeigen. Das klirren ließ nach, es wurde ruhiger um sie herum. Wenn er so weiter machte, würde er sie beide ins Verderben stürzen.

Gideon starrte weiterhin das Bild an, was die Kamera im vermittelte. "April, mach weiter! Wehe du hörst jetzt auf! Ich warne dich." drohte er ihr. Er und auch alle anderen konnten durch den offiziellen Funk hören, dass die Teams alle ihre arbeit beinahe oder bereits beendet hatten. Es fehlte nicht mehr viel, sie waren so nah dran. Liron's Team gab gerade den Funkspruch raus, dass sie das Büro verlassen würden. Fast Zeitgleich mit dieser Information, machte April einen Schritt auf den Hund zu und damit schien alles zu kippen. Mit einem Mal rief einige, dass plötzlich die Hunde aufmerksam geworden waren, anscheinend blieben sie auch nicht untätig. Gideon wusste, dass das Institut so gebaut und konzipiert worden war, dass die Kräfte geschwächt worden, damit es keine unkontrollierten Ausbrüche gab und eigentlich glaubte er es wäre für ihn einen Klacks. doch selbst er spürte ein leichtes Ziehen in seinem Schädel. Er musste mehre Gruppen und damit Personen vor aller Augen verschwinden lassen und das bei unterschiedlichen Aktionen. Jegliches Geräusch oder Geruch musste unentdeckt für fremde Augen bleiben. So konnte er sich hier nicht leisten, dass irgendetwas nicht nach Plan verlief. "April!" fauchte er in das Headset. "erledige gefälligst jetzt den Rest der Scheiben." während er wollte, dass April wenigstens die letzten Zimmer erledigte, wollte er auch gleichzeitig das der Hund weiter nach draußen kam. "Seid ihr endlich in Position?" fuhr er die andere Gruppe an, welche neben April, seine größte Aufmerksamkeit besaß. "Jeden Augenblick. Erlaubnis zum feuern erteilt?" Gideon lehnte sich wieder zurück und verfolgte das Geschehen noch einen kurzen Augenblick. "Erteilt. Erlöst uns von dem Vieh."

Arved behielt seine Hand weiterhin ausgestreckt. "Aber ich will..." antwortete er auf ihren Versuch ihn davon abzuhalten. Er hatte sich längst entschieden, jetzt würde er nicht zurückkehren. Jeden Augenblick würden auch die anderen kommen, er hatte nur noch eine einzige Chance. "Bitte April." flehte er sie an. Arved versuchte sie stets im Auge zu behalten, doch immer wieder glitt sein Blick ruckartig zu dem Hauptgebäude. Auch wenn die Unruhe immer mehr in ihm aufstieg, ließ er davon nichts nach außen, sondern wartete geduldig auf April. Sie wird kommen, sie wird ganz bestimmt. Er wusste nicht, ob er diese Aussage nur hoffte oder auch genau wusste, dass sie es tat, einschätzen konnte er es nicht, immerhin was ihre letzte Unterhaltung alles andere als vielversprechend verlaufen.

Wieder schüttelte sie den Kopf. "Das kannst du mir nicht antun, Arved! Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich fernhalten." Noch bei dem wüsten schütteln fiel ihr der Stecker aus dem Ohr. Gideons Befehle verklangen mit einem Mal. Sie stürzte dem Kopfhörer hinterher als ein Geräusch sie innehalten ließ. Nicht weit entfernt hörte sie ein rascheln, etwas schien sich dort in der Dunkelheit zu verbergen. Erschrocken weiteten sich ihre Augen. Sie beobachteten sie. Sie wollten eingreifen. Mit einer großen Bewegung ihrerseits ertönte ein Lärm, stärker als alle Geräusche zuvor. Das gesamte Gebäude erzitterte als alle Scherben nach außen strömten als sei eine enorme Druckwelle entstanden. Sie riss das Glas wie einen Schild an sich heran und rannte ohne Rücksicht zu nehmen. Ihr Gesicht war verzerrt von Angst und Sorge. Sie musste Ihrer Hund beschützen, sonst würde man ihn ihr wegnehmen. Sie war nur noch wenige Meter von ihm entfernt, dann erreichte sie ihn, sie ging ein Stück an ihm vorbei, fasste seine Hand und zerrte ihn stolpernd in den düsteren Schatten des Geländes, während ihr gläserner Schutzmannes zersprang. Als es dunkel genug war, riss sie ihn zu Boden, wo sie für einen Moment liegen blieb und sich die Hände auf den Mund presste, damit niemand hören konnte, wie sie verzweifelt nach Luft Rang. Was hatte er sich dabei gedacht?! Er brachte alle in Gefahr! Sie sah zu den Händen vor ihrem Mund und realisierte erst jetzt, dass ihre Hände panisch seine Zuvor geschnappte Hand umfassten und sich an dieser festklammerten. Zu dem Jungen selbst wagte sich April nicht zu sehen.

Arved ließ sich perplex mitziehen und kam erst wirklich hinterher, als er bereits mit dem Rücken auf dem kühlen Boden lag. "Oh Mann...." murmelte er, an keine spezielle Person gerichtet und daher auch nicht sonderlich laut. "Und ich dachte, ich könne dich mitnehmen." leise lachte er, ehe er den Kopf zu April drehte. Sie hatten eigentlich bei weiten nicht die Zeit hier herum zu liegen, doch Arved war so froh sie wieder berühren zu können, wobei mehr sie seine Hand hielt als andersherum. "Es tut mir leid, wenn ich deinen Plan etwas durcheinander gebracht habe, doch dies ließ sich nicht vermeiden." desto länger ansah, desto mehr beruhigte er sich wieder und desto klarer wurde sein Kopf. "Lass uns gehen."

Gideon hielt nun nichts mehr auf dem Stuhl. Stattdessen war er auf gesprungen und hatte in das Mikro geschrien. Sie sollten diesen Hund gefälligst überwältigen und April keine Chance lassen ihn zu decken. Das würde definitiv ein Nachspiel für dieses Mädchen geben. "Los! Findet sie gefälligst und bringt mir diesen Köter." dieses mal war es ein Befehl auf der ganzen Frequenz, sodass jeder es hören konnte. "Holt April zurück und bringt das hier hinter euch, bevor noch mehr schief geht." einer reichte ihm, der alles über den Haufen warf. Doch als Antwort hörte er kein einstimmiges Einverständnis, sonder viel mehr Rufe, dass nun auch die Hunde aktiv geworden sind. Sie haben den Einbruch in ihren Laboratorien bemerkt und strömten daneben sogar auf den Platz vor dem Wohngebäude. Jetzt musste Gideon schnell handeln, sonst kamen die Köter ihm zuvor. "Sorgt dafür, dass kein Köter vor uns bei den beiden ist."

Liron blieb abrupt stehen, als er den Funkspruch hörte. Was hatte April bloß gemacht? Eilig packte er zusammen, wies die zwei anderen mit ihm, ihm zu folgen und machte sich mit ihnen eilig auf den Weg nach draußen. Es wurde brenzlig, wenn jetzt selbst Gideon laut wurde. Vielleicht war dies einer der Momente, wo man die Hunde unterschätz hatte... Bitte April, mach keinen Mist!, flehte der junge mann in Gedanken.

Das Mädchen wandte sich ruckartig ihrem ehemaligen Beschützer zu. Ihre Wangen liefen stumm ein paar Tränen hinab, während sie ihn entgeistert anblickte. "Das ist nicht lustig. Das ist nicht, nein, es ist überhaupt nicht lustig. Sei still!" Hilflos wischte sie sich über das Gesicht und ließ seine Hand los. "Was hast du dir dabei gedacht?! Sie wollen dich umbringen!" Inzwischen hatte sie Probleme ihre eigene Stimme zu zügeln. Aufruhr war um sie herum ausgebrochen, sie hörte viele Schritte, doch von welcher Seite sie kamen, ob Hund oder Jäger, konnte sie nicht sagen. "Wo willst du denn jetzt noch hin, sie sind überall!"

"Sind Sie nicht." widersprach er ihr, ohne den sanften Ton zu verlieren. Auch er hörte das rege Treiben, was ihn nur ermunterte weiter auf sie einzureden. "Wenn wir diesen Tumult ausnutzen, dann können wir es schaffen, glaub mir." wieder machte er eine Pause, um zu horchen wie sicher sie hier wirklich noch waren. Lautlos drückte er sich auf seine Ellenbogen hoch und musterte sie eingehend. Als würde alles verschwimmen, wenn er ihr nur in die Augen sah. Die Furcht, die Hektik, die Vorsicht, die Leute um sie herum. ohne Vorwarnung beugte er sich zu ihr und küsste sie auf die schönen Lippen. "Vertraust du mir, April?" er zog den Kopf nicht gänzlich zurück, sodass ihre Gesichter sich immer noch sehr nahe waren. Eingehend betrachteten seine grellen blauen Augen sie und warteten geduldig auf ihre Antwort.

Verunsichert runzelte die rothaarige die Stirn und sah Arved Hilflos entgegen. "Ja, schon, aber..." Ihre Stimme war inzwischen ein paar Töne höher gerutscht und Klang weinerlich. "Wenn dir etwas passiert, Arved... Ich muss dich doch beschützen..." Vorsichtig strich sie mit ihren Fingerspitzen seine Wange entlang. Es fühlte sich viel schöner an, als in ihren Träumen, viel wärmer. Reiß dich zusammen! Für solche Gedanken blieb keine Zeit. Genug der Träumereien, sie müssten schnellst möglich etwas unternehmen. "Was... Was hast du jetzt vor?"

Arved lachte wissend, als sie fragte und war nun derjenige, der ihre Hand in seine nahm. "Jetzt, meine liebe April, werde ich dich entführen." antwortete wahrheitsgemäß und stand mit diesen Worten auch sogleich auf. Durch die Hand, die er von ihr genommen hatte zog er sie ebenfalls mit sich hoch, darauf bedacht nicht zu grob zu sein oder sie ausersehen zum stolpern zu bringen. Wenn er sich umdrehte, würde er seinesgleichen mit den Eindringlingen sehen, anscheinend hatten sie sich zu erkennen gegeben. Doch Arved widmete dies nur ein flüchtigen Blick, wobei dieser mehr dazu galt ihren bestmöglichen Weg auszumachen. Er entschied sich dafür einen der Seiten Ausgänge des Geländes zu verwenden, die sollten nicht allzu große Probleme aufweisen, wie das Haupttor. Zielstrebig nahm der junge Mann sein Mädchen mit sich und lief erst zügig an dem zerstörten Gebäude vorbei, ehe er dahinter immer mehr dem Rennen verfiel. Sein Wagen würde gleich in der nähe parken, sodass sie schnell von hier verschwinden konnten.

"Haltet euch nicht zu lange mit den Viechern auf." wies Gideon seine Männer an, welche fast vollständig auf dem Hof vor den beiden Gebäuden auf die Hunde getroffen Waren. "Wir sollten uns lieber um unseren kleinen Flüchtling kümmern." damit wechselte er die Frequenz und ließ einen weitaus schärfer Befehl erklingen. "Sie dürfen das Gelände nicht verlassen und wenn ihr sie dafür erschießen müsst. Doch nehmt euch erst den Köter vor, April wird dann schon von alleine bleiben." seine goldenen Augen versprühen nichts als Zorn, auch wenn sein Gesicht mehr einer angewiderten Grimasse entsprach. Wie konnte sich das Weib nur heraus nehmen, alles zu ändern?! Dafür würde mindestens ein Kopf rollen und er wusste auch gleich mit welchem er anfangen würde. Ein klicken verriet, dass er sprechen konnte, dass ihn alle verstanden. "Beeilt euch und Liron, ich hoffe doch du hattest Erfolg."

Verständnislos neigte Liron den Kopf zur Seite, als er mit der freien Hand den Ohrstöpsel tiefer in sein Ohr drückte. Hatte er sich eben verhört? "Äh ja. Wir waren erfolgreich." mehr wusste er nicht zu antworten, da er dazu auch das Gefühl hatte, dass es Gideon gar nicht um den Inhalt der Frage ging. Er war nicht von gestern, um zu wissen, wann Gideon etwas anderes beabsichtigte, als er in erster Linie den Anschein machte. Ebenfalls hatte der Mann auch den Plan etwas geändert, da seine Männer und damit auch Liron, seit geraumer Zeit mitten im Getümmel sichtbar geworden sind. Zwar war es einfach unbemerkt in das Institut einzubrechen, doch keiner ließ sich eine Auseinandersetzung mit den Hunden entgehen. Gerade jetzt hielt Liron einen noch recht jungen Kerl an seinem Anzug Kragen mit einer Hand fest, da der Rest des Jungens schlaff zu Boden hing. Vielleicht hätte er doch nicht so zuschlagen sollen. Lustlos ließ er den schweren atmenden Kerl los und sah sich um, ehe nun er derjenige war, der von hinten überrascht wurde. Wurden es diese Typen denn nie müde? Und wieder musste er sich fragen, wie es April je geschafft hatte, damit klar zu kommen. Obwohl, so klar kam sie damit ja auch nicht, sonst wäre sie nicht bei Ihnen.

April folgte ihm, sofern es ihr möglich war. Immer wieder geriet sie ins Stolpern, wenn sie sich umdrehte, um nach möglichen Verfolgern Ausschau zu halten. So viele Fragen geisterten durch ihren Kopf, doch war es nicht der richtige Zeitpunkt diese zu stellen. Keuchend versuchte sie Schritt zu halten, doch inzwischen veränderte sich ihre Sicht, schwankte zwischen scharf und unscharf. Einzig und allein Arveds warme Hand, die sie durch das Chaos geleitete ließ sie durchhalten. Sie war sich beinahe sicher, dass all dies schrecklich schief gehen würde. Arved war doch ursprünglich ein Ziel. Im nächsten Moment schaffte April es noch ein wenig an Geschwindigkeit zu gewinnen, um näher an ihn heran zu kommen. Vielleicht war sie so eher dazu in der Lage, ihn in Notsituationen zu beschützen. Wenn sie nun scheiterten wäre es sowieso hinfällig.

Arved zog April immer weiter mit sich. Immer wieder musste er sich mit einem flüchtigen Blick über die Schulter versichern, dass es ihr gut geht. Wie gerne er auch langsamer gelaufen wäre, er musste das kleine Zeitfenster nutzen, ehe die anderen auf sie aufmerksam wurden. Er führte sie durch das Gelände, was ihn an diesem Abend viel größer als gewohnt vor kam. Trotz der hiesigen Situation waren die drei anderen Nebenausgänge bestimmt genauso bewacht, wenn auch nur halbherzig. Als Arved an dem Zaun entlang zu einem der Ausgänge steuerte, wurde er etwas langsamer. Seine Augen tasteten die Mauer neben ihnen ab. Sie war hoch, doch wenn er April hochstützen würde, könnte wenigstens sie auf kürzesten Weg raus. Noch ehe er wirklich zu Ende gedacht hatte, hielt er an und drehte sich zu April. "Traust du dir zu über die Mauer zu klettern? Der Ausgang ist nicht mehr weit, aber ich bezweifle, das sie mich mit dir raus lassen. Ich kann dich hoch stützen und nachher auf der anderen Seite auffangen, doch so bekommen die anderen dich nicht." erklärte er seinen Plan.

Zögernd blickte sie die Mauer hinauf. Das war ganz schön hoch. "Wenn ich dort oben auf dich warte, werden sie mich sehen." Trotzdem blieb ihnen keine andere Wahl. "Wir müssen es versuchen.", entschied sie schließlich über ihre Zweifel hinweg. "Versprich mir nur, dass du auf dich aufpasst." Wenn etwas schiefging, würde sie sich das nicht verzeihen können und sein gesamter Plan war dahin. Obwohl sie noch immer durch das Rennen um Luft rang, schoss sie vor und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Dann mal los." Sie durften keine Zeit verlieren, doch sie selbst musste sich ein weiteres mal daran erinnern, wofür sie all das tat. Dennoch war diese Aktion wahnsinnig, in jeder Beziehung. Arved hätte es besser wissen sollen.

Arved nickte ihr zu, ehe er mit einem Schritt die Lücke zwischen ihnen überwand. Er packte sie an der Taille und hob sie hoch, wobei sie nun an ihm hochklettern musste, damit sie letzten Endes mit ihrem Fuß auf seinen zusammen gefalteten Händen stehen konnte. Er drückte sie soweit hoch wie es sein Körper möglich machte und versuchte sie dort auch zu halten. Die Mauer war, wahrscheinlich damit die kalte Farbe der Steine den Garten nicht verunstaltete, mit Pflanzen behangen worden, was sie nun als ihr Vorteil verwenden konnten. Das Institut musste sich eigentlich keine Sorgen um Einbrecher machen, die über die Mauer kamen. Selbst die Jäger kamen stets vergnügt durch den Vordereingang oder die anderen Eingänge rein, als würden sie sich über den Secret Service lustig machen.

Schwankend hielt sich April zwischen Arved und der Mauer. "Tu ich dir weh?", flüsterte sie besorgt und versuchte die Kante der Mauer zu erreichen. Schnell schnappte sie danach und versuchte sich das letzte Stück hoch zu ziehen, doch blickte sie immer wieder besorgt zu ihrem Beschützer. "Okay, ich bin in Sicherheit." Besorgt sah sie zu ihm hinab, ehe sie sich forschend umblickte. "Bitte, Arved beeil dich und sei vorsichtig." Sie sah zu dem Trubel, nicht weit entfernt. Wenn sie nicht bald hier wegkamen, würde man sie finden. Es war beinahe unglaubwürdig, dass sie es bis zu dieser Mauer geschafft hatten. Unsicher kletterte sie zur anderen Seite. Wie kam sie nun am besten hier runter? Oben könnte sie nicht bleiben. Schon schob sie sich über die Kante hinweg und hielt sich nur noch am oberen Teil fest, sodass ihre Beine in der Luft hingen. Sie brauchte einen Moment, um sich zu überwinden, dann drückte sie sich ab. Nicht sonderlich elegant erreichte sie den harten Asphalt Boden. Leise fluchte sie, die Landung war trotzdem nicht ganz schmerzfrei verlaufen.

Kaum hatte sich Arved, wenn auch erst nach den zweiten Blick, sich darin versichert, dass es April gut ging, beeilte er sich den Ausgang zu finden. Natürlich standen auch hier zwei, die sorgsam das Tor im Auge behielten, jedoch den Köpfe sichtbar in die Richtung des Tumultes gerichtet hatten. "Was ist dort los?!" forderten sie als erste zu wissen, als Arved aus dem Schatten trat. "Die Jäger haben abermals hier herum gesucht." antwortete Arved, während er weiter auf die zwei zu ging. "Verdammt," fluchten diese. "Und wir müssen hier stehen und wachen.
"Wegen dem bin ich hier." unterbrach der junge Mann, den beiden gegenüber, sie. "Ich soll Wache halten. Wir glauben nicht, dass zwei hier nicht so dringend gebraucht werden wie dort." natürlich war ihm nichts besseres auf die schnelle eingefallen, als diese typische Passage, doch vielleicht hatte er Glück.
Was er leider nicht hatte, stattdessen hob einer der beiden mit einer misstrauischen Grimasse den Kopf an und bedachte Arved mit einem durchdringenden Blick. "Seit wann wird denn so gewechselt. Jungchen, ich weiß ja nicht wie lange du hier bist, aber so einfach glauben wir dir nun auch wieder nicht. Wie gerne wir dort auch hin wöllten." Wie die Ruhe selbst ließ sich Arved von den zweiten mustern, ehe dieser anfing mit reden. "Ich kenn dich, du bist der Kerl der ausgerastet ist. Mann, von dir hört man auch ne Menge. Hast dein Mädchen verloren, stimmst?" lachte er. "Denkst du wir lassen jemanden irren wie dich hier raus? Hältst du uns denn für so dumm?"
Nun stand Arved nah genug an den ersten der beiden und seine grellen Augen fixierten seinen Gegenüber. "Nein, eigentlich hatte ich gehofft ihr seid schlauer."

Vereinzelt nach Luft schnappend, kam Arved endlich bei April an. Er wischte sich kurz mit dem Ärmel über den Mund und versuchte sie halbwegs an zu lächeln, ohne erschöpft auszusehen. er hatte zuvor versucht seinen Anzug halbwegs etwas zu richten und wieder sauber zu bekommen, doch der Sturz mit April und die Aktion jetzt hatte ihn doch etwas in Mitleidenschaft gezogen. "Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat." entschuldigte er sich. Schnell sah er um sich, ehe er ihr die Hand ein weiteres mal entgegen streckte. "Mein Auto steht keine zwei Straßen von hier, lass uns dieses kleine Stück auch noch hinter uns bringen." wollte er sagen, doch er schaffte gerade mal den ersten Teil, ehe er eilige Schritte auf der anderen Seite der Mauer hörte. Statt nun auf eine Reaktion von April zu warten, schnappte er sich ihre Hand und rannte mit ihr erneut los. Die Zeit wurde also immer knapper.